Citroën ZX

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Citroën
Citroën ZX Fünftürer (1991–1994)
Citroën ZX Fünftürer (1991–1994)
Citroën ZX Fünftürer (1991–1994)
ZX (N2)
Produktionszeitraum: 1991–1998
(China: bis 2009)
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,1–2,0 Liter
(44–120 kW)
Dieselmotoren:
1,8–1,9 Liter
(44–68 kW)
Länge: 4071–4260 mm
Breite: 1688–1707 mm
Höhe: 1386–1415 mm
Radstand: 2540 mm
Leergewicht: 930–1150 kg
Vorgängermodell Citroën GSA
Nachfolgemodell Citroën Xsara

Der Citroën ZX ist ein von Frühjahr 1991 bis Anfang 1998 angebotenes Pkw-Modell der Kompaktklasse des französischen Automobilherstellers Citroën.

Citroën Projekt N2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PSA hatte 1978 Chrysler Europe übernommen. Talbot bot mit dem Talbot Horizon ein Modell in der Kompaktklasse. Der Citroën GSA war in der Unteren Mittelklasse positioniert und wurde 1982 als Modell in der Mittelklasse vom Citroën BX abgelöst. Der Citroën Visa war zwischen Kleinwagen und Kompaktklasse positioniert, und da der Talbot Arizona den Talbot Horizon in der Kompaktklasse ersetzen sollte, war zunächst kein eigenes Angebot von Citroën in der Kompaktklasse als Nachfolger für den GSA vorgesehen. Die Übernahme von Chrysler Europe hatte PSA in finanzielle Schwierigkeiten gebracht, und daher sollten alle Risiko behafteten Ausgaben unterbleiben, was auch Auswirkungen auf die zukünftige Modellpolitik von Citroën hatte.

1984 fiel dann die Entscheidung, Talbot einzustellen. Das als Talbot Arizona vorgesehene Modell wurde als Peugeot 309 in der Kompaktklasse eingeführt. Für den zwischen Kompaktklasse und Mittelklasse liegenden Peugeot 305 war der Peugeot 405 als Nachfolgemodell in der Mittelklasse bereits in der Endentwicklung. PSA brauchte daher zukünftig ein neues Modell in der Kompaktklasse und es war einfacher, den Talbot Arizona mit wenigen geänderten Teilen als Peugeot in das Peugeot-Modellprogramm zu integrieren. So fiel erst 1985 die Entscheidung, ein Nachfolgemodell für den GSA zu entwickeln, um die Lücke im Modellprogramm in der immer wichtiger werdenden Kompaktklasse zu schließen. Dieses Projekt N2 wurde zunächst an Bertone vergeben, der 1986 den ersten Prototyp präsentierte.[1]

Wie beim Citroën AX sollte auf möglichst viele Gleichteile aus dem PSA-Konzern zurückgegriffen werden können. Die für Citroën übliche Hydropneumatik kam nicht in Frage, weil sich Versuchsanordnungen mit nur einer Federkugel pro Achse im Fahrversuch nicht bewährt hatten und eine Konstruktion mit einer Kugel pro Rad zu teuer geworden wäre. Die von Bertone vorgeschlagenen, am kommenden Citroën XM orientierten Prototypen beurteilte das Management 1988 als zu aufwendig in der Produktion und zu nobel für ein Kompaktklassemodell. Citroëns Design-Center in Vélizy begann daraufhin mit einer schlichteren Designentwicklung der bisherigen Prototypen, wodurch der Modellstart erneut verschoben wurde.[2] Das Ergebnis war der 1991 vorgestellte Citroën ZX. Im Nachhinein gesehen vergab PSA damit die Chance, ein finanziell höher positioniertes Modell in der Kompaktklasse zu schaffen und sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Modellgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1991 kam der ZX als fünftürige Schrägheckversion auf den Markt und war das erste speziell für die Kompaktklasse entwickelte Modell von Citroën. Die dreitürige Variante wurde im Oktober 1992 zusammen mit der sportlichen Variante ZX 16V nachgereicht. Bis dahin war der ZX Volcane die Top-Ausstattung, welche in Deutschland nur als Fünftürer erhältlich war und mit reichhaltiger Ausstattung aufwartete.

Ab März 1993 wurden Plattform und Technik des ZX für den Peugeot 306 genutzt, der wesentlich erfolgreicher war als sein technischer Zwilling. Auch die Hochdachkombis Citroën Berlingo und Peugeot Partner nutzten diese Basis, später sogar der ZX-Nachfolger Xsara.

In Deutschland kam als Basismotorisierung ein 1,4-Liter-R4-Ottomotor der TU-Serie mit 55 kW (75 PS) aus dem PSA-Konzern zum Einsatz. In anderen Ländern war auch ein 1,1-Liter-R4-Ottomotor mit 44 kW (60 PS), ebenfalls aus der TU-Serie, als Basis verfügbar. Die Sportvariante ZX 16V besaß einen 2,0-Liter-R4-Ottomotor mit 112 kW (152 PS) und 16 Ventilen aus der XU-Serie. Später erhöhte sich dessen Leistung auf 120 kW (163 PS).

Gegenüber seinen Konkurrenten war das Platzangebot des ZX großzügiger und er hatte ein für Citroën eher untypisches schlichtes Design. Der untere Teil der Karosserie war verzinkt und schützte das Fahrzeug somit effektiv vor Korrosion, was in dieser Fahrzeug- und Preisklasse zu dieser Zeit recht untypisch war. Auch heute sind viele der vorhandenen Fahrzeuge noch frei von Rost.

Eine weitere Besonderheit war der Einarmscheibenwischer, der sich allerdings nicht bewährte, sodass beim Nachfolger Xsara wieder zwei Wischer zum Einsatz kamen. Dieses Merkmal ist allerdings auch schon bei früheren Modellen wie beispielsweise AX, BX, CX und Visa zu finden.

Die kinematisch mitlenkende Hinterachse wurde erstmals beim Citroën ZX eingesetzt und in der Folgezeit bei allen Citroën mit gezogenen Längslenkern an der Hinterachse verbaut (u. a. Saxo, Xsara). Der maximale Lenkwinkel beträgt 2°.

Im November 1993 wurde in Frankreich die Kombivariante ZX Break eingeführt, die in Deutschland erst mit der Überarbeitung im Sommer 1994 angeboten wurde.

Modellpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 1994 erhielt die Baureihe ein Facelift. Die überarbeiteten Fahrzeuge sind an ihrem Kühlergrill erkennbar, der nun äußerlich von der Motorhaube getrennt war. Außerdem wurden teilweise andere Schürzen sowie ein gerades Auspuffendrohr mit Blende statt eines abgewinkelten verwendet.

Außerdem wurde nun auch in Deutschland das Angebot um den Break genannten Kombi ergänzt.

Im Herbst 1997 wurden die Schrägheckversionen durch den Xsara abgelöst. Im Frühjahr 1998 folgten der Kombi Break und das Coupé, wobei letzterer lediglich eine dreitürige Schräghecklimousine war und sich bis auf den stärksten Ottomotor, der nur dem Coupé zur Verfügung stand, kaum unterschied. Für den Xsara wurde ebenfalls wieder die Plattform des ZX genutzt.

Zum Stichtag 1. Januar 2022 waren laut Kraftfahrtbundesamt in Deutschland noch 12 Citroën ZX 16V angemeldet.[3]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ottomotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1.1i 1.4 1.4i 1.6i 1.8i
Bauzeitraum 03/1991–06/1997 03/1991–10/1994 10/1994–02/1998 03/1991–10/1994 10/1994–02/1998 07/1992–02/1998
Motorkenndaten
Motorart Ottomotor
Motorbauart R4
Anzahl Ventile pro Zylinder 2
Ventilsteuerung OHC
Nockenwellenantrieb Zahnriemen
Gemischaufbereitung Saug­rohrein­spritzung Vergaser Saug­rohrein­spritzung
Katalysator Ja Nein Ja Ja/Nein Ja
Motoraufladung
Kühlung Wasserkühlung
Motorkennung TU1 M/Z
(HDZ)
TU3 2/K TU3 M/Z
(KDX)
TU3 JP
(KFX)
XU5 M/4Z/K
(BDY)
XU5 JP/Z
(BFZ)
XU7 JP/Z
(LFZ)
Bohrung × Hub 72,0 mm × 69,0 mm 75,0 mm × 77,0 mm 83,0 mm × 73,0 mm 83,0 mm × 81,4 mm
Hubraum 1124 cm³ 1360 cm³ 1580 cm³ 1761 cm³
Verdichtungsverhältnis 9,4 : 1 9,3 : 1 8,95 : 1 9,25 : 1
max. Leistung bei min−1 44 kW (60 PS)
bei 6200
55 kW (75 PS)
bei 5800
55 kW (75 PS)
bei 6200
55 kW (75 PS)
bei 5800
65 kW (88 PS)
bei 6400
65 kW (88 PS)
bei 6000
74 kW (101 PS)
bei 6000
max. Drehmoment bei min−1 88 Nm
bei 3800
116 Nm
bei 3800
111 Nm
bei 4000
113 Nm
bei 3400
132 Nm
bei 3000
132 Nm
bei 2600
153 Nm
bei 3000
Kraftübertragung
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 4-Stufen-Automatik­getriebe
Messwerte (Berline)
Höchstgeschwindigkeit 161 km/h 172 km/h 181 km/h 177 km/h 188 km/h
(176 km/h)
Beschleunigung, 0–100 km/h 16,8 s 13,7 s 13,5 s 13,1 s 11,3 s
(14,7 s)
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
6,8 l S 7,1 l S 7,2 l S 6,9 l S
(7,9 l S)
Messwerte (Break)
Höchstgeschwindigkeit 165 km/h 172 km/h 180 km/h
(175 km/h)
Beschleunigung, 0–100 km/h 15,8 s 13,8 s 12,2 s
(15,2 s)
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
7,1 l S 7,5 l S 6,9 l S
(8,2 l S)
  • Werte in runden Klammern „( )“ gelten für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
1.8i 16V 1.9i 2.0i 2.0i 16V
Bauzeitraum 01/1996–02/1998 03/1991–07/1992 07/1992–06/1997 07/1992–10/1994 06/1994–05/1996 05/1996–06/1997
Motorkenndaten
Motorart Ottomotor
Motorbauart R4
Anzahl Ventile pro Zylinder 4 2 4
Ventilsteuerung DOHC OHC DOHC
Nockenwellenantrieb Zahnriemen
Gemischaufbereitung Saugrohreinspritzung
Katalysator Ja Nein Ja
Motoraufladung
Kühlung Wasserkühlung
Motorkennung XU7 JP4
(LFY)
XU9 JA
(D6D)
XU9 JA
(DKZ)
XU10 J2C/Z
(RFX)
XU10 J4D/Z
(RFY)
XU10 J4D/Z
(RFT)
XU10 J4RS
(RFS)
Bohrung × Hub 83,0 mm × 81,4 mm 83,0 mm × 88,0 mm 86,0 mm × 86,0 mm
Hubraum 1761 cm³ 1905 cm³ 1998 cm³
Verdichtungsverhältnis 10,4 : 1 9,2 : 1 9,5 : 1 10,4 : 1 10,8 : 1
max. Leistung bei min−1 81 kW (110 PS)
bei 5500
96 kW (130 PS)
bei 6000
90 kW (122 PS)
bei 6000
89 kW (121 PS)
bei 5750
112 kW (152 PS)
bei 6500
110 kW (150 PS)
bei 6500
120 kW (163 PS)
bei 6500
max. Drehmoment bei min−1 155 Nm
bei 4250
160 Nm
bei 3250
153 Nm
bei 3000
176 Nm
bei 2750
183 Nm
bei 3500
193 Nm
bei 5500
Kraftübertragung
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 4-Stufen-Automatik­getriebe
Messwerte (Berline)
Höchstgeschwindigkeit 195 km/h 205 km/h 201 km/h 201 km/h
(198 km/h)
220 km/h 219 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 10,5 s 9,5 s 10,2 s
(11,8 s)
9,4 s 8,5 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
7,4 l S 7,8 l S 7,8 l S
(7,7 l S)
7,8 l S 8,1 l S
Messwerte (Break)
Höchstgeschwindigkeit 193 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 11,3 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
7,5 l S
  • Werte in runden Klammern „( )“ gelten für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
  • Die Verfügbarkeit der Motoren war von Modell, Ausstattung und Markt abhängig.

Dieselmotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1.8 D 1.9 D 1.9 TD
Bauzeitraum 06/1993–10/1997 03/1991–07/1993 07/1993–02/1998 06/1992–06/1994 10/1993–02/1998
Motorkenndaten
Motorart Dieselmotor
Motorbauart R4
Anzahl Ventile pro Zylinder 2
Ventilsteuerung OHC, Zahnriemen
Gemischaufbereitung Wirbelkammereinspritzung
Katalysator Nein Ja Nein Ja
Motoraufladung Turbolader, Ladeluftkühler
Kühlung Wasserkühlung
Motorkennung XUD7 /Z
(161A)
XUD9 Y
(DJZ)
XUD9 A
(DJY)
XUD9 TE/L
(D8B)
XUD9 TE/Y
(DHY)
Bohrung × Hub 80,0 mm × 88,0 mm 83,0 mm × 88,0 mm
Hubraum 1769 cm³ 1905 cm³
Verdichtungsverhältnis 23,0 : 1 21,8 : 1
max. Leistung bei min−1 44 kW (60 PS)
bei 4600
47 kW (64 PS)
bei 4600
50 kW (68 PS)
bei 4600
68 kW (92 PS)
bei 4000
66 kW (90 PS)
bei 4000
max. Drehmoment bei min−1 110 Nm
bei 2000
120 Nm
bei 2000
196 Nm
bei 2250
Kraftübertragung
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 4-Stufen-Automatik­getriebe
Messwerte (Berline)
Höchstgeschwindigkeit 157 km/h 161 km/h 165 km/h
(164 km/h)
185 km/h 183 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 19,9 s 18,5 s 16,7 s
(19,6 s)
12,0 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
5,9 l D 6,4 l D
(6,5 l D)
6,2 l D 6,5 l D
Messwerte (Break)
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
(151 km/h)
179 km/h 177 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 19,1 s
(20,8 s)
12,7 s 12,9 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km,
kombiniert
6,4 l D
(6,7 l D)
6,2 l D 6,7 l D
  • Werte in runden Klammern „( )“ gelten für Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
  • Die Verfügbarkeit der Motoren war von Modell, Ausstattung und Markt abhängig.

Citroën Fukang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Citroën Fukang Stufenheck (1992–2002)

Der ZX wurde in der Volksrepublik China von Dongfeng Peugeot Citroën Automobile zwischen 1992 und 2009 als Citroën Fukang produziert.

In Peking waren diese Modelle besonders als Taxi beliebt. Eine optisch veränderte und an den Xsara angelehnte Version, der Citroën Elysée mit längerem Radstand, löste die Stufenheckversion bereits 2002 ab, während die Schrägheckversionen noch bis 2009 mehrmals modernisiert hergestellt wurden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Projekt N2 Bertone
  2. Projekt N2 Design-Center Vélizy
  3. Kraftfahrt-Bundesamt - Produkte der Statistik - Bestand nach Herstellern und Typen (FZ 6). Abgerufen am 19. Dezember 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Citroën ZX – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien