Bundeswehrfeuerwehr

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Bundeswehrfeuerwehr
— BwF —
Einheiten: 58 Feuerwachen[1]
Mitarbeiter: über 3000[1]
Fahrzeuge: mehr als 500[1]
ZBrdSch auf www.bundeswehr.de

Die Bundeswehrfeuerwehr ist eine für die Bundeswehr speziell aufgestellte Feuerwehr, die für den abwehrenden Brandschutz und der Technischen Hilfeleistung bei Dienststellen der Bundeswehr im Inland verantwortlich ist, bei denen Auftrag, besonderes Gefahrenpotential oder Gründe des Verschlusssachen- oder Sabotageschutzes die Vorhaltung einer eigenen Schutzeinheit erfordern.

Brandschutz der Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zivile Brandschutz der Bundeswehr ist aufbauorganisatorisch in das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr (ZBrdSchBw), vier Regionalkoordinierungsstellen in Ulm, Köln, Hamburg und Burg sowie die 58 Bundeswehrfeuerwehren[2] gegliedert.

Soldaten im militärischen Brandschutz gehören entweder der Laufbahn der Feldwebel des Truppendienstes[3] oder der Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes[4] an. In den Auslandseinsätzen der Bundeswehr übernehmen sie die Aufgaben des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes. In der Teilstreitkraft Luftwaffe sind die militärischen Brandschutzkräfte in der 7. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe (7./ObjSRgtLw) zusammengefasst.

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 58 Bundeswehrfeuerwehren sind bei Militärflug- und Truppenübungsplätzen, Untertage- und Marinelandanlagen, logistischen Einrichtungen sowie wehrwissenschaftlichen und wehrtechnischen Dienststellen stationiert.

Standort-Tabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle listet die Standorte der Bundeswehrfeuerwehren auf:[5]

Bundeswehrfeuerwehr Standort Bundesland Liegenschaftsbezeichnung Betreute Einrichtung Dienststellenart
Altengrabow Möckern Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Truppenübungsplatz Truppenübungsplatz Altengrabow Truppenübungsplatz
Altenstadt Altenstadt Bayern Bayern Franz-Josef-Strauß-Kaserne Luftlande-/Lufttransportschule Militärflugplatz
Altheim Walldürn Baden-Württemberg Baden-Württemberg Munitionsdepot Altheim Munitionsdepot Altheim Munitionsdepot
Altmark Gardelegen Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Truppenübungsplatz Altmark Truppenübungsplatz Altmark Truppenübungsplatz
Aurich Aurich Niedersachsen Niedersachsen Munitionslager Aurich Munitionslager Aurich Munitionsdepot
Baumholder Baumholder Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Truppenübungsplatz Baumholder Truppenübungsplatz Baumholder Truppenübungsplatz
Bergen Lohheide Niedersachsen Niedersachsen Lager III Hohne (NATO) Truppenübungsplatz Bergen Truppenübungsplatz
Blankenburg Blankenburg Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt Feldwebel-Anton-Schmid-Kaserne Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial Blankenburg Untertageanlage
Büchel Büchel Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz NATO-Flugplatz Büchel Taktisches Luftwaffengeschwader 33 Militärflugplatz
Bückeburg Bückeburg Niedersachsen Niedersachsen Schäfer-Kaserne Internationales Hubschrauberausbildungszentrum Militärflugplatz
Celle Celle Niedersachsen Niedersachsen Immelmann-Kaserne Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit Militärflugplatz
Darmstadt Pfungstadt Hessen Hessen Major-Karl-Plagge-Kaserne Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial Pfungstadt Depot
Diepholz Diepholz Niedersachsen Niedersachsen Flugplatz Diepholz Waffensystemunterstützungszentrum 2 Militärflugplatz
Eckernförde Eckernförde Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Marinestützpunkt Eckernförde Marinestützpunkt Eckernförde Marinelandanlage
Eft-Hellendorf Perl Saarland Saarland Munitionslager Eft-Hellendorf Munitionslager Eft-Hellendorf Munitionsdepot
Erding Erding Bayern Bayern Fliegerhorst Erding Fliegerhorst Erding Militärflugplatz
Faßberg Faßberg Niedersachsen Niedersachsen Fliegerhorst Faßberg Transporthubschrauberregiment 10 Militärflugplatz
Fritzlar Fritzlar Hessen Hessen Georg-Friedrich-Kaserne Kampfhubschrauberregiment 36 Militärflugplatz
Fürstenfeldbruck Fürstenfeldbruck Bayern Bayern Fliegerhorst Fürstenfeldbruck Fliegerhorst Fürstenfeldbruck Militärflugplatz
Glücksburg Glücksburg Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Kaserne Flottenkommando (NATO) Flottenkommando Untertageanlage
Grafschaft Grafschaft Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne Kommando Strategische Aufklärung Untertageanlage
Hammelburg Hammelburg Bayern Bayern Saaleck-Kaserne Truppenübungsplatz Hammelburg Truppenübungsplatz
Heuberg Stetten am kalten Markt Baden-Württemberg Baden-Württemberg Truppenunterkunft Heuberg Truppenübungsplatz Heuberg Truppenübungsplatz
Hohn Alt Duvenstedt Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Hugo-Junkers-Kaserne, Fliegerhorst Hohn Fliegerhorst Hohn Militärflugplatz
Holzdorf/Schönewalde Schönewalde Brandenburg Brandenburg Fliegerhorst Holzdorf Hubschraubergeschwader 64 Militärflugplatz
Jagel Kropp Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Marinefliegerhorst Schleswig-Jagel, Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ Militärflugplatz
Jägerbrück Torgelow Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Greifenkaserne Truppenübungsplatz Jägerbrück Truppenübungsplatz
Kalkar Uedem Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Luftverteidigungs-Anlage Uedem Combined Air Operations Centre Untertageanlage
Kaufbeuren Kaufbeuren Bayern Bayern Fliegerhorst Kaufbeuren Fliegerhorst Kaufbeuren Militärflugplatz
Kiel Kiel Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Marinestützpunkt Kiel – Tirpitzhafen Marinestützpunkt Kiel Marinelandanlage
Klietz Klietz Brandenburg Brandenburg Dienstgebäude Truppenübungsplatz Klietz Truppenübungsplatz
Köln Köln Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Luftwaffenkaserne Flughafen Köln/Bonn (Militärischer Teil) Militärflugplatz
Köppern Friedrichsdorf Hessen Hessen Munitionslager Munitionslager Köppern Munitionsdepot
Laage Laage Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Fliegerhorst Laage Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ Militärflugplatz
Laboe Laboe Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Munitionslager Munitionslager Laboe Munitionsdepot
Landsberg Landsberg am Lech Bayern Bayern Welfen-Kaserne Instandsetzungszentrum 13 Untertageanlage
Laupheim Laupheim Baden-Württemberg Baden-Württemberg Kurt-Georg-Kiesinger-Kaserne Hubschraubergeschwader 64 Militärflugplatz
Lechfeld Graben Bayern Bayern NATO-Flugplatz Lechfeld Taktisches Luftwaffengeschwader 74 Militärflugplatz
Lehnin Brück Brandenburg Brandenburg Truppenübungsplatz, Fläming-Kaserne Truppenübungsplatz Lehnin Truppenübungsplatz
Manching Manching Bayern Bayern Flugplatz Ingolstadt/Manching Fliegerhorst Ingolstadt/Manching Militärflugplatz
Mechernich Mechernich Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Bleiberg-Kaserne Materiallager Mechernich Depot
Meppen Meppen Niedersachsen Niedersachsen Dienstgebäude Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition Wehrtechnische Dienststelle
Munster Munster Niedersachsen Niedersachsen Örtzetal-Kaserne Truppenübungsplatz Munster Truppenübungsplatz
Munster, WIS Munster Niedersachsen Niedersachsen Dienstgebäude Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz Wehrwissenschaftliches Institut
Neckarzimmern Neckarzimmern Baden-Württemberg Baden-Württemberg Dienstgebäude Materiallager Neckarzimmern Untertageanlage
Neubiberg Neubiberg Bayern Bayern Universität der Bundeswehr Universität der Bundeswehr München Universität der Bundeswehr
Neuburg Neuburg Bayern Bayern NATO-Flugplatz Neuburg an der Donau Taktisches Luftwaffengeschwader 74 Militärflugplatz
Niederstetten Niederstetten Baden-Württemberg Baden-Württemberg Hermann-Köhl-Kaserne Transporthubschrauberregiment 30 Militärflugplatz
Nordholz Wurster Nordseeküste Niedersachsen Niedersachsen NATO-Marineflugplatz Nordholz Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“
Marinefliegergeschwader 5
Militärflugplatz
Nörvenich Nörvenich Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Fliegerhorst Nörvenich Taktisches Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ Militärflugplatz
Oberjettenberg Schneizlreuth Bayern Bayern Kaserne Wehrtechnische Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik Wehrtechnische Dienststelle
Oberlausitz Weißkeißel Sachsen Sachsen Truppenübungsplatz Truppenübungsplatz Oberlausitz Truppenübungsplatz
Penzing Penzing Bayern Bayern Fliegerhorst Landsberg Fliegerhorst Landsberg Militärflugplatz
Putlos Oldenburg in Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Truppenübungsplatz Putlos Truppenübungsplatz Putlos Truppenübungsplatz
Rheine Rheine Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Theodor-Blank-Kaserne Heeresflugplatz Rheine-Bentlage Militärflugplatz
Utzedel Utzedel Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Kaserne Demminer Land Betriebsstofflager Utzedel Depot
Warnemünde Rostock Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Marinestützpunkt Hohe Düne Marinestützpunkt Hohe Düne Marinelandanlage
Wildflecken Wildflecken Bayern Bayern Rhön-Kaserne Truppenübungsplatz Wildflecken Truppenübungsplatz
Wilhelmshaven Wilhelmshaven Niedersachsen Niedersachsen Marinestützpunkt Heppenser Groden Marinestützpunkt Heppenser Groden Marinelandanlage
Wittmund Wittmund Niedersachsen Niedersachsen Fliegerhorst Wittmundhafen Taktisches Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ Militärflugplatz
Wulfen Dorsten Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen Munitionslager Munitionslager Wulfen Munitionsdepot
Wunstorf Wunstorf Niedersachsen Niedersachsen Flugplatz Wunstorf Lufttransportgeschwader 62 Militärflugplatz
Zetel Zetel Niedersachsen Niedersachsen Munitionslager Zetel Munitionslager Zetel Munitionsdepot

Ehemalige Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die (unvollständige) Tabelle führt ehemalige Standorte von Bundeswehrfeuerwehren auf:[5]

Bundeswehrfeuerwehr Standort Bundesland Liegenschaftsbezeichnung Betreute Einrichtung Dienststellenart aufgelöst am
Daaden Emmerzhausen Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz Truppenübungsplatz Daaden Truppenübungsplatz Daaden Truppenübungsplatz 30. Juni 2014
Ehra-Lessien Ehra-Lessien Niedersachsen Niedersachsen Truppenübungsplatz Ehra-Lessien Truppenübungsplatz Ehra-Lessien Truppenübungsplatz 31. Dezember 2014
Meßstetten Meßstetten Baden-Württemberg Baden-Württemberg Dienstgebäude Einsatzführungsbereich 1 Untertageanlage 31. Dezember 2017
Oberschleißheim Oberschleißheim Bayern Bayern Heeresflugplatz Oberschleißheim Flugplatz Oberschleißheim, Kasernen in München Militärflugplatz 30. September 1981
Ohrdruf Ohrdruf Thüringen Thüringen Truppenübungsplatz Truppenübungsplatz Ohrdruf Truppenübungsplatz 28. Februar 2015
Roth Roth Bayern Bayern Otto-Lilienthal-Kaserne Flugplatz Roth Militärflugplatz 30. Juni 2015
Penzing Penzing Bayern Bayern Fliegerhorst Landsberg/Lech Fliegerhorst Landsberg/Lech Militärflugplatz 31. Dezember 2017 (LTG 61)
Schneeberg Beeskow Brandenburg Brandenburg Munitionsdepot Munitionsdepot Schneeberg Munitionsdepot 31. Dezember 2016
Schwarzenborn Schwarzenborn Hessen Hessen Truppenübungsplatz Truppenübungsplatz Schwarzenborn Truppenübungsplatz 1. Januar 2014
Trollenhagen Neubrandenburg Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern Fliegerhorst Trollenhagen Fliegerhorst Trollenhagen Militärflugplatz 31. Dezember 2014

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zivilen Bundeswehrfeuerwehren waren bis zum Jahr 2012 integraler Bestandteil der militärischen Verbände bzw. Dienststellen. Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr wurden 2012 alle zivilen Bundeswehrfeuerwehren aus den Teilstreitkräften ausgegliedert und bis Mitte Oktober 2014 mit etwa 3700 Dienstposten in das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr (ZBrdSchBw) überführt. Somit ist die zivile Bundeswehrfeuerwehr eine der größten Feuerwehren Deutschlands.

Laufbahnen und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich Brandschutz der Bundeswehr können Personen der Statusgruppen Arbeitnehmer, Beamte (Bundeswehrfeuerwehren) und Soldaten (militärischer Brandschutz) beschäftigt werden.

Beamte in den Bundeswehrfeuerwehren gehören den Laufbahnen des mittleren, gehobenen oder höheren technischen Verwaltungsdienstes an. Für die Laufbahnen des mittleren und gehobenen technischen Verwaltungsdienstes führt die Bundeswehr die „fachspezifischen Vorbereitungsdienste“ (Laufbahnausbildung) „Mittlerer“ bzw. „Gehobener feuerwehrtechnischer Dienst in der Bundeswehr“ durch.[6][7][8] Dazu hat das Bundesministerium der Verteidigung entsprechende Verordnungen erlassen.[9][10] Im gehobenen Dienst ist auch eine Direkteinstellung,[11] ein duales Studium „Sicherheitstechnik“ mit dem Abschluss Bachelor of Science[12] sowie der Aufstieg aus dem mittleren Dienst möglich. Im höheren Dienst ist nur eine Direkteinstellung möglich.[13]

Die Ausbildungsinhalte richten sich im Übrigen nach den allgemeinen Feuerwehr-Dienstvorschriften (FwDV).

Standort der Bundeswehrfeuerwehrschule ist der ausgelagerte Teil der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben, Lehrgruppe B in der Alb-Kaserne bei Stetten am kalten Markt. Parallel dazu bildet die Bundeswehr auch Brandschutzsoldaten aus, die unter anderem bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr benötigt werden. Die Ausbildung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst findet seit 2018 in Lohheide nahe dem Truppenübungsplatz Bergen statt.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundeswehrfeuerwehren sind mit Löschfahrzeugen – meist Sonderbauten – und Sonderlöschmitteln ausgerüstet.

Erste Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrzeuge der ersten Generation. Werkfeuerwehr bei der Erprobungsstelle 51 in Koblenz

Das Konzept beruhte auf der Verwendung der militärischen Standardfahrzeuge der 1,5-t-, 5-t- und 7-t-Nutzlastklasse, allerdings abweichend von den Pritschen-Lkw mit Ganzstahlführerhaus und Beobachtungsluke. Charakteristisch war dabei die Glaskuppel, die in vielen Fällen auf die Beobachtungsluke aufgesetzt war. Die Aufbauten konnten relativ schnell vom Fahrgestell getrennt werden, um auch bei Beschädigung des Fahrzeugs den Aufbau auf einem anderen Fahrgestell weiter nutzen zu können.

Zu den Standardfahrzeugen der sogenannten ersten Generation der FlKfz, die ab 1958 ausgeliefert wurden, gehören das FlKfz 750 (Unimog S 404 mit Metz- oder Rathgeber-Aufbau, Pulverlöschanlage von Minimax), das FlKfz 1500 (Daimler-Benz LG315/46 mit Metz- oder Graaff-Aufbau, Pulverlöschanlage von Total), das FlKfz 2400 (Daimler-Benz LG315/46 mit Metz- oder Bachert-Aufbau) und das FlKfz 3800/400 (Magirus-Deutz Jupiter 6x6 bzw. ab 1964 Magirus-Deutz M178D15A mit Bachert-Aufbau). Nur in wenigen Exemplaren vorhanden waren die Typen FlKfz 3500/350 und FlKfz 4500/450 auf Magirus-Deutz A6500 mit Bachert-Aufbau.

Lackiert wurden die FlKfz im damals üblichen gelboliv (RAL 6014). Teilweise wurden Fahrzeuge im Auslieferungszustand rot übergeben, Fahrgestell und Kotflügel waren gelboliv gehalten.

Eine Besonderheit spielte damals die Fliegerhorst-Feuerwehr des Flughafens Köln-Bonn. Da hier der militärische und der zivile Flugbetrieb einhergingen, waren alle Fahrzeuge rot lackiert.

Neben den Standardfahrzeugen der ersten Generation gab es in den 1950er Jahren noch Fahrzeuge deutscher Produktion (Magirus und Mercedes), die ursprünglich für die alliierten Truppen gebaut wurden und mit der Übergabe von Liegenschaften an die Bundeswehr gingen. Hierunter waren auch zwei Drehleiter DL 22 auf Magirus-Deutz S 3500 in rot und in oliv. Sonst gab es nur noch drei weitere Drehleitern (u. a. auf dem Fliegerhorst Erding und im Marinearsenal Wilhelmshaven). Neben div. Anhängern wurde schließlich noch der Lkw 0,25 t gl, DKW Munga F 91/4, als Einsatzleitwagen (ELW) genutzt.

Anfang der 1970er Jahre ersetzte der Pkw 0,4 t, VW 181, den Munga als ELW und diejenigen Bundeswehrfeuerwehren, die für den Brandschutz in Untertageanlagen zuständig waren, erhielten Mercedes-Benz LP 608 mit Bachert-Aufbauten. Die Beladung dieser Fahrzeuge orientierte sich an den zivilen Typen LF 8 und RW 1.

Zweite Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TroTlf 1000 - Unimog der Bundeswehrfeuerwehr
TLF 16/25 des Marinestützpunkts Hohe Düne

Mit der 2. Generation, Auslieferung ab 1979, wurden die künftigen Standardfahrzeuge FlKfz 1000, FlKfz 3000, FlKfz 3500/400/750 und FlKfz 8000/800 ausgeliefert. In den Untertageanlagen wurden die Mercedes-Benz LP 608 durch Mercedes-Benz 814 F ersetzt.

Das FlKfz 1000, aufgebaut auf Mercedes-Benz Unimog U 1300 L, ist in etwa vergleichbar mit dem zivilen Tanklöschfahrzeug TLF 8/18. Als Aufbauhersteller kam hier die Firma Metz zum Tragen.

Bei der 2. Generation (auch Folgegeneration genannt) war man bemüht, eine möglichst große Teilegleichheit zu erzielen. Bei den Flugfeldlöschfahrzeugen FlKfz 3000; 3500/400/750 und 8000/800 nutzte man das Baukastenprinzip; so sind z. B. die Fahrerhäuser identisch und es werden bei allen Typen die gleichen Motoren verwendet. Die Grundfahrzeuge kamen durchweg von FAUN. Das FlKfz 3000 basiert auf dem FAUN LF 16.30/45 V 4×4, das FlKfz 3500/400/750 auf dem FAUN LF 22.30/45 V 6×4 und das FlKfz 8000/800 auf dem FAUN LF 40.30×2/48 V 8×8.

Die Aufbauten bei den FlKfz 3000 kamen von der Arbeitsgemeinschaft Bachert, Ziegler und Total. Das zweiachsige TroLF verfügt über 3.000 kg Löschpulver. Die 72 Fahrzeuge wurden ab 1976 ausgeliefert[14], in [15] ist von 'ab 1980' die rede.

Feuerlösch-Kfz 3500 (FlKfz 3500) der Bundeswehrfeuerwehr

Beim FlKfz 3500/400/750 kamen die Aufbauten von der Arbeitsgemeinschaft Bachert und Ziegler. Die 148 dreiachsigen Fahrzeuge wurden in den 80er geliefert[15].

Saval-Kronenburg FlKfz 8000

Das FlKfz 8000/800 hatte Aufbauten von der Arbeitsgemeinschaft Saval-Kronenburg/ Schörling. Die 74 Fahrzeuge des vierachsigen 8000er wurden zwischen 1976 und 1980 geliefert[15]. Mit 11 m Länge und 32 t Gesamtgewicht war es das schwerste Feuerwehrfahrzeug der Bundeswehr[16].

Eine größere Anzahl von FlKfz 2400-Aufbauten der 1. Generation setzte man Mitte/Ende der 1980er Jahre auf neue Fahrgestelle des Standard-Lkw 5 t 4×4. Mit der deutschen Wiedervereinigung fanden sogar die TLF 32 auf Tatra 815 CAS 32 und einige IFA W50 der Nationalen Volksarmee ihren Weg in den Fuhrpark der Bundeswehrfeuerwehren. Nutzer der TLF 32 war zum Beispiel die WTD in Meppen, die IFA W 50 fuhren auf den Truppenübungsplätzen in den neuen Bundesländern.

Auch im Anstrich kamen Veränderungen zum Tragen. Mit Einführung der neuen Grundfarbe bronzegrün (RAL 6031) für die Fahrzeuge der Teilstreitkräfte, erhielten auch die Feuerwehrfahrzeuge ein neues Farbenkleid. Auch der Dreifarb-Flecktarnanstrich machte nicht vor den FlKfz halt. Schließlich wurde feuerrot (RAL 3000) Ende der 1990er Jahre wieder Standard. Mitunter sind alle Lackierungsvarianten innerhalb einer Einheit vorzufinden.

Dritte Generation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrzeuge der zweiten Generation sind nach wie vor im Dienst. Auch sind vereinzelt noch Fahrzeuge der ersten Generation bei der Bundeswehr zu finden.

Für die FlKfz 2400 auf Basis des Daimler-Benz 1017 werden im Bereich der Marine Löschgruppenfahrzeug 16/12 auf Mercedes-Benz Atego eingesetzt. Auf dem Truppenübungsplatz Bergen werden als Einzelstücke ein TLF 16/25 auf Mercedes-Benz Atego, ein TLF 16/50 auf Unimog und ein RW 2 auf MAN eingesetzt. Bei der Fliegerhorst Feuerwehr Köln-Bonn wird eine Drehleiter auf Atego 1628 eingesetzt.

Ziegler Z6 der Bundeswehrfeuerwehr

Für die Ablösung der FlKfz 3000 und 3500 wurden 65 Ziegler Z6 beschafft. Das Feuerlösch-Kfz mittel (FlKfz Mittel) Z6-FLF 40/60-6+500P basiert auf einem MAN 33.685 bei einem Gesamtgewicht von 33 t. Es ist eine Ableitung vom Z 8 und wurde für die Bundeswehr entwickelt[17].

Als Ersatz für den Saval-Kronenburg FlKfz 8000 der Bundeswehrfeuerwehr sollte 1999 der Saval-Kronenburg FlKfz 7000 beschafft werden. Aufgrund der Insolvenz von Kronenburg hat dann das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) Anfang 2004 entschieden 16 Z8 von Ziegler zu beschaffen[18].

Ziegler Z8 der Bundeswehrfeuerwehr

Das Feuerlösch-Kfz, schwer, Flugplatz, (FlKfz Schwer) wurde in zwei Losen erworben, was sich auch in zwei Fahrzeuggenerationen niederschlägt. Das erste Fahrzeug wurde im Sommer 2005 (erstes Baulos) an die Truppe übergeben, ab 2010 wurde das zweit Baulos ausgeliefert[19].

Das erste Los ist ein Ziegler Z8-FLF 80/125-12,5 basierend auf einem MAN 36.1000 VFAEG 8x8[17] das zweite Los ein Z8-FLF 100/125-15 basiert auf einem MAN SX 43.1000 8x8[19]. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist dieses 40 t bzw. 43 t Flugfeldlöschfahrzeug keine militärische Sonderentwicklung.

Weitere Typen der dritten Generation lösen nun schrittweise die Fahrzeuge der ersten und zweiten Generation bei allen Bundeswehrfeuerwehren ab:

  • Feuerlösch-Kraftfahrzeug Gebäudebrandbekämpfung (FlKfz GebBrd), aufgebaut auf einem MAN TGM 18.280 4×4 BB
  • Feuerwehr-Geräterüstfahrzeug (FwGerRüFzg), aufgebaut auf einem MAN TGM 18.280 4×4 BB

Aufbauhersteller ist in allen Fällen das Unternehmen Albert Ziegler. Drei DLK 23/12 GLT auf Iveco 160 E30 mit Magirus Leitersatz, zwei in Wilhelmshaven und eine im Marinestützpunkt Kiel.

Außerdem gibt es noch das Feuerlösch-Kraftfahrzeug leicht, Flugplatz (FlKfz Leicht), ein zweiachsiger allradangetriebener Scania P 380 CB EHZ mit Aufbauten von Rosenbauer. Das 19 t Fahrzeug kann 2.800 l Wasser mitführen[17].

Beim Feuerlösch-Kraftfahrzeug Waldbrandbekämpfung (FlKfz WaBrd) gibt es auch zwei Baulose. Das erste Baulos basiert auf einem Mercedes-Benz Unimog U 5000 mit Aufbauten von Ziegler. Es hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 14,5 t und kann 4300–4500 l Wasser mitführen[17]. Das zweite Los kommt basiert auf einem 18 t schwerem Tatra 815-7 4x4 Force und hat Aufbauten von Rosenbauer. Insgesamt 76 Feuerlösch-Kfz Waldbrandbekämpfung (FlKfz WBBk) wurden beauftragt[20]. Das erste Feuerlöschkraftfahrzeug Waldbrand-Bekämpfung Bundeswehrfuhrpark-Service handelsüblich (FlKfz Waldbrand-Bkg BwFPS hü) wurde im Juli 2023 geliefert, es führt 4500 l Wasser und 100 l Löschschaum mit sich[21].

Sonderfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MB Unimog (FlKfz 1000) mit Rettungsbühne
PistenBully 400 W und Fendt 820 Vario der Bundeswehrfeuerwehr Meppen

Trotz der Standardisierung und gerade weil diese Standards oft nicht ausreichend waren gab es immer wieder Fahrzeuge die nicht in das Schema passten oder die als Truppenversuchsmuster (TVM) bei den Bundeswehrfeuerwehren im Einsatz waren. Es gab mehrere DB Unimog S 404 Pritsche mit Rettungsbühne und 1 VW T2 Pritsche mit Rettungsbühne.

Je ein Unimog U 1300 Pritsche mit Rettungsbühne ist bei den Fliegerhorstfeuerwehren Jagel und Wunstorf, in der Farbe RAL 3000 = feuerrot, eingesetzt.

Die Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge (WTD 61) nutzte einige Jahre einen umgebauten Range Rover zur Pilotenrettung. Eine auf das Dach aufgesetzte Plattform bildete die Rettungsbühne. Lackiert war das Fahrzeug in rot.

Bei der Wehrtechnischen Dienststelle 41 war ein umgebauter Schützenpanzer Marder in Lackierung RAL 3000 als Löschpanzer im Einsatz. Bei den Wehrtechnischen Dienststellen 41 und 51 waren jeweils ein VW T3 Doppelkabine (Typ 247) Syncro in rubinroter Lackierung als Vorausrüstfahrzeug und ein Opel Blitz mit Sonderaufbau als Ölwehrfahrzeug in Betrieb.

Bei der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (Meppen) werden ein TLF 4000 auf Iveco Trakker 450, zwei Kässbohrer Pistenbullys sowie Fendt-Traktoren eingesetzt.

Das WIS (Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologie – ABC-Schutz Munster) hat ein RWII auf Iveco 150 E30 und ein Dekon Anhänger im Betrieb.

Fachverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um der Aufgabe zur Förderung und Zusammenarbeit mit kommunalen Feuerwehren und Organisationen, sowie den Interessen aller Angehörigen der Bundeswehrfeuerwehr in Bezug auf die besonderen Rahmenbedingungen des Feuerwehrdienstes in der Bundeswehr gerecht zu werden, hat sich der Verband der Bundeswehrfeuerwehren gebildet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr, Oswald, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-02370-9.
  • Fahrzeuge der Bundeswehr seit 1955, Plate, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-02530-2.
  • Die Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr 1956 bis heute, Anweiler, Blank, Bechtermünz Verlag ISBN 3-8289-5331-X.
  • Rad- und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr in den 90er Jahren, Anweiler, Plate, Pahlkötter, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-01847-0.
  • Deutsche Militärfahrzeuge Bundeswehr und NVA, Gau, Plate, Siegert, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-02152-8.
  • Prototypen und Sonderfahrzeuge der Bundeswehr seit 1956 – Band 1, Anweiler, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-02382-2.
  • Prototypen und Sonderfahrzeuge der Bundeswehr seit 1956 – Band 2, Anweiler, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-02590-6.
  • Prototypen und Sonderfahrzeuge der Bundeswehr, Anweiler, Motorbuch Verlag ISBN 978-3-613-03214-9.
  • Kraftfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, Oswald, Gihl, Motorbuch Verlag ISBN 3-613-01479-3.
  • Feuerwehrfahrzeuge auf Flughäfen in Deutschland, Wolfgang Rotter und Jochen Thorns, Podszun Verlag, ISBN 3-86133-298-1.
  • Brandschutz, Deutsche Feuerwehrzeitung – Ausgabe 12/2008, Jochen Thorns, Neue Feuerlösch-Kraftfahrzeuge bei der Bundeswehr, W. Kohlhammer Verlag.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bundeswehrfeuerwehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr. Bundeswehr, abgerufen am 9. Mai 2021.
  2. Das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr
  3. Brandschutzfeldwebel. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  4. Brandschützer-Unteroffizier. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  5. a b Bundeswehrfeuerwehr. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, abgerufen am 11. April 2020.
  6. Anlage 2 der Bundeslaufbahnverordnung (BLV)
  7. Laufbahnausbildung mittlerer Dienst. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 21. Juni 2023.
  8. Laufbahnausbildung gehobener Dienst. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  9. Verordnung über die Laufbahn, Ausbildung und Prüfung für den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst in der Bundeswehr
  10. Verordnung über den Vorbereitungsdienst für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst in der Bundeswehr
  11. Direkteinstellung gehobener Dienst. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  12. Bachelor Sicherheitstechnik. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  13. Direkteinstellung höherer Dienst. In: bundeswehrkarriere.de. Abgerufen am 13. September 2019.
  14. FlKfz 3000, Kiel-Holtenau, bos-fahrzeuge.info. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  15. a b c FlKfz 3500, TaktLwG 51 Jagel, inkl. Ausführlicher Beschreibung der 2. Generation der Bundeswehr Löschfahrzeuge, bos-fahrzeuge.info. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  16. Beschreibung und Bilder des FlKfz 8000, www.panzerbaer.de. Archiviert vom Original am 7. Februar 2023; abgerufen am 14. Oktober 2023.
  17. a b c d Bundesfeuerwehrfahrzeuge der 3. Generation. (PDF; 8,5 MB) BORDEAUXROT, März 2010, archiviert vom Original am 16. Januar 2014; abgerufen am 16. Januar 2014 (Sehr umfangreich).
  18. Ziegler Z8, FlKfz Schwer. panzerbaer.de, archiviert vom Original am 3. Februar 2023; abgerufen am 14. Oktober 2023.
  19. a b Ziegler Z8 V3 WTD Manching. bos-fahrzeuge.info, abgerufen am 2. November 2015.
  20. BwFuhrparkService GmbH beschaft FlKfz WBBk. Rosenbauer, 30. August 2021, abgerufen am 15. Oktober 2023.
  21. FlKfz Waldbrand-Bkg bzw. TLF-W, BwFw TrÜbPl Munster. bos-fahrzeuge.info, 15. September 2023, abgerufen am 22. Oktober 2023.