Charles Cerné

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Charles Cerné (* 6. Januar 1897 in Wien; † 23. Oktober 1943 ebenda), geboren Carl Cerné, war ein österreichischer Pianist und Komponist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über seine Herkunft ist wenig bekannt. Seine musikalische Laufbahn begann als Geiger im Wiener Volksopernorchester und als Korrepetitor an der Volksoper.[1] Am 22. Dezember 1916 wurde Cerne zum Konzertmeister für Klavier am Mozarteum in Salzburg ernannt, schied aber nach 2 Jahren zum Ende des Schuljahres 1917/18 wieder aus.[2]

Zwischen 1924 und 1931 war Cerne Klavierpartner von Váša Příhoda,[3] mit dem er Schallplatten einspielte und gemeinsam Werke arrangierte. Später bis zu seinem Tode war er der ständige Klavierbegleiter von Erna Sack. Im Film „Blumen aus Nizza“ aus dem Jahre 1936 sieht man Cerne auf der Bühne am Klavier, während Erna Sack das Lied „Ein Blumenstrauss aus Nizza“ (Musik: Dénes Buday) singt. Daneben trat er seit 1919 immer wieder als Klavierbegleiter anderer Sänger und Instrumentalisten auf.[4]

Er war von 1935 bis zu seinem Tode wohnhaft in Wien, Am Kohlmarkt 12.[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompositionen für Violine und Klavier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Werke wurden in erster Linie für die Konzerte mit Váša Příhoda geschrieben.

  • Gloriette - Alt Wiener Walzer
  • Valse triste
  • Serenata
  • Melodie nach einem bulgarischen Motiv

Daneben entstanden ca. 20 Transkriptionen für die gleiche Besetzung nach Werken berühmter Komponisten (u. a. von Mozart, Chopin, Schubert, Schumann). Cerné sagte hierzu in einem Interview:

„Prihoda und ich haben uns gemeinsam verpflichtet, für einen großen deutschen Verlag jährlich eine Reihe von Bearbeitungen älterer Konzertstücke zu liefern, und ich darf wohl das Geheimnis ausplaudern: Geschaffen werden diese Bearbeitungen im Eisenbahnwagen [...] Die Bürstenabzüge der bereits gestochenen Noten werden uns in die Städte, wo wir konzertieren, nachgeschickt und dann werden auf der Weiterreise im nächsten Schlafwagen die Korrekturen gemacht.“

Interview in: Neues Wiener Journal[6]

Weitere zehn dieser Transkriptionen wurden unter Prihodas Namen veröffentlicht.

Operetten und Lieder (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Musik zur Operette „Veilchenredoute“, 1941 (komponiert um 1936) (Text: Hans Adler), uraufgeführt am 27. Januar 1942 am Stadttheater Wien[7]
  • Venedig träumt (Text: Heinz Gröger), 1937
  • Wie spricht der kleine Dackel? Lied und Foxtrott aus dem Film „Auf Freiersfüßen“ (Text: Erich Meder), 1939
  • Nachtlied (veröffentlicht im Erna Sack-Album, Universal-Edition, 1940)
  • weitere Schlager und Lieder[8]

Aufnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Wendel weist insgesamt 79 Aufnahmen von Cerné mit Prihoda nach.[9]

Hörproben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Booklet zu Vasa Prihoda, Vol.12 + 13, Podium Wendel, 2006 + 2008.
  • Artikel über Cerné im Österreichischen Musiklexikon, abgerufen am 20. November 2014.
  • Interview in: Neues Wiener Journal vom 11. Mai 1926.
  • Neues Wiener Tageblatt vom 29. Oktober 1943.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Interview in: Neues Wiener Journal vom 11. Mai 1926.
  2. Jahresbericht des Konservatoriums des „Mozarteums“ über das XXXVII. Schuljahr 1916–17, S. 28 und des XXXVIII. Schuljahr, 1917–18, S. 40.
  3. Es gab danach immer wieder einzelne gemeinsame Konzerte, aber ab 1931 wurde Otto A. Graef der Klavierpartner von Prihoda.
  4. Booklet zu Vasa Prihoda Vol. 13, Podium Wendel, 2008, Seite 40 f.
  5. Wiener Adreßbuch, Ausgaben 1934 bis 1942.
  6. Interview in: Neues Wiener Journal vom 11. Mai 1926.
  7. Das Autograph befindet sich im Nachlass Hans Adlers in der „Wienbibliothek im Rathaus“.
  8. Obige und weitere Werke befinden sind im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek.
  9. Booklet zu Vasa Prihoda Vol. 13, Podium Wendel, 2008, Seite 39.