Desintegration

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Unter Desintegration versteht man die Auflösung eines sozialen Zusammenhalts innerhalb einer Gruppe, die sich bei sozialem Wandel, insbesondere der Modernisierung, ergibt. Von Desintegration können Staaten, Gesellschaften, soziale Schichten oder Gemeinschaften wie etwa Familien betroffen sein. Desintegration führt bei den betroffenen Gruppen und Individuen zu Desorientierung, die nach Wilhelm Heitmeyers Desintegrationstheorien eine wesentliche Ursache der Entstehung von Gewalt ist. Ein bekanntes Beispiel für die Desintegration eines Staates ist der Zerfall der Sowjetunion, der 1991 zur Bildung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten führte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Heitmeyer: Das Desintegrations-Theorem. Ein Erklärungsansatz zu fremdenfeindlich motivierter, rechtsextremistischer Gewalt und zur Lähmung gesellschaftlicher Institutionen. In: Ders. (Hrsg.): Das Gewalt-Dilemma. Gesellschaftliche Reaktionen auf fremdenfeindliche Gewalt und Rechtsextremismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-11905-2, S. 29–69.
  • Claudine Hengstenberg: Die Wahrnehmung sozialer Desintegration als Globalisierungsfolge. Der Einfluss von politischer Kultur, Politik, Medien und emotionaler Kompetenz auf die politische Resonanz der Bürger. 2008, VDM Verlag Dr. Müller, ISBN 9783836461566.
  • Peter Imbusch, Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Integration – Desintegration. Ein Reader zur Ordnungsproblematik moderner Gesellschaften. VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 3-53-115583-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Desintegration – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen