Cheonmin

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Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 천민
Hanja: 賤民
Revidierte Romanisierung: Cheonmin
McCune-Reischauer: Ch'ŏnmin

Cheonmin [cʰənmin] bedeutet wörtlich „gemeine Bürger“. Das Wort wurde während der Goryeo-Dynastie und der Joseon-Dynastie zur Bezeichnung der Unterschicht gebraucht. Neben Cheonmin gab es zwei weitere soziale Schichten; die Oberschicht nannte man Yangban, und die Mittelschicht Pyeongmin. Der Unterschicht Cheonmin gehörten Dienerschaften in allen gesellschaftlichen Bereichen an. Aber sie sind nicht als Sklave zu verstehen.[1] Sie waren frei, und einige Gruppen von ihnen führten ihr Leben wie Normalbürger Pyeongmin. Beruflich waren sie Amts- und Hausdiener, aber auch solche, die damals als unanständig geltende Arbeit verrichteten. Wie Pyeongmin durften sie sich nicht um ein Amt bewerben, noch hatten sie keinen Familienstammbaum Jokbo (족보, 族譜). Einmal als Cheonmin geboren, waren auch seine/ihre Nachkommen Cheonmin, und es gab kaum eine Möglichkeit, von einer unteren Klasse auf die höhere aufzusteigen, während die Abstiegsgefahr für die Oberschicht durchaus bestand.

Cheonmins wurden in zwei Berufsgruppen eingeteilt: Die eine gehörte der jeweiligen Behörde an, und die andere war selbständig.[2] Die amtlichen Cheonmins waren sieben Berufsgruppen:

  1. Gisaeng
  2. Dienerin im Palast
  3. Dienerschaft in Provinzbehörden[3]
  4. Pferdeknecht
  5. Gefängniswächter
  6. Amtsdiener in Zentralregierung
  7. Straftäter

Die selbstständigen, also privaten Cheonmins waren acht Berufsgruppen:

  1. buddhistische Mönche
  2. Musiker(in)
  3. Clown
  4. Schamanen
  5. Prostituierte
  6. Kartenleser
  7. Gerber
  8. Fleischer

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cheonmin wurde oft Nobi [nobi] (노비) genannt, was ähnliche Bedeutung vom Sklaven hat. Doch im Koreanischen verwendet man für 'Sklave' Noyeo [noje] (노예).
  2. Die amtlichen Cheonmins werden Chilbangongcheon [cʰilbangoŋcʰən] (칠반공천) genannt, während die privaten Cheonmins Palbansacheon [pʰalbansacʰən] (팔반사천): Kim Jung-seob, Hyeongpyeong-undong Yeongu, 42.
  3. Warum man die Dienerschaft der Zentralregierung von der der Provinzbehörde unterschied, weiß man heute nicht genau. Und die Bezeichnungen sind manchmal diffus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Park Jong-seong: Baekjeong gwa Gisaeng (박 종성: 백정과 기생), 2004 Seoul University.
  • Kim Jung-seob, Hyeongpeyeong-undong Yeongu (김 중섭: 형평운동연구), 1994 Seoul.