City of Adelaide (Schiff)

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City of Adelaide
Das Schiff, 2013 während des Transports
Das Schiff, 2013 während des Transports
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen

Carrick

Schiffstyp Kompositklipper
Heimathafen Irvine
Eigner Scottish Maritime Museum
Bauwerft William Pile, Hay & Company, Sunderland, England
Stapellauf 1864
Verbleib Museumsschiff
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 53,70 m (Lüa)
Breite 10,10 m
Tiefgang (max.) 5.64 m
Vermessung 791 BRT
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Anzahl Segel 9

Die City of Adelaide ist ein Klipper-Vollschiff in Kompositbauweise. Sie ist eines der beiden letzten erhaltenen Fahrzeuge ihrer Art. Zurzeit existiert das Museumsschiff nur als Hulk. Es bestehen Pläne, das Schiff in Australien zu restaurieren.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebaut wurde die City of Adelaide im Jahr 1864 bei der Werft William Pile, Hay & Company in Sunderland, Northeast-England für die Australien-Linienreederei Devitt & Moore. Die Konstruktion des als Passagier- und Frachtschiff entwickelten Klipper-Vollschiffs wurde als Kompositbau ausgeführt. Die Längsverbände und Spanten bestehen aus Eisen, das Deck und die Außenhaut des Schiffes aus Holz. Außer Passagieren beförderte die City of Adelaide alle Arten von Ladung von London nach Adelaide. Dabei absolvierte der Klipper eine der Reisen in einer Rekordzeit von nur 65 Tagen. Die Ladung der Rückreisen bestand häufig aus Wolle von Port Augusta. Im Jahr 1877 legte man das Schiff zunächst auf und veräußerte es dann an Chas Mowll aus Dover, der es in der Kohlefahrt beschäftigte. 1889 kaufte die Reederei Dixo & Son aus Belfast das Schiff, rüstete es zur Bark um und betrieb Bauholzfahrten nach Nordaustralien.

Stationäre Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächste Station war Millbrook am Fluss Test, wo es vor dem Ersten Weltkrieg von der Southampton Corporation erworben und als schwimmendes Hospital für Infektionskranke genutzt wurde. Im Jahr 1923 übernahm die britische Admiralität das Schiff, benannte es in HMS Carrick um und legte es als Ausbildungsschiff der Clyde Division der Royal Navy Volunteer Reserve nach Irvine. Später überführte man das Schiff zunächst als Naval Gunnery School H.M.S. Carrick, dann als Hauptquartier der Greenock Sub-Division des R.N.V.A. nach Greenock.[1] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übertrug man es als Geschenk der britischen Admiralität an die Royal Naval Reserve (RNR), die das Schiff bis etwa 1990 als Offiziersheim und Hauptquartier in Glasgow nutzte.

Musealer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1990 erhielt der Clyde Ship Trust die Carrick als Schenkung. An ihrem neuen Liegeplatz im Princess Dock in Glasgow sank sie kurz darauf und wurde erst nach etwa 13 Monaten gehoben. Das Scottish Maritime Museum übernahm die mastenlose Hulk im Januar 1992, um sie zu restaurieren. Erneut überführte man das Schiff nach Irvine, wo im September 1993 mit dem Ausbau der 1923 erfolgten Veränderungen begonnen wurde. Bei dem Versuch, das Schiff als originalgetreue City of Adelaide wiederherzustellen, konnte das Museum bis 1999 keine genügenden Mittel für die kostspielige Restaurierung aufbringen. Im Jahr 2000 strich die Verwaltung das Schiff daher aus der Liste "Maritimes Erbe". Man bot das Schiff daraufhin erfolglos einer Reihe von Museen zum Verkauf an. Erst als der endgültige Abbruch des traditionsreichen Schiffs zu befürchten war, gründete sich eine Gruppe von Unterstützern im australischen Adelaide, die das Ziel hat, die City of Adelaide nach Südaustralien zu bringen und zu restaurieren. Bis zum Jahr 2010 gelang es auch dort nicht, die nötigen Mittel zusammenzubringen. Nach einem letzten Verschrottungsaufschub im Frühjahr 2010 plant der Clipper Ship City of Adelaide Preservation Trust das Schiff zumindest zu konservieren. Ein Beschluss zum Transport von Schottland nach Adelaide wurde im August 2010 gefasst, nachdem die australische Regierung ein Gelände für ein Museum zur Verfügung gestellt hat. Der eigentliche Transport der City of Adelaide war ab 2011 geplant.

Die Glaskünstlerin Ayako Tani schuf ein Kunstwerk mit dem Namen City of Adelaide, das vom Scottish Maritime Museum aufgekauft wurde.[2]

Transport nach Australien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: Die Laser-Vermessung des Schiffskörpers war die Voraussetzung für die passgenaue Konstruktion des Transportgestelles, mit dem das Schiff auf einen Ponton verschoben wurde und das den Schiffskörper auch während der Überführung nach Australien stützen sollte. Ende 2011 war die CAD-Konstruktion dieser Stützkonstruktion fertig.[3] Aufgebracht wurden diese Leistungen durch die großzügige Unterstützung von zwei dutzend Ingenieurbüros und der Firma One-Steel. Ebenfalls Ende 2011 wurden in Irvine die Voruntersuchungen hinsichtlich möglicher biologischer Gefahren, die durch die Einfuhr der Holzteile entstehen, durch Sachverständige des Australian Quarantine Inspection Service (AQIS) durchgeführt. Mitarbeiter vieler australischer Firmen spendeten ihre Arbeitszeit, um die Einzelteile des Transportgestelles zu fertigen, die schließlich im November und Dezember 2011 vollzählig in Containern verpackt in Irvine ankamen.[3]
  • 2012: Das Transportgestell wurde im Februar bis März in Irvine in der Nähe des Schiffes für die Probebelastung und die technische Abnahme (Certification) aufgebaut, danach wieder zerlegt und Stück für Stück unter dem Schiff wieder aufgebaut.[3] Als erstes Stück des Schiffes erreichte im Dezember 2012 das hölzerne Steuerruder in der Stadt Adelaide Australischen Boden.[4] Das wurde als deutliches Zeichen gewertet, dass alle wesentlichen Hürden für den Transport des gesamten Schiffes überwunden waren.
  • 2013: Am 7. April 2013 waren alle großen Hauptträger des Transportgestelles unter dem Schiff miteinander verschraubt, die seitlichen Fachwerksträger nur zum Teil aufgebaut.[3] Nachdem das Schiff am 6. September 2013 auf die Clipper Ship City of Adelaide übertragen wurde, folgte am 8. September das Aufschwimmen.[5][6]
  • 2014: Am 3. Februar 2014 traf die City of Adelaide an Bord des Schwergutschiffes Palanpur der Reederei Harren & Partner im Hafen von Adelaide ein.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otmar Schäuffelen: Die letzten großen Segelschiffe. Verlag Delius Klasing, Bielefeld 1994, ISBN 3-7688-0860-2, S. 114/15.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seite über die R.N.V.A. (englisch)
  2. Kenny Smith: Discover the magic of glass ships in bottles. In: Scottish Field. 20. April 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022 (britisches Englisch).
  3. a b c d cityofadeleine.org.au
  4. rudder-was-transported-from-scotland
  5. Meldung bei cityofadelaide.org.au, 6. September 2013 (englisch)
  6. Meldung bei cityofadelaide.org.au, 8. September 2013 (englisch)
  7. Sunderland-built City of Adelaide clipper arrives in Australia in Sunderland Echo, 4. Februar 2014 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sunderlandecho.com (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]