Bjaresina

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Bjaresina
Бярэзіна, Березина (Beresina)

Karte

Daten
Lage Belarus Belarus
Flusssystem Dnepr
Abfluss über Dnepr → Schwarzes Meer
Quelle rund 10 km nördlich von Dokschyzy im Bjaresina-Nationalpark
55° 1′ 44″ N, 27° 44′ 9″ O
Mündung gut 50 km westnordwestlich von Homel in den DneprKoordinaten: 52° 32′ 59″ N, 30° 15′ 1″ O
52° 32′ 59″ N, 30° 15′ 1″ O

Länge 613 km[1]
Einzugsgebiet 24.500 km²[1]
Abfluss am Pegel in Mündungsnähe[1] MQ
145 m³/s
Linke Nebenflüsse Bobr, Klewa, Olsa, Ala
Rechte Nebenflüsse Hajna, Swislatsch
Großstädte Baryssau, Babrujsk
Mittelstädte Swetlahorsk
Flusssystem Dnepr mit Bjaresina, und Sosch und Prypjat

Flusssystem Dnepr mit Bjaresina, und Sosch und Prypjat

Verlauf

Verlauf

Die Grande Armée überquert die Beresina

Die Grande Armée überquert die Beresina

Die Bjaresina (belarussisch Бярэзіна; russisch Березина/Beresina) ist ein 613 km langer rechter Nebenfluss des Dnepr (belarussisch Dnjapro) in Belarus.

Sie ist nicht zu verwechseln mit der weiter östlich vorwiegend in Russland fließenden, kürzeren Beresina, die etwa 200 km flussaufwärts, unterhalb von Smolensk ebenfalls von rechts in den Dnepr mündet.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss entspringt im Norden von Belarus auf dem Belarussischen Höhenrücken. Seine Quelle befindet sich im Bjaresina-Nationalpark bei der Stadt Lepel. Die Bjaresina durchfließt das Land in Nord-Süd-Richtung unter anderem durch Baryssau, Babrujsk und Swetlahorsk. Westlich von Homel (Gomel) mündet sie in den Dnepr.

Zuflüsse und Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Zufluss der Bjaresina ist die Swislatsch (Swislotsch), an der unter anderem die belarussische Hauptstadt Minsk liegt.

Zu den wichtigsten Städten am Fluss gehören (in Klammern der Name der jeweiligen Stadt in der zweiten Amtssprache, Russisch):

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl XII. von Schweden überquerte während des Großen Nordischen Krieges gegen Peter den Großen mit seiner Armee den Fluss am 25. Juni 1708.

Welthistorische Berühmtheit erlangte der Fluss durch die Schlacht an der Beresina vom 26. bis 28. November 1812 während des dramatischen Rückzugs der Grande Armée unter Napoleon vor den Truppen des Zaren Alexander I.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Dorf Ala an der Bjaresina von deutschen Soldaten überfallen und vollständig niedergebrannt. In der sowjetischen Sommeroffensive 1944 (→ Operation Bagration) wurde die 4. Armee der deutschen Wehrmacht nach der Überquerung des Flusses in einem Kessel östlich von Minsk vernichtet.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 19. Jahrhundert war der Flussname sprichwörtlich gebräuchlich: Etwas „als einen Übergang über die Beresina“ zu betrachten, hieß, es todernst zu nehmen.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bjaresina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Artikel Bjaresina in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D110882~2a%3D~2b%3DBjaresina
  2. Theodor Fontane: L’Adultera. Verlag Neues Leben, Berlin 1988, S. 33.