Cisnădie

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Cisnădie
Heltau
Nagydisznód
Wappen von Cisnădie
Cisnădie (Rumänien)
Cisnădie (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 45° 43′ N, 24° 10′ OKoordinaten: 45° 42′ 47″ N, 24° 9′ 32″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 454 m
Fläche: 277,13 km²
Einwohner: 22.277 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km²
Postleitzahl: 555300
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Cisnădioara
Bürgermeister: Gheorghe Huja (PNL)
Postanschrift: Piața Revoluției, nr. 1
loc. Cisnădie, jud. Sibiu, RO–555300
Website:
Ortseingangsschild mit dem rumänischen und deutschen Stadtnamen sowie dem Stadtwappen

Cisnădie (deutsch Heltau, siebenbürgisch-sächsisch De Hielt, ungarisch Nagydisznód) ist eine Stadt im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heltau liegt ca. 8 km südwestlich von Hermannstadt entfernt am Fuß der Südkarpaten. Durch die Stadt fließen zwei Bäche, der Pârâul Argintului (Silberbach) und der Pârâul Ursului (Bärenbach).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heltau wurde 1204 erstmals urkundlich erwähnt, von Deutschen (Siebenbürger Sachsen) gegründet und jahrhundertelang mehrheitlich von Siebenbürger Sachsen bewohnt. Im Jahr 1425 erhielt Heltau die erste Turmuhr Siebenbürgens. Im Jahre 1500, anlässlich eines Besuches von König Wladislaus II., erhielt die Stadt das Marktrecht.

Die Zeit vom 15. bis zum 17. Jahrhundert war geprägt von zahllosen Türkeneinfällen, aber auch walachischen Überfällen, die große Verwüstungen verursachten. 1660 gab es während einer Pestepidemie 411 Tote. 1734 siedelten sich etwa 125 Landler in Heltau an.

Die Familie von Klaus Johannis, dem amtierenden Präsidenten Rumäniens, ist seit dem 16. Jahrhundert in Heltau urkundlich erwähnt.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1941 hatte Heltau 5.385 Einwohner, davon 3.691 Deutsche. Die höchste Einwohneranzahl von Cisnădie selbst (18.830) und auch gleichzeitig die der Rumäniendeutschen (4.886) wurde 1977, die der Ungarn (295) 1956 und die der Roma (132) 1930 erreicht.[3] 1946 erhielt die Ortschaft das Stadtrecht. Bereits in den 1950er Jahren setzte die Aussiedlung der Siebenbürger Sachsen in die Bundesrepublik Deutschland ein, und zwar in Form der Zusammenführung von Familien, deren Männer nach dem Zweiten Weltkrieg oder infolge der Russland-Deportation nach Deutschland verschlagen worden waren. In den darauffolgenden Jahren setzte sich dieser Trend fort und erreichte seinen Höhepunkt nach der Revolution von Dezember 1989. In den 1960er und 1970er Jahren bestand eine deutsche Volksschule[4] in Heltau.

Wirtschaft und Soziales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berühmt war die Heltauer Textilindustrie, 1944 gab es 176 größere und kleinere Textilbetriebe mit insgesamt 36.850 Spindeln und 503 Webstühlen. In den 1990er Jahren fiel die Textilindustrie in eine schwere Krise, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Cisnădie geführt hat.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kirchenburg, Anfang 13. Jahrhundert errichtet
  • Das Textilindustriemuseum

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Heltau befinden sich außer einer sehr aktiven evangelischen noch zwei orthodoxe, zwei griechisch-katholische Kirchen und mehrere Gebetshäuser protestantischer Freikirchen.

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cisnădie unterhält Partnerschaften mit:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cisnădie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 2. April 2021 (rumänisch).
  3. Volkszählung, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (Memento des Originals vom 7. Oktober 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kia.hu (ungarisch; PDF; 1,1 MB).
  4. Roland Siegmund: Das ‚Speyrer Frauenbüchlein‘. [1460] Medizinische Dissertation, Universität Würzburg 1990, S. 124 (Lebenslauf).
  5. Johann Bergleiter bei deutsche-biographie.de.