David Lee Roth

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David Lee Roth (2008)

David Lee Roth (* 10. Oktober 1954 in Bloomington, Indiana) ist ein US-amerikanischer Rocksänger. Er war von 1974 bis 1985 und von 2007 bis 2020 Sänger der Hard-Rock-Formation Van Halen.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Lee Roth (1978)

In der Hardrock-Band Van Halen war Roth mit artistischen Einlagen, hautenger Gymnastikhose und erotisch-narzisstischer Show Sexsymbol der damaligen Glamour-Rock-Band, die vor allem mit ihrer Coverversion von You Really Got Me von 1978 populär geworden war.[1]

Nachdem er als Sänger von Van Halen Berühmtheit erlangt hatte, startete er 1985 mit der vom Van-Halen-Produzenten Ted Templeman produzierten EP Crazy from the heat (Platin) eine Solokarriere. Die Titel Easy Street, California Girls, Just a Gigolo und Coconut Grove waren erfolgreich und läuteten das Ende seiner Zeit bei Van Halen ein. Das erste Album ohne Roth tauften sie in Anspielung auf den im Streit ausgeschiedenen Sänger 5150. Der Titel bezeichnet einen amerikanischen Polizeicode für einen „entlaufenen gemeingefährlichen Psychopathen“[2] und wurde später auch die Bezeichnung für Eddie Van Halens Signature-Gitarrenverstärker Peavey 5150.

In einem Interview sagte Roth 1985, er habe sich gegen falsche Vaterschaftsklagen versichert.[3]

Roth absolvierte dann 1986 mit den Musikern Steve Vai, Billy Sheehan und Gregg Bissonette eine Welttournee zur Unterstützung seines Albums Eat ’Em and Smile. Seine alten Band-Kollegen von Van Halen benannten danach ihr nächstes Album wieder mit einer Anspielung OU 812 (lesbar als Oh, you ate one, too).

Roth tat sich insbesondere durch eine extrovertierte Bühnenshow hervor.

Das zweite Album, Skyscraper, wurde 1987 von Roth zusammen mit Steve Vai produziert und in der gleichen Besetzung wie Eat 'Em And Smile aufgenommen und 1988 veröffentlicht. Im Januar 1991 erschien das von Bob Rock produzierte Album A Little Ain’t Enough. Zur Studioband gehörten Gregg Bissonette (Schlagzeug), Brett Tuggle (Keyboard), Matt Bissonette (Bass), Steve Hunter (Gitarre) und Jason Becker (Gitarre).

Roths Band bestand für die Europatournee, die im Februar 1991 in Glasgow begann, u. a. aus den Gitarristen Joe Holmes (Leadgitarre) und Gregg Bissonette. Die Gruppe kam im Rahmen dieser Tournee auch nach Deutschland. A Little Ain’t Enough blieb hinter den Verkaufszahlen der Vorgängeralben zurück.

Roth orientierte sich neu und brachte 1994 mit Your Filthy Little Mouth eine Zusammenstellung deutlich bluesiger und souliger Stücke auf den Markt. Produziert wurde das Album von Nile Rodgers, Gitarren-Virtuose der Disco-Veteranen Chic. Doch auch Your Filthy Little Mouth blieb weit hinter den kommerziellen Erwartungen zurück; es war seine letzte Veröffentlichung bei Warner Bros. Die begleitende Tour floppte sogar, Roth musste von großen Hallen auf kleine Clubs ausweichen und vor weniger als 500 Zuhörern auftreten. 1995 begann er ein Gastspiel in Las Vegas zurück. Zusammen mit dem 15-köpfigen Orchester Non-Stop Blues Bustin' Mambo Slammers, dem auch Saxophon-Legende Edgar Winter angehörte, spielte Roth allabendlich im Bally's Ballroom Songs aus dem Van-Halen- und DLR-Repertoire im Blues- und Soul-Stil.

Für die 1996 erschienene Greatest-Hits-Sammlung Best of Volume 1 traf er sich nochmals mit seinen Ex-Kollegen von Van Halen, um im Studio die Stücke Me wise magic und Can't get this stuff no more einzuspielen. Diese Liaison war nur von kurzer Dauer, da sich die beiden Van Halens und Roth auf einer Pressekonferenz im Anschluss an ihren umjubelten Auftritt bei den 1996 MTV-Video Music Awards eine verbale Auseinandersetzung lieferten, die ein erneutes Ende der Zusammenarbeit bedeutete.

1997 veröffentlichte er das Greatest-Hits-Album Best of David Lee Roth, das auch einen neuen Titel enthielt: Don't Piss me off. Der Song eröffnete das Album und war von Roth, Steve Hunter (Gitarre), Brett Tuggle (Keyboard), Freebo (Bass) und Jack White (Schlagzeug) im Aufnahmestudio The Alley in North Hollywood eingespielt worden. Im selben Jahr erschien seine Autobiografie Crazy From the Heat.

1998 brachte Roth mit neuer Band ein weiteres Album heraus, schlicht betitelt mit DLR Band. Er konnte an seine mit Van Halen erreichten Erfolge nicht wieder anschließen. Im Sommer 2002 kam es dazu, dass Hagar und Roth zusammen als Heavyweight Champions of Rock'n Roll erfolgreich durch die USA tourten. Unter Fans wurde diese Tour Sans Halen genannt. 2003 erschien Diamond Dave, größtenteils singt Roth hier Songs anderer Künstler. Sein Gitarrist Brian Young spielte kurioserweise etliche Jahre in einer Van-Halen-Coverband.

Im Herbst 2005 trat Roth in mehreren Regionen der USA (darunter auch New York) die Nachfolge des Kult-Radiomoderators Howard Stern beim Sender K-Rock an. Die Zusammenarbeit wurde jedoch vom Sender CBS aufgekündigt.

Für das Van-Halen-Tributealbum Strummin' With The Devil steuerte er zu zwei Titeln den Gesang bei – im Bluegrass-Stil, begleitet von Banjo und Geige.

Er selbst betrachtet sich eher als „Entertainer“ denn als „Nur-Sänger“. Entsprechend reichert er seine Bühnenshow häufig mit Plaudereien à la Dean Martin an und war (mit seinem Partner Pete Angelus) federführend für die mit Comedy-Elementen versetzten Videos Jump, Panama, Hot For Teacher, California Girls, Just A Gigolo, Yankee Rose und Goin’ Crazy verantwortlich.

David Lee Roth (2007)

Nachdemm er sich Anfang 2007 mit Van Halen versöhnt hatte, war für die erste Jahreshälfte 2007 eine gemeinsame Tour angekündigt worden; diese musste jedoch wegen Eddie Van Halens Aufenthalt in einer Entziehungsklinik verschoben werden. Nach dessen Genesung wurde die Tournee von September bis Dezember 2007 in den USA und Kanada absolviert.

Im Januar 2011 begaben sich Van Halen mit David Lee Roth ins Studio, um das erste gemeinsame Album seit 1984 aufzunehmen, das im Februar 2012 unter dem Namen A Different Kind of Truth erschien.

Im Jahr 2021 kündigte er seinen Ruhestand an.[4]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1986 Eat ’Em and Smile DE51
(4 Wo.)DE
CH29
(1 Wo.)CH
UK28
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
US4
Platin
Platin

(36 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Juli 1986
1988 Skyscraper DE28
(9 Wo.)DE
CH13
(8 Wo.)CH
UK11
Silber
Silber

(12 Wo.)UK
US6
Platin
Platin

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1988
1991 A Little Ain’t Enough DE12
(15 Wo.)DE
AT22
(4 Wo.)AT
CH5
(14 Wo.)CH
UK4
Silber
Silber

(7 Wo.)UK
US18
Gold
Gold

(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Januar 1991
1994 Your Filthy Little Mouth DE62
(9 Wo.)DE
CH25
(7 Wo.)CH
UK28
(2 Wo.)UK
US78
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. März 1994
1998 DLR Band US172
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Juni 1998

Weitere Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 Crazy from the Heat UK91
(2 Wo.)UK
US15
Platin
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Januar 1985
EP
1997 The Best US199
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 1997
Kompilation

Weitere Veröffentlichungen

  • 1986: Videos
  • 2002: No Holds Bar
  • 2003: Diamond Dave
  • 2006: Strummin with the Devil
  • 2013: Greatest Hits: The Deluxe Edition
  • 2015: Going Crazy – Radio Broadcast 1986
  • 2017: Live in the House of Blues – West Hollywood ’94

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1984 California Girls
Crazy from the Heat
UK68
(7 Wo.)UK
US3
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1984
1985 Just a Gigolo / I Ain’t Got Nobody
Crazy from the Heat
US12
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1985
1986 Yankee Rose
Eat ’Em and Smile
US16
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1986
Goin’ Crazy!
Eat ’Em and Smile
US66
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1986
That’s Life
Eat ’Em and Smile
US85
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1986
1987 Just Like Paradise
Skyscraper
UK27
(7 Wo.)UK
US6
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1987
1988 Stand Up
Skyscraper
UK72
(2 Wo.)UK
US64
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1988
1990 A Lil’ Ain’t Enough
A Little Ain’t Enough
UK32
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1990
1991 Sensible Shoes
A Little Ain’t Enough
UK81
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1991
1994 She’s My Machine
Your Filthy Little Mouth
UK64
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1994
Night Life
Your Filthy Little Mouth
UK72
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1994

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: David Lee Roth (US: PlatinPlatin)

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1991: für das Album A Little Ain’t Enough

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC) 0! S  Gold1 0! P 50.000 musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  Gold1  4× Platin4 3.600.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  2× Silber2  Gold1 0! P 220.000 bpi.co.uk
Insgesamt  2× Silber2  3× Gold3  4× Platin4

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book. 20 der schönsten Songs für Akustikgitarre. Gerig Music, ISBN 3-87252-249-3, S. 108 (zu Van Halen).
  2. Polizeicode (Memento vom 9. Mai 2009 im Internet Archive)
  3. Van Halen @ Olho Nu (Interview: David Lee Roth on Rolling Stone, 1985.Apr.11). 30. Mai 2019, archiviert vom Original am 30. Mai 2019; abgerufen am 18. September 2022.
  4. Dakin Andone CNN: David Lee Roth has announced his retirement. In: cnn.com. 2. Oktober 2021, abgerufen am 2. Oktober 2021 (englisch).
  5. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US