Bolivianische Fußballnationalmannschaft

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Bolivien
Bolivia
Logo des bolivianischen Fußballverbandes
Spitzname(n) La Verde (Das Grün)
Los Tiahuanacos (Die Tiahuanacos)
Los Altiplanicos (Die Altiplanics)
Verband Federación Boliviana de Fútbol
Konföderation CONMEBOL
Cheftrainer Brasilien Antônio Carlos Zago (seit 2023)
Kapitän Carlos Lampe
Rekordspieler Marcelo Moreno (107)
Rekordtorschütze Marcelo Moreno (31)
Heimstadion Estadio Hernando Siles
FIFA-Code BOL
FIFA-Rang 86. (1284,55 Punkte)
(Stand: 15. Februar 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
505 Spiele
113 Siege
120 Unentschieden
272 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Chile Chile 7:1 Bolivien Bolivien
(Santiago, Chile; 12. Oktober 1926)
Höchste Siege
Bolivien Bolivien 7:0 Venezuela Venezuela 1954
(La Paz, Bolivien; 22. August 1993)
Bolivien Bolivien 9:2 Haiti Haiti
(La Paz, Bolivien; 5. März 2000)
Höchste Niederlagen
Uruguay Uruguay 9:0 Bolivien Bolivien
(Lima, Peru; 6. November 1927)
Brasilien 1889 Brasilien 10:1 Bolivien Bolivien
(São Paulo, Brasilien; 10. April 1949)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 3 (Erste: 1930)
Beste Ergebnisse Runde 1, 1930, 1950, 1994
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 28 (Erste: 1926)
Beste Ergebnisse Sieger 1963
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 1999)
Beste Ergebnisse 1. Runde 1999
(Stand: 22. März 2024)

Die bolivianische Fußballnationalmannschaft ist die Fußballnationalmannschaft von Bolivien.

Der bolivianische Fußballverband Federación Boliviana de Fútbol wurde 1925 gegründet. Ein Jahr später folgte die Mitgliedschaft in der FIFA. Die Trikotfarben der Nationalmannschaft – Spitzname „Verdes“ (die Grünen) – sind grün für Trikot und Stutzen und weiß für die Hose.

Heimvorteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Heimspiele trägt die bolivianische Nationalmannschaft im Estadio Hernando Siles in La Paz aus, was ihnen einen Heimvorteil der besonderen Art einbringt: Das Stadion befindet sich etwa 3.600 Meter über dem Meeresspiegel. Viele Auswärtsmannschaften haben mit dem niedrigen Luftdruck Probleme, da sie nur wenige Tage zuvor anreisen, was für eine vollständige Akklimatisierung zu kurz ist, während die einheimischen Spieler meist mehrere Wochen Zeit hatten sich den Verhältnissen anzupassen – allerdings ist der Vorteil nicht mehr so groß wie in früheren Jahren, da mittlerweile auch viele bolivianische Nationalspieler erst kurz vor dem Spiel aus dem Tiefland anreisen.

Am 27. Mai 2007 beschloss die FIFA ein Verbot von offiziellen Spielen in über 2.500 Metern Seehöhe liegenden Stadien. In Bolivien waren davon die Stadien in La Paz, Cochabamba, Sucre, Potosí und Oruro betroffen. Nach heftigen Protesten wurde das Höhenlimit allerdings noch im Juni 2007 auf 3.000 Meter geändert, und später eine Ausnahmegenehmigung für La Paz (3.600 Meter) erlassen.

Am 1. April 2009 gelang der bolivianischen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel gegen das wesentlich stärker einzuschätzende Argentinien ein historischer 6:1-Sieg.

Teilnahmen an Fußballturnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahme an Fußball-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bolivien konnte sich bisher erst für eine Weltmeisterschaftsendrunde sportlich qualifizieren. An der ersten Endrunde nahm man auf Einladung teil, 1950 da Argentinien nicht antrat.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis[2] Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay Vorrunde Jugoslawien, Brasilien 12. Ulises Saucedo Das Spiel gegen Jugoslawien war das erste gegen eine europäische Mannschaft. Auch gegen Brasilien hatte Bolivien zuvor noch nicht gespielt.
1934 Italien nicht teilgenommen
1938 Frankreich nicht teilgenommen
1950 Brasilien Vorrunde Uruguay 13. Mario Pretto Nur 1 Spiel
1954 Schweiz Anmeldung durch die FIFA abgelehnt[3]
1958 Schweden nicht qualifiziert In der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1962 Chile nicht qualifiziert In der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1966 England nicht qualifiziert In der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1970 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation an Peru gescheitert
1974 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation an Argentinien gescheitert
1978 Argentinien nicht qualifiziert In der Qualifikation an Brasilien und Peru gescheitert
1982 Spanien nicht qualifiziert In der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1986 Mexiko nicht qualifiziert In der Qualifikation an Brasilien gescheitert
1990 Italien nicht qualifiziert In der Qualifikation an Uruguay gescheitert
1994 USA Vorrunde Deutschland, Südkorea, Spanien 21. Xabier Azkargorta 0:1 im Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland.
1998 Frankreich nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation, die erstmals im Liga-System zwischen den südamerikanischen Bewerbern – außer Brasilien, das als Weltmeister direkt qualifiziert war – ausgetragen wurde, belegte Bolivien nur den 8. Platz. Die ersten Vier konnten sich qualifizieren.
2002 Südkorea/Japan nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation, die erneut im Liga-System ausgetragen wurde, belegte Bolivien nur den 7. Platz. Die ersten Vier konnten sich qualifizieren, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Australien.
2006 Deutschland nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation belegte Bolivien nur den 10. und letzten Platz. Die ersten Vier konnten sich direkt qualifizieren, Uruguay als Fünfter scheiterte diesmal in den Play-offs gegen Australien.
2010 Südafrika nicht qualifiziert In der Südamerika-Qualifikation belegte Bolivien nur den 9. Platz, konnte dabei Argentinien mit 6:1 eine der höchsten Niederlagen beibringen. Die ersten Vier konnten sich direkt qualifizieren, Uruguay als Fünfter über die Play-offs gegen Costa Rica.
2014 Brasilien nicht qualifiziert Nach zwei Siegen, vier Remis und acht Niederlagen in der Südamerika-Qualifikation hatte Bolivien bereits am 6. September 2013 keine Chance mehr, sich zu qualifizieren.
2018 Russland nicht qualifiziert Bereits nach dem sechstletzten Spiel der Südamerika-Qualifikation hatte Bolivien keine Chance mehr, sich zu qualifizieren.
2022 Katar nicht qualifiziert Bolivien wurde 9. und damit Vorletzter der Südamerika-Qualifikation. Nur die ersten vier Teams qualifizierten sich direkt für das Turnier, der Tabellenfünfte Peru schied in den interkontinentalen Playoffs aus.
2026 Kanada, Mexiko und USA In der im September 2023 begonnenen Qualifikation treten wieder alle zehn CONMEBOL-Mitglieder in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Die sechs bestplatzierten Mannschaften qualifizieren sich direkt für die WM-Endrunde 2026. Der Siebtplatzierte nimmt als südamerikanischer Teilnehmer am WM-Play-off-Turnier im März 2026 teil.

Der bislang größte Erfolg war der Gewinn der Copa América im Jahr 1963 im eigenen Land.

Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bolivien ist die letzte CONMEBOL-Mannschaft, von der ein Spieler 100 Länderspiele bestritt. Dies gelang Ronald Raldes am 28. Mai 2018 beim 0:3 gegen die USA. Er hatte 14 Monate zuvor am 23. März 2017 mit seinem 94. Länderspiel schon die langjährigen Rekordnationalspieler Luis Cristaldo und Marco Sandy abgelöst. Am 8. September 2023 wurde Marcelo Moreno mit seinem 102. Länderspiel neuer Rekordnationalspieler.

(Stand: 22. März 2024)

Rekordspieler[4]
Spiele Spieler Zeitraum Tore
107 Marcelo Moreno 2007–aktiv 31
101 Ronald Raldes 2001–2018 3
93 Luis Cristaldo 1989–2005 5
93 Marco Sandy 1993–2003 6
89 José Milton Melgar 1980–1997 6
88 Carlos Fernando Borja 1979–1995 1
87 Juan Carlos Arce 2004–aktiv 14
85 Julio César Baldivieso 1991–2005 15
85 Juan Manuel Peña 1991–2009 1
80 Miguel Rimba 1989–2000 0
77 Óscar Carmelo Sánchez 1994–2006 6
75 Jaime Moreno 1991–2008 9
71 Marco Etcheverry 1989–2003 13
Rekordschützen[4]
Tore Spieler Zeitraum Spiele
31 Marcelo Moreno 2007-aktiv 107
20 Joaquín Botero 1999–2009 48
16 Víctor Ugarte 1947–1963 45
15 Carlos Aragonés 1977–1981 31
15 Julio César Baldivieso 1991–2005 85
15 Erwin Sánchez 1989–2005 57
141 Juan Carlos Arce 2004–aktiv 87
13 Máximo Alcócer 1957–1963 22
13 Marco Etcheverry 1989–2002 71
10 Miguel Aguilar 1977–1983 34
9 Jaime Moreno 1991–2007 75
9 William Ramallo 1989–1997 36
1 
Das am 9. Februar 2011 in Antalya gegen Lettland mit 1:2 verlorene Spiel, bei dem er das Tor für Bolivien erzielte, wurde manipuliert und daher aus seiner Statistik gestrichen.[5]

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bolivien wurde bei seinen WM-Teilnahmen von folgenden Trainern betreut:

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele gegen deutschsprachige Fußballnationalmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Art Heimmannschaft Resultat Gastmannschaft
1. 11. Juni 1994 Montreal (Kanada) Freundschaftsspiel Bolivien Bolivien 0:0 Schweiz Schweiz
2. 17. Juni 1994 Chicago (Vereinigte StaatenVereinigte Staaten) Gruppenspiel der WM 1994 Deutschland Deutschland 1:0 Bolivien Bolivien

Es gab bisher keine Begegnungen gegen Liechtenstein und Österreich.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bolivianische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 15. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  2. Die Platzierungen ab Platz 5 wurden von der FIFA festgelegt, ohne dass es dafür Platzierungsspiele gab. Siehe: All-time FIFA World Cup Ranking 1930–2010 (Memento des Originals vom 22. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com (PDF; 200 kB)
  3. fifa.com: History of the FIFA World Cup Preliminary Competition (by year) (Memento des Originals vom 9. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fifa.com (PDF; 325 kB), S. 10
  4. a b rsssf.org: Bolivia – Record International Players
  5. rsssf.org: Juan Carlos Arce - International Appearances
  6. En el Mundial de USA (spanisch) auf futbol.com.uy vom 28. August 2015, abgerufen am 28. August 2015