Demografie der Europäischen Union

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Die Bevölkerungsdichte der EU beträgt im Jahr 2018 geschätzt 118 Einwohner/km²

Die Demografie der Europäischen Union betrachtet die Wirkung natürlicher und künstlicher Veränderungsfaktoren auf die Bevölkerung in der Europäischen Union. Auf Grundlage einer Schätzung von Eurostat lebten 2018 in der Europäischen Union rund 512 Mill. Einwohner (2008 500 Mill.) auf der Fläche von 4.324.782 Quadratkilometern.[1] Die Europäische Union gehört damit mit einer Bevölkerungsdichte von 118 Einwohner/km² zu den dichtest besiedelten Regionen der Welt.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsdichte 2014 nach NUTS-2-Gebieten

Der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat ist Deutschland mit einer geschätzten Bevölkerung von 82,1 Millionen Einwohnern, der bevölkerungsärmste Mitgliedsstaat ist Malta mit 0,4 Millionen Einwohnern. Die Geburtenraten in der Europäischen Union fallen mit durchschnittlich etwa 1,6 Kindern pro Frau sehr gering aus. Die höchsten Geburtenraten fallen auf Irland, wo es zu 16,876 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr kommt und Frankreich mit 13,013 pro Tausend Einwohnern und Jahr. Italien besitzt die geringste Geburtenrate in der Europäischen Union mit 7 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr.[2]

Bevölkerung und Fläche der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
(Schätzung 1. Januar 2014)
Mitgliedsstaat Bevölkerung Prozentual
zur EU
Fläche
km²
Prozentual
zur EU
Bevölkerungs-
dichte Ew./km²
Europaische Union Europäische Union 507.416.607 100 4.324.782 100 116,0
Belgien Belgien 11.203.992 2,21 30.510 0,7 352,0
Bulgarien Bulgarien 7.245.677 1,43 110.912 2,5 68,5
Danemark Dänemark 5.627.235 1,11 43.094 1,0 128,1
Deutschland Deutschland 80.780.000 15,92 357.021 8,1 229,9
Estland Estland 1.315.819 0,26 45.226 1,0 29,6
Finnland Finnland 5.451.270 1,07 337.030 7,6 15,8
Frankreich Frankreich[3] 65.856.609 12,98 643.548 14,6 99,6
Griechenland Griechenland 10.992.589 2,17 131.957 3,0 85,4
Irland Irland 4.604.029 0,91 70.280 1,6 64,3
Italien Italien 60.782.668 11,98 301.320 6,8 200,4
Kroatien Kroatien 4.246.700 0,84 56.594 1,3 75,8
Lettland Lettland 2.001.468 0,39 64.589 1,5 35,0
Litauen Litauen 2.943.472 0,58 65.200 1,5 51,4
Luxemburg Luxemburg 549.680 0,11 2.586 0,1 190,1
Malta Malta 425.384 0,08 316 0,0 1.305,7
Niederlande Niederlande 16.829.289 3,32 41.526 0,9 396,9
Osterreich Österreich 8.507.786 1,68 83.858 1,9 99,7
Polen Polen 38.495.659 7,59 312.685 7,1 121,9
Portugal Portugal 10.427.301 2,05 92.931 2,1 114,4
Rumänien Rumänien 19.942.642 3,93 238.391 5,4 90,2
Schweden Schweden 9.644.864 1,90 449.964 10,2 20,6
Slowakei Slowakei 5.415.949 1,07 48.845 1,1 110,8
Slowenien Slowenien 2.061.085 0,41 20.253 0,5 101,4
Spanien Spanien 46.507.760 9,17 504.782 11,4 93,4
Tschechien Tschechien 10.512.419 2,07 78.866 1,8 132,8
Ungarn Ungarn 9.879.000 1,95 93.030 2,1 107,8
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 64.308.261 12,67 244.820 5,5 251,7
Zypern Republik Zypern 858.000 0,17 9.250 0,2 86,6

Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Europäischen Union liegen 15 Millionenstädte mit Berlin als bevölkerungsreichster Stadt. Mit der Metropolregion Rhein-Ruhr liegt auch die größte Metropolregion der Europäischen Union mit geschätzten 10 Millionen Einwohnern in Deutschland.

Millionenstädte der Europäischen Union (Hauptstädte in Fettschrift)
Rang Name Ein-
wohner
Fläche
(km²)
Ew. /
km²
Stand Staat Quelle
1 Berlin 3.755.251 892 4.210 31. Dez. 2022 Deutschland Deutschland AfS[4]
2 Madrid 3.280.782 607 5.405 1. Jan. 2022 Spanien Spanien INE[5]
3 Rom 2.748.109 1.285 2.139 1. Jan. 2023 Italien Italien ISTAT[6]
4 Paris 2.139.907 105 20.380 1. Jan. 2022 Frankreich Frankreich INSEE[7]
5 Wien 1.982.442 415 4.777 1. Jan. 2023 Osterreich Österreich STAT[8]
6 Hamburg 1.892.122 755 2.506 31. Dez. 2022 Deutschland Deutschland STATN[9]
7 Warschau 1.861.975 517 3.601 31. Dez. 2022 Polen Polen GUS[10]
8 Bukarest 1.716.961 228 7.531 1. Dez. 2021 Rumänien Rumänien INS[11]
9 Budapest 1.706.851 525 3.251 1. Jan. 2022 Ungarn Ungarn KSH[12]
10 Barcelona 1.636.193 100 16.362 1. Jan. 2022 Spanien Spanien INE[5]
11 München 1.512.491 310 4.879 31. Dez. 2022 Deutschland Deutschland BLfSD[13]
12 Mailand 1.354.196 160 8.464 1. Jan. 2023 Italien Italien ISTAT[6]
13 Prag 1.338.530 496 2.699 31. Dez. 2022 Tschechien Tschechien ČSÚ[14]
14 Sofia 1.280.334 492 2.602 31. Dez. 2022 Bulgarien Bulgarien NSI[15]
15 Köln 1.084.831 405 2.679 31. Dez. 2022 Deutschland Deutschland IT.NRW[16]

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Europäischen Union werden aktuell 24 Sprachen als Amts- und Arbeitssprachen anerkannt. Die Sprachenfrage wurde durch die erste Verordnung festgelegt, die überhaupt von der EWG erlassen wurde (Text der VO 1/1958 siehe unten). Rechtsgrundlage für die Verordnung ist aktuell Art. 342 AEUV: „Die Regelung der Sprachenfrage für die Organe der Union wird unbeschadet der Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union vom Rat einstimmig durch Verordnungen getroffen.“ Nach Art. 24 AEUV haben alle Unionsbürger das Recht, sich in einer der 24 in Art. 55 EU-Vertrag genannten Sprachen an die Organe der EU zu wenden und eine Antwort in derselben Sprache zu erhalten. Neben diesen Amtssprachen existieren zahlreiche Minderheitensprachen, wie z. B. Katalanisch oder Baskisch in Spanien oder Russisch in den baltischen Ländern. Die EU erklärt, die Sprachen und Sprachenvielfalt zu achten und zu respektieren. Mit dem Beitritt Kroatiens zum 1. Juli 2013 wurde die kroatische Sprache zur 24. Amtssprache der EU.

Die sechs meistgesprochenen Sprachen in der Europäischen Union 2005[17]
Sprache Amtssprache in Mitgliedstaat als Muttersprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung) als Fremdsprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung) Sprecher insgesamt in der EU (Anteil an der Bevölkerung)
Deutsch

Deutschland Deutschland
Osterreich Österreich
Luxemburg Luxemburg
Belgien Belgien
Italien Italien

18 % 14 % 32 %
Englisch

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Irland Irland
Malta Malta

13 % 38 % 51 %
Französisch

Frankreich Frankreich
Belgien Belgien
Luxemburg Luxemburg
Italien Italien

14 % 14 % 28 %
Italienisch

Italien Italien

13 % 03 % 16 %
Spanisch

Spanien Spanien

09 % 06 % 15 %
Polnisch

Polen Polen

09 % 01 % 10 %

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eurobarometer-Umfrage des Jahres 2005

Religion in der Europäischen Union (2015)[18]
Religion/Weltanschauung Bevölkerungsanteil
Christentum 71,6 %
römisch-katholisch 45,3 %
protestantisch 11,1 %
christlich-orthodox 9,6 %
andere christliche Konfession 5,6 %
andere Religion 4,5 %
muslimisch 1,8 %
buddhistisch 0,4 %
jüdisch 0,3 %
hinduistisch 0,3 %
sikhistisch 0,1 %
übrige Religionen 1,6 %
keine Religion 24,0 %
nicht gläubig/Agnostizismus 13,6 %
Atheismus 10,4 %

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesundheitserwartung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesundheitserwartung wird von Eurostat mit dem Indikator „gesunde Lebensjahre“ (GLJ) berechnet.[19] Dieser statistische Indikator für die Gesundheitserwartung wird für Männer und Frauen bei der Geburt und im Alter von 50 und 65 Jahren getrennt berechnet. Dazu werden Daten der Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit ausgewertet.[20] Gute gesundheitliche Verfassung wird als Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/Behinderungen definiert. Die Kennzahl „Gesunde Lebensjahre (GLJ) im Alter von 65 Jahren“ gibt die Anzahl der Jahre an, die eine Person mit 65 Jahren noch in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. Die Kennzahl „GLJ“ ist also ein Indikator der Gesundheitserwartung, welcher Informationen zu Sterblichkeit und Krankheit miteinander verknüpft. Dazu werden Daten zu den altersspezifischen Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit verwendet. Gute gesundheitliche Verfassung wird über die Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/ Beschwerden definiert. Die Kennzahl wird auch beschwerdefreie Lebenserwartung (BFLE) genannt.[21]

Die Kennzahl wird nach der Sullivan-Methode[22] berechnet, die auf Daten zum altersspezifischen Bevölkerungsanteil mit und ohne Behinderungen und auf Sterblichkeitsdaten basiert. Diese Methode wird deshalb oft eingesetzt, weil sie unkompliziert ist, weil die grundlegenden Daten verfügbar sind und weil sie unabhängig von Größe und Altersstruktur der Bevölkerung für viele Länder angewendet werden kann. Allerdings kann der Indikator GLJ durch kulturelle Unterschiede hinsichtlich der Meldung von Behinderungen beeinflusst werden.[23]

Ranking Gesundheitserwartung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EU-Vergleich Gesunde Lebenserwartung bei der Geburt (2016)[24]
  • Die GLJ-Schätzungen werden für die 27 EU-Mitgliedstaaten unter Verwendung der EU-SILC-Daten[25] für 2016 bereitgestellt
    (siehe Abbildung links).
  • Die Analysen der Werte für gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europäischen Ländern hin.
  • So liegt z. B. die Gesundheitserwartung in Schweden bei Frauen gleich um 16,2 Jahre höher als in Österreich.
  • Die Gesundheitserwartung in Schweden liegt bei Männern um 16,0 Jahre höher als in Österreich.

Siehe auch:

Tabelle Gesundheitserwartung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EU-Vergleich Gesunde Lebenserwartung bei der Geburt und im Alter von 65 Jahren (2016)[24]

Lebenserwartung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt betrug, laut Daten von Eurostat, für das Jahr 2016 im EU-Durchschnitt 81 Jahre.[26] Für Männer lag sie bei 78,2 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren. Die Lebenserwartung in der Europäischen Union lag damit mehr als 10 Jahre über dem weltweiten Durchschnitt von knapp 70 Jahren. Die im Durchschnitt längste Lebenserwartung hatten EU-Bürger in Spanien mit 83,5 Jahren. Die kürzeste Lebenserwartung innerhalb der EU hatten dagegen die Bürger von Litauen, Bulgarien und Lettland mit jeweils 74,9 Jahren. Bei der Lebenserwartung belegten vor allem die südeuropäischen Staaten hohe Platzierungen, obwohl diese nicht unbedingt zu den reichsten Ländern der Union gehören. Die hinteren Ränge werden allesamt von osteuropäischen Ländern belegt.

Rang Staat Lebenserwartung
(Gesamt)
Lebenserwartung
(Männer)
Lebenserwartung
(Frauen)
1 Spanien Spanien 83,5 80,5 86,3
2 Italien Italien 83,4 81,0 85,6
3 Zypern Republik Zypern 82,7 80,5 84,9
4 Frankreich Frankreich 82,7 79,5 85,7
5 Luxemburg Luxemburg 82,7 80,1 85,4
6 Malta Malta 82,6 80,6 84,4
7 Schweden Schweden 82,4 80,6 84,1
8 Osterreich Österreich 81,8 79,3 84,1
9 Irland Irland 81,8 79,9 83,6
10 Niederlande Niederlande 81,7 80,0 83,2
11 Belgien Belgien 81,5 79,0 84,0
12 Griechenland Griechenland 81,5 78,9 84,0
13 Finnland Finnland 81,5 78,6 84,4
14 Portugal Portugal 81,3 78,1 84,3
15 Slowenien Slowenien 81,2 78,2 84,3
16 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 81,2 79,4 83,0
17 Deutschland Deutschland 81,0 78,6 83,5
- Europa Europäische Union 81,0 78,2 83,6
18 Danemark Dänemark 80,9 79,0 82,8
19 Tschechien Tschechien 79,1 76,1 82,1
20 Kroatien Kroatien 78,2 75,0 81,3
21 Estland Estland 78,0 73,3 82,2
22 Polen Polen 78,0 73,9 82,0
23 Slowakei Slowakei 77,3 73,8 80,7
24 Ungarn Ungarn 76,2 72,6 79,7
25 Rumänien Rumänien 75,3 71,7 79,1
26 Bulgarien Bulgarien 74,9 71,3 78,5
27 Litauen Litauen 74,9 69,5 80,1
28 Lettland Lettland 74,9 69,8 79,6

Siehe auch: Gesundheitserwartung: Indikator Gesunde Lebensjahre (GLJ)

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Index der menschlichen Entwicklung (HDI)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen klassifiziert alle Mitgliedstaaten als Staaten mit "sehr hoher menschlicher Entwicklung", da alle einen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) 2019 von mehr als 0,8 haben.[27]

Liste HDI 2019 der EU-Mitgliedstaaten
Rang in der EU Rang weltweit Staat HDI
1 2 Irland Irland 0,955
2 6 Deutschland Deutschland 0,947
3 7 Schweden Schweden 0,945
4 8 Niederlande Niederlande 0,944
5 10 Danemark Dänemark 0,94
6 11 Finnland Finnland 0,938
7 14 Belgien Belgien 0,931
8 18 Osterreich Österreich 0,922
9 22 Slowenien Slowenien 0,917
10 23 Luxemburg Luxemburg 0,916
11 25 Spanien Spanien 0,904
12 26 Frankreich Frankreich 0,901
13 27 Tschechien Tschechien 0,9
14 28 Malta Malta 0,895
15 29 Estland Estland 0,892
15 29 Italien Italien 0,892
17 32 Griechenland Griechenland 0,888
18 33 Zypern Republik Zypern 0,887
19 34 Litauen Litauen 0,882
20 35 Polen Polen 0,88
21 37 Lettland Lettland 0,866
22 38 Portugal Portugal 0,864
23 39 Slowakei Slowakei 0,86
24 40 Ungarn Ungarn 0,854
25 43 Kroatien Kroatien 0,851
26 49 Rumänien Rumänien 0,828
27 56 Bulgarien Bulgarien 0,816

Alterspyramide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alterspyramide Europäische Union 2013
MännerAlterstufeFrauen
3.630.778 
85 und älter
8.218.188  
5.306.277 
80–84
8.454.811  
7.906.877 
75–79
10.680.512  
10.102.896 
70–74
12.181.603  
12.144.566 
65–69
13.592.358  
14.869.515 
60–64
16.043.260  
16.233.614 
55–59
16.993.992  
17.723.947 
50–54
18.044.116  
18.940.262 
45–49
18.896.977  
18.722.624 
40–44
18.538.464  
17.788.398 
35–39
17.527.725  
17.291.379 
30–34
17.063.718  
16.304.500 
25–29
15.996.105  
15.704.338 
20–24
15.135.476  
14.076.653 
15–19
13.370.022  
13.453.734 
10–14
12.782.681  
13.471.020 
5–9
12.799.697  
13.649.538 
0–4
12.971.206  

Geburtenrate & Sterberate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geburtenrate: 10,1 Geburten/1000 Einwohner (2016)[28]

Sterberate: 10,2 Tote/1000 Einwohner (2016)[28]

Kindersterblichkeitsrate: 4,0 Tote/1000 Geburten (2016)[29]

Lebenserwartung: (2016)[28]

  • Gesamt: 80,2 Jahre
  • Männer: 77,4 Jahre
  • Frauen: 83,2 Jahre

Ehen & Fruchtbarkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiratsrate: 4,9 Heiraten/1000 Einwohner (2007)[30]

Scheidungsrate: 2,0 Scheidungen/1000 Einwohner (2005)[29] Fruchtbarkeitsrate: 1,61 Kinder/Frau 2016[31]

Geburten außerhalb von Ehen: 39,5 % 2011[32]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EU-Nettomigrationsrate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nettomigrationsrate: 2,5 Einwanderer/1000 Einwohner (2016)[28]

Migration in den Mitgliedsstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einerseits existiert ein nicht unerheblicher Anteil von Bürgern der Europäischen Union aus dem Schengen-Gebiet, die innerhalb der EU ihren Wohnsitz wechseln. Die beiden Hauptgruppen hierbei sind zum einen jüngere Leute aus Gründen der Arbeitssuche.[33] Diese wandern in die ökonomisch stärkeren Länder ab. Die andere größere Gruppe bilden ältere Leute, die ihren Alterssitz aufgrund des besseren, wärmeren Klimas in den Süden der Europäischen Union verlegen.[34]

Neben der inneren Migration wandern in die Europäische Union insgesamt auch mehr Menschen ein, als von dort auswandern. Die Netto-Einwanderungsrate der EU im Jahr 2008 betrug 3,1 pro 1.000 Einwohner.[35] Die jährliche absolute Einwanderung schwankte seit 2003 von 1,5 bis 2,0 Millionen Einwanderungen.[35]

Bevölkerungsaufbau in der Europäischen Union 2010
(absolute Zahlen in Tausend)
Mitgliedsstaat Gesamtbevölkerung Nicht im Land geboren % Aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat % Nicht aus einem EU-Mitgliedsstaat %
Europaische Union Europäische Union 501.098 47.348 9,4 15.980 3,2 31.368 6,3
Deutschland Deutschland 081.802 09.812 12,0 03.396 4,2 06.415 7,8
Frankreich Frankreich 064.716 07.196 11,1 02.118 3,3 05.078 7,8
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 062.008 07.012 11,3 02.245 3,6 04.767 7,7
Spanien Spanien 045.989 06.422 14,0 02.328 5,1 04.094 8,9
Italien Italien 060.340 04.798 08,0 01.592 2,6 03.205 5,3
Niederlande Niederlande 016.575 01.832 11,1 00.428 2,6 01.404 8,5
Griechenland Griechenland 011.305 01.256 11,1 00.315 2,8 00.940 8,3
Schweden Schweden 009.340 01.337 14,3 00.477 5,1 00.859 9,2
Osterreich Österreich 008.367 01.276 15,2 00.512 6,1 00.764 9,1
Portugal Portugal 010.637 00.793 07,5 00.191 1,8 00.602 5,7
Danemark Dänemark 005.534 00.500 09,0 152 2,8 348 6,3

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird vermutet, dass die Bevölkerung der Europäischen Union von 495 Millionen am 1. Januar 2008 auf 521 Millionen im Jahr 2035 ansteigen wird und anschließend bis zum Jahr 2060 schrittweise auf 506 Millionen zurückgeht. Für den Zeitraum von 2008 bis 2060 wird ein Rückgang der jährlichen Geburtenzahl vorausgesagt.

Gleichzeitig wird vermutet, dass die Zahl der jährlichen Sterbefälle weiter zunimmt. Vermutlich wird die Zahl der Sterbefälle ab 2015 die Zahl der Geburten übersteigen und das Bevölkerungswachstum aufgrund des natürlichen Wachstums somit aufhören. Ab diesem Zeitpunkt wird der positive Wanderungssaldo voraussichtlich der einzige Bevölkerungswachstumsfaktor sein. Ab 2035 dürfte dieser positive Wanderungssaldo jedoch die negative natürliche Veränderung nicht mehr ausgleichen, und es wird vermutlich eine rückläufige Entwicklung in der Bevölkerungszahl geben.

Darüber hinaus dürfte die Bevölkerung der Europäischen Union weiterhin älter werden; der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) wird von 17,1 % im Jahr 2008 auf 30,0 % im Jahr 2060 steigen, und der Anteil der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, wird im gleichen Zeitraum von 4,4 % auf 12,1 % steigen.[36]

Bevölkerungsentwicklung der EU-25 1960 bis 2050 mit Alterszusammensetzung
Bevölkerung in Tausend
Mitgliedstaat Bevölkerung 2008 Bevölkerung 2035 Prozentuale Veränderung Bevölkerung 2060 Prozentuale Veränderung
Belgien Belgien 10.918 11.906 9,05 % 12.295 12,61 %
Bulgarien Bulgarien 07.505 06.535 −12,92 % 5.485 −26,92 %
Danemark Dänemark 05.561 05.858 5,34 % 5.920 6,46 %
Deutschland Deutschland 81.752 79.150 −3,18 % 70.759 −13,45 %
Estland Estland 01.340 01.243 −7,24 % 1.132 −15,52 %
Finnland Finnland 05.375 05.557 3,39 % 5.402 0,50 %
Frankreich Frankreich 63.136 69.021 9,32 % 71.800 13,72 %
Griechenland Griechenland 11.330 11.575 2,16 % 11.118 −1,87 %
Irland Irland 04.480 06.057 26,04 % 6.752 37,51 %
Italien Italien 60.626 61.995 2,26 % 59.390 −2,04 %
Lettland Lettland 02.230 01.970 −11,60 % 1.682 −24,57 %
Litauen Litauen 03.245 02.998 −7,61 % 2.548 −21,48 %
Luxemburg Luxemburg 0.0512 0.0633 23,63 % 732 42,97 %
Malta Malta 0.0416 0.0429 3,12 % 405 −2,64 %
Niederlande Niederlande 16.655 17.271 3,70 % 16.596 −0,35 %
Osterreich Österreich 08.404 09.075 7,98 % 9.037 7,53 %
Polen Polen 38.200 36.141 −5,39 % 31.139 −18,48 %
Portugal Portugal 10.617 11.395 7,33 % 11.265 6,10 %
Rumänien Rumänien 21.414 19.619 −8,38 % 16.921 −20,98 %
Schweden Schweden 09.416 10.382 10,26 % 10.875 15,49 %
Slowakei Slowakei 05.435 05.231 −3,75 % 4.547 −16,34 %
Slowenien Slowenien 02.050 01.992 −2,83 % 1.779 −13,22 %
Spanien Spanien 47.190 53.027 12,37 % 51.913 10,01 %
Tschechien Tschechien 10.533 10.288 −2,33 % 9.514 −9,67 %
Ungarn Ungarn 09.986 09.501 −4,86 % 8.717 −12,71 %
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 62.436 70.685 13,21 % 76.677 22,81 %
Zypern Republik Zypern 0.0804 1.121 39,4 % 1.320 64,18 %
Europaische Union Europäische Union 502.489 520.654 3,62 % 505.719 0,64 %

Demografiestrategie der EU[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2006 wurden von der Europäischen Kommission fünf strategische Maßnahmen zur „Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels“ vorgeschlagen:[37]

  • Unterstützung der demografischen Erneuerung durch bessere Bedingungen für Familien und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Förderung der Beschäftigung – mehr Arbeitsplätze und ein längeres Erwerbsleben mit hoher Lebensqualität
  • Steigerung der Produktivität und Wirtschaftsleistung durch Investitionen in Bildung und Forschung
  • Aufnahme und Integration von Migranten in Europa
  • Gewährleistung nachhaltiger öffentlicher Finanzen für angemessene Renten, medizinische Versorgung und Langzeitpflege

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Demographics of the European Union – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung am 1. Januar. In: Tabelle. Eurostat, 2018, abgerufen am 30. Juni 2019.
  2. Europäische Union: Geburtenraten in den Mitgliedstaaten im Jahr 2021, Statista, 22. August 2022
  3. Zahlen für Frankreich enthalten auch die vier Übersee-Départements (Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Réunion) die integraler Teil der EU sind, nicht enthalten sind die Collectivité d’outre-mer und die anderen Territorien, die nicht Teil der EU sind.
  4. Statistik Berlin Brandenburg: Monatsergebnisse
  5. a b Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  6. a b Einwohnerzahlen italienischer Städte
  7. Résultats de la recherche | Insee. Abgerufen am 1. Juli 2023.
  8. Bundesanstalt Statistik Österreich: Bevölkerung zu Quartalsbeginn 2002-2022 nach Bundesland
  9. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein: Monatszahlen Bevölkerung
  10. Statistisches Zentralamt Polen: [1]
  11. Zensus Rumänien 2021 bei citypopulation.de, abgerufen am 9. Juni 2020
  12. Resident population by county and region
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik - Amtliche Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns
  14. Bevölkerung von Prag
  15. https://nsi.bg/en/content/2975/population-districts-municipalities-place-residence-and-sex |titel=Population by towns and sex
  16. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  17. Eurobarometer Spezial – Die Europäer und ihre Sprachen. (Memento vom 9. März 2013 im Internet Archive; PDF; 6,8 MB) Europäische Union; abgerufen am 25. November 2010
  18. Eurobarometer 83.4 (May-June 2015): Climate change, Biodiversity and Discrimination of Minority Groups. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2017; abgerufen am 10. November 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zacat.gesis.org
  19. EuroStat-Glossar:Gesunde Lebensjahre (GLJ), abgerufen am 22. April 2019.
  20. Glossar:Todesfall. European Union, abgerufen am 22. April 2019.
  21. Gesunde Lebensjahre und Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren nach Geschlecht, EuroStat; abgerufen am 22. April 2019.
  22. Sullivan-Methode; abgerufen am 22. April 2019.
  23. Healthy life years. CODED – Eurostat Datenbank für Konzepte und Begriffe (englisch) abgerufen am 22. April 2019.
  24. a b EuroStat-Statistik erklärt: Healthy life years statistics; abgerufen am 22. April 2019.
  25. Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Juni 2003 über die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC)
  26. Lebenserwartung in der EU. Eurostat, abgerufen am 6. Juli 2018.
  27. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 343 (englisch, undp.org [PDF]).
  28. a b c d The World Factbook — Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2020; abgerufen am 10. September 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
  29. a b Eurostat 2005 (Memento vom 8. Dezember 2006 im Internet Archive)
  30. Eurostat 2007 (Memento vom 31. März 2010 im Internet Archive)
  31. epp.eurostat.ec.europa.eu
  32. epp.eurostat.ec.europa.eu (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)
  33. presseurop.eu (Memento des Originals vom 2. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.presseurop.eu
  34. Anzahl deutscher Ruheständler außerhalb der Bundesrepublik wächst
  35. a b 5.4 million children born in EU27 in 2008. (PDF) Eurostat, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2013; abgerufen am 21. Oktober 2014.
  36. Bevölkerungsprojektionen 2008-2060
  37. Demografische Analyse (Kurzzusammenfassung zu fünf Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels, html). Europäische Kommission, abgerufen am 4. Juli 2016. Ohne Artikel-Datum im Artikel-Text (aus Jahr ca. 2013)