Das Netz (1995)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Das Netz
Originaltitel The Net
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Irwin Winkler
Drehbuch John D. Brancato
Michael Ferris
Produktion Irwin Winkler
Rob Cowan
Musik Mark Isham
Kamera Jack N. Green
Schnitt Jimmy Giritlian
Richard Halsey
Besetzung
Synchronisation

Das Netz ist ein US-amerikanischer Thriller von Irwin Winkler aus dem Jahr 1995, in dem eine einsame, von Sandra Bullock dargestellte Computerexpertin Opfer eines Identitätsdiebstahls wird. Hintergrund ist ein groß angelegter krimineller Coup.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Softwareentwicklerin Angela Bennett ist ein isoliert lebender Mensch, die ihre Pizza über das Internet bestellt und kaum Kontakt zu den Nachbarn hat. Die einzige soziale Bezugsperson ist ihre an Alzheimer erkrankte Mutter, die aber aufgrund der Krankheit ihre Tochter nicht wiedererkennt. Bennett arbeitet bei der Softwarefirma Cathedral von zu Hause aus, sodass sie ihre Arbeitskollegen nur über das Internet oder das Telefon kennt. Eines Tages erhält sie von ihrem Kollegen Dale eine mysteriöse Diskette mit der Software „Mozarts Geist“ zugespielt, mit deren Hilfe sie sich plötzlich auf Internetseiten mit geheimen Informationen wiederfindet. Kurz vor dem vereinbarten Treffen stirbt ihr Kollege bei einem Flugzeugabsturz.

Der Killer Jack Devlin wird auf sie angesetzt, der sich im Strandurlaub bei ihr einschmeichelt, um zunächst die Diskette mit dem geheimnisvollen Programm zu vernichten. Nachdem Angela Bennett dem Killer – leider ohne ihre Ausweispapiere – entkommen konnte, bemerkt sie, dass jemand ihre persönlichen elektronischen Daten und ihre Identität verändert und u. a. das Strafregister der geänderten Identität mit einigen Delikten wie etwa einem Drogendelikt versehen hat. Ihr Leben wird dadurch zum Albtraum, da niemand ihre wahre Identität bezeugen kann. Mit einer vom Killer in alle möglichen Computerdatenbanken eingetragenen falschen Identität wird sie schließlich noch von der Polizei gejagt.

Sogar die einzige ihr vertraute Person, ihr ehemaliger Psychologe und Geliebter Dr. Alan Champion, wird vom Killer mit manipulierten Gesundheitsdaten und daraus resultierenden falschen Behandlungen durch Ärzte getötet. Sie findet schließlich heraus, dass das geheimnisvolle Programm ein als Schutzprogramm getarntes Trojanisches Pferd ist, mit dem sich eine Hackergruppe, die sich „Prätorianer“ nennt, Zugang zu wichtigen Computernetzen verschaffen kann. Dieselbe Gruppe ist es auch, die unerkannt nach und nach wichtige Computernetze angreift, um anschließend ihr vermeintliches Schutzprogramm an die attackierten Firmen und Behörden als angebliche Sicherheitslösung zu verkaufen. Der Killer benutzt ebenfalls dieses Programm gegen die Protagonistin.

An ihrem Arbeitsplatz ist sie inzwischen durch eine Doppelgängerin ersetzt worden. Letztlich gelingt es Angela Bennett, von dort aus unbemerkt Beweise gegen den Anbieter des „Schutzprogramms“, einen Unternehmer namens Jeff Gregg, und gegen die Prätorianer zu sammeln und sie per E-Mail dem FBI zukommen zu lassen. Danach wird sie weiter vom Killer und ihrer Doppelgängerin verfolgt, wobei der Killer die Doppelgängerin aus Versehen erschießt und er selbst von Angela mit einem Feuerlöscher angegriffen wird und in die Tiefe stürzt.

Jeff Gregg kann nun die Verbindung zu den Hackern nachgewiesen werden und wird festgenommen, Angela Bennett kann in ihr altes Leben zurückkehren. In der letzten Szene kümmert sie sich um ihre an Alzheimer erkrankte Mutter.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 36 %, basierend auf 47 Kritiken[1] und bei Metacritic einen Metascore von 51, basierend auf 22 Kritiken.[2]

„Der thematisch reizvolle Hi-Tec-Thriller baut eher auf aktionsreiche Verwicklungen, statt auch die spannungsvolle psychologische Situation auszuloten. Gezielte Effekte erhöhen spekulativ die Faszination der Datenwelt, ohne ihre problematischen Seiten ernstlich in den Blick zu nehmen.“

film-dienst 26. September 1995

„Ähnlich wie ‚Während Du schliefst…‘ ist auch ‚Das Netz‘ letztlich eine gut gespielte One-woman-Show des Hollywood-Shooting-Stars Sandra Bullock. Als solche offenbart Winklers Thriller allerdings schon in den ersten Szenen seinen eklatantesten Schwachpunkt: Die Faszination des Internets hin oder her – wer glaubt einer Frau wie Sandra schon, dass sie ihre Abende allein mit einer Pizza am heimischen Computer verbringt?“

Cinema 10/1995

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sandra Bullock wurde 1996 für den MTV Movie Award nominiert.

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sandra Bullock wird in diesem Film nicht durch ihre deutsche Standardstimme Bettina Weiß synchronisiert, sondern durch Michaela Geuer.

Von 1998 bis 1999 gab es eine US-amerikanische Fernsehserie mit dem Titel Das Netz – Todesfalle Internet, welche auf dem Film basierte. Im Jahr 2006 erschien der Film Das Netz 2.0 direkt auf DVD, der jedoch keine direkte Fortsetzung, sondern eher ein Remake ist.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Szenen auf der fiktiven Pan-Pacific Computer Convention gegen Ende des Films (für die sogar Plakate in den Büros von Cathedral Software warben) wurden während einer echten Computermesse gedreht, der Macworld im Januar 1995 im Moscone Center in San Francisco. Für die Dreharbeiten dekorierte man die Örtlichkeit der Veranstaltung für einige Stunden um.[3]

Das im Film gezeigte Computerspiel ist Wolfenstein 3D.

IP-Adresse aus Das Netz – Die einzelnen Werte dürfen nicht größer als jeweils 255 sein, weshalb 345 falsch ist (mit Absicht, sonst wäre eine reale Adresse von zu vielen ausprobiert worden)

Die im Film dargestellten IP-Adressen entsprechen zum Teil nicht dem Standard IPv4. Das gilt auch für Domains wie „FBI/DEPT_OF_JUSTICE“.

An einer Stelle flieht Angela Bennett vor Jack Devlin auf ein Karussell. Die Szene ist der Karussellszene aus Hitchcocks Der Fremde im Zug nachempfunden.

Früh im Film und während des Abspanns ist das Lied A Whiter Shade of Pale zu hören in einer Coverversion von Annie Lennox.

Deutsche Synchronfassung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Deutsche Synchron in Berlin. Elisabeth von Molo schrieb das Dialogbuch und führte Dialogregie.

Darsteller Deutscher Sprecher[4] Rolle
Sandra Bullock Michaela Geuer Angela Bennett
Jeremy Northam Thomas Rauscher Jack Devlin
Dennis Miller Michael Ande Dr. Alan Champion
Diane Baker Gudrun Vaupel Mrs. Bennett
Wendy Gazelle Silke Nikowski Ruth Marx
Ken Howard Thomas Rau Michael Bergstrom
Ray McKinnon Matthias Klie Dale Hessman

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Netz bei Rotten Tomatoes (englisch)
  2. Das Netz bei Metacritic (englisch)
  3. http://www.imdb.com/title/tt0113957/locations
  4. Das Netz. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 18. Oktober 2022.