Chromatallergie

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Klassifikation nach ICD-10
L23.0 Allergische Kontaktdermatitis durch Metalle

Chrom

ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Chromatallergie, auch Maurerkrätze oder Zementkrätze, ist eine allergische Hautreaktion, die bei dermalem Kontakt mit chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Chromate auftritt.[1] Diese Ausprägungsform einer Allergie zählt zu den allergischen Kontaktekzemen. Bei Allergietests in Hautkliniken zählen Chromate mit 4–10 % positiver Reaktion zu den häufigsten Kontaktallergenen in Deutschland.[2]

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufigste Auslöser von Chromatallergien sind zementhaltige Baustoffe, die jährlich mit einer Fallzahl von etwa 400 in Deutschland auftreten. Ferner sind Chromate oft auch in Holz-[1] und Korrosionsschutzmitteln,[2] Schmierstoffen,[3] Lederartikeln und Kosmetika vorhanden. Auch Arbeiter in der Galvanotechnik zeigen erhöhte Fallzahlen.[3]

Symptome und weitere Gefahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Symptome einer Chromatallergie sind zunächst diffuse erythematöse Hautrötungen, die schnell in Geschwüre mit Juckreiz sowie schmerzhafte Hautrisse übergehen können. Bei längerem Kontakt mit toxischen Chromaten besteht weiterhin die Gefahr der Schädigung der Nieren (Nephritis). Bei vorhandener Chromatallergie ist die Haut oft sehr lichtempfindlich, und es können Kreuzreaktionen mit anderen Metallen auftreten, speziell mit Nickel und Cobalt.[2]

Prophylaxe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Beimischung von Eisen- und Zinnverbindungen wie Eisensulfat und Zinnsulfat[4][5] in Baustoffe kann durch Reduktion der wasserlöslichen Chrom(VI)-Verbindungen ein Einwirken der Chromate auf die Haut verhindert und somit die allergische Reaktion abgewendet werden. Allerdings kann diese Schutzwirkung bei zu langer Lagerung aufgehoben werden,[1] so dass selbst als chromatarm bezeichnete Baustoffe die Allergie auslösen können.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Günter Fred Fuhrmann: Toxikologie für Naturwissenschaftler: Einführung in die theoretische und spezielle Toxikologie. Vieweg+Teubner Verlag, 2006, ISBN 9783835100244, S. 218.
  2. a b c Eintrag zu Natriumchromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. November 2009. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Axel Trautmann: Allergiediagnose, Allergietherapie. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 9783131421814, S. 298.
  4. Kronos Ecochem: Chromatreduktion im Zement mit Eisen-II-sulfaten. Abgerufen am 6. Februar 2018.
  5. Verein Deutscher Zementwerke e.V. Forschungsinstitut der Zementindustrie: Die Bedeutung des Chromates in Zementen und zementhaltigen Zubereitungen. (Memento des Originals vom 22. Juni 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vdz-online.de Sachstandsbericht, Fassung vom 5. Januar 1999, abgerufen am 6. Februar 2018.