Dennis Deletant

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Dennis Deletant, 2019

Dennis John Deletant (* 5. März 1946)[1] ist ein britischer Historiker. Er war Professor der Rumänistik und hat unter anderem an der UCL School of Slavonic and East European Studies, dem University College London, der Georgetown University und der Universität von Amsterdam gelehrt.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deletant wurde am University College London (UCL) promoviert, wo er 1969 auch ein neunmonatiges Postgraduiertenstipendium des British Council erhielt. Er reiste häufig nach Rumänien; dort wurde er 1988 wegen seiner Veröffentlichungen über das Regime von Nicolae Ceaușescu in der britischen Presse und im britischen Rundfunk zu einer Persona non grata erklärt.

Nach der Rumänischen Revolution war Deletant 1990 an der Organisation des British Book Appeal für die Biblioteca Centrală Universitară din București beteiligt. Durch diesen Aufruf wurden zwischen Januar und April 1990 400.000 Buchbände bereitgestellt. Von 1990 bis 1999 war er als Experte für rumänische und moldawische Angelegenheiten leitendes Mitglied des von der britischen Regierung ins Leben gerufenen Sachverständigenrats Know-How Fund. Für seine Dienste erhielt er 1995 die Auszeichnung Officer of the Order of the British Empire.

Deletant war ebenso als Beobachter der rumänischen Parlaments – und Präsidentschaftswahlen im Mai 1990 und September 1991 tätig, außerdem beobachtete er die Kommunalwahlen im Februar 1992, und erneut die Parlamentswahlen im November 1996 und Präsidentschaftswahlen im November 2000. 1991–1994 beriet er das Komitee für Auslandsbeziehungen des Moldawische Parlaments und fungierte als unabhängiger Beobachter während der Moldawischen Parlamentswahlen im Februar 1994 und im März 1998.

Zwischen 2000 und 2001 arbeitete Deletant als Rosenzweig Family Fellow an der Studie Schicksal der Juden in Transnistrien am Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum. Von 2004 bis 2005 war er als Senior Scholar an dem vom Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D.C. finanzierten Cold War International History Project (CWIHP) beteiligt.

Deletant war zwischen dem 30. November 2005 und dem 22. September 2011 als Professor der Rumänistik an der UCL School of Slavonic and East European Studies des University College London und der Universität von Amsterdam (vorübergehende Versetzung) tätig.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deletants Publikationen gehören zu den Standardwerken[2][3] über die Geschichte Rumäniens:

  • Romania under Communist Rule. Center for Romanian Studies in Zusammenarbeit mit der Civic Academy Foundation, 1999, ISBN 973-98392-8-2, S. 203. (englisch)
  • Ceausescu and the Securitate: Coercion and Dissent in Romania, 1965-1989. M.E. Sharpe, 1995, ISBN 1-56324-633-3, S. 424. (englisch)
  • Communist Terror in Romania: Gheorghiu-Dej and the Police State, 1948-65. C. Hurst & Co. Publishers, 1999, ISBN 1-85065-386-0, S. 351. (englisch)
  • New Evidence on Romania and the Warsaw Pact, 1955-1989. (englisch) (CWIHP e-dossier #6, veröffentlicht als CD-ROM für die Konferenz Romania and the Warsaw Pact, gefördert von der CWIHP in Bukarest, Oktober 2002)
  • Security Intelligence Services in New Democracies: The Czech Republic, Slovakia and Romania. mit Kieran Williams, Studies in Russian and East European History and Society, Palgrove, 2001, ISBN 0-333-71372-9, S. 291.
  • Hitler's Forgotten Ally: Ion Antonescu and His Regime, Romania 1940–1944. Palgrave MacMillan, Basingstoke 2006, ISBN 1-4039-9341-6, S. 379. (engl.)
  • Verschiedene Lehrbücher zur Rumänischen Sprache wie „Teach Yourself - Get Started in Romanian“ (deutsch Rumänisch für autodidaktische Anfänger) oder „Romanian: An Essential Grammar“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dennis John Deletant. In: Facultatea de Istorie şi Filosofie, Universitatea Babeş-Bolyai.
  2. historicum.net, Standardwerke
  3. Dennis Deletant is one of the leading authorities on the history of Romania since the 1930s. In: history.ac.uk, Reviews in History: Hitler's Forgotten Ally: Ion Antonescu and His Regime, Romania 1940–1944, Dezember 2009