Castel Paterno

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 42° 16′ 6,4″ N, 12° 25′ 7,3″ O Castel Paterno ist eine heute verfallene Burg im nördlichen Latium auf dem Gebiet der Gemeinde Faleria in der italienischen Provinz Viterbo. Hier verstarb im Januar 1002 Kaiser Otto III. im Alter von 21 Jahren.

Castel Paterno liegt einsam auf der Spitze eines nur von Süden, von Faleria her zugänglichen Tuffsporns, der im Norden steil ins Tal des Treia gegen Civita Castellana abfällt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre strategische Bedeutung erhielt die Spornburg durch ihre gut zu verteidigende, weil nach drei Seiten hin von unzugänglichen Steilhängen umgebene Lage in der Nähe der auf die römische Antike zurückgehenden Via Flaminia, die auch noch im Mittelalter eine herausragende Bedeutung als Reiseweg besaß.

Kaiser Otto III., der die Nähe des gut 50 Kilometer entfernten Roms suchte und nach dem dortigen Aufstand vom Januar 1001 zugleich fürchten musste, hatte bereits im Sommer 1001 dort Zuflucht genommen. Anfang Januar 1002 zog er mit seinem Gefolge erneut dort ein und starb, von einer fiebrigen Krankheit geschwächt, in den Abendstunden des 23. oder 24. Januar 1002, wahrscheinlich in Anwesenheit von Papst Silvester II.

Bereits im 16. Jahrhundert wird die Burg in zeitgenössischen Quellen als „zerstört“ bezeichnet.[1] Bis heute erhalten sind Teile des Mauerrings; das heute sichtbare Mauerwerk stammt wohl aus nachottonischer Zeit.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arnold Esch: Tod vor Rom. Kaiser Otto III. in Castel Paterno. In: Ders.: Wege nach Rom. Annäherungen aus zehn Jahrhunderten. [zuerst 2003] München: Beck, 2004. ISBN 978-3-406-51130-1, S. 65–81. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche )
  • Cecilia Mosetti: Castel Paterno. In: Elisabetta De Minicis (Hg.): Insediamenti rupestri di età medievali: Abitazioni e strutture produttive. Italia centrale e meridionale. Atti del convegno di studio, Grottaferrata, 27 - 29 ottobre 2005. Spoleto: Centro Italiano di Studi sull'alto Medioevo, 2008 (Incontri di studio, Bd. 5). S. 563–568.
  • Ernst Harnischfeger: "Otto III. oder das Vermächtnis eines Kaisers Anno Domini 1002" (Novelle) Fouqué Literaturverlag Egelsbach * Frankfurt a. M. * München * New York

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Esch, S. 79.
  2. Vgl. Esch, S. 79.