Brigitte Burmeister

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Brigitte Burmeister, Pseudonyme Franziska Saalburg, Liv Morten (* 25. September 1940 in Posen) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und Übersetzerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burmeister wuchs in Halle (Saale) auf. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang in einer Maschinenfabrik; anschließend studierte sie von 1960 bis 1965 Romanistik an der Universität Leipzig. Ab 1967 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin. 1973 promovierte sie dort zum Doktor der Philosophie. Während ihrer akademischen Tätigkeit lagen ihre Forschungsschwerpunkte auf dem Gebiet der Französischen Aufklärung und des Nouveau Roman. Seit 1983 lebte sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin und unternahm seit den Neunzigerjahren u. a. Reisen nach Pakistan, Mexiko, USA, Südafrika, Neuseeland, in die Volksrepublik China und nach Indien. Gegenwärtig lebt sie in Waren (Müritz).

Brigitte Burmeister debütierte als Autorin 1987 mit einem für die DDR-Literatur ungewöhnlichen Roman in der Tradition des Nouveau roman, der als eine Art Parabel auf die Verhältnisse in der DDR gelesen werden kann. Seit der deutschen Wiedervereinigung ist ihr Thema die Problematik der im Alltag fortbestehenden deutschen Teilung, so wurde ihr Roman Unter dem Namen Norma von der Kritik allgemein als einer der gelungensten Gegenwartsromane der deutschsprachigen Literatur der 1990er Jahre angesehen.

Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Burmeister war ab 1991 Mitglied des ostdeutschen P.E.N.-Zentrums; sie gehörte sowohl dort als auch später im gesamtdeutschen PEN-Zentrum dem Präsidium an und engagierte sich besonders im Writers-in-prison-Committee. Von 2001 bis 2012 war sie Mitglied des Vorstands des Deutschen Literaturfonds in Darmstadt.

1994 erhielt sie das New-York-Stipendium des Kranichsteiner Literaturpreises und den Deutschen Kritikerpreis, 1996 war sie Writer in residence an der University of Warwick, 2003/04 Poet in residence an der Universität Duisburg-Essen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Jacques Rousseau: Kulturkritische Schriften – Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Rütten & Loening, Berlin 1989 DNB 891620885.
  • Bernard Vinot: Saint-Just. Stuttgart 1989 (übersetzt unter dem Namen Franziska Saalburg) DNB 881423475.
  • Pierre Bergounioux: Das rosa Haus. Berlin 1991 DNB 921013280.
  • Alain Corbin: Das Dorf der Kannibalen. Stuttgart 1992 DNB 911362878.
  • Alain Nadaud: Der andere Tod. Stuttgart 2000 DNB 958873526.
  • Alain Nadaud: Eisschmelze. Stuttgart 2003 DNB 965664775.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hannelore Röhl (Hrsg.): Ansichtssache. Schriftsteller und Künstler im Gespräch. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) / Leipzig 1988, ISBN 3-354-00342-1, Wir Künstler brauchen weniger Theoretiker, wir brauchen Menschen, die uns mit Aufrichtigkeit begegnen. Heidi Vogel im Gespräch mit Brigitte Burmeister, S. 139–155.

Weblinks, Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]