César 2008

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Die 33. Verleihung der Césars fand am 22. Februar 2008 im Théâtre du Châtelet in Paris statt. Die Zeremonie, durch die Antoine de Caunes als Gastgeber führte, wurde live von dem französischen Pay-TV-Sender Canal+ übertragen. „Wir setzen auf eine festliche und lustige Auflage, umso mehr, als im vergangenen Jahr nichts aufregendes auf der kulturellen Ebene war“, so der Präsident der diesjährigen Verleihung Jean Rochefort, der damit auf einen Rückgang der Kinobesuche in Frankreich anspielte.[1]

Das Théâtre du Châtelet, der Veranstaltungsort der Verleihung

Favorisierte Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beste Hauptdarstellerin: Marion Cotillard für La vie en rose

Bei der Bekanntgabe der Nominierungen am 25. Januar 2008 durch den Präsidenten der Verleihungszeremonie, dem französischen Schauspieler Jean Rochefort,[1] dominierten Olivier Dahans La vie en rose und Claude Millers Ein Geheimnis die Preisverleihung mit je elf Nominierungen. Dahans filmische Hommage an das Leben Édith Piafs, die ihre Premiere bei den Filmfestspielen von Berlin 2007 feierte, brachte vor allem Hauptdarstellerin Marion Cotillard großes Lob seitens der internationalen Kritiker ein. Die französische Schauspielerin gewann unter anderem den Golden Globe Award und den Oscar jeweils als beste Hauptdarstellerin. Bei den Césars traf Cotillard in der gleichen Kategorie auf Isabelle Carré (Anna M.), Cécile de France (Ein Geheimnis), Marina Foïs (Darling) und Catherine Frot (Odette Toulemonde). Der große Konkurrent Ein Geheimnis, ein prominent besetztes Familiendrama, das bis zu den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs und Vichy-Regimes reicht, brachte Altmeister Claude Miller die siebte Nominierung für den Regiepreis ein. Dieser traf in der Kategorie neben Olivier Dahan (La vie en rose) auf den Oscar-nominierten US-Amerikaner Julian Schnabel (Schmetterling und Taucherglocke), André Téchiné, der für sein AIDS-Drama Wir waren Zeugen Berücksichtigung fand, und Abdellatif Kechiche (Couscous mit Fisch), letztjähriger Gewinner des renommierten Louis-Delluc-Preises, der sich schließlich durchsetzen konnte.

Das Feld der Nominierten in der Kategorie Bester Film wurde durch Julian Schnabels Schmetterling und Taucherglocke (sieben Nominierungen), der Oscar-nominierten Comic-Verfilmung Persepolis von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud (sechs Nominierungen) und Abdellatif Kechiches arabische Familienchronik Couscous mit Fisch (fünf Nominierungen) ergänzt. Die seltene Ehre einer Doppelnominierung wurde dem französischen Schauspieler und Comédie-Française-Mitglied Laurent Stocker zuteil. Für seine Rolle als depressiver Adelsspross in Claude Berris Liebesfilm Zusammen ist man weniger allein konnte er auf die Auszeichnungen für den besten Neben- und Nachwuchsdarsteller hoffen. Um den Preis für den besten ausländischen Film konkurrierte währenddessen der vorjährige deutsche Oscar-Preisträger Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck gegen den 2008 für den Oscar kandidierenden Thriller Tödliche Versprechen – Eastern Promises von David Cronenberg, Cristian Mungius Goldene-Palme-Gewinner 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage, Fatih Akıns Drama Auf der anderen Seite und James Grays Kriminalfilm Helden der Nacht – We Own the Night.

Gewinner und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik
(Filme mit mehr als einer Nominierung)
N=Nominierung; A=Auszeichnung
Film N A
La vie en rose 11 5
Ein Geheimnis 11 1
Schmetterling und Taucherglocke 7 2
Persepolis 6 2
Couscous mit Fisch 5 4
Chanson der Liebe 4 1
Wir waren Zeugen 4 1
Molière 4 0
Zusammen ist man weniger allein 3 1
Ceux qui restent 3 0
Faut que ça danse! 3 0
Intimate Enemies – Der Feind in den eigenen Reihen 3 0
Le deuxième souffle 3 0
Darling 2 0
Jacquou le croquant 2 0
Water Lilies 2 0
Als beste Hauptdarstellerin nominiert: Isabelle Carré
Als beste Nebendarstellerin nominiert: Sylvie Testud
Hafsia Herzi, die beste Nachwuchsdarstellerin

Bester Film (Meilleur film)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Couscous mit Fisch (La Graine et le Mulet) – Regie: Abdellatif Kechiche

Beste Regie (Meilleur réalisateur)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abdellatif KechicheCouscous mit Fisch (La Graine et le mulet)

Bester Hauptdarsteller (Meilleur acteur)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathieu AmalricSchmetterling und Taucherglocke (Le Scaphandre et le Papillon)

Beste Hauptdarstellerin (Meilleure actrice)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marion CotillardLa vie en rose (La Môme)

Bester Nebendarsteller (Meilleur acteur dans un second rôle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sami BouajilaWir waren Zeugen (Les Témoins)

Beste Nebendarstellerin (Meilleure actrice dans un second rôle)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julie DepardieuEin Geheimnis (Un secret)

Bester Nachwuchsdarsteller (Meilleur jeune espoir masculin)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurent StockerZusammen ist man weniger allein (Ensemble, c’est tout)

Beste Nachwuchsdarstellerin (Meilleur jeune espoir féminin)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hafsia HerziCouscous mit Fisch (La Graine et le Mulet)

Bestes Erstlingswerk (Meilleur premier film)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persepolis (Persépolis) – Regie: Vincent Paronnaud und Marjane Satrapi

Bestes Originaldrehbuch (Meilleur scénario original)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abdellatif KechicheCouscous mit Fisch (La Graine et le Mulet)

Bestes adaptiertes Drehbuch (Meilleur scénario adaptation)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marjane Satrapi und Vincent ParonnaudPersepolis (Persépolis)

Beste Filmmusik (Meilleure musique écrite pour un film)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alex BeaupainChanson der Liebe (Les Chansons d’amour)

Bestes Szenenbild (Meilleurs décors)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olivier RaouxLa vie en rose (La Môme)

Beste Kostüme (Meilleurs costumes)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marit AllenLa vie en rose (La Môme)

Beste Kamera (Meilleure photographie)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetsuo NagataLa vie en rose (La Môme)

Bester Ton (Meilleur son)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurent Zeilig, Pascal Villard und Jean-Paul HurierLa vie en rose (La Môme)

Bester Schnitt (Meilleur montage)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juliette WelflingSchmetterling und Taucherglocke (Le Scaphandre et le Papillon)

Bester Kurzfilm (Meilleur court métrage)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mozart der Taschendiebe (Le Mozart des pickpockets) – Regie: Philippe Pollet-Villard

Bester Dokumentarfilm (Meilleur film documentaire)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Auftrag des Terrors (L’Avocat de la terreur) – Regie: Barbet Schroeder

Bester ausländischer Film (Meilleur film étranger)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Leben der Anderen, Deutschland – Regie: Florian Henckel von Donnersmarck

Ehrenpreis (César d’honneur)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: César 2008 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vgl. César 2008: „La Môme“ et „Un secret“ au coude à coude avec 11 nominations (PAPIER GENERAL), Agence France-Presse, 25. Januar 2008, 12:26 PM GMT.