Brunhilde Hanke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Brunhilde Hanke (* 23. März 1930 in Erfurt) ist eine ehemalige Politikerin der DDR und SED-Funktionärin. Sie war 1961 bis 1984 Oberbürgermeisterin der Stadt Potsdam sowie von 1963 bis 1990 Volkskammerabgeordnete und von 1964 bis 1990 Mitglied des Staatsrates der DDR.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanke wuchs in Erfurt als Kind einer Arbeiterfamilie auf. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte sie den Beruf einer Näherin. 1945 wurde sie Mitglied des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes und trat 1946 in die Freie Deutsche Jugend (FDJ) und die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. 1948 trat sie auch dem Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) bei. Von 1948 bis 1950 war sie Sekretärin und später die 1. Sekretärin der FDJ-Kreisleitung in Rudolstadt. 1950 bis 1952 war sie Assistentin, Kabinettsleiterin und Lehrerin an der Zentraljugendschule der Freien Deutschen Jugend „Wilhelm Pieck“ Waldhof am Bogensee nahe Wandlitz und studierte während dieser Zeit auch ein Jahr an der Zentralschule der Komsomolzen in Moskau.[1] Von 1952 bis 1963 war sie Mitglied des Zentralrates der FDJ

Von 1954 bis 1960 absolvierte sie ein Fernstudium an der Parteihochschule „Karl Marx“ beim ZK der SED, welches sie als Diplomgesellschaftswissenschaftlerin abschloss.

Ab 1952 war sie Mitglied der SED-Bezirksleitung Potsdam und von 1952 bis 1961 2. Sekretärin der Bezirksleitung Potsdam der FDJ. Ab 1961 war sie Stadtverordnete und ab dem 24. September 1961[2] Oberbürgermeisterin der Stadt Potsdam. Von 1963 bis 1990 gehörte sie als Abgeordnete auch der Volkskammer der DDR an, wo sie von 1963 bis 1966 auch Schriftführerin im Ausschuss für Haushalt und Finanzen war. Vom 19. November 1964 bis zur Abschaffung des Staatsrats der DDR am 5. April 1990 war sie ebenfalls Mitglied des Staatsrats der DDR.

1979 wurde ihr der Vaterländische Verdienstorden in Silber verliehen.[3]

Hanke hat mit ihrem Ehemann Helmut drei Kinder. Ihre Tochter Bärbel Dalichow (* 1953) ist Journalistin, Autorin und war 1990 bis 2013 Direktorin des Filmmuseums Potsdam.

Hanke ist Mitglied der Partei Die Linke.[4]

Oberbürgermeisterin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während ihrer Amtszeit von 1961 bis 1984 als Oberbürgermeisterin entstanden zwischen 35.000 und 37.000 Wohnungen[5]. Es wurden Projekte wie der Ausbau der Havelbucht an der heutigen Breiten Straße[4] verwirklicht und auch Bauten wie die Garnisonkirche oder das Stadtschloss abgerissen.[6]

Ihre Tochter Bärbel Dalichow wurde nach einem verratenen Fluchtversuch aus der DDR von der Staatssicherheit verhaftet. Nachdem daraufhin ihr Ehemann Helmut Hanke erkrankte und sie selbst gesundheitliche Probleme hatte, trat Hanke bei der Kommunalwahl 1984 als Oberbürgermeisterin nicht mehr zur Wahl an.[7][8] Ihr Nachfolger als Oberbürgermeister wurde Wilfried Seidel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eine sozialistische Alternative. (Memento vom 23. Juli 2010 im Internet Archive)
  2. Überblick über die Frauenpolitik und -bewegung in der DDR - 1961.
  3. Berliner Zeitung, 29./30. September 1979, S. 6
  4. a b Ex-Oberbürgermeisterin Brunhilde Hanke feiert ihren 80. Geburtstag.@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Märkische Allgemeine. 24. März 2010.
  5. Andreas Fritsche: Frau Oberbürgermeister. Brunhilde Hanke war das erste und einzige weibliche Stadtoberhaupt Potsdams. In: nd.Die Woche vom 6./7. März 2021, S. 24
  6. Zwei Oberbürgermeister – zwei Welten: Jann Jakobs mit DDR-Amtsvorgängerin Brunhilde Hanke im Podiumsgespräch. (Memento des Originals vom 24. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pnn.de In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 26. April 2008.
  7. Uwe-Karsten Heye, Bärbel Dalichow: „Wir wollten ein anderes Land“ : Eine Familiengeschichte aus der DDR. Droemer Knaur, München 2010, ISBN 978-3-426-27530-6.
  8. Gerald Praschl: »An die DDR geglaubt … bis die Stasi meine eigene Tochter holte«.@1@2Vorlage:Toter Link/www.superillu.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 28. April 2008, Auf: superillu.de