Cornelia Bernoulli

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Cornelia Bernoulli (* 1954 in Basel) ist eine Schweizer Schauspielerin aus der Gelehrtenfamilie Bernoulli. Sie konzipiert, schreibt und produziert Theatercollagen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cornelia Bernoulli ist die Tochter von Architekt Lucas Bernoulli (1907–1976) und Erika Bernoulli-Gries (1919–2014). Sie erhielt in Basel nach der Matur ihr Primarlehrerdiplom. 1978 erlangte sie das Schauspieldiplom an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie war mehrere Jahre mit Festengagements an Theatern in Göttingen, Hildesheim und Kaiserslautern engagiert. Seit 1985 lebt und arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin, Sprecherin und Autorin vorwiegend in München.[1]

Bernoulli spielte klassische, moderne und komische Rollen (von der schillernden Vera Donovan in Stephen Kings Thriller Dolores – Regie: Ezard Haußmann – bis zur Feng-Shui-begeisterten Schweizer Haushälterin Rita in der Komödie Die wahre Eva – C.Kilian / N. Schmidt – oder der skurrilen Schriftstellerin Josephine Zillertal im Schwank Pension Schöller). Sie wirkte in kabarettistischen Theaterrevuen mit und trat in München u. a. im Theaterzelt Das Schloss, in der Komödie im Bayerischen Hof, im Theater Drehleier und im Oberanger Theater auf. Zudem war sie auf Tourneen mit Will Quadflieg, Renan Demirkan und Gila von Weitershausen zu sehen. Sie gastierte an diversen Bühnen, unter anderem an den Ruhrfestspielen Recklinghausen, an den Hamburger Kammerspielen, an den Burgfestspielen Mayen, am Alten Schauspielhaus sowie an der Komödie im Marquardt in Stuttgart, an den Domfestspielen Bad Gandersheim, am Ateliertheater Bern, am Stadttheater Chur, am Landestheater Coburg und am Fritz Rémond Theater in Frankfurt.

2004 / 2005 produzierte Cornelia Bernoulli zusammen mit Horst Stenzel den experimentellen Spielfilm Hey! und schrieb auch das Drehbuch.[2] Ausserdem wirkte sie in verschiedenen Fernsehproduktionen mit: U.a. in Alleingang – Regie Hartmut Schoen, für Das Erste – in Weniger ist mehr – Regie Jan Růžička für Das Erste – in Der Tanz mit dem Teufel – Regie Peter Keglevic, für Sat.1 – und in Serien wie Café Meineid von Franz Xaver Bogner, Um Himmels Willen und verschiedenen Folgen der Krimiserie SOKO.[3]

Bernoulli wurde für zahlreiche unterschiedliche Lesungen engagiert. U.a. vom Deutschen Theatermuseum München (Aus dem Briefwechsel zwischen Marianne Hoppe und Gustaf Gründgens) und von Buchverlagen. Seit 1987 wirkt Bernoulli als Sprecherin bei Hörbuchproduktionen der Bayerischen Blindenhörbücherei München mit. Sie arbeitete auch als Drehbuchautorin und unterrichtet Atem- und Sprechtechnik, Rollenstudium und Textgestaltung. Bernoulli entwickelt unterschiedliche szenisch-literarische Programme, mit denen sie und ihre jeweiligen Kollegen quer durch die deutschsprachige Kulturlandschaft touren. Im November 2017 erhielt Cornelia Bernoulli in Bayern den Zonta Fünf-Seen-Land Medienpreis für Stück, Produktion und Darstellung in Luthers Lust und Liebe.[4] Als eine der ehemaligen Partnerinnen des Schweizer Regisseurs Josef Scheidegger war sie 2015 in Eva Vitijas Dokumentarfilm über ihren Vater zu sehen: Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhalten.[5]

Lesungen von und mit Cornelia Bernoulli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel[6] Art des Projekts Auftraggeber
Seit 2009 Mit den Jahren wird der Mensch menschlicher Szenische Lesung rund um Wilhelm Busch Eigenproduktion
2009 Texte von Marianne Hoppe und aus dem Briefwechsel mit Gustaf Gründgens Lesung Deutsches Theatermuseum München
Seit 2010 Reiselust Entertainment: Amüsantes von einer Schweizer Flugbegleiterin Eigenproduktion für Swiss, FTI Group, Lista Office
Seit 2011 „Erika oder der verborgene Sinn des Lebens“ von Elke Heidenreich Weihnachtslesung
2012 “Ein Luzerner Junker: Xaver Schnyder von Wartensee” aus den Jugenderinnerungen eines vergnügten Schweizer Aristokratensohns (1786–1868)

Von Cornelia Bernoulli konzipierte szenische Collagen (mobile Eigenproduktionen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel[6] Art des Projekts
2010 Zweifel – Opfer oder Täter? Live-Hörspiel zum Thema Missbrauch Cornelia Bernoulli, Ernst Matthias Friedrich u. a. Tagungshaus Wildbad Rothenburg o.d. Tauber, Pasinger Fabrik München u. a.
Seit 2011 Spektakel mit den besten literarischen Kostproben und den schönsten eidgenössischen Volksliedern präsentiert von (Theaterpuppe) Heidi und Cornelia Bernoulli am Akkordeon: Conny Kraus / Silvia Rettenweber Theater Drehleier Szenerie München und weitere Gastspiele in D und CH
Seit 2012 LIEBES HERZ! Hermann Hesses Leidenschaft für Ruth Wenger Aus dem Briefwechsel von Hermann Hesse und seiner zweiten Frau Ruth sowie Gedichte und Märchen Cornelia Bernoulli und Peter Holliger Seidlvilla München, Theater Rigiblick Zürich, Hermann Hesse Museum Montagnola, Monte Verità Ascona, Theater Uri Altdorf, Kultur Zermatt, Künstlerhaus am Lenbachplatz München, Literaturhaus Wiesbaden u. a.
2013–2014 Oh Liebe! Oh Bildung! Die Pestalozzis Aus den Liebesbriefen von Heinrich Pestalozzi und seiner späteren Frau Anna Pestalozzi-Schulthess Cornelia Bernoulli und Peter Holliger Tour München, Zürich, Ev. Akademie Tutzing, Schloss Hallwyl, Kinderdorf Pestalozzi Trogen, Kellertheater Neuhof Birr Lupfig u. a.
2014–2018 Lulu und die anderen – Frank Wedekinds Frauen und die Bohème Szenenausschnitte, Lieder, Briefe und Tagebucheinträge von Frank Wedekind sowie Zitate verschiedener Zeitgenossen – insbesondere von Frauen aus seinem Leben Cornelia Bernoulli und Bruno Hetzendorfer Monacensia Literaturarchiv München, Aargauer Literaturhaus, Literaturhaus Darmstadt, Kultur Zermatt u. a.
2015– Humor ist, wenn man trotzdem lacht Szenisch-musikalische Spritztour rund um Otto Julius Bierbaums „empfindsame Reise im Automobil“ von 1902 Cornelia Bernoulli und Bruno Hetzendorfer / Ernst Matthias Friedrich Deutsches Museum: Verkehrszentrum München, Seidlvilla München, Kultur Zermatt, Bahnhofshalle Mittenwald, u. a.
2017– Luthers Lust und Liebe Theatercollage rund um die Liebes- und Lustgeschichte zwischen Martin Luther und Katharina von Bora und weiteren Reformatoren wie Philipp Melanchthon und Huldrych Zwingli Cornelia Bernoulli, Ernst Matthias Friedrich Theater Hofspielhaus München, Wasserkirche Zürich + diverse Gastspiele in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern[7][8][9][10][11][12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurzbiografie (Memento des Originals vom 13. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/museumaargau.ch
  2. Hey! Der Film auf der Website des Kulturservers Bayern.
  3. In aller Freundschaft auf der Website von ARD
  4. Der Medienpreis 2017 (Memento des Originals vom 4. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zonta-fuenfseenland.de auf der Website des Zonta Clubs Fünf-Seen-Land
  5. Die „Protagonisten“ (Memento des Originals vom 12. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daslebendrehen.ch auf der Website des Films Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhalten.
  6. a b Cornelia Bernoulli bei Crew United
  7. Luthers Lust und Liebe − Szenische Textcollage für zwei Schauspieler von Cornelia Bernoulli auf wendland-net.de, dem Magazin der Region Wendland
  8. Sylvia Böhm-Haimerl: Pferdeäpfel mit Knoblauch: In einem szenischen Porträt würdigt Cornelia Bernoulli Luthers Frau Katharina von Bora. In: Süddeutsche Zeitung, 13. Februar 2017.
  9. Annette Selter-Gehring: Martin Luther und sein Herr Käthe. In: Schwarzwälder Bote, 16. Februar 2017.
  10. Meldung vom 19. Oktober 2017 (Memento des Originals vom 12. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.focus.de im Focus Online.
  11. Martin und seine Käthe In: Donaukurier, Oktober 2017.
  12. Luthers Liebesleben: Theatercollage. In: Süddeutsche Zeitung, 18. Oktober 2017.