Christine Koschmieder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Christine Koschmieder auf der Frankfurter Buchmesse 2022.

Christine Koschmieder (* 1972 in Heidelberg) ist eine deutsche Literaturagentin, Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Amerikanischen. Sie lebt in Leipzig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koschmieder studierte Intercultural Communication and European Studies sowie Theater-, Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Leipzig. Seit 2003 betreibt sie die Literaturagentur Partner + Propaganda für zeitgenössische Literatur aus Deutschland, Post-Jugoslawien sowie dem US-amerikanischen Hinterland, die unter anderen Nadine Kegele, Inger-Maria Mahlke[1] und Edo Popović[2] vertritt. Koschmieder ist Mitglied im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Außerdem macht sie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen.[3] 2013 war sie Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Ihr Debütroman Schweinesystem war 2014 unter den sieben Finalisten für den aspekte-Literaturpreis[4][5] und für den Hallertauer Debütpreis nominiert.[6] Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung stellte es im Herbst 2014 unter den sechs wichtigsten deutschen Debüts vor.[7] Der Roman spielt in Deutschland im Jahr 1980 sowie in den USA. Protagonistinnen sind zwei Frauen, die zeitgleich beschließen, ihr Leben zu ändern und sich zufällig in einer Flughafentoilette begegnen: Die Amerikanerin Shirley aus Marshalltown gibt ihre Arbeit in einem Schweineschlachtbetrieb auf, um Vertreterin für Kosmetik von Mary Kay zu werden; die deutsche Studienrätin Elisabeth beginnt eine Affaire mit einem Stasi-Mitarbeiter. Koschmieder lässt beide Frauen „mit Witz, Verve und Erbarmungslosigkeit gegen die Wand fahren“.[8] In einem Interview sagte sie, dass sie als Kind RAF gespielt habe, jedoch nicht den „x-ten-Meine-Kindheit-im-Deutschen-Herbst-Text“ schreiben wollte. Die realen historischen Ereignisse dieser Zeit hat sie in die fiktionale Handlung eingewoben.[9] Maren Keller schrieb im Kultur Spiegel, Koschmieder erzähle in einem Tempo, das sich manchmal anfühle „wie Lesen mit Vorspultaste“. Bei ihr passe alles ganz selbstverständlich zusammen, „was bei anderen bemüht wirken würde …“[10]

2016 erhielt sie abermals ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen[11] und 2018 war sie als Stipendiatin am Goethe-Institut in Thessaloniki.[12] 2022 war sie Mitgründerin des PEN Berlin.[13]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Gewaltakt, Kultur Spiegel 8/2010
  2. Zwischen Herzschmerz und harter Realität Stern, 13. März 2008
  3. Vita auf systemische-professionalitaet.de abgerufen am 1. Juli 2015 (pdf).
  4. Sieben Bücher im Finale aspekte-Literaturpreis für das beste literarische Debüt, ZDF.de, aspekte (Memento vom 2. Juli 2015 im Internet Archive), 8. September 2014
  5. Leipziger Volkszeitung (Memento des Originals vom 1. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvz.de, abgerufen am 1. Juli 2015.
  6. Donaukurier, abgerufen am 1. Juli 2015.
  7. Bücherherbst: Wovon die wichtigsten Debüts erzählen. Christine Koschmieder: Androgyne Kampfhühnchen. FAS, 9. September 2014
  8. Furiose Frauen als Systemfehler Die Presse, 31. Oktober 2014
  9. Maria Motter: Theoretisch fliegt die Hummel nicht, fm4.ORF.at, 19. Dezember 2014
  10. Maren Keller: Fuchsiateufelswild. Kultur Spiegel 1/2015, online
  11. KdFS, Archiv 2016 (Memento des Originals vom 8. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kdfs.de, abgerufen am 5. März 2020.
  12. Goethe-Institut Griechenland, Residenten, abgerufen am 5. März 2020.
  13. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2022; abgerufen am 28. November 2022.