Compensation-Grouting-Verfahren

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CGV-Schacht beim Projekt City-Tunnel Leipzig

Das Compensation-Grouting-Verfahren (CGV) ist ein Bauverfahren zur Gebäudesicherung, bei dem der Gründungsbereich von Bauwerken durch Injektionen stabilisiert wird, um die Setzungen durch den Tunnelvortrieb zu kompensieren. Das Compensation-Grouting-Verfahren wird zum Beispiel beim Schildvortrieb in urbanem Gebiet eingesetzt. Es kam unter anderem beim Bau des City-Tunnels Leipzig zum Einsatz.

Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Bodeninjektionen müssen Schächte angelegt werden, die tiefer als die jeweils zu sichernden Gebäude sind. Von diesen Schächten werden fächerförmig Ventilrohre horizontal unter die Gebäude gebohrt, somit kann gezielt in einem Raster gearbeitet werden. Anschließend wird durch die Ventilrohre, in der Regel, in mehreren Phasen Spezialsuspension in den Boden eingepresst:

  • Kontakt- und Stabilisierungsinjektion: In der ersten Phase verspannt sich der Boden durch das Auffüllen der Porenräume.
  • Vorhebungsinjektion: Weiterer Beton wird injiziert und bricht die erste Injektion auf (Fracken). Dadurch wird das Volumen erhöht und eine Vorhebung erzeugt, die eine später zu erwartende Setzung vorkompensiert.
  • Setzungsausgleich: Während der eigentlichen Schildfahrt werden weitere Injektionen durchgeführt, um neu auftretende Setzungen zu kompensieren. Dabei werden die Gebäude aufwendig messtechnisch überwacht.
  • Nachlaufinjektion: Nach Abschluss der Schildfahrt unter dem Gebäude werden gegebenenfalls nachträglich auftretende Setzungen ausgeglichen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]