Brian Robertson, 1. Baron Robertson of Oakridge

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Sir Brian Robertson, Foto vom 6. März 1949

Brian Hubert Robertson, 1. Baron Robertson of Oakridge in the county of Gloucester,[1] GCB, GBE, KCMG, KCVO, DSO, MC (geboren 22. Juli 1896 in London; gestorben 29. April 1974 ebenda) war ein britischer Militär.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robertson war der Sohn des britischen Feldmarschalls William Robertson, 1. Baronet. Nachdem er zunächst die Charterhouse School absolviert hatte, durchlief er eine militärische Ausbildung an der Royal Military Academy Woolwich. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg mit den Royal Engineers in Frankreich und Italien. Nachdem er zunächst auf dem indischen Subkontinent und später beim Directorate of Military Intelligence gedient hatte, trat er 1934 im Majorsrang in den Ruhestand.

In der Folgezeit arbeitete Robertson, der 1933 von seinem Vater die Würde eines Baronet, of Welbourne in the County of Lincoln, geerbt hatte, für den Reifenhersteller Dunlop in Südafrika.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er reaktiviert und 1941 Generalmajor in der 8. Armee. Mit dieser war er in Ost- und Nordafrika eingesetzt. Während der Kämpfe in Italien war er im Stabe von Feldmarschall Harold Alexander zuständig für die gesamte militärische Verwaltung.

Nach Kriegsende war er von 1945 bis 1949 Mitglied des Alliierten Kontrollrats in Deutschland, ab Mai 1946 war er unter Sholto Douglas zugleich stellvertretender Militärgouverneur der britischen Besatzungszone. In der zweitgenannten Funktion hatte er entscheidenden Anteil an den britischen Beratungen zur territorialen Konzeption des Landes Nordrhein-Westfalen.[2]

Am 28. August 1946 eröffnete Robertson im Neuen Rathaus von Hannover den - ernannten - ersten „Hannoverschen Landtag“, während das Land Niedersachsen erst am 1. November 1946 per Verordnung „ins Leben“ gerufen wurde.[3]

Von November 1947 bis Mai 1949 war er als Nachfolger Douglas’ Militärgouverneur der britischen Zone. Vom 1. Juni 1949 bis zu seiner Ablösung durch Ivone Kirkpatrick am 26. Juni 1950 amtierte er anschließend als Hoher Kommissar in der Alliierten Hohen Kommission in der Bundesrepublik Deutschland; sein Stellvertreter war Christopher Steel. Gleichzeitig war er Aide-de-camp von König Georg VI.

Anschließend übernahm er Kommandopositionen in der British Army unter anderem im Mittleren Osten und war Gouverneur der Suezkanalzone. Von 1953 bis 1961 leitete er schließlich die British Transport Commission, in der die staatlichen öffentlichen Verkehrsmittel einschließlich Häfen und Binnenwasserstraßen zusammengefasst waren.

1961 wurde Robertson als Baron Robertson of Oakridge, of Oakridge in the County of Gloucester, zum erblichen Peer erhoben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dorlis Blume, Irmgard Zündorf: Brian Robertson 1896 - 1974, Biografie auf der Seite Lebendiges Museum Online (LeMO) in der Version vom 22. Februar 2016, zuletzt abgerufen am 30. März 2024
  2. Kurt Düwell: „Operation Marriage“. Die britische Geburtshilfe bei der Gründung Nordrhein-Westfalens. (Memento vom 6. Dezember 2012 im Internet Archive) (PDF; 91 kB) Redemanuskript, Düsseldorf 2006, veröffentlicht im Portal debrige.de der Deutsch-Britischen Gesellschaft, Arbeitskreis Düsseldorf; abgerufen am 27. September 2012
  3. Thomas Grabe, Reimar Hollmann, Klaus Mlynek: Exkurs: Hannover wird Hauptstadt Niedersachsens, in dies.: Wege aus dem Chaos. Hannover 1945 - 1949 Hamburg: Ernst Kabel Verlag, 1989, ISBN 3-8225-0005-4, S. 21f.
VorgängerAmtNachfolger
William RobertsonBaronet (of Welbourne)
1933–1974
William Robertson
Titel neu geschaffenBaron Robertson of Oakridge
1961–1974
William Robertson
Sir Sholto DouglasMilitärgouverneur in der Britischen Besatzungszone
1947–1949
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