Chris Chelios

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Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Chris Chelios
Hockey Hall of Fame, 2013
IIHF Hall of Fame, 2018

Geburtsdatum 25. Januar 1962
Geburtsort Chicago, Illinois, USA
Größe 180 cm
Gewicht 87 kg

Position Verteidiger
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1981, 2. Runde, 40. Position
Canadiens de Montréal

Karrierestationen

1979–1981 Moose Jaw Canucks
1981–1983 University of Wisconsin–Madison
1983–1984 USA Hockey
1984–1990 Canadiens de Montréal
1990–1999 Chicago Blackhawks
2004–2005 Motor City Mechanics
1999–2009 Detroit Red Wings
2009–2010 Chicago Wolves
2010 Atlanta Thrashers

Chris Chelios (* 25. Januar 1962 als Christos Kostas Tselios in Chicago, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer griechischer Abstammung. Zwischen 1983 und 2010 absolvierte er insgesamt über 1900 Spiele für die Canadiens de Montréal, Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings und Atlanta Thrashers in der National Hockey League. In dieser Zeit gewann er 1986 mit den Canadiens sowie 2002 und 2008 mit den Red Wings den Stanley Cup. Zudem vertrat er die Nationalmannschaft der USA bei vier Olympischen Winterspielen, gewann dabei im Jahre 2002 die Silbermedaille und errang ferner eine Goldmedaille beim World Cup of Hockey 1996.

Chelios gilt als einer der besten Abwehrspieler seiner Generation, so wurde er dreimal mit der James Norris Memorial Trophy als bester Verteidiger der NHL ausgezeichnet. Darüber hinaus hält er eine Reihe von NHL-Rekorden, so bestritt kein Spieler mehr Playoffs (24) oder Playoff-Spiele (266) als er, während er bis heute der älteste Stanley-Cup-Sieger ist. Außerdem ist er Mitglied der Hockey Hall of Fame, der IIHF Hall of Fame und der United States Hockey Hall of Fame. Seine Trikotnummer 7 wird bei den Blackhawks nicht mehr vergeben. Sein Sohn Jake spielt international für die chinesische Eishockeynationalmannschaft.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chelios spielte während seiner Juniorenzeit bei den Moose Jaw Canucks in der Saskatchewan Junior Hockey League. Hier konnte der Verteidiger sowohl in der Offensive, aber auch durch seinen robusten Körpereinsatz auf sich aufmerksam machen. Beim NHL Entry Draft 1981 wurde er von den Canadiens de Montréal aus der National Hockey League in der zweiten Runde an 40. Position gezogen, blieb aber erst noch in Moose Jaw und spielte dann für zwei Jahre an der University of Wisconsin–Madison in der Western Collegiate Hockey Association, einer Division im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association. Anschließend war er die Spielzeit 1984/84 für den US-amerikanischen Eishockeyverband USA Hockey aktiv, um sich intensiv auf die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo vorzubereiten.

Erst zum Ende der Saison 1983/84 wurde Chelios erstmals in den NHL-Kader der Canadiens berufen. Nach zwölf Spielen mit lediglich zwei Torvorlagen in der regulären Saison machte er mit zehn Scorerpunkten in 15 Playoff-Spielen auf sich aufmerksam. In seiner ersten vollständigen Spielzeit hinterließ der Verteidiger, der mit 22 Jahren ein verhältnismäßig alter Rookie war, mit 64 Scorerpunkten in 74 Spielen einen großen Eindruck in der Liga. Er wurde ins NHL All-Rookie Team gewählt und hätte in vielen anderen Jahren auch die Calder Memorial Trophy gewinnen können, doch da auch Mario Lemieux in diesem Jahr debütierte, blieb Chelios nur der zweite Platz. In der folgenden Saison 1985/86 gewann er mit den Canadiens seinen ersten Stanley Cup. Herausragend war seine Leistung in der Saison 1988/89, als er ins First All-Star Team der Liga gewählt wurde und als bester Verteidiger der NHL mit der James Norris Memorial Trophy ausgezeichnet wurde. Sieben Spielzeiten blieb er in Montréal und war in seiner letzten Saison auch der erste US-amerikanische Mannschaftskapitän der Canadiens. Im Sommer 1990 wurde Chelios im Tausch für Denis Savard in seine Geburtsstadt zu den Chicago Blackhawks abgegeben.

Chris Chelios im Trikot der Detroit Red Wings

Sein Start in Chicago war gut und er konnte in der Saison 1992/93 erneut die James Norris Memorial Trophy gewinnen. Auch schon bevor er 1995 zum Mannschaftskapitän ernannt wurde, war er das Aushängeschild und Gesicht der Blackhawks. Der 37-jährige Chelios war 1999 sicherlich nicht mehr der überragende Spieler, der er Ende der 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahre gewesen war, aber er war immer noch in der Lage auch einer guten Mannschaft zu helfen und so holten die Detroit Red Wings ihn 1999 in ihre Reihen. Nach einer ordentlichen Saison 2000/01 zog er sich im November 2001 eine Knieverletzung zu und musste große Teile der Saison 2001/02 pausieren. Er kehrte zu darauf folgenden Saison zurück und konnte 2002 mit den Red Wings seinen zweiten Stanley Cup gewinnen.

Chelios, der im Januar 2007 45 Jahre alt wurde, unterschrieb einen Vertrag bei den Red Wings für die Saison 2006/07. Nach dem Karriereende seines Teamkameraden Steve Yzerman war er der aktive Spieler mit den meisten NHL-Spielen. Am 21. April 2007 im Spiel gegen die Calgary Flames wurde er zum ältesten Verteidiger, dem ein Unterzahltor in den NHL-Playoffs gelang. Nach dem Ende der Saison 2006/07 erhielt Chelios den erstmals verliehenen Mark Messier Leader of the Year Award für seine besonderen Führungsqualitäten. Auch für die Saison 2007/08 unterzeichneten die Detroit Red Wings mit Manager Ken Holland wieder einen Vertrag mit Chris Chelios. Am 8. Januar 2008 wurde Chelios mit 45 Jahren und 348 Tagen zum zweitältesten NHL-Spieler aller Zeiten. Damit hatte er Moe Roberts überholt und nur noch Gordie Howe vor sich, der noch mit 52 Jahren für die Hartford Whalers gespielt hatte. Im gleichen Jahr gewann Chelios mit Detroit zum dritten Mal den Stanley Cup und wurde dabei zum ältesten Stanley-Cup-Sieger der NHL-Historie.

Nachdem er in der Saison 2008/09 nur noch selten für Detroit zum Einsatz gekommen war, wurde sein Vertrag im Sommer 2009 nicht mehr verlängert. Trotz seiner Ankündigung auch mit 47 Jahren noch professionell den Eishockeysport ausüben zu wollen, erhielt er bis August keine Angebote anderer NHL-Mannschaften. Er unterschrieb einen 25-Spiele-Vertrag bei den Chicago Wolves, dem Farmteam der Atlanta Thrashers. Er erfüllte diesen und noch einen weiteren 25-Spiele-Vertrag bei den Wolves und erhielt daraufhin einen Vertrag, der ihm ermöglichte auch bei den Atlanta Thrashers in der NHL zu spielen. Er absolvierte noch sieben Spiele in der NHL, bevor er nach der Saison 2009/10 seine Karriere beendete. Kein Spieler der Ligageschichte absolvierte mehr Spiele als Verteidiger oder Playoff-Partien als Chelios. Im Jahr 2011 wurde er mit der Aufnahme in die United States Hockey Hall of Fame geehrt, zwei Jahre später erfolgte die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame.

Im Sommer 2010 kehrte Chelios zu den Detroit Red Wings zurück und war zunächst fünf Jahre lang in der Funktion als Senior Advisor to Hockey Operations tätig. Zur Saison 2015/16 stieg er schließlich ins Trainerteam der Red Wings auf und war seither als Assistenztrainer tätig. In selber Position arbeitete er bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2016 für die U20-Auswahl der Vereinigten Staaten. Für die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang wurde Chelios ebenfalls als Assistenztrainer der US-Herrenauswahl nominiert. Im Dezember 2017 wurde bekannt, dass Chelios zu den sechs Neuaufnahmen in die IIHF Hall of Fame im Jahr 2018 gehört. Nach der Saison 2017/18 endete seine Tätigkeit als Assistenztrainer der Red Wings.

Am 25. Februar 2024 wurde seine Nummer 7 von den Chicago Blackhawks gesperrt und wird somit nicht mehr vergeben.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chelios vertrat sein Heimatland im Juniorenbereich bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1982, wo die US-Amerikaner den sechsten Platz erreichten.

Für die Herrenauswahl nahm der Verteidiger an den Olympischen Winterspielen 1984, 1998, 2002 und 2006 teil. Des Weiteren stand er im Kader bei den Canada Cups 1984, 1987 und 1991 sowie dem Nachfolgewettbewerb World Cup of Hockey in den Jahren 1996 und 2004. Dabei konnte er mit den US-Boys den World Cup of Hockey 1996 gewinnen, nachdem er das Vorgängerturnier 1991 noch auf dem zweiten Rang abgeschlossen hatte. Zudem wurde er ins All-Star-Team des World Cups gewählt. Sechs Jahre später gewann er bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City die Silbermedaille und fand sich erneut im All-Star-Team wieder.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1991 Silbermedaille beim Canada Cup
  • 1991 All-Star-Team des Canada Cup
  • 1996 Goldmedaille beim World Cup of Hockey
  • 1996 All-Star-Team des World Cup of Hockey
  • 2002 Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen
  • 2002 All-Star-Team der Olympischen Winterspiele
  • 2002 Bester Verteidiger der Olympischen Winterspiele

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1979/80 Moose Jaw Canucks SJHL 53 12 31 43 118
1980/81 Moose Jaw Canucks SJHL 54 23 64 87 175
1981/82 University of Wisconsin–Madison NCAA 43 6 43 49 50
1982/83 University of Wisconsin-Madison NCAA 26 9 17 26 50
1983/84 USA Hockey International 60 14 35 49 58
1983/84 Canadiens de Montréal NHL 12 0 2 2 12 15 1 9 10 17
1984/85 Canadiens de Montréal NHL 74 9 55 64 87 9 2 8 10 17
1985/86 Canadiens de Montréal NHL 41 8 26 34 67 20 2 9 11 49
1986/87 Canadiens de Montréal NHL 71 11 33 44 124 17 4 9 13 38
1987/88 Canadiens de Montréal NHL 71 20 41 61 172 11 3 1 4 29
1988/89 Canadiens de Montréal NHL 80 15 58 73 185 21 4 15 19 28
1989/90 Canadiens de Montréal NHL 53 9 22 31 136 5 0 1 1 8
1990/91 Chicago Blackhawks NHL 77 12 52 64 192 6 1 7 8 46
1991/92 Chicago Blackhawks NHL 80 9 47 56 245 18 6 15 21 37
1992/93 Chicago Blackhawks NHL 84 15 58 73 282 4 0 2 2 14
1993/94 Chicago Blackhawks NHL 76 16 44 60 212 6 1 1 2 8
1994/95 EHC Biel NLA 3 0 3 3 4
1994/95 Chicago Blackhawks NHL 48 5 33 38 72 16 4 7 11 12
1995/96 Chicago Blackhawks NHL 81 14 58 72 140 9 0 3 3 8
1996/97 Chicago Blackhawks NHL 72 10 38 48 112 6 0 1 1 8
1997/98 Chicago Blackhawks NHL 81 3 39 42 151
1998/99 Chicago Blackhawks NHL 65 8 26 34 89
1998/99 Detroit Red Wings NHL 10 1 1 2 4 10 0 4 4 14
1999/00 Detroit Red Wings NHL 81 3 31 34 103 9 0 1 1 8
2000/01 Detroit Red Wings NHL 24 0 3 3 45 5 1 0 1 2
2001/02 Detroit Red Wings NHL 79 6 33 39 126 23 1 13 14 44
2002/03 Detroit Red Wings NHL 66 2 17 19 78 4 0 0 0 2
2003/04 Detroit Red Wings NHL 69 2 19 21 61 8 0 1 1 4
2004/05 Motor City Mechanics UHL 23 5 19 24 25
2005/06 Detroit Red Wings NHL 81 4 7 11 108 6 0 0 0 6
2006/07 Detroit Red Wings NHL 71 0 11 11 34 18 1 6 7 12
2007/08 Detroit Red Wings NHL 69 3 9 12 36 14 0 0 0 10
2008/09 Detroit Red Wings NHL 28 0 0 0 18 6 0 0 0 2
2008/09 Grand Rapids Griffins AHL 2 0 1 1 2
2009/10 Chicago Wolves AHL 46 5 17 22 24
2009/10 Atlanta Thrashers NHL 7 0 0 0 0
SJHL gesamt 107 35 95 130 293
NCAA gesamt 69 15 60 75 100
International gesamt 60 14 35 49 58
AHL gesamt 48 5 18 23 26
NHL gesamt 1651 185 763 948 2891 266 31 113 144 423

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat die USA bei:

 

Vertrat die National Hockey League bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1982 USA Jun.-WM 6. Platz 7 1 2 3 10
1984 USA Olympia 7. Platz 6 0 4 4 8
1984 USA Canada Cup 4. Platz 6 0 2 2 2
1987 NHL All-Stars Rendez-vous 2 0 0 0 0
1987 USA Canada Cup 5. Platz 5 0 2 2 2
1991 USA Canada Cup 2. Platz 8 1 3 4 4
1996 USA World Cup 1. Platz, Gold 7 0 4 4 10
1998 USA Olympia 6. Platz 4 2 0 2 2
2002 USA Olympia 2. Platz, Silber 6 1 0 1 4
2004 USA World Cup 4. Platz 5 0 1 1 6
2006 USA Olympia 8. Platz 6 0 1 1 2
Junioren gesamt 7 1 2 3 10
Herren gesamt 55 4 17 21 40

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cheli’s Children’s Foundation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chelios gründete 1986 eine Stiftung, die Geld für missbrauchte bzw. schwerkranke Kinder sammelt, von 1990 bis 1996 gemeinsam mit Jeremy Roenick, seither wieder alleine. Jährlich finden mehrere Veranstaltungen statt, z. B. das Chris Chelios Charity Golf Classic oder das Chris Chelios Hockey Camp.

Cheli’s Chili[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chelios besitzt zwei Bars mit dem Namen „Cheli's Chili Bar“. Das erste Lokal eröffnete im Jahr 2003 in Dearborn (Michigan), das zweite 2006 in der Innenstadt von Detroit in einem dreistöckigen Haus. Früher hatte er auch ein Lokal in Chicago, welches aber nach dem Wechsel zu den Red Wings geschlossen wurde.

Am Morgen des 2. Januar 2007 wurden die Restaurant-Managerin und der Koch von „Cheli’s Chili“ im zweiten Geschoss des Hauses erstochen aufgefunden. Die Polizei nahm daraufhin einen 17-jährigen ehemaligen Angestellten fest, dem wenige Monate zuvor gekündigt worden war. Durch die Videoüberwachung in der Bar konnte er identifiziert werden. Am 22. August 2007 wurde der Täter für Mord ersten Grades schuldig gesprochen. Zwei Wochen später wurde sein Strafmaß auf Lebenslänglich ohne Chance auf eine vorzeitige Bewährung festgelegt.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chris Chelios – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ESPN.com Ex-busboy sentenced to life for slayings in Chelios' Detroit restaurant