Cochem

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Wappen Deutschlandkarte
Cochem
Deutschlandkarte, Position der Stadt Cochem hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 9′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 9′ N, 7° 10′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Cochem
Höhe: 85 m ü. NHN
Fläche: 21,18 km2
Einwohner: 5288 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 250 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56812
Vorwahl: 02671
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 020
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
56812 Cochem
Website: www.cochem.de
Stadtbürgermeister: Walter Schmitz (CDU)
Lage der Stadt Cochem im Landkreis Cochem-Zell
KarteKalenborn (bei Kaisersesch)Eppenberg (Eifel)Laubach (Eifel)LeienkaulMüllenbach (bei Mayen)HaurothUrmersbachMasburgDüngenheimKaiserseschLandkernIllerichEulgemHambuchGamlenZettingenKaifenheimBrachtendorfUlmen (Eifel)AlflenAuderathFilz (Eifel)WollmerathSchmittBüchel (Eifel)Wagenhausen (Eifel)GillenbeurenGevenichWeiler (bei Ulmen)LutzerathBad BertrichUrschmittKlidingBeuren (Eifel)MoselkernMüden (Mosel)Treis-KardenLützLiegRoesMöntenichForst (Eifel)DünfusBrohlBinningen (Eifel)WirfusBriedenKailPommern (Mosel)BriedelAltlayPeterswald-LöffelscheidHaserichSosbergForst (Hunsrück)AltstrimmigReidenhausenMittelstrimmigBlankenrathPanzweilerWalhausenSchauren (bei Blankenrath)TelligHesweilerLiesenichMoritzheimGrenderichZell (Mosel)NeefBullaySankt AldegundAlfPünderichGreimersburgKlottenFaidDohrBremmBruttig-FankelSenheimNehren (Mosel)Ediger-EllerMesenichValwigErnst (Mosel)Beilstein (Mosel)Ellenz-PoltersdorfBriedernCochemLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-WittlichLandkreis Mayen-KoblenzRhein-Hunsrück-Kreis
Karte

Cochem ([ˈkɔxm̩], früher auch Kochem) an der Mosel ist mit knapp über 5000 Einwohnern die kleinste Kreisstadt Deutschlands und der größte Ort des Landkreises Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Die Landesplanung weist die Kleinstadt, die seit dem 7. Juni 2009 zur Verbandsgemeinde Cochem gehört, als Mittelzentrum aus.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cochemer Krampen

Die Geographie Cochems wird wesentlich von seiner Lage im engen und gewundenen Tal der Untermosel bestimmt. Etwa 24 Kilometer oberhalb der Stadt, bei Bremm, beginnt ein windungsreicher Flussabschnitt, der Cochemer Krampen, so genannt, weil er aus der Vogelperspektive einem Krampen (mnd. für Klammer) gleicht. Das Stadtzentrum liegt etwa 85 Meter über dem Meeresspiegel, die umliegenden Höhen von Eifel und Hunsrück steigen auf fast 300 Meter an. Der höchste Punkt Cochems ist der Pinner Kreuzberg mit 299 Metern. Die Landschaft ist zudem geprägt durch einige tief eingeschnittene Seitentäler der Mosel, die vom Kraklebach, vom Ebernacher Bach, vom Sehlerbach, vom Falzbach, vom Märtscheltbach und vom Endertbach gebildet werden, die hier in den Fluss münden.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtzentrum und der flussaufwärts liegende Stadtteil Sehl befinden sich am linken, der Stadtteil Cond am rechten Moselufer. Im Stadtteil Brauheck, auf der Eifelhöhe an der Bundesstraße 259, etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt gelegen, befinden sich das Gewerbegebiet der Stadt, die Kaserne des Fliegerhorstes Büchel und ein Neubaugebiet. Dazu kommen die Wohnplätze Forsterhof, Ströherhof, Kremerhof, Lescherhof, Schafstallerhof, Scharburgerhof, und Schuwerackerhof.[3]

Die Nachbargemeinden Cochems sind Greimersburg, Klotten, Valwig, Ernst, Ellenz-Poltersdorf, Ediger-Eller, Dohr, Faid und Büchel.

Panorama von Cochem: im Vordergrund das Stadtzentrum, jenseits der Mosel Cond, rechts die Reichsburg Cochem, dahinter Sehl.

Hochwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochwasser
Hochwassermarken in der Altstadt
Fußgängerstege in der Ravenéstraße

Die Mosel führt im Winter und Frühjahr an manchen Tagen Hochwasser. Bedingt durch die enge Tallage wurden früher die Uferpromenade und die angrenzenden Straßen mit ihren ebenerdigen Geschäften und Restaurants regelmäßig überschwemmt, mitunter mehrfach in einem Winterhalbjahr. Die letzten größeren Hochwasser ereigneten sich im Dezember 1993, im Januar 1995 und im Januar 2003.

Die meisten Bewohner der betroffenen Areale versuchen, sich auf diese Ereignisse vorzubereiten und die Schäden durch zweckmäßige Materialwahl beim Innenausbau (z. B. wasserresistente Wand- und Bodenbeläge sowie entsprechende Türen und Fenster) zu begrenzen. Auch Regale, Kücheneinrichtungen oder sonstiges Inventar wird oft so gestaltet, dass sie sich möglichst leicht in höhergelegene Etagen bringen lassen. Um die vom Wasser eingeschlossenen Häuser für Fußgänger zugänglich zu machen, werden in der Innenstadt bei Bedarf Stege aus Fertigteilen errichtet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cochem, 1897
Cochem mit der Reichsburg im Hintergrund (2017)
Einweihung der Skagerrak-Brücke am 23. Januar 1927

Cochem war schon zu Zeiten der Kelten und Römer besiedelt. Im Jahr 866 wird es erstmals als Cuchuma bzw. villa Cuchuma in einer Urkunde erwähnt.[4] Weitere Namen: Cuhckeme, Chuckeme 893, Cochemo 1051, Chuchumo 1056, Kuchema 1130, Cuchemo 1136, Cocheme 1144, dann Cuchme, bis ins 18. Jahrhundert Cochheim / Cocheim. Cochem war Reichsgut, wurde 1294 unter König Adolf von Nassau an das Erzbistum Trier verpfändet und blieb bis zur französischen Besetzung 1794 kurtrierisches Territorium. 1332 erhielt Cochem die Stadtrechte, bald darauf wurden die heute noch vorhandenen Stadtbefestigungen erbaut. Zwischen 1423 und 1425 wütete eine Pestepidemie in der Stadt. 1623 veranlasste Kurfürst Lothar von Metternich die Gründung eines Kapuziner-Konvents und den Bau eines Klosters. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt belagert, aber nicht erobert. 1689 brannten Truppen Ludwigs XIV. zunächst die Winneburg nieder und eroberten danach Stadt und Burg Cochem. Der Wiederaufbau verlief schleppend. 1794 besetzten französische Revolutionstruppen Cochem, 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet und kam mit der Region zur preußischen Rheinprovinz. Jacob Frederic Louis Ravené kaufte 1866 die Ruine der ehemaligen Reichsburg und begann mit dem Wiederaufbau. Erst nach der Errichtung der Moselbrücke in Cochem im Jahr 1927 wurden die beiden Fischerorte Cond und Sehl im Zuge einer Verwaltungsreform 1932 eingemeindet. Am 23. Januar 1927 wurde die erste Moselbrücke, die Skagerrak-Brücke, eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben große Teile der Cochemer Altstadt und auch die Moselbrücke. Nach dem Krieg wurde die Brücke wieder aufgebaut und am 29. September 1949 eingeweiht. Seit 1946 ist die Stadt Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.

Die zweite Cochemer Moselbrücke (auch Nordbrücke genannt) wurde in der Zeit von 1990 bis 1993 gebaut und am 3. September 1993 eingeweiht.

Im Jahr 2011 wurde bei Umbauten der Deutschen Bahn eine 500 kg schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft. Eine weitere, kleinere Bombe in der Nähe war schon vor Jahren entdeckt worden, wurde aber seinerzeit einbetoniert und verbleibt an ihrem Platz, weil sie als ungefährlich eingeschätzt wird und der Aufwand einer möglichen Bergung hoch wäre.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Cochemer Stadtrat besteht aus 22 Ratsmitgliedern und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Die Sitzverteilung seit der Kommunalwahl 2019:

Wahl SPD CDU GRÜNE CBG FWG Gesamt
2019 6 9 3 2 2 22 Sitze
2014 6 9 2 3 2 22 Sitze
2009 6 9 2 3 2 22 Sitze
2004 6 10 1 3 2 22 Sitze
1999 6 11 1 2 2 22 Sitze
1994 7 10 3 2 22 Sitze
1989 6 10 2 3 21 Sitze
1984 7 9 5 21 Sitze
1979 7 11 3 21 Sitze
1974 5 10 6 21 Sitze
  • CBG = Cochemer Bürger-Gemeinschaft e. V.
  • FWG = Freie Wählergruppe Cochem-Brauheck e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister Amtszeit
Johann Kayser Bürgermeister von 1611 bis 1653
Stephanus Schmeckler Bürgermeister
Peter Franz[6] Bürgermeister 1684
Johann Kirzer min. von 1688 bis 1689
Johann Adam Sydrach Consul 1696
Johannes Albertus Finger Consul 1698
Wilhelm Contzen Consul 1703
Johann Gerlach Hölzenbein 1707
Anton Zenzen Bürgermeister von Sehl 1714
Johann Canaris Bürgermeister von Cochem 1714
Nikolaus Maas vor 1733
Richard Hammes 1733
Philipp Christoffel Wirtz 1748
Franz Anton Wirtz 1759
Paul Kraft 1761
Johann Lambert Joseph Pliester Consul 1761, Bürgermeister 1762
Johann Albert Hammes 1763–1764
Theodor Neus, Stadtconsul 1764 Bürgermeister 1765
Franz Joseph Birck 1766
Johann Albert Driesch 1766–1768
Lorenz Kirchem 1769–1770
Johann Josef Höltzel Prae-Consul 1771
Johan Friderichs 1771
Albert Raab 1772–1781
Johann Albert Driesch 1783–1788
Arnold Joseph Finger Maire 1794
Peter Franz Oster 9. Februar 1805–1816
Joseph Franz Keiffenheim 1816–1848
Bürger-Meisterei-Verwalter Naeher 1848
Hermann Corell 1850–1873
Hermann Joseph Breuer 1873–1885
Clemens Conrads 1885–1897
Hubert Lützenkirchen 1897–1919 (Ehrenbürger der Stadt Cochem)
Wilhelm Schmitz 1919–1923
Karl Stier 1925–1934
Aloys Elsen 1934–1945
Jakob Rudolf Pauly 1945–1949
Ferdinand Hillebrand 1949–1957
Willy Massoth 1957–1969 (erster hauptamtlicher Bürgermeister)
Anno Vey 1969–1975
Horst Hoffmann 1975–1995
Herbert Hilken 1995–2011
Wolfgang Lambertz 2011–2018
Walter Schmitz seit 2018

Walter Schmitz wurde 2018 Nachfolger von Wolfgang Lambertz, der zuvor Bürgermeister der Verbandsgemeinde Cochem geworden war.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Schmitz mit einem Stimmenanteil von 85,44 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Cochem
Wappen von Cochem
Blasonierung: „Gespalten von Silber (Weiß) und Rot; vorne ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten eine aus dem Spalt hervorbrechende silberne (weiße) Hand mit schwarzem Ärmel, die zwei schräggekreuzte goldene (gelbe) Schlüssel emporhält.“[9]

Wappenbegründung: „In der vornehmeren Schildhälfte befindet sich das kurtrierische Kreuz, während die beiden Schlüssel in der anderen Hälfte auf den hl. Petrus, den Patron des Trierer Erzstiftes, verweisen. Sie verstärken die Aussage des Kreuzes, so dass in dem Cochemer Stadtsiegel die Herrschaft der Trierer Erzbischöfe über ihre Stadt überdeutlich artikuliert wird.“[10][11]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbandsgemeinde Cochem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Räte beider Kommunen am 23. Oktober 2008 einem „freiwilligen Zusammenschluss“ zugestimmt hatten, wurde am 7. Juni 2009 die bis dahin verbandsfreie Stadt Cochem in die Verbandsgemeinde Cochem-Land als verbandsangehörige Gemeinde eingegliedert. Hierzu erließ die Landesregierung am 18. Februar 2009 ein entsprechendes Gesetz, das unter anderem die Übertragung von Vermögensteilen von der Stadt an die Verbandsgemeinde regelte.[12] Die Verbandsgemeinde erhielt gleichzeitig den Namen Verbandsgemeinde Cochem.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsburg Cochem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsburg Cochem (2012)

Die Reichsburg Cochem wurde im Jahr 1130 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1151 wurde sie von König Konrad III. besetzt und zur Reichsburg erklärt. Im Jahr 1688 besetzten Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. die Burg im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges und zerstörten sie 1689. Lange Zeit blieb die Burganlage Ruine, ehe sie 1868 von dem Berliner Kaufmann Louis Fréderic Jacques Ravené für 300 Taler gekauft und im neugotischen Stil wieder aufgebaut wurde. Seit 1978 ist sie im Besitz der Stadt Cochem und steht heute unter der Verwaltung der Reichsburg GmbH.

Burgruine Winneburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winneburg, von der Wilhelmshöhe aus gesehen

Die Winneburg wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1304 als Eigentum eines Wirich von Wunnenberg. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Burganlage stetig erweitert, blieb aber im Besitz der Herren von Wunnenberg (später Winneburg). Nachdem dieses Geschlecht 1637 ausgestorben war, gelangte die Burg in der Mitte des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Familie von Metternich. Im Jahre 1689 wurde die Burg im Verlauf des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen belagert, eingenommen und gesprengt. Die Winneburg wurde fortan nicht wieder aufgebaut und blieb Ruine. Im Jahre 1832 kaufte Fürst von Metternich die Burgruine. Ein Wiederaufbau erfolgte aber nicht. Seit 1932 gehört sie der Stadt Cochem.

Pestkapelle St. Rochus, genannt Peterskapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pestkapelle St. Rochus
Infotafel Pestkapelle St. Rochus

1422 befreite Erzbischof Otto v. Ziegenhain Cochem anlässlich der Pest für zehn Jahre von Grundsteuern und Schatzungen. Aus dieser Zeit scheint die erste Bebauung zu stammen, die auf dem Stich von Braun und Hogenberg als S. Pettersberg bezeichnet ist. Neben einer kleinen rechteckigen Kapelle stand eine Herberge. Aus dieser Zeit stammt wohl noch der über dem Westportal angebrachte, aus rotem Sandstein gefertigte Schlussstein. Trotz der starken Verwitterung ist ein Hochrelief einer auf Wolken sitzenden Muttergottes mit dem Kinde, gerahmt von einem Zweipass, zu erkennen. Im Jahr 1666 kehrte die Pest noch einmal nach Cochem zurück. Dies war wohl der Anlass für Philipp Emmerich von Winneburg und Dietrich Adolf von Metternich, auf Beilstein und Winneburg, der Pfarrgemeinde 1680 einen Neubau zu stiften. Mit diesem Neubau trat auch der Pestheilige St. Rochus als Namensgeber in den Vordergrund. Der Holzaltar von 1682 zeigt das Wappen der Auftraggeber. Eine Notiz auf der Rückseite benennt Michael Luter für eine Neufassung im Jahr 1820. Das zentrale Altarbild ist eine Verherrlichung Mariens, die über den Vertretern der geistlichen (Papst, Äbte, Ordensleute, Priester) und weltlichen (Kaiser, Könige, Bischöfe) Stände schwebt. Über ihr ist die heilige Dreifaltigkeit mit Vater, Sohn und heiligem Geist zu sehen, neben ihr der Tod mit dem Stundenglas und Engel mit Spruchbändern mit Lobpreisungen und Zitaten aus Psalmen. Eine Kartusche über dem zentralen Altar zeigt den heiligen Antonius mit dem Kinde. An oberster Stelle des Altars steht im offenen Giebel der heilige Petrus mit Schlüssel und Buch. Ursprünglich gehörten Bildwerke der heiligen Maria Magdalena, des heiligen Rochus, des heiligen Sebastians, des heiligen Bischofs Nikolaus und eine weitere Statue des heiligen Petrus zur Ausstattung der Kapelle. Der Hund des heiligen Rochus fand sich auch als Halbrelief im Deckenmittelpunkt mit einem Laib Brot im Maul abgebildet. Zur Ausstattung der Kapelle gehörte außerdem ein mittlerweile gestohlener hölzerner Armleuchter, d. h. ein Wandleuchter in Form eines mit kurzem Ärmel bedeckten Armes.

Sehler Dom St. Antonius Abbas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehler Dom „St. Antonius Abbas“

Im Jahr 1493 erhielt die Pfarrgemeinde Cochem die Erlaubnis, in Sehl eine neue Kapelle am Moselufer zu bauen. Schon vorher gab es eine Kapelle in Sehl, deren Standort aber nicht bekannt ist. Die Finanzierung der neuen Kapelle, die im Volksmund auch „Sehler Dom“ genannt wird, wurde durch Ablassprivilegien Papst Alexanders VI. und des Trierer Erzbischofs Johann II. von Baden (1456–1503) ermöglicht.

Von dieser Kapelle steht noch der gotische Chor mit Dreiachtelschluss, Netzgewölbe und äußeren Strebepfeilern. Er ist im Lichten 4,50 m breit und einschließlich Chorjoch 7,85 m lang. Die drei zweiteiligen Fenster mit Fischblasenmaßwerk über Dreipässen wurden nach altem Vorbild erneuert. Das zweiachsige Schiff mit Flachbogenfenstern stammt aus dem 18. Jahr­hundert. Es ist im Lichten 6,46 m breit und 8,65 m lang. An der Westwand ist eine Empore eingebaut. Das Westportal entstand in Verbindung mit einer Renovierung von 1915. Der ursprünglich achteckige Dachreiter wurde durch einen sechseckigen mit auffallend breitem Dachüberstand ersetzt.[14]

Die Kapelle wurde zur Ehre Gottes dem heiligen Einsiedler Antonius, dem heiligen Bischof Wolfgang (sie sind als Schlusssteine zusammen mit dem Wappen des Erzbischofs Johann II. dargestellt), der Muttergottes, dem heiligen Bischof Ruprecht und der heiligen Jungfrau Cunen geweiht. Jeden Dienstag und Donnerstag sollte in der Kapelle der Cochemer Pastor eine Messe lesen, wofür er jährlich 6 Gulden und 24 Weißpfennig Cochemer Währung bekommen sollte. Dafür wurde das Heu auf den Sehler Weiden verpfändet, die an die Kapelle grenzten.

Die Sehler waren Halbbürger von Cochem ohne eigenes Gemeinderecht, und so widersprach der Cochemer Stadtrat zunächst der Anbringung einer Glocke am Sehler Dom. Später wurde eine Glocke aufgehängt, die 1441 gegossen worden war. Sie trägt die Inschrift „AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINUS TECUM MCCCCXXXXI“.

In den 1960er-Jahren gab es Überlegungen, die Kapelle zugunsten einer neuen Straßenführung abzureißen.[15]

Kapelle Zu den drei Kreuzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle „Zu den drei Kreuzen“

An exponierter Stelle zwischen Cochem und Sehl in der Flur Im Haag an felsiger Stelle gelegen, bietet sich von der Kapelle Zu den drei Kreuzen ein beeindruckender Blick ins Moseltal. Der Bau einer ersten Kapelle an dieser Stelle gründet wohl wie die heute davorstehende Kreuzigungsgruppe auf einer Stiftung aus dem Jahr 1652 zur Zeit des Trierer Kurfürsten Karl Casper von der Leyen. Darauf weist die Jahreszahl am mittleren Basaltkreuz mit Christusfigur aus weichen Sandstein hin. Zwei St.-Antonius-Kreuze, heute ohne die ehemals dazugehörenden Bildnisse der Schächer, flankieren das mittlere Kreuz. Auf dem Linken findet man die Meisterbuchstaben P.A. Mitte des 19. Jahrhunderts war die erste Kapelle so baufällig geworden, dass man den damaligen Baumeister Joseph Dalmar sen. zu Rate zog. Der Zustand ließ aber eine Renovierung nicht mehr zu. Dalmar lieferte daher für einen Neubau Plan und Kostenvoranschlag. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Cochemer Bevölkerung. Neben vielen kleinen gab es auch eine große Spende über zehn Taler. Um weitere Gelder zur Finanzierung des Neubaus zu erlösen, veranstaltete man eine Verlosung. Als Preis wurde ein Paar Pantoffeln ausgesetzt, die der Einnehmer Hauptmann Sabel gewann. Diese Verlosung erbrachte weitere zehn Taler und so konnte man schon im Jahr 1850 den Neubau vollenden. Dalmar plante diesen drei Meter weiter zurück in den Hang. Das dazu notwendige Gelände schenkte Familie Bauer. Auch gab es weitere Sachspenden, z. B. von Dachbrettern und Leyen (Schieferplatten). Der ursprünglich hier aufgestellte Gnadenstuhl aus dem 16. Jahrhundert steht heute im Alten Chor in St. Martin.

Katholische Kirche St. Remaclus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Remaclus
St. Remaclus Innenansicht

St. Remaclus im Stadtteil Cond nimmt unter den Kirchenneubauten der Nachkriegszeit eine besondere Stellung ein. Mit ihrer wuchtigen, doch zugleich schlichten und klaren Gestalt, errichtet aus ortstypischem Schieferbruchstein, sollte sie nach dem Konzept des Kirchenbaumeisters Emil Steffann (1899–1968) als Brückenkopf und Kontrapunkt zur Burg am jenseitigen Ufer wahrgenommen werden.

Die schlichte wie qualitätsvolle Ausführung setzt sich im Inneren fort. St. Remaclus steht für eine im modernen Kirchenbau beispielgebende Konzeption. Sie verkörpert vor allem Offenheit: Für die liturgischen Vollzüge entsprechend dem Zweiten Vatikanischen Konzil, für die Versammlung der Gemeinde um den Altar. Der kreuzförmige Raum wird umfasst von weiß geschlämmtem Ziegelmauerwerk, durchbrochen von großen Rundfenstern. Mächtige Rundbögen öffnen jeweils die drei Kreuzarme mit den Bankreihen hin zum Zentralraum mit der Altarinsel vor der tiefen Apsis. Ein großer Radleuchter umfängt Gemeinde und Altar mit seinem Licht. Die Ausstattung ist reduziert auf wenige, sehr wertvolle restaurierte Altarbilder und Figuren (18. bzw. 19. Jahrhundert) aus der abgebrochenen alten Pfarrkirche und auf zurückhaltend gestaltete moderne Kunstwerke zeitgenössischer Künstler:

  • Jochem Pechau: Grundstein im Kirchenraum sowie Schlusssteine im Kreuzgewölbe der Krypta
  • Klaus Balke: Tabernakel in der Krypta
  • Paul Nagel: Geschmiedetes Gitter um den Tabernakel
  • Jakob Schwarzkopf: Bleiglasfenster in der Apsis
  • Christoph Anders: Ambo, Ewiges Licht und Altarleuchter.

Die Krypta wird über einen Treppenturm erreicht und dient der Gemeinde als Taufkapelle und Werktagskirche. Sie birgt zudem das Tabernakel. Die Kirche ist zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.

Zeitlicher Ablauf:

  • 1950: Das alte Kirchenschiff in der Zehnthausstraße aus dem Jahre 1701 ist baufällig und für die größer werdende Gemeinde zu klein geworden.
  • 1955: Mit der Suche nach einem neuen Standort für die Kirche beauftragt Weihbischof Bernhard Stein Pastor Adalbert Heil. Dieser beauftragt wiederum mit einem ersten Entwurf den Kirchenbaumeister Emil Steffann aus Bonn-Mehlem.
  • 1964: Erwerb des Baugrundes und Beginn der Bauausführungsplanung durch Architekt Heinz Bienefeld. Baubeginn unter Architekt Carl Müller aus Offenbach am 17. November.
  • 1968: Die Weihe der Kirche durch Bischof Bernhard Stein erfolgt am 12. Mai, dem Todestag von Jakob Anton Ziegler. Im gleichen Jahr wird mit dem Bau des neuen Pfarrhauses begonnen.
  • 2001: Unter Pastor Werner Müller wird eine umfassende Innenrenovierung durchgeführt, die Wiedereröffnung erfolgte am 2. Juni.

Rathaus am alten Marktplatz und Martinsbrunnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathausportal von 1739

Das Rathaus ist ein ehemaliges kurfürstliches Amtshaus, das Ende des 17. Jahrhunderts durch Feuer zerstört und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder auf- und ausgebaut wurde. 1739 erhielt es das Portal und wahrscheinlich auch das Mansarddach. Es ist ein verputzter zweigeschossiger Bruchsteinbau im Barockstil mit rechteckigem Grundriss, außen gemessen 17,50 Meter breit und 12,40 Meter tief. Die Mauern sind 0,90 Meter bis 1,30 Meter stark. Das im Lichten 2 Meter breite Portal ist aus Basalt gehauen. Das Oberlicht im Rundbogen über der Tür enthält eine farbig behandelte Kunstschmiedearbeit. Im Giebelfeld darüber steht links und rechts von einer Rollwerkkartusche die Jahreszahl. In dem ursprünglich leeren Wappenoval ist das auf Blech gemalte Stadtwappen angebracht. Über dem Portal ruht auf fünf Konsolen ein Steinbalkon.[16]

Vor dem Rathaus auf dem Marktplatz steht der 1459 erstmals erwähnte Marktbrunnen, der wohl schon damals ein Standbild des heiligen Martin trug. Der heutige Martinsbrunnen entstand in allen Teilen nach 1900.[17] Die Figur des Heiligen anstelle der ursprünglichen Steinskulptur ist aus Bronze, 1935 von dem Trierer Bildhauer Anton Nagel geschaffen.[18]

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmal Lescherlinde

Oberhalb der Reichsburg steht die Lescherlinde, die wegen ihres Alters von über 550 Jahren und ihres ortsbildprägenden Charakters – sie ist auch vom Cochemer Bahnhof noch eindeutig auf dem Berg zu erkennen – den Status Naturdenkmal innehat.

Oberhalb des Stadtteils Cond liegt das Naturschutzgebiet Brauselay mit einer mediterranen Vegetation. Unweit von Cochem, moselabwärts bei der Ortschaft Klotten, befindet sich das auch für Wanderer besonders sehenswerte Naturschutzgebiet Dortebachtal.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ostermarkt, samstags und sonntags (meistens vor Ostern)
  • Knippmontag, Montag nach dem Weißen Sonntag
  • Blütenfest des Roten Moselweinbergpfirsich, meistens im April
  • Kunst- und Handwerkermarkt
  • Mosel-Wein-Woche, beginnend Mittwochabend vor Fronleichnam
  • Moselweinlagenfest in der Weinlage Cond, meistens zu Ende Juni
  • Burgfest, jährlicher Mittelaltermarkt am ersten Augustwochenende
  • Heimat- und Weinfest, letztes Augustwochenende
  • Sehler Quetschefest, zwei Wochen nach dem Heimat- und Weinfest
  • Tage des Roten Moselweinbergpfirsisch, meistens im September
  • Federweißenfest, die ersten beiden Wochenenden im November
  • Adventszauber und Weihnachtsmarkt
  • Burgweihnacht, um den 3. Advent
  • „Gasterey nach Art der alten Rittersleut’“ auf der Cochemer Reichsburg, wöchentliches gastronomisches Event kommerzieller Natur

Bilder der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cochem Blick auf die Mosel

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Cochem ist von Tourismus geprägt. Schwerpunkte bilden hierbei die Reichsburg Cochem, das Freizeitzentrum Cochem im Stadtteil Cond, der nahegelegene Wild- und Freizeitpark Klotten und das Ferien- und Golfresort Ediger-Eller auf der Eifelhöhe.

Die Bedeutung des Weinbaus war in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig. Während sich die Zahl der Winzerbetriebe im Vollerwerb früher in einem dreistelligen Bereich bewegt hat, ist sie heute auf weniger als Zehn abgesunken. Schon lange arbeitet die Mehrheit der Bevölkerung in anderen Wirtschaftszweigen.

Von der negativen Entwicklung im Weinbau sind insbesondere die Steillagen betroffen, wodurch sich das Landschaftsbild sehr gewandelt hat. Während viele Hänge im Stadtgebiet bis in die 1970er- und 1980er-Jahre noch mit Reben bepflanzt waren, wurden die meisten der ehemaligen Weinbergslagen inzwischen von der Natur zurückerobert.

Ehemalige Tabakfabriken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Tabakfabrik Barz

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Cochem mehrere Tabakfabriken. Von 1822 bis 1848 betrieb Josef Clemens eine Tabakfabrik in der Oberbachstr. 281 (heute 11) die 1848 von Joseph Bodenbach sen. übernommen wurde und von seinem Sohn Joseph jun. von 1875 bis 1915 weitergeführt wurde. Die Tabakfabrik Gebrüder Barz in der Endertstraße 555 und 556 (heute 7 und 9) bestand von 1861 bis 1926. Dort wurden Rauch-, Schnupf- und Kautabak gefertigt. Eine Verkaufsstelle war in der Herrengasse. Eine weitere Fabrik besaß ein J. Kemps in der Unterbachstraße von 1880 bis um 1930. Zwischen 1900 und 1930 betrieb J. Järgen eine Manufaktur mit angeschlossenem Handelsgeschäft an der Ecke Oberbach-/Schlaufstraße. Im Enderttal gab es eine Tabakmühle. In den Fabriken, die man heute eher als Manufakturen bezeichnen würde, waren meist zwischen 5 und 30 Arbeiter beschäftigt, viele Arbeiten wurden in Heimarbeit erledigt. Der Tabak stammte hauptsächlich aus der Wittlicher Senke und der Pfalz.[19]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Cochem ist architekturhistorisch bedeutsam

Cochem liegt an der Bahnstrecke Koblenz–Trier. Um die ca. 20 km lange Strecke entlang der Flussschleife des Cochemer Krampens abzukürzen, wurde zwischen Cochem und Ediger-Eller der Kaiser-Wilhelm-Tunnel gebaut. Mit einer Länge von 4,2 km war er von seiner Fertigstellung 1877 bis 1985 der längste Eisenbahntunnel Deutschlands.

Per Auto ist das Stadtgebiet über zwei Bundesstraßen erreichbar, die B 49, die zwischen Koblenz und Alf dem Lauf der Mosel folgt, und die in Sehl davon abzweigende B 259, die Cochem mit der Eifelautobahn, der A 48, verbindet.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist Bundeswehrstandort (TUK Cochem-Brauheck) und Verwaltungs- und Schulzentrum. Cochem ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Cochem und der Kreisverwaltung Cochem-Zell. In Cochem gibt es ein Amtsgericht. Ebenfalls gibt es die Arbeitsagentur/ARGE, eine Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes Koblenz-Mosel, ein Gesundheitsamt, ein Kreiswasserwerk, eine Polizeiinspektion und die Wasserschutzpolizeiinspektion, ein Krankenhaus, zwei Altenresidenzen, ein Heim für geistig und körperlich Behinderte (Kloster Ebernach), eine Rettungswache des DRK sowie einen DRK-Ortsverein mit den Gemeinschaften Bereitschaft, welche auch eine Bergrettungsgruppe stellt, und Wasserwacht. Ebenfalls gibt es eine gut ausgerüstete Stützpunktwehr der Freiwilligen Feuerwehr.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin-von-Cochem-Gymnasium
Cochemer Platt
  • Grundschule Cochem
  • Realschule plus Cochem
  • Martin-von-Cochem-Gymnasium (Einweihung am 23. Juli 1963)[20]
  • Berufsbildende Schule Cochem-Zell
    • Berufsvorbereitungsjahr gewerblich-technischen sowie hauswirtschaftlichen Bereich
    • Berufsschule (30 Fachrichtungen)
    • Berufsfachschule I (BF I) (7 Fachrichtungen)
    • Berufsfachschule II (BF II)
    • Zweijährige Höhere Berufsfachschule
    • Berufsoberschule I (BOS I)
    • Duale Berufsoberschule (DBOS)
    • Berufsoberschule II (BOS II)
    • Fachschule (Altenpflege, Tourismus)
  • Kreisvolkshochschule (KVHS) Cochem/Zell

Bildung in der Vergangenheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einsetzende Lateinschule der Kapuziner ab 1627/28
  • Schließung der Lateinschule im Jahre 1802 (Beginn der Säkularisation)
  • Gründung der ″Höheren Bürgerschule" (Lehranstalt zweiter Klasse) am 7. März 1818
  • Auflösung des ersten Cochemer Gymnasiums am 6. Oktober 1836
  • Eröffnung einer Privatschule ab 1830 unter Caspar Schmitz
  • Eröffnung einer privaten jüdischen Schule im Jahre 1852 unter Johann Lindner und Leopold Dahl (behördlich konzessioniert)
  • Eröffnung einer privaten evangelischen Schule im Jahre 1852 unter Pfarrvikar Küthze (behördlich konzessioniert)
  • Vertragsabschluss am 24. Mai 1861 mit Jakob Malmedé aus Meschede (Sauerland) zur Eröffnung einer höheren Privatschule
  • Errichtung einer höheren privaten Stadtschule für Knaben unter Rektor Vincenz Krahé im Jahre 1876
  • Bau einer Schule der jüdischen Gemeinde in Cochem im Jahre 1897 neben der Synagoge in der Oberbachstraße
  • Genehmigung durch die Regierung zur Eröffnung einer projektierten Stadtschule am 13. August 1898
  • Am 6. Mai 1899 legt Rektor Tombach Lehr- und Stundenpläne für die Höhere Stadtschule (1899–1928) in Cochem vor
  • Eröffnung einer Höheren Mädchenschule im Jahre 1911 (bis 1936) mit Fräulein Theodore Bross als deren erste Leiterin
  • Am 14. März 1928 erkennt der Minister für Volksbildung die bisherige Höhere Stadtschule als Städtisches Realprogymnasium an (1928–1962)[21]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Hubert Lützenkirchen

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph Burkard (* um 1805 in Cochem; 18. Juli 1894 in Maastricht),[22] königlich holländischer Sanitätsoffizier a. D. in Maastricht, Verleihung des Cochemer Ehrenbürgerrechts am 2. September 1886
  • Johann Hubert Lützenkirchen (1855–1929), Cochemer Stadtbürgermeister von 1897 bis 1919
  • Louis Fréderic Jacques Ravené (1823–1879), ließ von 1868 bis 1877 die Reichsburg Cochem wieder aufbauen
  • Theo Maringer (1907–2001), für seine Verdienste als Stadtarchivar im Jahre 2000 zum Ehrenbürger von Cochem ernannt[23]

In Cochem geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Cochem verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nahen Vorfahren der Mutter (die Tänzerin und Choreografin Joy Vogelsang) des bekannten US-amerikanischen Schauspielers Nicolas Cage stammen aus dem Raum Cochem.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Zeiller: Cocheim. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis (= Topographia Germaniae. Band 6). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1646, S. 33 (Volltext [Wikisource]).
  • Landrat Müller (Hrsg.): Bilder aus dem schönen Kreise Cochem a. d. Mosel. Eckhardt – Verlag, Düsseldorf 1928 mit Bildern, zusätzlich Anhang
  • Heinz Cochems: Die Cochemser – Ein Stück europäischer Geschichte. Multi Media Film und Verlags-GmbH, München ohne Jahr (1981) (mit Vorwort von Horst Hoffmann, Bürgermeister der Stadt Cochem).
  • Stadt Cochem (Hrsg.), Walter Gattow (Red.): Cochem Mosel. Geschichte und Gegenwart einer alten historischen Weinstadt. Cochem 1982 (mit Vorwort des Bürgermeisters Horst Hoffmann).
  • Elmar Rettinger (Hrsg.): Historisches Ortslexikon Rheinland-Pfalz. Teil 1: Ehemaliger Landkreis Cochem. Steiner, Stuttgart 1985, ISBN 3-515-04173-7.
  • Ernst Heimes: Schattenmenschen. Erzählung. Brandes und Apsel, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-86099-449-2.
  • Ernst Heimes: Ich habe immer nur den Zaun gesehen. Suche nach dem KZ-Außenlager Cochem. 4. Auflage. Fölbach, Koblenz 1999, ISBN 3-923532-39-3.
  • Ernst Heimes: Bevor das Vergessen beginnt. Nachermittlungen über das KZ-Außenlager Cochem. Zell/Mosel: Rhein-Mosel-Verlag 2019, ISBN 978-3-89801-423-6.
  • Alfons Friderichs: Wappenbuch des Landkreises Cochem-Zell. Zell/Mosel 2001, ISBN 3-00-008064-3.
  • Ralf Brachtendorf: Konflikte, Devianz, Kriminalität. Justiznutzung und Strafpraxis in Kurtrier im 18. Jahrhundert am Beispiel des Amts Cochem. Tectum-Verlag, Marburg 2003, ISBN 3-8288-8511-X.
  • Alfons Friderichs: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3.
  • Alfons Friderichs: Urkunden und Regesten der Städte, Gemeinden, Burgen, Klöster, Mühlen und Höfe im Kreis Cochem-Zell bis 1900. Kliomedia, Trier 2010, ISBN 978-3-89890-125-3.
  • Walter Rummel: Soziale Dynamik und herrschaftliche Problematik der kurtrierischen Hexenverfolgungen. Das Beispiel der Stadt Cochem (1593–1595). In: Geschichte und Gesellschaft. Band 16, 1990, S. 26–55.
  • Heribert Appelhans: So schön ist Cochem im Wein- und Ferienland Mosel. Land zwischen Hunsrück und Eifel. Geiger Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 3-89264-982-0.
  • Heribert Appelhans: Cochem-Land Bilder vergangener Tage. Zeitgeschichtliche Bilddokumente aus dem Bereich der Verbandsgemeinde. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1996, ISBN 3-89570-222-6.
  • Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band I – 1989. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1989, ISBN 3-89264-362-8.
  • Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band II – 1990. Geigerdruck GmbH, Horb am Neckar 1990, ISBN 3-89264-427-6.
  • Heribert Appelhans: Zeitgeschichtliche Bilddokumente Cochem Band III – 1992. Geigerdruck GmbH, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-703-8.
  • Peter Scherl: Cochem in alten Ansichten. Heimatbuch mit Geschichten aus der Stadt Cochem. Europäische Bibliothek, Zalbomel/Niederlande 1982, ISBN 90-288-2244-5.
  • Manfred Bukschat: Cochem, gestern heute morgen. Geschichte, Geschichten und Gedichte einer Moselstadt. Eigenverlag, Cochem 1994.
  • Angelika Schleindl: Spuren der Vergangenheit. Jüdisches Leben im Landkreis Cochem Zell. Rhein-Mosel-Verlag, Briedel 1996, ISBN 3-929745-35-6.
  • Amely Schwebke: Die höhere Mädchenschule St. Joseph in Cochem. In: Jahrbuch 1996 Kreis-Cochem Zell.
  • Dorfgemeinschaft Pumpenfest e. V. (Hrsg.): Leben am Fluss – Cond an der Mosel in Vergangenheit und Gegenwart. M. Heinz Bremm, Cochem-Cond 2010, ISBN 978-3-927839-38-0.
  • Hans Joachim Bodenbach: (zwei Aufsätze zur Tabakverarbeitung in Cochem). In: Heimatjahrbuch Cochem-Zell 2001 und 2003. S. 131–135 und 143–145.
  • Josef Schmelzer und Paul Schreiber: Cochemer Stückelchen. Hrsg.: Verkehrsamt der Stadt Cochem.
  • Elke Lutterbach: Ritterburgen, Reichsburg Cochem. J. P. Bachem, 2013, ISBN 978-3-7616-2672-6.
  • Familienbuch Cochem nach den Kirchenbüchern der Pfarrei St. Martin mit den Filialen Sehl, Faid und Dohr von 1691 bis 1889, Bände I, II und III, herausgegeben vom Stadtarchiv
  • Alfons Friderichs: Ritter-, Adelsgeschlechter und Herrschaftsfamilien im Kreis Cochem-Zell, Weißenthurm 2015, ISBN 978-3-86424-272-4 – CHR-00167
  • Alfons Friderichs: Sagen, Legenden und Geschichten im Kreis Cochem-Zell, Weißenthurm 2017, ISBN 978-3-86424-363-9 – DIV-00029

Vermischtes und Geschichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cochem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Cochem – Reiseführer
Commons: Kulturdenkmäler in Cochem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 30 (PDF; 3,3 MB).
  4. Berg und Tal, Valwiger Heimat-Gazette 2000. 2000, S. 13 (kulturvereinvalwig.de [PDF; 8,4 MB; abgerufen am 23. April 2021]).
  5. David Ditzer: Bombe explodierte nicht… In: Rheinische Post. 31. Januar 2011, abgerufen am 25. Oktober 2015.
  6. Mittelrheinische Geschichtsblätter, Monatszeitung zur Koblenzer Volkszeitung, 6. Jahrgang 1926, Druck und Verlag der Görres Druckerei, Coblenzer Volkszeitung (Hrsg.): Die Cochemer Kapuziner. Nr. 9, 1926, S. 2–3 (dilibri.de [abgerufen am 27. April 2021]).
  7. Bürgermeister und Beigeordnete auf der Seite der Verbandsgemeinde Cochem
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 3. Oktober 2020 (siehe Cochem, Verbandsgemeinde, fünfte Ergebniszeile).
  9. Wappenbuch des Kreises Cochem-Zell (von A. Friderichs), Darmstadt 2001, S. 26/7.
  10. Toni Diederichs: Rheinische Städtesiegel. Verlag Neusser Druckerei und Verlag GmbH, Neuss, 1984; Herausgeber: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., Köln.
  11. Nach Auskunft des Stadtarchivs Cochem vom 11.4.2023 ist auch ein Zusammenhang mit der Verleihung der Stadtrechte (1332), symbolisiert durch die Stadtschlüssel, denkbar. Demnach ist die (in älteren Darstellungen weiße/silberne) Hand die des Erzbischofs von Trier.
  12. Landesgesetz zum freiwilligen Zusammenschluss der verbandsfreien Stadt Cochem und der Verbandsgemeinde Cochem-Land vom 18. Februar 2009@1@2Vorlage:Toter Link/rlp.juris.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Cochem: Bundesbank-Bunker ist nun Denkmal
  14. Katholische Kapelle St. Antonius Abt. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 231–232.
  15. Mitteilungsblatt der Pfarreiengemeinschaft Cochem. Abgerufen am 27. April 2019.
  16. Rathaus. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 188–190.
  17. Marktplatz. In: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. Bearbeitet von Ernst Wackenroder. Deutscher Kunstverlag München, Nachdruck 1984, ISBN 3-422-00561-7, S. 198.
  18. Europäische Bibliothek (Memento vom 1. Mai 2019 im Internet Archive). Abgerufen am 1. Mai 2019.
  19. Dr. Hans Joachim Bodenbach (Autor): Nochmals: Tabakfabriken in Cochem an der Mosel. In: Heimatjahrbuch des Kreises Cochem-Zell. 2003, S. 143–144.
  20. Gymnasium ist jetzt „Europaschule“. In: Wochenspiegel vom 1. März 2017.
  21. Förderkreis des Martin-von-Cochem-Gymnasiums (Hrsg.): 175 Jahre Höhere Schulen Cochem – Beiträge zur Geschichte und Gegenwart des höheren Schulwesens in Cochem – Eine Dokumentation Verlag=Möhnen-Druck. Cochem 1993, S. 20–30.
  22. Joseph Burkard in Niederlande, Sterbeindex, 1795–1969, Regionaal Historisch Centrum Limburg (RHCL); Den Haag, Nederland; Burgerlijke stand (overlijdensakten), In: Ancestry.de
  23. Das Stadtarchiv Cochem, Für seine Verdienste um das Stadtarchiv wurde Theo Maringer mit dem Wappenteller der Stadt Cochem ausgezeichnet und wurde später zum Ehrenbürger ernannt. In: stadtarchiv-cochem.de. Abgerufen am 12. April 2019.