Brillenpinguin

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Brillenpinguin

Brillenpinguin (Spheniscus demersus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pinguine (Sphenisciformes)
Familie: Pinguine (Spheniscidae)
Gattung: Brillenpinguine (Spheniscus)
Art: Brillenpinguin
Wissenschaftlicher Name
Spheniscus demersus
(Linnaeus, 1758)

Der Brillenpinguin (Spheniscus demersus) gehört zur gleichnamigen Gattung innerhalb der Familie der Pinguine (Spheniscidae). Sie sind die einzigen heute noch in freier Wildbahn lebenden Pinguine Afrikas.

Erscheinungsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porträt eines Brillenpinguins

Die Vögel werden 60 bis 70 cm groß, 2,5 bis 3 kg schwer und erreichen ein Alter von bis zu 20 Jahren. Die Brillenpinguine haben eine auffällige Schwarz-Weiß-Färbung. Vom schwarzen Schnabel geht zu den Augen und darum herum ein rosa Fleck, der ihnen den deutschen Namen gab. Vorderkopf, Scheitel, Kinn und Wangen sind wie der Rücken schwarz. Der Bauch ist weiß, jedoch geht ein schmales, schwarzes Band u-förmig über die Brust und die Körperseiten.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ei, Sammlung Museum Wiesbaden

Die Brillenpinguine brüten in küstennahen Kolonien und legen ihre Eier in flache Vertiefungen, die sie ausscharren, oder sie legen ihre Eier in Höhlen, die sie mit Holzstücken und Federn auspolstern.[1] Ein Gelege besteht aus zwei Eiern. Mit drei Monaten mausern sich die Jungen von ihrem Daunenkleid zum Alterskleid.

Verbreitung und Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brillenpinguine leben an der afrikanischen Westküste und auf den Inseln von Angola über die Pinguininseln Namibias bis zur südafrikanischen Ostküste bei Natal und nach Mosambik.

2019 wurden alleine für Namibia Bestandszahlen von 26.000 Tieren angegeben.[2] Drei Jahre später ging man für Namibia von einem stabilen Stand von 5000 bis 6000 Brutpaaren und damit 25.000 bis 30.000 Tieren insgesamt aus. Der Bestand in Südafrika gehe hingegen deutlich zurück.[3]

Historische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 20.000 (Stand 2016)[4] bis 25.262 (Stand 2010)[5] Brutpaare leben in freier Wildbahn. Dies bedeutet einen Rückgang von 60,5 Prozent gegenüber dem Bestand von 1979 (69.000) und einem Rückgang von 90 Prozent gegenüber 1956 (141.000 Brutpaare).[5] Ihr Bestand ist vor allem wegen der Fischerei gefährdet und anhaltend abnehmend.[6] Die IUCN führt sie als „gefährdet“. In allen Ländern stehen Brillenpinguine unter strengem Naturschutz. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Populationen in Zoos, deren Erhaltung in einem internationalen Zuchtprogramm koordiniert wird.

80 Prozent des Bestandes befinden sich auf nur sieben Inseln bzw. Gebieten (Bestandszahlen 2006; alle Südafrika sofern nicht anders genannt):[5]

Nahrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Brillenpinguin frisst hauptsächlich Schwarmfische, jagt aber auch Krustentiere wie zum Beispiel Krebse.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniel B. Thomas und Daniel T. Ksepka: A history of shifting fortunes for African penguins. In: Zoological Journal of the Linnean Society. Online-Vorabveröffentlichung vom 6. März 2013, doi:10.1111/zoj.12024

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brillenpinguin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daniel Gilpin: Pinguine. 1. Auflage. Parragon Books Ltd, Köln, ISBN 978-1-4075-0629-6, S. 96.
  2. Bird flu symptoms detected in endangered seabirds. The Namibian, 31. Januar 2019.
  3. Pinguinbestand mit 5000 bis 6000 Brutpaaren in Namibia stabil. Allgemeine Zeitung, 1-. März 2022.
  4. Brillenpinguine gucken in die Röhre. Deutsche Welle, 19. Juli 2016.
  5. a b c Spheniscus demersus. IUCN. Abgerufen am 25. Juli 2016.
  6. Factsheet auf BirdLife International