Christina Rau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Christina Rau (2002)

Christina Rau geb. Delius (* 30. Oktober 1956 in Bielefeld) ist eine deutsche Politologin und Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau (1931–2006).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Vater war der Bielefelder Textil-Fabrikant (C. A. Delius u. Söhne) Eduard Delius (1922–2013),[1] ihre Mutter Christa Delius geb. Heinemann (1928–2016)[2] war eine Tochter Gustav Heinemanns und seiner Ehefrau Hilda Heinemann, in deren Haus Christina Delius ihren späteren Ehemann Johannes Rau schon in ihrer Kindheit kennenlernte. Mit elf Jahren ging sie auf eigenen Wunsch ins Internat, zunächst in die Schweiz an das Hochalpine Institut Ftan und später nach Gordonstoun in Schottland. Prince Andrew, Duke of York, zählte zu ihren Mitschülern. Später studierte sie Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Geschichte am University College of Wales und am King’s College London. Dort betrieb sie „war studies“ und erwarb den Master of Arts mit einer Arbeit über „Zivile Verteidigung und nukleares Gleichgewicht“.

Am 9. August 1982 heiratete sie mit 25 Jahren den 25 Jahre älteren Johannes Rau, damals Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Sie verzichtete dann auf ihr Vorhaben, zum Thema „Deutsche Frage aus britischer Sicht“ zu promovieren. Aus der Ehe gingen drei Kinder, Anna Christina (* 19. Dezember 1983), Philip Immanuel (* 28. Januar 1985) und Laura Helene (* 10. November 1986), hervor. Der Wohnsitz der Familie war Wuppertal-Elberfeld, nach der Wahl von Johannes Rau zum Bundespräsidenten ab Juni 1999 Berlin.

Ein eigenes politisches Amt strebte Christina Rau nicht an, sondern unterstützte ihren Mann bei seinen Aufgaben, begleitete ihn auf vielen Staatsbesuchen und übernahm von ihrer Vorgängerin verschiedene Schirmherrschaften, insbesondere über UNICEF Deutschland, das Müttergenesungswerk, den Bundesverband der Organtransplantierten, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und das Jugendrotkreuz. Seit 1999 besuchte sie Aids-Waisen in Südafrika, Heimkinder in Rumänien, ehemalige Kindersoldaten in Sierra Leone und Minenopfer in Kambodscha.

Mit der Übergabe des Präsidentenamtes am 1. Juli 2004 an Horst Köhler übernahm dessen Frau Eva Luise Köhler die Schirmherrschaften.

Im Juni 2006 nahm sie den ihrem Mann posthum zugedachten Georg-Meistermann-Preis der Stiftung Stadt Wittlich entgegen. Am 26. Mai 2009 weihte sie das nach ihrem Mann benannte Altenheim in Moers ein.

Christina Rau ist eine begeisterte Sportlerin. Zu ihren Hobbys zählen Reiten, Segelfliegen, Skifahren, Snowboarden, Surfen, Tauchen und Fallschirmspringen.

Ämter und Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christina Rau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eduard Delius ist mit 91 Jahren gestorben. In: nw-news.de. 7. September 2013.
  2. Traueranzeige Christa Delius. In: Frankfurter Allgemeine. 26. März 2016, abgerufen am 28. März 2016.
  3. Stiftung Zukunft Berlin: Modell Rütli, abgerufen am 25. Juli 2019.
  4. Sozialer Brennpunkt. Verrufene Rütli-Schule wird Modellprojekt. In: Berliner Morgenpost online. 4. Juni 2008.
  5. Daniel Freudenreich: Gustav-Heinemann-Bürgerpreis: Die SPD ehrt Berlins Bezirks-Bürgermeister Buschkowsky (Memento des Originals vom 10. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de. In: Der Westen. 19. April 2010.
  6. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952. In: parlament.gv.at. (PDF; 6,9 MB).
  7. Der Hans Rosen Ehrenpreis. In: hans-rosenthal-stiftung.de. Abgerufen am 18. Juni 2017.