Boris Barth

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Boris Barth (* 9. Oktober 1961 in Duisburg; † 4. September 2023) war ein deutscher Historiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barth, geboren in Duisburg,[1] studierte Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und promovierte 1995 bei Wolfgang J. Mommsen über Die deutsche Hochfinanz und die Imperialismen. Er habilitierte sich 2003 mit einem Werk über die sogenannte Dolchstoßlegende. Seine Forschungsschwerpunkte waren Genozid und Genozidtheorien, deutsche Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert sowie Global History. Neben seiner Tätigkeit als Dozent an den Universitäten Düsseldorf und Konstanz hat Barth unter anderem als historischer Berater für den Gerling-Konzern gearbeitet.

Von September 2008 zum Frühjahrssemester 2010 unterrichtete er als Gastprofessor an der Jacobs University Bremen. Von Oktober 2010 bis Juli 2016 lehrte er an der Universität Konstanz als Vertreter des Lehrstuhls Neuere Geschichte. Lehrstuhlinhaber war zu diesem Zeitpunkt Jürgen Osterhammel.[2]

Von September 2016 an lehrte Barth am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Karlsuniversität Prag.[3] Er starb am 4. September 2023.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien

  • Die deutsche Hochfinanz und die Imperialismen. Banken und Außenpolitik vor 1914. Stuttgart 1995 (Dissertation).
  • Grenzenlose Märkte? Die deutsch-lateinamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen vom Zeitalter des Imperialismus bis zur Weltwirtschaftskrise. Münster 1995.
  • mit Eduard Kubů, Josef Faltus, Jan Křen (Hrsg.): Konkurrenzpartnerschaft. Die deutsche und die tschechoslowakische Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit. Klartext, Essen 1999, ISBN 3-88474-741-X.
  • Arbeitsgemeinschaft „Raum – Medien – Politik“. Konstanz 2002.
  • Dolchstoßlegenden und politische Desintegration. Das Trauma der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg 1914–1933. Düsseldorf 2003.
  • Zivilisierungsmissionen. Imperiale Weltverbesserung seit dem 18. Jahrhundert. Konstanz 2005.
  • Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte, Theorien, Kontroversen. C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-40652-865-1.
  • Europa nach dem Großen Krieg. Die Krise der Demokratie in der Zwischenkriegszeit 1918–1938. Campus, Frankfurt am Main / New York 2016, ISBN 978-3-59350-521-3.

Aufsätze

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vademekum der Geschichtswissenschaften. Ausgabe 10, 2012/2013, Steiner, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10079-3, S. 291.
  2. Curriculum Vitae Prof. Dr. Boris Barth (Memento vom 22. September 2015 im Internet Archive), Internetseite der Universität Konstanz, abgerufen am 17. Januar 2015.
  3. Prof. Dr. Boris Barth | Institute of Economic and Social History. Abgerufen am 18. September 2020.
  4. Todesanzeige. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. September 2023, S. 14.