Dagmar Patrasová

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dagmar Patrasová, 2013 in Prag

Dagmar Patrasová (* 27. April 1956 in Prag, Tschechoslowakei), auch bekannt als Dáda, ist eine tschechische Film- und Fernsehschauspielerin, Sängerin und Moderatorin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dagmar Patrasová wurde als Kind einer Künstlerfamilie geboren. Ihr Vater war Professor Karel Patras, Solo-Harfenist der Tschechischen Philharmonie, ihre Mutter Věra Patrasová, Sängerin im Philharmonischen Chor. Sie hat zwei ältere Geschwister, Věra und Vladimír.[1] Bereits als Kind erhielt sie Gesangs-, Klavier-, Gymnastik- und Tanzstunden. Sie war Mitglied im Kühnův Kinder-Chor und spielte Theater. An der Staatlichen Hochschule Prag studierte sie Klavier und Gitarre.[2]

Nach dem Abschluss an der Hochschule bewarb sie sich aufgrund einer Ausschreibung und wurde von dem Regisseur Jiří Suchý in das Theaterensemble der Kleinkunstbühne Semafor aufgenommen, dem sie bis 1987[3] angehörte. Ihr erster größerer Erfolg als Schauspielerin war ihre Rolle in 30 Jungfrauen und Pythagoras[4] sowie mehrere Rollen in Fernsehserien, u. a. als Zeitreisende in der international erfolgreichen Serie Die Besucher. Während der Dreharbeiten zu Per Anhalter in den Tod lernte sie die slowakische Schauspielerin Jana Nagyová kennen, mit der sie zusammen kurz darauf in Die Märchenbraut spielte. In der Folge arbeitete sie auch in ausländischen Produktionen in Frankreich, Italien, Deutschland, Ungarn und Kuba[5] mit.

Anfang der 1980er Jahre begann sie, regelmäßig in der tschechischen Fernsehshow Meet the sunshine aufzutreten, in der sie – begleitet von ihrem späteren Ehemann, dem Klarinettisten Felix Slováček – Kinderlieder sang, die später auch auf Schallplatten veröffentlicht wurden und Verkaufszahlen bis zu einer halben Million erreichten. Ihr Weihnachtsalbum von 1997 wurde für den Grammy Award nominiert.[6]

In den 1990er Jahren verlegte sie ihren Schwerpunkt auf die Moderation von Fernsehshows und Musikproduktionen für Kinder. Ende der 1990er Jahre gab sie eine Zeitschrift für Kinder namens DADA heraus und engagiert sich seitdem mit Wohltätigkeitskonzerten für kranke und behinderte Kinder.

Dagmar Patrasová ist seit 1983 mit dem Jazz-Musiker Felix Slováček verheiratet, mit dem sie zwei Kinder (Sohn Felix und Tochter Anna Julie) hat. Beide Kinder sind Schauspieler und Musiker.[7][8]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgelistet werden der Übersichtlichkeit halber nur Produktionen, die auch in deutsch vorliegen, sowie besondere Rollen. Unterschiedliche deutsche Titel rühren daher, dass einige Filme unabhängig voneinander in der BRD und in der DDR synchronisiert wurden. Bei einigen Filmen ist der Titel im Original in deutsch, da es sich um deutsch-tschechische Co-Produktionen handelt.

  • 1975: My z konce světa (TV-Serie, erste Rolle)
  • 1976: Die kleine Meerjungfrau (DDR-Titel: Die kleine Seejungfrau) (Malá mořská víla)
  • 1977: Pan Tau: Alarm in den Wolken & Elefantenjagd (Poplach v oblacích & Lov na slona) (TV-Serie, Staffel 3, Folgen 1+2)
  • 1977: 30 Jungfrauen und Pythagoras (30 panen a Pythagoras)
  • 1977: Weibliche Reize – Männliche Sorgen (Špetku soli)
  • 1979: Per Anhalter in den Tod (DDR-Titel: Vergewaltigt) (Smrt stopařek)
  • 1979: Die Märchenbraut (DDR-Titel: Die schöne Arabella und der Zauberer) (Arabela)
  • 1980: Lauf, Ober, lauf! (Vrchní, prchni!)
  • 1980: Luzie, der Schrecken der Straße: Luzie geht durch die Stadt (Lucie, postrach ulice) (TV-Serie, Folge 4)
  • 1982: Hotel Polan und seine Gäste
  • 1982: Ein schönes Wochenende (Zelená vlna)
  • 1983: Die Besucher (DDR-Titel: Expedition Adam '84) (Návštěvníci) (TV-Serie)
  • 1985: Besuch bei van Gogh
  • 1988: Der dritte Vater (Třetí táta)
  • 1988: Pan Tau – Der Film
  • 1993: Die Rückkehr der Märchenbraut (Arabela se vrací) (TV-Serie)
  • 2004: Choking Hazard (Choking Hazard)
  • 2006: Letiště (TV-Serie)
  • 2013: Jedlíci aneb Sto kilo lásky
  • 2016: Tajemství pouze služební

Videos/DVDs (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Golfovou školičkou s Dádou (Lehrvideo für Golf)
  • Dáda disco hitparáda (Karaoke für Kinder)
  • Baby klub Dáda (Kindergeschichten und -lieder tschechischer Autoren und Komponisten wie Jaroslav Uhlíř, Michael Kocáb, Ivan Mládek, Jiří Šlitr, Zdeněk Svěrák, Jiří und Ondřej Suchý)
  • Disko školka (Tanzkurs für Kinder)

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arabela (1997)
  • Pohádky (1998)
  • Pohádky a písničky 2 (1999)
  • T.B.a. (1999)
  • Z písničky do pohádky (2000)
  • Barevná paráda (2001)
  • Zimní královna (2002)
  • Dáda (2005)
  • Dáda hitparáda (2006)
  • Nej (2007)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dagmar Patrasová – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Milan Černý: Biografie. In: Česko-Slovenská filmová databáze. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2010; abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csfd.cz
  2. Offizielle Website. Abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).
  3. Tschechische Künstlerdatenbank Osobnosti. Abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).
  4. Für das Erscheinungsjahr werden in verschiedenen Quellen unterschiedliche Angaben gemacht, meist wird das Jahr 1977 genannt, aber in fast allen Biografien von D. Patrasová 1973. z. B. hier: Tschechische Künstlerdatenbank Osobnosti. Abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).
  5. Biografie. In: PartAgency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Dezember 2013; abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).
  6. Biografie. In: Divadlo pohádek. Abgerufen am 18. August 2013 (tschechisch).
  7. Václav Suchan: Syn Slováčka a Patrasové promluvil o Gelemové: Krutá pravda o tátově milence!z. In: Blesk. 28. Mai 2018, abgerufen am 2. August 2020 (tschechisch).
  8. Webseite von Anna Julie Slováčková. Abgerufen am 2. August 2020 (tschechisch).