Capelinhos

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Die "Capelo-Halbinsel" und der Leuchtturm von Ponta dos Capelinhos

Der Vulcão dos Capelinhos ist ein Vulkan auf der Azoreninsel Faial. Der Name Capelinhos bedeutet „Kleines Capelo“ und ist eine Verkleinerungsform von Capelo, eine Gemeinde im Kreis von Horta auf Faial. Der Capelinhos liegt in der Gemeinde Capelo.

Der Vulcão dos Capelinhos.

Durch eine Serie von seismischen Aktivitäten begann sich am 16. September 1957 auf der Azoreninsel Faial ein drohender Vulkanausbruch abzuzeichnen. Der Ausbruch erfolgte schließlich am 27. September 1957,[1][2] etwa 1 km vor der Westspitze der Insel, auf offener See. Die neu entstandene Vulkaninsel vereinigte sich am 12. November 1957 mit der Hauptinsel Faial, die Aktivität des Vulkans endete am 24. Oktober 1958.

Die rund 2,4 km² große, durch den Vulkanausbruch entstandene Halbinsel wurde Ponta dos Capelinhos getauft.

Leuchtturm an der Ponta dos Capelinhos

Die Auswirkungen des Ausbruches waren verheerend. Asche wurde über 1000 m hoch in die Luft geschleudert, es gab gewaltige Explosionen und zahlreiche Erdbeben, rund 300 Häuser wurden vollständig zerstört.

An die 2000 Menschen mussten umgesiedelt werden, viele Einwohner der Insel entschlossen sich schließlich zur Emigration in die USA, die durch ein Sondergesetz auf die Vorlage einer Green Card verzichteten und damit die Immigration der von der Katastrophe betroffenen Menschen ermöglichten.

Capelinhos liegt am Ende einer Reihe von Vulkanen, zu denen auch die Caldeira mit dem Cabeço Gordo gehört, der höchsten Erhebung von Faial.

Wahrzeichen des Ponta dos Capelinhos ist der teilweise zerstörte Leuchtturm, der auf den steilen Klippen von Capelo steht.

Rund die Hälfte der hauptsächlich aus vulkanischer Asche bestehenden Landmasse des Capelinhos ist inzwischen wieder im Meer versunken.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Machado, Willard H. Parsons; Adrian F. Richards, John W. Mulford: Capelinhos Eruption of Fayal Volcano, Azores, 1957–1958. In: Journal of Geophysical Research, 67, 1962, S. 3519. (englisch)
  • C. Neff: Observations de la dynamique végétale sur le Volcan des Capelinhos (Île de Faial, Açores, Portugal). Finisterra, 56(117), 2021, S. 107–126. doi:10.18055/Finis18523. (französisch)
  • R. C. Mitchell-Thorme: Vulcanicity of Historic Times in the Middle Atlantic Islands. In: Bulletin of Volcanology, 44, 1981, S. 57–70. (englisch)
  • P. Cole, A. Duncan, J. Guest: Capelinhos: The disappearing volcano. In: Geology Today 12, Nr. 2, 1996, S. 68–72. (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Capelinhos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Farol da Ponta dos Capelinhos / Centro de Interpretação do Vulcão dos Capelinhos auf der Website des portugiesischen Informationssystems für das architektonische Kulturerbe (Sistema de Informação para o Património Arquitectónico, SIPA), abgerufen am 12. August 2015. (portugiesisch)
  2. Pierre Matthey: Éruptions volcaniques – Histoire illustrée du monde entier. Éditions Favre, Lausanne 2011, ISBN 978-2-8289-1228-4, S. 206.

Koordinaten: 38° 36′ N, 28° 50′ W