Lancia Ypsilon (846)

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Lancia
Lancia Ypsilon Platinum (2011–2016)
Lancia Ypsilon Platinum (2011–2016)
Lancia Ypsilon Platinum (2011–2016)
Ypsilon
Produktionszeitraum: seit 2011
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren:
0,9–1,2 Liter
(51–63 kW)
Dieselmotor:
1,3 Liter
(70 kW)
Länge: 3837–3842 mm
Breite: 1676 mm
Höhe: 1518–1520 mm
Radstand: 2390 mm
Leergewicht: 965–1165 kg
Vorgängermodell Lancia Ypsilon (843)
Nachfolgemodell Lancia Ypsilon (L21)
Sterne im Euro NCAP-Crashtest (2015)[1] 2 Sterne im Euro-NCAP-Crashtest

Der Lancia Ypsilon (Typ 846), bzw. in einigen Ländern Lancia New Ypsilon genannt, ist ein Kleinwagen des italienischen Automobilherstellers Lancia.

Das Fahrzeug ist der Nachfolger des gleichnamigen Lancia Ypsilon und wurde im März 2011 auf dem 81. Genfer Auto-Salon präsentiert. Es wurde ab Juni 2011 in Europa bzw. ab 2. Juli 2011 in Deutschland verkauft. Ab September 2011 wurde der Wagen zudem in Großbritannien und Irland unter der Marke Chrysler verkauft. Parallel dazu wurde der dreitürige Vorgänger weiterhin gebaut und in einigen europäischen Ländern vertrieben.

Ende April 2017 stoppte Lancia den Verkauf des Fahrzeugs außerhalb Italiens.[2]

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Einführung der ersten Baureihe (damals noch als Y10) im Frühsommer 1985 hat Lancia das Segment der Luxus-/Lifestyle-Kleinwagen begründet. Nachdem alle bisherigen Ypsilon-Modelle bis 2011 ausschließlich mit drei Türen gebaut wurden, wird der neue Ypsilon (intern: Typ 846) nur noch als Fünftürer angeboten. Die hinteren Türen wurden optisch kaschiert durch die Positionierung der Griffe am Ende des Fensterbandes, das markant nach hinten ansteigt.

Der New Ypsilon erhält den neuen Kühlergrill, mit horizontalen, in der Mitte eine verjüngten Streben. Entworfen wurde der Ypsilon der vierten Generation im Centro Stile Lancia und folgt der mit dem Delta III eingeführten Formensprache.

Es werden 16 verschiedene Lackierungen angeboten, darunter vier Bi-Colore-Lackierungen. Hierbei werden die Motorhaube, das Dach und der Spoileransatz an der Heckklappe in einem anderen Farbton lackiert als die restliche Karosserie. Das Fahrzeug wurde gegenüber dem Vorgänger um drei Zentimeter länger (3,84 m), um einen Zentimeter niedriger (1,52 m) und um knapp zwei Zentimeter schmäler (1,68 m). Der Radstand blieb unverändert.

Der Ypsilon hat LED-Rückleuchten sowie Tagfahrlicht an der Front. Optional sind Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Scheinwerferwaschanlage erhältlich. Eine Neuheit stellt das Smart-Fuel-System dar, wodurch das Verschrauben des Tankdeckels überflüssig wird.[3] Durch Einhängen oder Herausziehen der Zapfpistole wird der Tank automatisch geöffnet und geschlossen.

Modellpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lancia Ypsilon (seit 2016)

Ende 2011 wurde die Motorenpalette unter dem Namen Ypsilon Ecochic um eine Variante des 1,2-Liter-Motors ergänzt, die auch mit Autogas betrieben werden kann.[4] Ein Jahr später nahm der Hersteller eine CNG-betriebene Variante des 0,9-Liter-Antriebs in sein Angebot auf.[5]

Auf der IAA 2015 stellte Lancia ein Facelift für den Ypsilon vor. Dieses umfasst neben einer Überarbeitung des Frontdesigns eine veränderte Innenraumgestaltung. Zudem wurden zwei neue Farbtöne und das bis dahin nicht im Ypsilon erhältliche Uconnect-Infotainment-System eingeführt.[6]

Anfang 2023 wurde für das letzte Modelljahr ein weiteres Facelift vorgestellt, das vor allem die Ausstattung erweitert. Neben einer induktiven Ladeschale für Smartphones, einem sieben Zoll großem Infotainment-System mit Touchscreen inkl. Apple Carplay- und Android Auto-Integration sind nun eine Rückfahrkamera, der neue Farbton Verde Rugiada sowie blaue Zierleisten im Innenraum und Sitzbezüge aus Recycling-Kunststoffen verfügbar.[7]

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gestaltung des Armaturenbretts orientiert sich am Vorgänger. In der Mitte des Armaturenbretts wurden die Instrumente angeordnet. Direkt unterhalb des Radios und der Bedienungselemente für die Heizung oder Klimatisierung ist der Schalthebel in der Mitte des Armaturenträgers montiert und damit höher als sonst üblich.

Die Sitze können mit Stoff, Mikrofaser „Castiglio“ oder einer Stoff-/Leder-Kombination bezogen sein. Abhängig von der Ausstattung und den Sitzbezügen sind stellenweise auch die Türverkleidungen mit Kunstleder oder Naturseide bespannt. In dieser Fahrzeugklasse einmalig dürfte es sein, dass auch ein Teil des Armaturenbretts mit Textil oder Kunstleder bezogen ist. Es gibt wahlweise eine Rücksitzbank mit zwei Sitzplätzen, die sich im Verhältnis 50:50 umklappen lässt, oder eine dreisitzige Bank, die sich im Verhältnis 60:40 umlegen lässt.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstattung des Ypsilon ist für diese Fahrzeugklasse umfangreich. Es gibt u. a. Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Tempomat, Tripcomputer, Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, Audioanlage mit Radio und MP3/CD-Player, „Blue&Me“-System mit Sprachsteuerung, Licht- und Regensensor, Parksensoren hinten und diverse 15- oder 16-Zoll-Leichtmetallräder, teilweise auch in Bi-Colore-Ausführung. Außerdem gibt es ein sogenanntes 360° Soundsystem mit 500 Watt, ein Navigationssystem „Blue&Me-TomTom2“ und einen halbautomatischen Einparkassistenten „Magic Parking“. Für den Ypsilon ist ein groß dimensioniertes Glasschiebedach „Granluce“ erhältlich. Dieses Schiebedach nimmt nahezu 70 Prozent des Dachhimmels ein und besteht aus zwei Glaspaneelen (einem festen und einem beweglichen) und zwei Sonnenrollos, die voneinander unabhängig in Richtung Dachmitte gleiten.

Es werden drei Ausstattungslinien (Silver, Gold und Platinum) sowie wechselnde Sondermodelle angeboten.

Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serienmäßig wird der Lancia Ypsilon mit sechs Airbags (Fahrer-/Beifahrerairbag und jeweils zwei Seiten- und Kopfairbags) geliefert. ABS mit elektronischem Bremskraftverteiler (EBD) sowie ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESC) mit Bremsassistent, Berganfahrhilfe, ASR und MSR ist ebenfalls serienmäßig. Das Fahrzeug hat außerdem Kopfstützen an allen Sitzplätzen (an den Vordersitzen sind sie zudem aktiv), Kindersitzbefestigung (Isofix), Sicherheitspedale und -lenksäule, Fire-Prevention-System, ausschließlich 3-Punkt-Sicherheitsgurte (vorne mit Gurtstraffern, Gurtkraftbegrenzern und akustischem Warnsignal bei nichtangelegtem Gurt), Kindersicherung in den hinteren Türen und eine elektronische Wegfahrsperre.

Technik und Motoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bodengruppe ist mit der des Fiat 500 verwandt. Außer einem Schaltgetriebe gibt es in Kombination mit dem 0.9 TwinAir-Motor ein Automatikgetriebe mit fünf Stufen. Dieses sogenannte DFN-Getriebe (DFN für Dolce Far Niente, zu Deutsch: das süße Nichtstun) ist ein automatisiertes Schaltgetriebe, also ein herkömmliches Schaltgetriebe, bei dem ein Aggregat die Kupplung betätigt und ein weiteres Aggregat die Gänge einlegt, gesteuert von einer Steuerungselektronik. Ein Kupplungspedal gibt es in diesem Fall natürlich nicht. Das Getriebe verbindet den Wirkungsgrad eines Schaltgetriebes mit den Vorzügen einer Getriebeautomatik.

Alle Otto- und Dieselmotoren sind im Ypsilon serienmäßig mit einem Start&Stopp-System ausgerüstet und darüber hinaus mit einer Schaltpunktanzeige versehen.

Ottomotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1.2 8V, 51 kW (69 PS), seit 2011 (seit 2012 auch mit Autogas)
  • 0.9 TwinAir 8V, 63 kW (85 PS), 2011–2022 (ab 2013 auch mit Erdgas)
  • 1.0 Mild-Hybrid, 51 kW (70 PS), seit 2020

Zum Verkaufsstart wurden zwei Otto-Motoren angeboten, nämlich der 1.2 8V und der 0.9 TwinAir 8V genannte Zweizylinder-Motor. Alle Motoren erfüllen die Euro-5-Abgasnorm.

Dieselmotor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenfalls zur Markteinführung kam der 1.3 Multijet 16V mit 70 kW (95 PS) in das Programm, der ebenfalls die Euro-5-Abgasnorm erfüllt. Dieser Dieselmotor erreicht einen kombinierten Verbrauch von 3,8 l/(100 km) (99 g/km CO2-Ausstoß) unter Einsatz des Start&Stopp-Systems.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lancia Ypsilon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ergebnis des Lancia Ypsilon beim Euro-NCAP-Crashtest (2015)
  2. Uli Baumann, uba: Lancia in Deutschland stellt Vertrieb ein. In: auto-motor-und-sport.de. 4. Mai 2017, abgerufen am 26. Februar 2024.
  3. Tankstutzen ohne Schraubverschluss (Memento vom 2. Juni 2014 im Internet Archive)
  4. http://www.lanciapress.com/press/article/11365 Lancia Ypsilon Ecochic Vorstellung
  5. http://www.lanciapress.com/press/article/115405 Einführung der CNG-Version
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive) Facelift 2015
  7. Uli Baumann: MINI-FACELIFT LANCIA YPSILON (2023): Finaler Neuanstrich. In: auto motor und sport. Motor Presse Stuttgart GmbH & Co.KG, 20. Januar 2023, abgerufen am 15. Februar 2023.
Zeitleiste der Lancia- und Autobianchi-Modelle seit 1945
Typ Lancia, bis 1969 unabhängig 1969 von Fiat gekauft, seitdem Typennummernkreis von Fiat
Autobianchi, JV zwischen Bianchi, Fiat und Pirelli ab 1967 100 % Teil des Fiat-Konzerns im Ausland als Lancia, in Italien als Autobianchi
1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Kleinstwagen Bianchina Giardiniera
Kleinwagen A112 Y10 (156) Y (840) Ypsilon (843) Ypsilon (846) Ypsilon (L21)
Kompaktklasse A111 Delta I[2] (831) Delta II (836) Delta III (844)
Mittelklasse Primula Prisma (831) Dedra (835) Lybra (839)
Ardea Appia Fulvia Beta / Trevi (828) Flavia
Obere Mittelklasse Flavia 2000 Gamma (830) Thema (834 / Y9) Kappa (838) Thesis (841) Thema
Coupé / Cabrio Stellina
Fulvia Coupé/Sport Beta Coupé[1] / Spider / Montecarlo (828)
Aurelia Flaminia Gamma Coupé/GT (830) Kappa Coupé
(838)
Sportwagen Stratos
Minivan Musa (350)
Van Zeta (220) Phedra (179) Voyager

[1] auch bei Seat in Spanien gebaut
[2] auch als Saab Lancia 600 in Skandinavien verkauft

  • Unter der Marke „Autobianchi“ vertrieben
  • In Italien unter der Marke „Autobianchi“, im Ausland als „Lancia“ vertrieben
  • Lancia-Modelle, gemeinsam mit PSA entwickelt und bei SEVEL auch als Peugeot, Citroën und Fiat gebaut
  • Lancia-Modelle, aus der Kooperation mit Chrysler, als Lancia in Europa vertrieben