Döhlau

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Wappen Deutschlandkarte
Döhlau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Döhlau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 17′ N, 11° 57′ OKoordinaten: 50° 17′ N, 11° 57′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Höhe: 549 m ü. NHN
Fläche: 15,25 km2
Einwohner: 3783 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 248 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95182
Vorwahlen: 09286, 09281, 09283
Kfz-Kennzeichen: HO, MÜB, NAI, REH, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 120
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 2
95182 Döhlau
Website: www.doehlau.de
Erster Bürgermeister: Marc Ultsch[2] (SPD)
Lage der Gemeinde Döhlau im Landkreis Hof
KarteSchwarzenbach an der SaaleZell im FichtelgebirgeWeißdorfTrogen (Oberfranken)TöpenStammbachSparneckSelbitz (Oberfranken)Schwarzenbach am WaldSchauensteinRehauRegnitzlosauOberkotzauNailaMünchbergLichtenberg (Oberfranken)KonradsreuthKöditzIssigauHelmbrechtsGeroldsgrünGattendorf (Oberfranken)FeilitzschDöhlauBerg (Oberfranken)Bad StebenLandkreis KronachHof (Saale)Landkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis KulmbachLandkreis BayreuthMartinlamitzer Forst-NordGeroldsgrüner ForstGerlaser ForstForst Schwarzenbach a.WaldSachsenThüringenTschechien
Karte
Wappen der Rabensteiner zu Döhlau aus Siebmachers Wappenbuch
Kirche

Döhlau ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof. Sie liegt im Bayerischen Vogtland und grenzt an die kreisfreie Stadt Hof.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt landschaftlich reizvoll im äußersten Norden des Fichtelgebirges, der namengebende Hauptort liegt am Nordfuß des Kotzauer Berges (575 m ü. NHN) im Tal des Nonnenbaches. Dieser fließt westnordwestwärts und mündet kurz nach der Bebauungsgrenze von rechts in die Saale. Dieser Fluss ist dort schon Grenzfluss zur Stadt Hof, gegenüber liegt deren Stadtteil Moschendorf. Die Saale bleibt auch weiter flussabwärts meist Gemeindegrenze bis etwa hinab zur Mündung der Südlichen Regnitz, des größten die Gemeinde durchfließenden Gewässers.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Döhlau bildet mit dem Markt Oberkotzau und der Stadt Hof nach dem Landesentwicklungsplan einen Ländlichen Raum mit Verdichtungsansätzen.

Hof (Saale) Gattendorf (Oberfranken)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Regnitzlosau
Oberkotzau Rehau

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat sieben amtlich benannte Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4]

Es gibt die drei Gemarkungen Döhlau, Tauperlitz und Kautendorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung von Döhlau datiert auf das Jahr 1348. Der Ort war namensgebend für das Geschlecht der Rabensteiner zu Döhlau, das die von Döhlau ablöste. Die Familie von Uttenhofen saß auf der Turmhügelburg Tauperlitz, die um 1343 zerstört wurde. In Döhlau besaßen die Herren von Pühel ein Rittergut. Der Ort fiel mit dem hohenzollernschen, seit 1791 preußischen Fürstentum Bayreuth im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich und kam 1810 zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Tauperlitz mit den Orten Tauperlitz, Neutauperlitz und Stumpfhof eingemeindet und die Orte Kautendorf und Lahmreuth aus der aufgelösten Gemeinde Kautendorf[5] eingegliedert.[6][7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 3416 auf 3856 um 440 Einwohner bzw. um 12,9 %. Am 31. Dezember 2004 hatte die Gemeinde 4204 Einwohner.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2020[8]
(in %)
 %
40
30
20
10
0
35,20
33,72
31,08
PFG

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern und dem Ersten Bürgermeister als Vorsitzendem. Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 haben von den 3159 stimmberechtigten Einwohnern der Gemeinde Döhlau 2240 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 70,91 %.[8]

Parteien: Sitzverteilung 2014–2020 Sitzverteilung seit 2020
SPD 6 Sitze 5 Sitze
Parteifreie Gemeinschaft Döhlau/Kautendorf/Tauperlitz (PFG) 5 Sitze 5 Sitze
CSU 5 Sitze 6 Sitze


Schloss Döhlau

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2020 erreichte der Kandidat der CSU, Fritz Walther, 32,51 %, der Kandidat der SPD, Marc Ultsch 47,35 % und Lindner von der PFG 20,14 % der Stimmen, also erzielte kein Bewerber die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl am 29. März 2020 zwischen Walther und Ultsch wurde Ultsch mit einem Stimmenanteil von 63,77 % gewählt.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Döhlau
Wappen von Döhlau
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein oben gezinnter schwarzer Balken, in Rot drei im Dreipass gestellte geharnischte silberne Beine, bewinkelt von drei silbernen heraldischen Lilien.“[10]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Döhlau besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Döhlau, Kautendorf und Tauperlitz. Die zentrale Figur im Gemeindewappen entstammt dem Wappen der Herren von Rabenstein, die 1398 erste Güter in Tauperlitz erwarben. Das Schloss von Döhlau war Sitz der Familie bis 1643. Sie stiftete 1445 die Schlosskirche, in der Grabdenkmäler aus dem 17. Jahrhundert an diese Familie erinnern. Die Lilien sind dem Wappen der Herren von Pühel entnommen, die 1652 in den Besitz der Rabensteiner Güter in Döhlau gekommen sind. Der Zinnenbalken im Schildhaupt ist das Wappen der Herren von Uttenhofen (Utenhofen), die im 14. Jahrhundert das Rittergut Tauperlitz besaßen. Die Zinnen versinnbildlichen zugleich die alten Wallbefestigungen in Tauperlitz und Kautendorf.

Dieses Wappen wird seit 1987 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellitzsee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gemeindeteil Tauperlitz liegt der Quellitzsee. Er wurde in den 1970er Jahren angestaut und dient als Naherholungsgebiet. Dort gibt es eine Liegewiese mit Babybecken und einen Nichtschwimmer-Bereich sowie Tennis- und Fußballanlagen. Am letzten Wochenende des Monats Juni findet das Tauperlitzer Seefest mit Fahrgeschäften, Bierzelt- und Biergartenbetrieb und einem Feuerwerk statt.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Teamkral e. V., Radsportverein
  • ASGV Döhlau e. V., Allgemeiner Sport- und Gesangsverein
  • Theatergruppe des BSC Tauperlitz. In den Monaten März bis Anfang April spielt die Tauperlitzer Theatertruppe jedes Jahr im Döhlauer Rathaussaal ein lustiges Theaterstück.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeindekindergarten Döhlau
  • Von-Pühel-Schule Tauperlitz

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindeteil Tauperlitz wurde am 27. Dezember 1888 die Schauspielerin und Autorin Thea von Harbou geboren. Sie starb am 1. Juli 1954 in Berlin.
  • Im Gemeindeteil Döhlau wurde am 23. Januar 1846 der Maler Theodor Alt geboren. Er starb am 8. Oktober 1937 in Ansbach.
Thea von Harbou
Gemälde Altes Bauernpaar bei der Brotzeit von Theodor Alt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Edelmann: Chronik der ehemals selbständigen Gemeinde Döhlau. Döhlau 2008.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Döhlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Döhlau – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Der Gemeinderat 2020 bis 2026. Gemeinde Döhlau, abgerufen am 9. Juni 2020.
  3. Gemeinde Döhlau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 305 (Digitalisat).
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 556.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 93, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 3).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 688.
  8. a b Ergebnis Gemeinderatswahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
  9. Ergebnis Bürgermeister Stichwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
  10. Eintrag zum Wappen von Döhlau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte