Bunsen-Gymnasium Heidelberg

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Bunsen-Gymnasium Heidelberg
Schulform Gymnasium
Schulnummer 04105107
Gründung 1940
Adresse

Humboldtstraße 23
69120 Heidelberg

Ort Heidelberg
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 24′ 59″ N, 8° 40′ 38″ OKoordinaten: 49° 24′ 59″ N, 8° 40′ 38″ O
Träger Stadt Heidelberg
Schüler 923
Lehrkräfte 75
Leitung Volker Nürk[1]
Website dienste.bunsengymnasium.de/index.php/start

Das Bunsen-Gymnasium ist ein staatliches Gymnasium in Heidelberg mit rund 950 Schülern und etwa 80 Lehrern.[2] Es ist nach dem Chemiker Robert Wilhelm Bunsen benannt, der lange an der Universität Heidelberg wirkte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bunsen-Gymnasium war eine Tochtergründung der Philipp-Lenard-Schule (später Helmholtz-Gymnasium) und wurde 1940 als Robert-Bunsen-Schule, Oberschule für Jungen eröffnet. Bis 1943 war es in der ehem. Lehrerbildungsanstalt (heute Altbau der PH) untergebracht, musste dann der Fa. BBC aus „kriegswichtigen“ Gründen weichen. 1946 mit dem Helmholtz-Gymnasium zusammengelegt, wurde der eigenständige Unterricht 1948-1953 gemeinsam mit dem Helmholtz-Gymnasium Heidelberg im Gebäude des ehemaligen Jesuitenkollegs in der Kettengasse der Heidelberger Altstadt erteilt. 1952–1955 wurde ein neues Gebäude im Neuenheimer Feld bezogen.

Das Bunsen- und das Helmholtz-Gymnasium waren von 1949 bis 1953 gemeinsam im alten Jesuitenkolleg in der Heidelberger Kettengasse neben der Jesuitenkirche untergebracht (unten links). Der Unterricht erfolgte vormittags und nachmittags im wöchentlichen Wechsel.

Ab 1969 wurden im sogenannten Französisch-Zug mit Französisch als erster Fremdsprache auch Mädchen aufgenommen. Das betraf jedoch nur eine von regelmäßig fünf Klassen der Jahrgangsstufe 5; die vier anderen Klassen begannen mit Latein oder Englisch als erster Fremdsprache und bestanden weiterhin nur aus männlichen Schülern. Erst seit 1973 galt die vollständige Koedukation.

Gebäude, Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild des Universitätscampus Neuenheimer Feld in Heidelberg. Das Bunsen-Gymnasium liegt im Vordergrund, unterhalb der baumbestandenen Berliner Straße in deren Mitte.

Die Schule liegt am Rand des Neuenheimer Feldes, in dem auch ein Teil der Universität angesiedelt ist. Das Schulgebäude entstand 1953/54 mit Erweiterungen in den Jahren 1955 (Turnhalle), 1965 und 1971. Seit November 2016 verfügt das Bunsen-Gymnasium zudem über einen Neubau[3], in dem alle naturwissenschaftlichen Fächer unterrichtet werden. Im Juni 2017 wurde der Architektengruppe und den städtischen Planern für den neuen Anbau die sogenannte Hugo Häring-Auszeichnung vom Bund Deutscher Architekten (BDA) verliehen.[4]

Lehrangebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Angebote der Schule sind sowohl fremdsprachlich als auch naturwissenschaftlich ausgerichtet.

Die Schule gehört zu den 45 deutschen Gymnasien des AbiBac-Abkommens, wodurch die vollwertige Anerkennung der Allgemeinen Hochschulreife in Frankreich gewährleistet ist. Dieses Abkommen wurde am 31. Mai 1994 zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreichs geschlossen.[5][6] Partnerschule im Rahmen des AbiBac-Programms ist das Lycée Stanislas in Wissembourg im Elsass.

Zusätzlich nimmt die Schule an dem weitverbreiteten DELF-Programm teil, einem Zertifizierungs-Programm für die französische Sprache.

Den Schülern werden folgende Profile zur Wahl angeboten:

  • bilinguales (zweisprachiges) Profil
  • neusprachliches Profil
  • naturwissenschaftlich-mathematisches Profil.

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nahegelegene Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg stellt der Schule regelmäßig Wetterdaten zur Verfügung.

Mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft besteht seit Jahren eine Kooperation, in der regelmäßig Fachstudierende Unterrichtserfahrungen mit Schülern in deren regulärem Sportunterrichtsstunden sammeln können und ihrerseits durch ihre Mitarbeit in außergewöhnlichen und personalintensiveren Unterrichtsprojekten (u. a. in Kleingruppen) den Schülern Lernerfahrungen ermöglichen, die diese im gewöhnlichen Unterricht mit den Lehrkräften allein nicht gewinnen könnten.

Ehemalige Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 50 Jahre Bunsen-Gymnasium Heidelberg 1940 - 1990. Ein Bunsen-Bilder-Buch mit Textanhang „Happy Birthday, Bunsen!“, Heidelberg 1990
  • Festschrift zum 75. Schuljubiläum des Bunsen-Gymnasiums Heidelberg 1940 - 2015. Ein Bunsen-Bilder-Buch, Heidelberg 2016
  • Reinhard Riese: Eine Schulgründung im Krieg. Das Bunsen-Gymnasium 1949-1945, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt. Jg. 27, 2023, Heidelberg 2022, S. 137–147

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schulleitung. In: www.bg.hd.bw.schule.de. Abgerufen am 12. April 2020.
  2. Jetzt beginnen die Wochen der Entscheidung – Auf welche Schule nach der vierten Klasse? – Die Rhein-Neckar-Zeitung gibt einen Überblick über die weiterführenden Schulen in Heidelberg. (Pdf) In: www.rnz.de. Rhein-Neckar-Zeitung, 17. Februar 2009, archiviert vom Original am 28. Februar 2009; abgerufen am 12. April 2020.
  3. Neubau. In: www.bg.hd.bw.schule.de. Abgerufen am 12. April 2020.
  4. Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Heidelberg 2017 –Bunsengymnasium Heidelberg. In: heidelberg.bda-bawue.de. Bund Deutscher Architekten, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  5. Informationen über AbiBac. In: www.deutschland-frankreich.diplo.de. Archiviert vom Original am 24. Juni 2010; abgerufen am 12. April 2020.
  6. Liste aller AbiBac Schulen. (PDF; 134 kB) In: www.ciep.fr. Mai 2009, archiviert vom Original am 29. Dezember 2009; abgerufen am 12. April 2020.
  7. Klaus Staeck – Unterwegs in Sachen Kunst und Politik. In: klaus-staeck.de. Abgerufen am 12. April 2020.
  8. Wolfgang Ketterle – Biographical. In: www.nobelprize.org. Abgerufen am 12. April 2020 (englisch).
  9. Lebenslauf und wissenschaftlicher Werdegang von Uwe Haberkorn. (PDF-Datei; 69 kB) In: www.dkfz-heidelberg.de. DKFZ, archiviert vom Original am 2. November 2006; abgerufen im Jahr 2009.
  10. Biografie von Heike Schmoll. In: www.faz.net. Frankfurter Allgemeine, abgerufen am 12. April 2020.