Christian Steyer

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Christian Steyer (* 6. Dezember 1946 in Falkenstein, Vogtland, Sachsen) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Musiker, Filmkomponist und Chorleiter des Berliner Solistenchors.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steyer wuchs als Sohn eines Pfarrers in Meißen und bei Grimma auf. Bereits als Kind spielte er Klavier und Orgel und erhielt Musikunterricht von seinem Vater, zudem sang er im Meißener Domchor. Mit dreizehn Jahren kam er in die Kinderförderklasse der Leipziger Musikhochschule.

Von 1965 bis 1970 studierte er Musik mit dem Hauptfach Klavier in Leipzig und Dresden bei Amadeus Webersinke; von 1970 bis 1972 absolvierte er ein Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, das er mit der Bühnenreifeprüfung abschloss[1]. Ab 1972 arbeitete er als freischaffender Schauspieler, Sänger, Pianist und Komponist. Von 1973 bis 1978 war er Keyboarder und organisatorischer Leiter der Gruppe ETC., die sowohl als Studio- als auch Live-Band für Frank Schöbel tätig war.[2] Danach widmete er sich nur noch der Schauspielerei und der Komposition von Filmmusiken.

Seine erste Filmrolle spielte er 1972 in Es ist eine alte Geschichte; 1973 war er in Die Legende von Paul und Paula zu sehen. 1974 komponierte Steyer seine erste Filmmusik für den Kinderfilm Der Untergang der Emma; seitdem schuf er zahlreiche Kompositionen für Film, Fernsehen und Theater.

Auch nach der deutschen Wiedervereinigung blieb Steyer als Schauspieler und als Film- und Fernsehkomponist erfolgreich. Seit 1993 ist er Lehrbeauftragter für Präsentation, Schauspiel und Sprecherziehung – zunächst an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, seit 2005 am Jazz-Institut Berlin.

Im Jahr 1999 gründete Steyer in Berlin den StudentenJazzChor, der von ihm geleitet wird und seitdem regelmäßig den von Steyer erarbeiteten Liederzyklus Alte Weihnachtslieder Neu aufführt. Im Jahr 2010 folgte die erste gesamtdeutsche Tournee – nun als Berliner Solistenchor. Ende 2019 konnten Steyer und sein Team nach mehr als 150 Konzerten und der Veröffentlichung einer Live-Doppel-CD das 20-jährige Chorjubiläum begehen.[3][4]

Seit 2003 ist er Off-Sprecher der Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. im Mitteldeutschen Rundfunk. Für seine Musik zum Kinder- und Jugendfilm Die Blindgänger wurde er beim Festival Goldener Spatz 2005 mit dem Goldenen Spatzenfuß für die beste Filmmusik ausgezeichnet.

Steyer lebt in Berlin.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele/Hörbücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Rudolf Braune: Das Mädchen an der Orga Privat (Braune) – Regie: Barbara Plensat (Rundfunk der DDR)
  • 1981: Joachim Priewe: Heinrich Vogeler (Sprecher) – Regie: Barbara Plensat (Biographie – Rundfunk der DDR)
  • 1997: Irmgard Keun: Gilgi, eine von uns (Martin) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – NDR)
  • 2017: Megumi Iwasa: Viele Grüße, Deine Giraffe (Erzähler) – Regie: Dirk Kauffels (Hörspiel), Sauerländer audio, ISBN 978-3-8398-4900-2
  • 2018: Megumi Iwasa: Viele Grüße vom Kap der Wale (Erzähler) – Regie: Dirk Kauffels (Hörspiel), Sauerländer audio, ISBN 978-3-8398-4921-7 (ausgezeichnet mit der hr2-Hörbuchbestenliste)
  • 2018: Peter Hacks: Das musikalische Nashorn und andere Tiergeschichten. Eulenspiegel, Berlin 2018, ISBN 978-3-359-01141-5.
  • 2019: Megumi Iwasa: Viele Grüße von der Seehundinsel (Erzähler) – Regie: Dirk Kauffels (Hörspiel), Sauerländer audio, ISBN 978-3-8398-4955-2
  • 2019: Dass sie mich liebt, das sagt sie nicht – Liebesgedichte von Peter Hacks. Eulenspiegel, Berlin 2019, ISBN 978-3-359-01169-9.
  • 2021: Paul Bright, Gillian Lobel, Elizabeth Bagueley: Der ganze Wald freut sich auf Weihnachten – Regie: Dirk Kauffels (Hörspiel), Sauerländer audio, ISBN 978-3-8398-4993-4.
  • 2023: Digitaler Tiergartenrundgang des Tiergartens Falkenstein/Vogtland

Berliner Solistenchor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Steyer & Der Berliner Solistenchor: „alte WEIHNACHTSLIEDER neu“ (live). Mit Almut Kühne, Jelena Kuljic, Jennifer Kothe, Maria Helmin, Sonja Kandels, Hagen Möbius u.v.m. Album mit 2 CDs und Booklet (28 Seiten), Label: Colita/SechzehnZehn·Jazz, Veröffentlichung: 27. November 2015[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der ungeteilte Himmel. Schauspieler aus der DDR erzählen. Verlag Neues Leben Berlin, 2009. ISBN 978-3-355-01764-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Steyer Biografie bei der DEFA-Stiftung, abgerufen am 18. November 2021.
  2. ETC. In: deutsche-mugge.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2021; abgerufen am 13. Dezember 2017.
  3. Christian Steyer Projekte, abgerufen am 15. Juni 2023
  4. Christian Steyer CD-Shop
  5. http://christiansteyer.com/wp-content/uploads/2015/11/Berliner-Solistenchor_Norbert-Krampf.pdf