Dartmouth College

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Dartmouth College
Motto Vox clamantis in deserto („Stimme eines Rufenden in der Wüste“)
Gründung 1769
Trägerschaft privat
Ort Hanover, New Hampshire, USA
Präsident Sian Leah Beilock[1]
Studierende 6.761 (Herbst 2021)[2]
Mitarbeiter 937 wissenschaftl. Mitarbeiter (2020)
Jahresetat ca. 775 Mio. US-$ (2013)
Stiftungsvermögen 5,98 Mrd. US-$ (2020)[3]
Hochschulsport Ivy League
Netzwerke UArktis
Website www.dartmouth.edu

Das Dartmouth College wurde 1769 in Hanover, New Hampshire, gegründet und ist somit die neuntälteste Universität der USA sowie die letzte gegründete Hochschule der amerikanischen Kolonialzeit. Das Dartmouth College, auch bekannt als Big Green, ist eine der acht Universitäten der Ivy League und zählt zu den ältesten und renommiertesten Institutionen der USA. Das Motto des Dartmouth College ist Vox Clamantis in Deserto („Stimme eines Rufenden in der Wüste“[4]).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1769 wurde das College zunächst als Schule für Indianer vom protestantischen Geistlichen Eleazar Wheelock und dem Mediziner, Naturwissenschaftler und Chirurgen Nathan Smith (1762–1829)[5] gegründet.

Das Projekt wurde finanziell gesichert, als einer der ersten Studenten, Samson Occom, ein Ureinwohner vom Stamm der Mohegan, ein Grundkapital durch Spenden einsammeln konnte. Somit konnte am 13. Dezember 1769 das College auf einer Landschenkung des königlichen Gouverneurs von New Hampshire (damals noch britische Kolonie), John Wentworth, durch eine Urkunde von Georg III. gegründet werden. Weitere Mittel bezog das College aus zwei Landzuteilungen von 1789 und 1807.[6] Aus der ersten entstand nach Verkauf Clarksville, der zweite, sogenannte "Second College Grant" befindet sich im Besitz des Colleges. Benannt wurde das College nach William Legge, dem zweiten Earl of Dartmouth,[7] einem Unterstützer von Wheelock. Das College ist verpflichtet der Bildung „der Jugend der indianischen Stämme, der englischen Jugend und Anderen“.

Dartmouth College v. William H. Woodward[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1816 sollte das bisher unabhängige College unter größeren staatlichen Einfluss kommen. Hierzu wurde die Gründungsurkunde aus der Kolonialzeit für ungültig erklärt und das College in die staatliche Universität „Dartmouth University“ umgewandelt. Der damalige President Francis Brown (1815–1820) stritt jedoch vor dem obersten Gerichtshof der USA für die Unabhängigkeit des Colleges. Dartmouth wurde von dem Dartmouth-Alumnus und Rechtsanwalt Daniel Webster vertreten. Schließlich erging von Chief Justice John Marshall ein Urteil zugunsten von „Big Green“, womit er den Weg ebnete, um die Unabhängigkeit von privaten Institutionen zu sichern („thereby paving the way for all American private institutions to conduct their affairs in accordance with their charters and without interference from the state“). Dieser Fall sicherte die Unabhängigkeit von privaten Universitäten und ist als Dartmouth College Case[8] bekannt.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baker Building, Dartmouth College
Dartmouth Hall, Dartmouth College

Der Schwerpunkt von Dartmouth liegt in der Ausbildung von „Undergraduates“, also Studenten in der ersten universitären Ausbildungsphase. 40 Institute und Forschungsprojekte sind in Dartmouth angesiedelt.[9]

Geisel School of Medicine at Dartmouth[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dartmouth Medical School wurde im Jahr 1797 gegründet und ist die viertälteste medizinische Hochschule des Landes.[10] 2012 wurde sie nach dem US-amerikanischen Kinderbuch-Autor Theodor Seuss Geisel und seiner Frau Audrey benannt.[11]

Thayer School of Engineering[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Thayer School of Engineering wurde 1867 als erste Ingenieurschule der USA gegründet. Sie ist nach Sylvanus Thayer benannt, der die Gründung durch eine Spende von über $40.000 ermöglichte.[12]

Tuck School of Business[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1900 wurde die Tuck School of Business unter dem Namen Amos Tuck School of Administration and Finance als weltweit erste Graduiertenschule für Management gegründet.[13]

Zahlen zu den Studierenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2021 waren 6.761 Studierende eingeschrieben.[2] Davon strebten 4.556 ihren ersten Studienabschluss an, sie waren also undergraduates.[2]

2013 waren 6.277 Studierende eingeschrieben, rund 4.200 „Undergraduates“ und 2.100 „Graduates“.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sportteams werden (inoffiziell) The Big Green genannt. Die Ivy League misst sich auch im Sport.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Professoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Bielschowsky (1871–1940), deutscher Ophthalmologe, Emigrant
  • Ruth Adams (1914–2004), Vizepräsidentin 1972–1988
  • John G. Kemeny (1926–1992), Mathematiker, Präsident 1970–1981, Miterfinder der Programmiersprache BASIC
  • Thomas E. Kurtz (* 1928), US-amerikanischer Informatiker, Miterfinder der Programmiersprache BASIC
  • Elsa M. Garmire (* 1939), Physikerin, Pionierin der Lasertechnologie

Absolventen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur – Auswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dartmouth College – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Office of the President. Dartmouth College, abgerufen am 29. Februar 2024 (englisch).
  2. a b c Enrollment. In: Dartmouth College > About. Trustees of Dartmouth College, 2021, abgerufen am 4. Januar 2022 (englisch).
  3. Historic Endowment Study Data – 2020 Total Market Values. In: NACUBO-TIAA Study of Endowments. National Association of College and University Business Officers NACUBO®, 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).
  4. Jesaja 40,3.
  5. Barbara I. Tshisuaka: Smith, Nathan. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1340.
  6. College Lands. In: Eliphalel Merrill (Hrsg.): Gazetteer of the State of New Hampshire. Exeter, NH 1817, S. 101 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  7. William Legge, 2nd earl of Dartmouth in: Encyclopædia Britannica, Inc.
  8. Dartmouth College case, formally Trustees of Dartmouth College v. Woodward (4 Wheat. 518 1819) in: Encyclopædia Britannica.
  9. Homepage der Universität.
  10. Homepage der Medical School.
  11. Dartmouth-medical-school-renamed-Dr-Seuss.
  12. Website der Thayer School.
  13. Website der Tuck School.
  14. Frank, Anthony M. In: Charles Moritz (Herausgeber): Current Biography Yearbook 1991, Band 52. New York 1991, Seite 227.
  15. http://dartmouth.imodules.com/s/1353/directory/start.aspx?gid=15&pgid=61.

Koordinaten: 43° 42′ 13″ N, 72° 17′ 23″ W