Carola Höhn (Schauspielerin)

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Carola Höhn, 1941

Carola Höhn, auch Carola Verdi, bürgerlich Karoline Minna Höhn, (* 30. Januar 1910 in Geestemünde; † 8. November 2005 in Grünwald) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Höhn kam als Tochter eines schwäbischen Kaufmanns und Gastwirts zur Welt. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie zunächst in einem Bekleidungshaus. Ende der 1920er Jahre zog sie nach Berlin und nahm dort Schauspielunterricht bei Julia Serda und Hans Junkermann. 1933 gab sie ihr Bühnendebüt und spielte am Schlosspark-Theater im Bezirk Steglitz.

Nachdem sich Carola Höhn bei der UFA beworben hatte, wurde sie für den Film engagiert. In Aus dem Tagebuch eines Junggesellen war sie 1929 erstmals auf der Leinwand zu sehen. Der Film Ferien vom Ich (1934) verhalf ihr schließlich zum Durchbruch. Neben ihrer Arbeit in den Filmstudios war sie, die von Joseph Goebbels protegiert wurde[1], stets auch auf der Theaterbühne präsent. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

1941 heiratete Carola Höhn den Major der Luftwaffe und Ritterkreuzträger Arved Crüger, der am 22. März 1942 fiel. Der gemeinsame Sohn Arved-Michael wurde im Juni des gleichen Jahres geboren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg betätigte sich Carola Höhn zeitweise als Synchronsprecherin. Sie lieh ihre Stimme u. a. Katharine Hepburn (Die Frau, von der man spricht), Ava Gardner (Geheimaktion Carlotta), Maureen O’Hara (Der Glöckner von Notre Dame), Hedy Lamarr (Samson und Delilah) und Carsta Löck in den Kinofassungen um Michel aus Lönneberga. In der Fernsehserie war Löck selbst zu hören.

1954 war ihr erster hervorzuhebender Nachkriegsfilm Heideschulmeister Uwe Karsten, in dem sie die Mutter von Barbara Rütting mimte. Bis in die 1970er Jahre hinein wirkte Carola Höhn in insgesamt über sechzig Filmen mit. In späteren Jahren war sie auch häufiger im Fernsehen zu sehen. Neben Episodenrollen in der Krimireihe Derrick spielte sie von 1987 bis 1996 in der erfolgreichen Vorabendserie Praxis Bülowbogen die Schwiegermutter des von Günter Pfitzmann dargestellten Dr. Brockmann.

1987 erhielt Carola Höhn den Bayerischen Filmpreis, 1990 wurde sie mit dem Filmband in Gold für ihr langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film ausgezeichnet. Nebenberuflich führte die Schauspielerin erfolgreich einen Modesalon und schrieb zahlreiche Artikel für die Zeitschrift Film und Frau. Sie starb im Alter von 95 Jahren in einem Altersheim in Grünwald bei München und wurde zuerst in der Urnenhalle[3] auf dem Waldfriedhof Grünwald beigesetzt. Das Grab wurde mittlerweile aufgelassen und die Asche auf das dortige Feld 2a anonym beigesetzt.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carola Höhns Urnengrab auf dem Waldfriedhof Grünwald
  • 1965: Ein Anruf für Mister Clark
  • 1969: Ein Sommer mit Nicole (TV-Serie)
  • 1970: Der Fall von nebenan (TV-Serie)
  • 1977: Derrick (Folge Hals in der Schlinge)
  • 1978: SOKO 5113 (TV-Serie)
  • 1978: Derrick (Folge Lissas Vater)
  • 1979: Derrick (Folge Das dritte Opfer)
  • 1980: Derrick (Folge Pricker)
  • 1981: Ein Fall für zwei (TV-Serie)
  • 1983: Kontakt bitte ... (TV-Serie)
  • 1987–1996: Praxis Bülowbogen
  • 1990: Voll Daneben (TV-Serie)
  • 1992: Glückliche Reise – Singapur und Borneo (TV-Reihe)
  • 1993: Ein Mann am Zug (TV-Serie)
  • 1994: Verliebt, verlobt, verheiratet (TV-Serie)

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carola Höhn (actress) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abschied: Carola Höhn (1910–2005) – Nachruf von Hanns-Georg Rodek, Die Welt vom 11. November 2005
  2. Höhn, Carola. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 382f.
  3. Udo Watter: Totengedenken: Wenn Ruhm und Ruhestätte verblassen. In: sueddeutsche.de. 29. Juni 2023, abgerufen am 28. Januar 2024.