Coface Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Coface Deutschland, Niederlassung der Coface S.A.

Logo
Rechtsform
Gründung 1923 als Rheinische Garantiebank Kautionsversicherungs-AG
Sitz Mainz, Deutschland Deutschland
Mitarbeiterzahl ca. 4.400 weltweit
Umsatz 469,9 Mio. Euro (2011)[1]
Branche Dienstleister im Forderungsmanagement
Website www.coface.de
Ehemaliges Logo

Coface Deutschland, Niederlassung der Coface S.A. mit Sitz in Mainz, ist ein Anbieter von Dienstleistungen im Forderungsmanagement.

Unternehmenshintergrund und Geschäftsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Coface Deutschland, Niederlassung der Coface S.A., gehört zum internationalen Kreditversicherer Coface S.A. mit Hauptsitz in Paris. Der Name (Aussprache: Kofass) ist ein Akronym und steht für Compagnie française d'assurance pour le commerce extérieur Die Zentrale der deutschen Niederlassung befindet sich in Mainz. Von hier werden auch die Geschäfte für die Region Nordeuropa (Niederlande, Skandinavien) gesteuert. Die Coface-Gruppe ist ein weltweit führender Kreditversicherer und bietet Unternehmen auf der ganzen Welt Lösungen für das Forderungsmanagement im Inlands- und Exportgeschäft. In Deutschland zählt neben der Kreditversicherung auch Factoring zum Kerngeschäft. Angebote wie Bonitätsinformationen und Inkasso runden das Dienstleistungsspektrum der Coface in Deutschland ab.

Im Geschäftsfeld Coface Finanz ist das Factoring angesiedelt. Coface Finanz kauft Forderungen von Unternehmen, die diese an ihre Kunden haben. Mit dem Kauf der Forderungen wird das Ausfallrisiko übernommen. Coface Debitoren ist für den Forderungseinzug zuständig und auf Inkasso spezialisiert. Coface Rating verfügt über Bonitätsinformationen zu rund 50 Millionen Unternehmen in aller Welt. Mit diesen Informationen kann Coface Rating an diese Unternehmen Zeichen (Symbole) vergeben, die die Bonität in Geldeinheiten widerspiegelt.

Geschäftsstellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungsgebäude am Mainzer Kisselberg

Coface in Deutschland hat seine Zentrale in Mainz. Die deutschen Geschäftsstellen befinden sich in Berlin, Bielefeld, Düsseldorf, Frankfurt am Main/Mainz, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. Die Auslandsniederlassungen der Coface S.A. innerhalb der Region Nordeuropa sind in Breda (Niederlande), Stockholm (Schweden) und Vejle (Dänemark).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde am 19. März 1923 auf Initiative von Isaak Fulda als Mainzer (später: Rheinische) Garantiebank Kautionsversicherungs-Aktiengesellschaft von Mainzer Kaufleuten und einer Frankfurter Bank gegründet. Der Geschäftszweck: das Kautionsgeschäft im Deutschen Reich zu betreiben. 1937 wurde die Gesellschaft auf Druck der Nationalsozialisten zur Rheinische Garantie & Kautionsversicherungs-A.G.ariesiert und Isaac Fulda aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit aus dem Unternehmen verdrängt. Der Unternehmensgründer wurde 1943 im Rahmen der Shoah ermordet.

In den 1950ern waren die beiden Hauptaktionäre die Versicherungsunternehmen Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und Agrippina, Anfang der 1960er firmierte die Gesellschaft als Allgemeine Kreditversicherung AG. Sie erweiterte ihr Geschäft auf alle Zweige der Kreditversicherung. Im Mai 1995 wird die Rewe Zentralfinanz eG Hauptaktionär der Versicherung, Mitte 1996 übernimmt Rewe den Anteil der Allianz SE und hält 87,5 % der Aktien. Ab dem Herbst 1996 übernimmt Coface aus Frankreich 50 % der Anteile der Gesellschaft, die am 1. September 2002 zu Allgemeine Kredit Coface umbenannt wird. Seit dem 1. Oktober 2002 gehört die Gesellschaft komplett zur Coface, Paris.

Zum 1. Juli 2003 wurden alle Stabsabteilungen auf die Allgemeine Kredit Coface Holding AG übertragen. Dazu kamen die Beteiligungen an der Allgemeine Kredit Coface Finanz GmbH (Factoring) und der Cofacerating-Holding GmbH (@rating). Die AKC Holding steuerte nun die Deutschlandaktivitäten von Coface.

Ab dem 1. Januar 2006 lautete die Dachmarke des deutschen Unternehmens Coface Deutschland. Auch die operativen Beteiligungsgesellschaften bekamen neue Namen: Coface Kredit, Coface Finanz, Coface Debitoren und Coface Rating.

Zum 1. November 2012 erfolgte die grenzüberschreitende Verschmelzung mit der französischen Konzernmutter Coface S.A. Seitdem firmiert die ehemalige Coface Deutschland AG, als Coface Deutschland, Niederlassung der Coface S.A.

Coface Deutschland war bis zum 1. Juli 2016 Namensgeber des neuen Fußballstadions des 1. FSV Mainz 05, das in der Nähe des Firmensitzes gebaut und im Juli 2011 eröffnet wurde, der Coface Arena.

Geschäftszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesellschaften von Coface Deutschland verzeichneten im Jahr 2011 einen Umsatz in Höhe von 469,9 Millionen Euro. Coface Kredit (einschließlich der ausländischen Niederlassungen) erzielte 2011 einen Umsatz von 318 Millionen Euro. Das Deckungsvolumen betrug 137,3 Milliarden Euro.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b coface.de: Geschäftsbericht 2011 (Memento vom 13. Februar 2013 im Internet Archive; PDF; 2,56 MB)

Koordinaten: 49° 59′ 41″ N, 8° 13′ 24″ O