D12

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D12

Allgemeine Informationen
Herkunft Detroit, Michigan (USA)
Genre(s) Hip-Hop
Gründung 1996
Auflösung 2018
Letzte Besetzung
Rap
Eminem alias Slim Shady[1]
Rap
Bizarre alias Red Head[2]
Rap
Kon Artis alias Mr. Porter[3]
Rap
Kuniva alias Rondell Beene[4]
Rap
Swift alias Swifty McVay[5] (seit 1999)
Ehemalige Mitglieder
Rap
Proof alias Derty Harry oder Oil Can Harry[6]
(† 11. April 2006, in Detroit erschossen)
Rap
Bugz († 21. Mai 1999; in Detroit erschossen)
Rap
Fuzz Scoota (1996–1999; 2011–2015)

D12 war eine US-amerikanische Hip-Hop-Crew, die 1996 von sechs Detroiter Rappern gegründet wurde. Sie stand seit 1999 bei Eminems Label Shady Records unter Vertrag und erlangte dank dessen Bekanntheit selbst weltweiten Erfolg ab 2001. Im Jahr 2018 gab Eminem die Auflösung der Gruppe bekannt. Trotzdessen spielen die verbliebenen Mitglieder als D12 weiterhin Konzerte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name „D12“ ist eine Abkürzung für Dirty Dozen (deutsch Dreckiges Dutzend). D12 bestand, entgegen dem Namen, nur aus sechs Personen, die jedoch jeweils ein Alter Ego hatten. Die Gründungsmitglieder waren Proof (Dirty Harry), Bizarre (Peter S. Bizarre), Kuniva (Hannz G.) (der später seinen Namen zu Rondell Beene änderte), Kon Artis (Mr. Porter), Bugz (Robert Beck) und Eminem, der den berühmten Charakter Slim Shady als sein Alter Ego benutzte.

Als die Formation noch keine weltweite Berühmtheit besaß, wurde das Mitglied Bugz, der weit über Detroit hinaus als talentierter Freestyle-Rapper bekannt war, am 21. Mai 1999 in Detroit nach einem Streit erschossen.[7] Bugz wurde durch den mit der Band befreundeten Rapper Swift ersetzt, für den er sich vor seinem Tod noch selbst als mögliches Mitglied ausgesprochen hatte.[8] Alle Mitglieder, einschließlich Eminem, tragen zum Gedenken an ihn ein Tattoo auf ihren Handgelenken.[9] Außerdem widmeten sie ihm auf ihrem zweiten Album D12 World die Songs Good Die Young und Bugz ’97.

Im Jahr 2000 stellte Eminem die Rap-Crew auf seinem Album The Marshall Mathers LP beim Song Under the Influence vor. Nachdem die Band so einer großen Hörerschaft bekannt gemacht wurde, erschien Ende 2000 die erste D12-Single Shit on You. Im Sommer 2001 brachten sie mit Purple Pills eine weitere Single heraus, die auch auf dem kurz darauf erschienenen Debütalbum Devils Night zu finden war, welches sich wochenlang in den deutschen Top Ten hielt. Anschließend wurde noch Fight Music als Single veröffentlicht. Im gleichen Jahr waren sie gemeinsam mit Bionic Jive auf einer mehrwöchigen Tournee unterwegs.[10]

Im April 2004 folgte dann das zweite Album D12 World, aus dem mit My Band und How Come zwei weitere erfolgreiche Singles ausgekoppelt wurden. Auch dieses Album konnte sich hoch in den Charts platzieren.

D12 bei einem Auftritt (2005)

2005 erhielten D12 eine Rolle in dem Spielfilm Spiel ohne Regeln, in dessen Abspann sie als „Basketball-Sträflinge“ aufgelistet wurden. Für den Film nahmen sie den Song My Ballz auf. Obwohl Eminem das einzige D12-Mitglied war, das nicht im Film erschien, steuerte er in My Ballz den Refrain und eine Strophe bei.[11]

Am Morgen des 11. April 2006 wurde das Gründungsmitglied Proof erschossen, nachdem er mit einer zweiten Person einen After Hours Club an der 8 Mile Road in Detroit verlassen hatte.[12] Daraufhin bestand D12 nur noch aus fünf Rappern.

Seitdem erschien kein weiteres Album der Band. Stattdessen veröffentlichten die verbliebenen Mitglieder 2008 das Mixtape Return of the Dozen, auf dem auch andere Rapper aus Detroit vertreten sind, jedoch nicht Eminem. Die Veröffentlichung eines zweiten Teils des Mixtapes erfolgte am 12. April 2011.[13] Am 6. April 2011 gab Bizarre bekannt, dass Fuzz Scoota als neues sechstes Mitglied in die Gruppe aufgenommen wurde, der jedoch 2015 wieder ausschied.

Im Januar 2014 bestätigte Mark Bass von dem Musikproduzenten-Duo Bass Brothers, dass D12 vor Kurzem in den F.B.T. Musikstudios mehrere Songs aufgenommen habe. Eminem soll auf mindestens drei Songs zu hören sein.[14] Auch Bizarre kehrte zur Gruppe zurück und bestätigte im Februar 2014, dass neues Material noch bald erscheinen soll.[15]

Im November 2014 steuerten D12 einen Song zu Shady XV bei, zu hören sind darauf alle Mitglieder außer Eminem.

Bizarre und Kuniva kündigten am 22. August 2015 über Twitter ein neues Mixtape an. Es trägt den Titel The Devils Night und wurde im Oktober 2015 veröffentlicht.[16] Mr. Porter ist auf zwei Tracks, Eminem (in der Reloaded-Fassung) auf einem Track des Mixtapes zu hören. Der Großteil der Tracks wurde von Kuniva, Bizarre und Swift gemeinsam geschrieben und aufgenommen.

Am 31. August 2018 gab Eminem im Song Stepping Stone von seinem zehnten Studioalbum Kamikaze die Auflösung der Gruppe bekannt. Zugleich entschuldigte er sich bei Kuniva, Bizarre und Swift, die Gruppe nach Proofs Tod vernachlässigt zu haben.[17] Trotzdessen touren die verbliebenen Mitglieder weiterhin als D12. 2023 spielten sie unter anderem als Vorgruppe von Snoop Dogg.[18]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2001 Devils Night DE5
(18 Wo.)DE
AT12
(13 Wo.)AT
CH7
(13 Wo.)CH
UK2
Platin
Platin

(23 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Juni 2001
Verkäufe: + 1.880.000
2004 D12 World DE2
Gold
Gold

(21 Wo.)DE
AT5
(20 Wo.)AT
CH3
(19 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(22 Wo.)UK
US1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(28 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. April 2004
Verkäufe: + 2.755.000

Mixtapes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Detroit, What! (Demotape)
  • 2003: Limited Edition Mixtape (ohne Eminem)
  • 2008: Return of the Dozen (ohne Eminem)
  • 2011: Return of the Dozen Vol. 2
  • 2015: The Devils Night Mixtape (ohne Eminem)
  • 2015: The Devils Night Mixtape: Reloaded

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[19]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2000 Shit on You
Devils Night (Limited Edition)
DE8
(12 Wo.)DE
AT45
(9 Wo.)AT
CH21
(12 Wo.)CH
UK10
(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. Dezember 2000
2001 Purple Pills
Devils Night
DE19
(10 Wo.)DE
AT41
(12 Wo.)AT
CH25
(14 Wo.)CH
UK2
Platin
Platin

(19 Wo.)UK
US19
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Juli 2001
Verkäufe: + 600.000
Fight Music
Devils Night
DE38
(10 Wo.)DE
AT61
(4 Wo.)AT
CH51
(9 Wo.)CH
UK11
Silber
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 5. November 2001
Verkäufe: + 200.000
2004 My Band
D12 World
DE2
Gold
Gold

(15 Wo.)DE
AT4
(16 Wo.)AT
CH3
(20 Wo.)CH
UK2
Platin
Platin

(20 Wo.)UK
US6
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. März 2004
Verkäufe: + 1.245.000
How Come
D12 World
DE15
(12 Wo.)DE
AT17
(15 Wo.)AT
CH17
(15 Wo.)CH
UK4
(8 Wo.)UK
US27
Gold
Gold

(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Juni 2004
Verkäufe: + 500.000

Kollaborationen und Exclusives[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Get Back mit Tony Touch (auf The Piece Maker)
  • 2000: Words Are Weapons mit Funkmaster Flex (auf The Mix Tape, Vol. 4: 60 Minutes of Funk)
  • 2000: Act a Fool (auf Kill the DJ)
  • 2000: Under the Influence (auf The Marshall Mathers LP)
  • 2000: Quitter (Disstrack gegen Everlast)
  • 2001: Blow My Buzz (auf The Wash)
  • 2001: 911 mit Gorillaz & Terry Hall (auf Bad Company)
  • 2002: When the Music Stops (auf The Eminem Show)
  • 2002: She Devil mit Tech N9ne (auf Absolute Power)
  • 2002: Rap Game mit 50 Cent (auf 8 Mile)
  • 2003: Outro mit Obie Trice (auf Cheers)
  • 2003: Doe Rae Me mit Obie Trice (auf Straight from the Lab, Disstrack gegen Ja Rule, Murder Inc. und Benzino)
  • 2004: Census Bureau (auf The Streetsweeper Vol. 2: The Pain from the Game)
  • 2004: Lies & Rumors (auf Shark Tale)
  • 2004: One Shot 2 Shot (auf Encore)
  • 2005: My Ballz (auf The Longest Yard)
  • 2005: Nuthin’ at All (auf Hannicap Circus)
  • 2005: Pimplikeness (auf Searching for Jerry Garcia)
  • 2005: Off to Tijuana mit Hush (auf Bulletproof)
  • 2011: Hit Me with Your Best Shot
  • 2017: Pimp & Hoes (auf Grey Blood)

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Regisseur(e)
2000 Shit on You Estevan Oriol
2001 Purple Pills Joseph Kahn
Fight Music Marc Klasfeld
2004 My Band Philip Atwell und Eminem
Git Up Davy Duhamel
How Come Davy Duhamel
40 Oz Davy Duhamel
U R the One Davy Duhamel
2009 Fugh University
2011 Kill Zone James Martin
I Made It Christian Anthony
Outro
2015 Dirty Dozen Jazpixels
2016 Steel Ill FrostisRad
Raw as It Gets

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2001: für die Single Purple Pills
  • Frankreich Frankreich
    • 2001: für das Album Devils Night
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2001: für die Single Purple Pills[20]
  • Norwegen Norwegen
    • 2001: für das Album Devils Night

Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2001: für das Album Devils Night
    • 2004: für die Single My Band
    • 2004: für das Album D12 World
  • Danemark Dänemark
    • 2022: für das Album Devils Night
    • 2024: für das Album D12 World
  • Japan Japan
    • 2004: für das Album D12 World
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2001: für das Album Devils Night
    • 2004: für die Single My Band
    • 2004: für das Album D12 World

3× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 2001: für das Album Devils Night

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! S  Gold1  3× Platin3 245.000 aria.com.au
 Dänemark (IFPI) 0! S 0! G  2× Platin2 40.000 ifpi.dk
 Deutschland (BVMI) 0! S  2× Gold2 0! P 250.000 musikindustrie.de
 Frankreich (SNEP) 0! S  Gold1 0! P 100.000 infodisc.fr
 Japan (RIAJ) 0! S 0! G  Platin1 250.000 riaj.or.jp
 Kanada (MC) 0! S 0! G  3× Platin3 300.000 musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1  3× Platin3 45.000 nztop40.co.nz
 Norwegen (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 25.000 ifpi.no
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  2× Gold2  3× Platin3 4.000.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber1 0! G  4× Platin4 2.000.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  8× Gold8  19× Platin19

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alter Ego Eminem (Memento vom 8. Juli 2015 im Internet Archive)
  2. Alter Ego Bizarre (Memento vom 15. Juli 2010 im Internet Archive)
  3. Alter Ego Kon Artis (Memento vom 15. Juli 2010 im Internet Archive)
  4. Alter Ego Kuniva (Memento vom 15. Juli 2010 im Internet Archive)
  5. Alter Ego Swift (Memento vom 15. Juli 2010 im Internet Archive)
  6. Alter Ego Proof (Memento vom 7. März 2010 im Internet Archive)
  7. Bugz erschossen (Memento vom 16. März 2008 im Internet Archive)
  8. Swift für Bugz zu D12 (Memento vom 29. Februar 2012 auf WebCite)
  9. D12 Mitglieder tragen Tattoo um Bugz zu gedenken
  10. Bionic Jive. bionic-jive.com, archiviert vom Original am 18. Januar 2010; abgerufen am 24. Januar 2018.
  11. D12 in "Spiel ohne Regeln"
  12. Proof erschossen (Memento vom 22. August 2012 im Internet Archive)
  13. Return of the Dozen Pt. 2
  14. D12 nimmt wieder Songs auf
  15. Bizarre kündigt neues Material an (Memento vom 26. Mai 2015 im Internet Archive)
  16. Bizarre kündigt neues Mixtape an
  17. Songtext Stepping Stone
  18. Snoop Dogg: „Donnersdogg“ mit D12 in der Max-Schmeling-Halle in Berlin. 24. März 2023, abgerufen am 28. April 2023 (deutsch).
  19. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  20. Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]