Breisgauer Narrenzunft Freiburg

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Das Haus der Narrenzunft in Freiburg mit dem Fasnetmuseum
Schild am Zunfthaus der BNZ

Die Breisgauer Narrenzunft Freiburg (BNZ) ist die Dachorganisation von 34 Narrenzünften und dem Herrenelferrat der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in Freiburg im Breisgau.

Neben der Straßenfasnet schwäbisch-alemannischer Prägung mit einem großen Narrensprung am Fasnetsmontag pflegt die Breisgauer Narrenzunft auch die karnevalistische Tradition der Freiburger „fünften Jahreszeit“ und veranstaltet eine „Kappensitzung“ mit humoristischen Beiträgen. Die Narrenzunft ist in Form eines eingetragenen Vereins organisiert. Ihre Mitgliedszünfte haben fast 2.000 Mitglieder, darunter 456 Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren (Stand: 2014).[1] Oberzunftmeister der BNZ ist Matthias Moser von den „Blaue Narre“ (Stand: 2016).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung erfolgte am 13. April 1934. Sie führte einerseits die Tradition des 1882 gegründeten Carnevalsvereins Freiburg und der 1927 gegründeten Großen Karnevalsgesellschaft fort, die in dem neuen Verein aufgingen, wollte aber vor allem Fasnetsbrauchtum alemannischer Prägung in Freiburg einführen. Dazu wurden „Narrennester“ in den Freiburger Stadtteilen gegründet.[3] Die Breisgauer Narrenzunft war 1937 Gründungsmitglied im Verband Oberrheinischer Narrenzünfte (V.O.N.) und bildet deren „Vogtei Freiburg“.

Vereinslokal der Breisgauer Narrenzunft ist seit 1977 die Zunftstube im Bürgerhaus Zum Grünen Jaspis in der Freiburger Turmstraße. Die oberen Geschosse des Hauses und zwei Räume eines Nachbarhauses dienen als Fasnetmuseum. Dort sind Narrenfiguren und andere Objekte zur Geschichte der Fasnet in Freiburg ausgestellt. Auch die Oberrheinische Narrenschau in Kenzingen (das Museum des V.O.N.) zeigt zahlreiche Narrenfiguren aus Freiburg.

Seit 1987 vergibt die Narrenzunft jährlich einen „Narrenpreis“ an einen Prominenten. Erster Preisträger war Ministerpräsident Lothar Späth. Vereinsorgan ist die „Friburger Narreposcht“.

Die Breisgauer Narrenzunft ernannte vier ihrer Mitgliedsvereine zu „Erznarren“: Erznarr Nr. 1 ist die Zunft der Fasnetrufer, Erznarren Nr. 2–4 sind die Herdermer Lalli-Zunft 1930, die Blaue Narre und die Oberwiehre Kindsköpf.

Narrenruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Narrenruf in Freiburg ist „Narri – Narro“. Den einzelnen Zünften ist es unbenommen, zusätzlich einen eigenen Zunftruf zu benutzen.

Mitgliedszünfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunft Gründung Figuren/Gruppen Bild Commons
Breisgauer Narrenzunft – zunftübergreifend 1934
  • Herrenelferrat
  • Münsternarr
Commons
Zunft der Bächleputzer von 1935
Website: http://baechleputzer.de/
1935
  • Bächleputzer
Commons
Blaue Narre 1939
Website: http://blaue-narre.de/
1939
  • Blauer Narr
  • Bobbele[4]
  • Altes Paar (Narreneltern)[5]
Commons
Friburger Bobbili
Website: http://friburger-bobbili.de/
1963
  • Bobbili
Commons
Bohrer-Zunft Günterstal
Website: http://www.bohrer-zunft.de/
1935
  • Bohrer
Commons
Narrenzunft Zähringer Burgnarren
Website: http://www.zaehringerburgnarren.de/
1955
  • Burgnarr
Commons
Zunft der Haslacher Dickköpf 1934
  • Dickkopf
Commons
Zunft der Fasnetrufer
Website: http://www.fasnetrufer.de/
1934
  • Fasnetsrufer
Commons
Zunft der Feuer-Narre
Website: http://www.feuer-narre.de/
1953
  • Feuernarr
Commons
Zunft der Fuhrleute
Website: http://www.fuhrleute.de/
1934
  • Fuhrmann
Commons
Gigili-Geister Freiburg-Munzingen
Website: http://gigili-geister.de/
1978
  • Gigili-Geist
Commons
Narrenzunft Friburger Glunki
Website: http://www.friburgerglunki.de/
1939
  • Glunki
Commons
Narrenzunft der Freiburger Hexen
Website: https://www.freiburger-hexen.de
1963 Commons
Narrenzunft der Unterwiehremer Käsrieber Freiburg
Website: http://www.kaesrieber-freiburg.de/
1951
  • Käsrieber
Commons
Narrenzunft Oberwiehremer Kindsköpf
Website: http://www.oberwiehre-kindskoepf.de/
1934
  • Kindskopf
Commons
Herdermer Lalli-Zunft 1930
Website: http://www.lalli-zunft.de/
1930
  • Lalli
Commons
Miau-Zunft Freiburg
Website: https://www.miau-zunft.com/
1937
  • Katze
Commons
Hochdorfer Mooskrotten
Website: http://www.mooskrotten.de/
1970
  • Mooskrotte
Commons
Narrenzunft Mooswaldwiibli Freiburg-Landwasser
Website: http://www.mooswaldwiibli.de/
1975
  • Mooswaldwiibli
Commons
Zunft Friburger Münsterstadt-Narren
Website: http://www.muensterstadtnarre.de/
1975
  • Münsterstadt-Narr
Commons
Ranzengarde Concordia von 1858
Website: http://www.ranzengarde-concordia.de/
1858 Abteilungen:
  • Spielmannszug
  • Freiburger Ratspfeifer
  • Kinder und Jugend
  • Marketenderei
  • Biedermeier Damen
  • Artillerie
  • Mannschaft
Commons
Reblaus-Zunft Freiburg-St. Georgen
Website: http://www.reblauszunft.de/
1950
  • Reblaus
Commons
Reitercorps („Bürgercavallerie“) 1934 Commons
Narrenzunft der Ribblinghieler
Website: http://www.ribblinghieler.net/
1957
  • Ribblinghieler
Commons
Scherbezunft Freiburg
Website: http://www.scherbezunft.de/
1975
  • Scherbe
Commons
Friburger Schloßberggeister 1979
Website: http://www.friburger-schlossberggeister.de/
1979
  • Schloßberggeist
Commons
Zunft der Schnogedätscher Freiburg-Mooswald
Website: http://www.schnogedaetscher.de/
1938
  • Schnogedätscher
Commons
Sioux-West
Website: http://www.sioux-west.de/
1954
  • Indianergruppe
Commons
Schwarzwälder Tannenzapfen
Website: http://www.schwarzwaelder-tannenzapfen.de/
1955
  • Tannenzapfen
Commons
Zunft der Turmsträßlerinnen
Website: http://www.turmstraesslerinnen.de/
1990
  • Turmsträßlerin
Commons
Zunft der Waldseematrosen
Website: http://www.waldseematrosen.de/
1935
  • Matrose
Commons
Freiburger Westhansele
Website: http://www.freiburger-westhansele.de/
1953
  • Westhansele
Commons
Narrenzunft Wetterhexen
Website: http://www.wetterhexen-freiburg.de/
1988
  • Wetterhexe
  • Teufel (2×)
Commons
Narrenzunft der Wühlmäuse Freiburg-Littenweiler
Website: http://www.narrenzunft-wuehlmaeuse.de/
1948
  • Wühlmaus
Commons

Einzelfiguren werden in der Tabelle kursiv dargestellt.

Weitere Freiburger Narrenzünfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Stadtgebiet von Freiburg gibt es noch weitere Narrenzünfte außerhalb der Breisgauer Narrenzunft, darunter die Narrenzunft der Friburger Waldhexen, die feurigen Salamander Ebnet, die Sadansbrode Freiburg, die Freiburger Schönbergbären, die Friburger Hölle-Leue, die Uffhuser Roller St. Georgen und den Verein Gässlevieh St. Jerge (St. Georgen). Ehemalige Mitglieder der Breisgauer Narrenzunft sind die Ammonshörner Freiburg-Lehen und die Tiengener Erdmännle.

Ehemalige Mitgliedszünfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunft Gründung Figuren/Gruppen Bild Commons
Narrenzunft Ammonshörner Freiburg-Lehen
Website: http://www.ammonshoerner.de/
1984
  • Ammonshorn
Commons
Tiengener Erdmännle
Website: http://www.tiengener-erdmaennle.de/
1975
  • Erdmännle
Commons

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. breisgauer-narrenzunft.de: Wir über uns (Memento vom 1. März 2014 im Internet Archive)
  2. breisgauer-narrenzunft.de: Die Geschäftsführung (Memento vom 23. Mai 2016 im Internet Archive)
  3. herrenelferrat-freiburg.de: Elferrat der Breisgauer Narrenzunft Freiburg (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive)
  4. Bild: „Bobbele“ der Blaue Narre
  5. Bilder: Narrenmutter, Narrenvater der Blaue Narre
  6. Bild: Teufel der Freiburger Hexen

Koordinaten: 48° 1′ 2,9″ N, 7° 50′ 53,6″ O