Charles Wright (Wrestler)

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Charles Wright Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Personalia
Geburtstag 16. Mai 1961
Geburtsort Las Vegas, Nevada
Karriereinformationen
Ringname(n) The Soultaker
Papa Shango
Kama
Kama Mustafa
The Godfather
Goodfather
Körpergröße 196 cm
Kampfgewicht 145,5 kg
Angekündigt aus Red-Light District
Trainiert von Larry Sharpe
Debüt 16. September 1989
Ruhestand 2003

Charles Wright (* 16. Mai 1961 in Las Vegas, Nevada) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Wrestler, am besten bekannt durch seine Auftritte bei der World Wrestling Federation unter seinen damaligen Ringnamen Papa Shango, Kama – The Supreme Fighting Machine und The Godfather.

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Wright spielte in der High School Basketball. Als sportlicher Schüler bekannt, erhielt er trotz fehlender Spielerfahrung ein Stipendium als Footballspieler an der University of Nevada, Reno. Dort spielte er ein Jahr als Offensive Tackle, bis er sich am Knie verletzte und seine Football-Karriere beenden musste. Er verlor so sein Stipendium und brach das College ab. Um über die Runden zu kommen, arbeitete er als Barkeeper in zwielichtigen Bars und Clubs.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge (1989–1991)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wright begann seine Wrestling-Karriere, nachdem er bei den Dreharbeiten zum Film Over the Top entdeckt wurde. Er arbeitete in einem Club, der sich in der Nähe des Drehorts befand, den einige Wrestler besuchten. Auf Grund seines muskulösen Aussehens und seiner Tattoos schlugen sie ihm eine Wrestling-Karriere vor. Charles Wright trainierte anschließend in „Larry Sharpe’s Monster Factory“.[2][1]

Er begann seine Karriere als Wrestler am 16. September 1989 in der United States Wrestling Association, die damals von Jerry Lawler geleitet wurde. Hier durfte er am 23. Oktober den USWA Unified World Heavyweight Championship-Gürtel gewinnen. Sein erstes Gimmick nannte sich Soultaker, unter dem er auch bei New Japan Pro Wrestling antrat.[3] Am Anfang hatte er ein Tag-Team mit Mark Calaway, der später der Undertaker werden sollte. Neben der USWA trat er auch für Otto Wanz’ Catch Wrestling Association an.[1]

WWF: Papa Shango (1991–1992)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einiger Zeit in Japan und in Independent-Ligen, ging Wright 1991 zur damaligen World Wrestling Federation. Zunächst trat er in Dark Matches als Sir Charles an, eine Art Wrestling-Version des Basketballers Charles Barkley. Anschließend wurde er 1992 als Papa Shango neu besetzt. Das Gimmick war das eines Voodoopriesters, der seine Gegner mit schwarzer Magie besiegen wollte. Zu seinen Fähigkeiten gehörte die Kontrolle des Saallichts, Rauch und Lichteffekte. Außerdem konnte er bei seinen Gegnern Schmerzen verursachen, die sogar Brechreiz auslösen konnten.[3] Bekannt wurde er durch seinen Überraschungsauftritt bei Wrestlemania VIII, bei der er im Hauptkampf von Hulk Hogan gegen Sid Justice einschritt. Allerdings verpasste er seinen Einsatz, so dass Sid Justice sich aus dem Pin nach dem „Lethal Legdrop“ von Hulk Hogan befreien musste, damit der ursprüngliche Plan sich entfalten konnte. Ein absolutes Novum zu jener Zeit. Überraschend kam anschließend auch der Ultimate Warrior zum Ring, der Hulk Hogan rettete. Anschließend war eine Fehde zwischen dem Warrior und Sid Justice geplant. Diese scheiterte jedoch daran, dass sowohl Hogan als auch Sid Justice die WWF verließen.[4][5] Stattdessen folgte eine Fehde zwischen Papa Shango und dem Warrior. In dieser ersten Karriere-Phase von Wright blieb vor allem ein Interview zwischen Ultimate Warrior und Mean Gene Okerlund in Erinnerung, bei dem grüner Schleim Warriors Gesicht herunterlief.[6][7][8] Auch hier hatte Charles Wright Pech, ein Match gegen den Warrior scheiterte an dessen Streit mit Vince McMahon, der schließlich zu seiner Entlassung führte. Anschließend erhielt Papa Shango noch ein Titelmatch gegen Bret Hart. Seinen letzten Pay-per-View-Auftritt hatte er beim Royal Rumble 1993. Bei Wrestlemania IX hatte er noch ein Dark Match gegen Tito Santana. Warum das Gimmick so wenig erfolgreich war, basierte auf zwei Komponenten. Zu dieser Zeit war Wrestling unter vor allem jüngeren Zuschauern beliebt, die durch den Horrorcharakter des Gimmicks abgeschreckt waren. So wurde das Gimmick kaum angenommen und bei den Wahlen des Wrestling Observers wurde Papa Shango zum „Worst Gimmick“ und „Most Embarrassing Wrestler“ gewählt. Zum anderen mochte der WWF-Mitarbeiter Pat Patterson, der ein großes Mitspracherecht hatte, das Gimmick nicht. Wright selbst war auch nicht von dem dunklen Charakter überzeugt, obwohl er alles dafür tat, dass das Gimmick funktionierte.[9] Aufgrund einer Zusammenarbeit zwischen der WWF und der USWA, ließ man Wright den USWA Unified World Heavyweight Championship 1993 ein zweites Mal gewinnen, diesmal als Papa Shango. Den Titel hielt er nur eine kurze Zeit und verlor ihn dann an Owen Hart.[10]

WWF: Kama (1995–1996)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kama (1998)

Nach einer anderthalbjährigen Auszeit kehrte er mit einem neuen Charakter zurück. Ursprünglich sollte Papa Shango eine Fehde mit Bob Backlund starten, doch diese Pläne wurden gestrichen und Wright wurde zu Kama „The Supreme Fighting Machine“, eine Art Shootfighter, der inspiriert war von dem Ultimate Fighter Kimo Leopoldo.[11] Er schloss sich der von Ted DiBiase geleiteten Million Dollar Corporation an und hatte eine Fehde mit dem Undertaker, dessen Urne er in eine Goldkette umwandelte.[12]

Nachdem auch diese Phase von Wrights Karriere nicht gerade befriedigend verlief, verließ er die WWF ein zweites Mal. Eigentlich sollte er während der Monday Night Wars zum Konkurrenten WCW wechseln und sich dort dem New World Order-Stable anschließen. Dort sollte er als eine Art Bodyguard fungieren. Trotz mündlicher Zusage blieb der schriftliche Vertrag aus. Statt ihm wurde Virgil (Michael Jones) besetzt.[13]

WWF: Kama, Godfather und Right to Censor (1998–2002)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Godfather und seine Hoes (2015)

Auch 1997 gab es wieder Gerüchte über ein Wiederaufleben des Papa-Shango-Charakters. Stattdessen kehrte Wright jedoch als Kama Mustafa zurück, eine abgespeckte Version des alten Kama-Gimmicks, und wurde Teil des Stables Nation of Domination, aus dem unter anderem auch Rocky Maiva seine ersten Auftritte hatte und deren Leader dieser wurde.

1998 begann er das Godfather-Gimmick zu kreieren. Als die Nation of Domination 1998 zerbrach, begann Wrights erfolgreichste Zeit bei der WWF. Er spielte eine Art Zuhälter, der oft mit weiblicher Begleitung, den sogenannten „Hoes“ beziehungsweise dem „Ho Train“ zum Ring kam. Diese hatten ihren ersten Auftritt während eines Tag-Team-Matches mit Mark Henry gegen die Legion of Doom. Die „Hoes“ waren ein elementarer Bestandteil seines Gimmicks, die als Striptease-Tänzerinnen aus Las Vegas vorgestellt wurden. Die Assoziation sollte aber eigentlich Prostituierte sein. Tatsächlich waren unter den Hoes viele angehende Wrestlerinnen vertreten, unter anderem Lita und Victoria.[14] Der Godfather selbst präsentierte sich als Klischee-Zuhälter mit einem knallbunten Outfit, teurem Spazierstock und goldkettenbehangen. Das politisch wenig korrekte Gimmick war während der Attitude-Ära eines der bekanntesten und machte Charles Wright auch zu einem der populärsten Wrestler der damaligen Zeit. So gewann er 1999 auch den WWF Intercontinental Championship. Den Titel sollte er beim Over the Edge-PPV am 23. Mai 1999 gegen Owen Hart verlieren. Das Match fand nie statt, da Owen Hart an dem Abend bei einem misslungenen Stunt sein Leben verlor. Stattdessen verlor er den Titel zwei Wochen später gegen Jeff Jarrett. 18 Monate spielte er das Godfather-Gimmick weiter.[1] Als die Attitude-Ära immer wieder vom Parents Television Council (PTC), einer konservativen Watchdog-Gruppe besorgter Eltern, angegriffen wurde und sich die Spannungen insbesondere an Wrights Charakter entluden, entwarf Vince McMahon eine Parodie auf die PTC, das Heel-Stable Right to Censor (RTC), das gegen anstößige Charaktere vorging. Aus dem Godfather wurde der „Goodfather“, der im Stile eines Wanderpredigers agierte. Wright selbst hasste das Gimmick, das von den Offiziellen nicht wirklich mit Leben gefüllt worden war, so dass Wright viel improvisieren musste.[15][16] 2000 gewann er mit Bull Buchanon als Tag Team, Right to Censor die WWF World Tag Team Championship von den Hardy Boyz. Einen Monat später verloren sie die Titel wieder gegen Edge und Christian.[17] Kurz darauf kehrte er zu seinem Godfather-Gimmick zurück, doch dies war nicht so erfolgreich wie beim ersten Run. So kündigte Charles Wright bei WWE und beendete zunächst seine aktive Wrestlingkarriere und konzentrierte sich auf sein Familienleben.

Gastauftritte (seit 2005)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Wright bei der Aufnahme in die Hall of Fame

Seit 2005 trat Charles Wright meist im Godfather-Gimmick als Gaststar auf, beginnend mit dem PPV Vengeance 2005. In den meist witzigen Segmenten lässt er seinen Charakter wieder aufleben. In den Ring kam er lediglich beim Royal Rumble 2013 als Überraschungsauftritt. Er wurde gleich darauf von Dolph Ziggler eliminiert.[18] 2016 wurde er als The Godfather in die WWE Hall of Fame aufgenommen.[19] Auch als Papa Shango hatte er Auftritte im WWE-Programm. Er trat bei WWE Swerved, einer Prank-Show, zusammen mit The Boogeyman auf sowie am 22. Januar 2018 bei Raws 25-jährigen Jubiläum. Zuletzt war er bei der WWE Raw Reunion am 22. Juli 2019 zu sehen.[20]

Neben seinen Gastauftritten trat er auch für diverse Independent-Ligen an, So unter anderem für Hulk Hogans Hulkamania: Let The Battle Begin-Tour 2009 als Pimp Fatha.[21] Auch bei Insane Championship Wrestling, Big Time Wrestling und Preston City Wrestling war er unter anderem zu sehen.[22]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wright leitet in Las Vegas den Stripclub Cheetah’s, der 1995 in dem Film Showgirls von Paul Verhoeven zu sehen war.[23][24][25]

Charles Wright ist verheiratet und hat vier Kinder.[1]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pro Wrestling Illustrator
    • Platz 61 der 500 besten Einzelwrestler in den PWI 500 (1999)[26]
    • Platz 353 der 500 besten Einzelwrestler der PWI Years (2003)[27]
  • Wrestling Observer Newsletter
    • Worst Gimmick (1992) (Papa Shango)
    • Worst Feud of the Year (1992) (gegen The Ultimate Warrior)
    • Most Embarrassing Wrestler

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Charles Wright – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Bob Kapur: Chillin' in The Godfather's office. In: Slam. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  2. Jonathan Snowden: Exclusive: The Godfather Struts All the Way into the WWE Hall of Fame. Abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  3. a b Christine Simonotti: The Complete WWF Video Guide Volume II. Lulu.com, 2013, ISBN 978-1-291-25292-7, S. 296 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2020]).
  4. Höhere Gerechtigkeit: Hulk Hogan vs. Sid Justice (Fehden). In: CAGEMATCH - The Internet Wrestling Database. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  5. Flashback # 18: Review und Analyse zu WWF WrestleMania VIII (1992) | Wrestling-Infos.de. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  6. Papa Shango. In: WWE.com. Abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  7. What moments scared WWE Superstars and Divas when they were kids? In: WWE.com. Abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  8. Erik Beaston: 10 WTF WWE Moments. In: Whatculture.com. 10. September 2014, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  9. J. P. Zarka: Papa Shango | Why Charles Wright Hated Playing The Role. 30. August 2019, abgerufen am 16. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  10. Axel Saalbach: USWA Unified World Heavyweight Title. In: Genickbruch.com. Abgerufen am 16. Mai 2020 (deutsch).
  11. Benjamin Richardson: 10 WWE Gimmicks Which Ripped Off Real People. 13. September 2018, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  12. Members of The Million Dollar Corporation: Where Are They Now? 8. November 2016, abgerufen am 16. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  13. WWE Hall Of Famer Almost Left WWE To Join NWO. 12. Juni 2018, abgerufen am 16. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  14. Ross Tweddell: 11 Infamous 'Before They Were Famous' WWE Cameos. 17. Januar 2015, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  15. The Godfather Says He Hated The "Goodfather", Talks Vince McMahon's Reasoning For The Character. 9. November 2018, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  16. Nicholas Sammond: Steel Chair to the Head: The Pleasure and Pain of Professional Wrestling. Duke University Press, 2005, ISBN 978-0-8223-8682-7, S. 148 (google.de [abgerufen am 16. Mai 2020]).
  17. WWE World Tag team Championship. In: wrestling-titles.com. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  18. Graham GSM Matthews: WWE Royal Rumble 2013 Results: 15 Fun Facts from the Event. In: Bleacherreport.com. Abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  19. Godfather to join WWE Hall of Fame. In: WWE.com. Abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  20. Ameer Nadaf: 5 biggest returns on RAW 25. 25. Januar 2018, abgerufen am 16. Mai 2020 (amerikanisches Englisch).
  21. Godfather. In: Cagematch.net (Wrestler-Datenbank - CAGEMATCH - The Internet Wrestling Database). Abgerufen am 16. Mai 2020.
  22. Matches: Godfather. In: Wrestler-Datenbank - CAGEMATCH - The Internet Wrestling Database. Abgerufen am 16. Mai 2020.
  23. Lewis Howse: 10 Things WWE Wants You To Forget About The Godfather. 27. Januar 2016, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  24. Cheetahs Las Vegas - TOP 10 BEST STRIP CLUBS - Book VIP Free Limo. In: BEST STRIP CLUB. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2020; abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/beststripclub.com
  25. Renjith Ravindran: WWE Hall of Fame 2016: 5 Things you should know about The Godfather. In: Sportskeeda. 11. März 2016, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  26. Pro Wrestling Illustrated (PWI) 500 for 1999. In: Internet Wrestling Database. Abgerufen am 15. November 2018.
  27. Pro Wrestling Illustrated's Top 500 Wrestlers of the PWI Years. Wrestling information Archive, archiviert vom Original am 27. Februar 2009; abgerufen am 27. August 2007.