Deutsche Botschaft Kyjiw

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Deutsche Botschaft Kyjiw

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Staatliche Ebene Bund
Stellung Botschaft
Geschäftsbereich Auswärtiges Amt[1]
Gründung 1992
Hauptsitz UkraineUkraine Kiew
Botschafter Martin Jäger
Netzauftritt www.kyjiw.diplo.de
Deutsche Botschaft Kyjiw (2017)

Die Deutsche Botschaft Kyjiw ist die diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine.

Lage und Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Botschaft liegt im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew zwischen dem Nationalen Opernhaus (Taras-Schewtschenko-Opernhaus) und der Wladimirkathedrale. Die Straßenadresse der Kanzlei lautet: Wul. Bohdana Chmelnyzkoho 25, 01901 Kiew. Die Visastelle befindet sich im Businesszentrum „101 Tower“, 22.Etage, Wul. Lwa Tolstogo 57, 01901 Kiew.

Das 2 km nördlich gelegene Außenministerium ist in der Regel in wenigen Minuten erreichbar. Zum 35 km östlich befindlichen internationalen Flughafen Kiew-Boryspil ist mit einer Fahrtzeit von einer Dreiviertelstunde zu rechnen. Der Kiew Schiffsanleger am Dnipro liegt 2 km nördlich.

Das Kanzleigebäude wurde in den Jahren 2000 bis 2002 errichtet. Es hebt sich mit einer modernen Fassade von den traditionellen Fassaden der Nachbargebäude ab. Die Büros orientieren sich zu den offenen Gebäudeseiten und zu dem Innenhof hin. Um den starken Besucherverkehr zu bewältigen, gibt es auf der Rückseite des Gebäudes eine breite Überdachung. Von dieser Seite aus waren die Schalter der Visastelle und des Konsularreferats für das Publikum zu erreichen. Angesichts der Auslastung wurde die Visastelle in den folgenden Jahren in ein Geschäftshaus verlegt. Die Baukosten für das 1800 m² Nutzfläche bietende Bürohaus lagen bei rund 19 Millionen Deutsche Mark.[2]

Als Kunst am Bau wurden Werke von Stefanie Busch eingebracht:

  • »Ukrainische Flusslandschaft«, Schablonenmalerei im Atrium
  • »Vogelschwarm«, geätztes Relief am Eingang der Visastelle
  • »Waldlandschaft«, Lichtkasten im Eingangsflur.[3]

Auftrag und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutsche Botschaft Kyjiw hat den Auftrag, die deutsch-ukrainischen Beziehungen zu pflegen, die deutschen Interessen gegenüber der Regierung der Ukraine zu vertreten und die Bundesregierung über Entwicklungen in der Ukraine zu unterrichten.

In der Botschaft werden die Sachgebiete Politik, Wirtschaft, Kultur und Presse bearbeitet. Es besteht ein Militärattachéstab.

Das Referat für Rechts- und Konsularaufgaben der Botschaft bietet deutschen Staatsangehörigen alle konsularischen Dienstleistungen und Hilfe in Notfällen an. Es besteht ein telefonischer Rufbereitschaftsdienst. Der konsularische Amtsbezirk der Botschaft umfasst in der Regel die Bezirke (Oblast) des Landes, die sich nicht in dem Amtsbezirk des Generalkonsulats Donezk befinden. Die Visastelle erteilt Einreiseerlaubnisse für ukrainische Staatsangehörige.

In der Stadt Donezk besteht seit 2009 ein Generalkonsulat, das in der Regel für den Amtsbezirk Donezk, Saporischschja, Charkiw, Dnipropetrowsk und Luhansk zuständig ist. Die Abgrenzung der Zuständigkeiten kann angesichts politischer Spannungen abweichen. So wurde der Dienstsitz des Generalkonsulats im Jahr 2015 nach Dnipro verlegt.

Honorarkonsuln der Bundesrepublik Deutschland sind in Charkiw, Czernowitz, Lemberg und Odessa bestellt und ansässig.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesrepublik Deutschland unterhielt seit dem 1. August 1989 ein Generalkonsulat in Kiew. Dieses wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion am 7. Februar 1992 in eine Botschaft umgewandelt.

Wegen des Einmarsches russischer Truppen am 24. Februar 2022 wurden die Vertretungen in Kiew und Dnipro vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen. Am 27. Februar 2022 hat das entsandte Personal das Gastland verlassen.[4][5] Am 10. Mai 2022 kündigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in Kiew an, dass die Botschaft am selben Tag mit „einer Minimalbesetzung“ wieder eröffnet wird.[6]

Die Eigenschreibweise der deutschen Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt wurde am 23. Februar 2024 von „Kiew“ in „Kyjiw“ geändert.[7][8][9]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemäß § 2 GAD bilden die Zentrale des Auswärtigen Amts und die Auslandsvertretungen eine einheitliche Oberste Bundesbehörde.
  2. Deutsche Botschaft Kiew Neubau. In: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  3. Martin Seidel: Kunst am Bau bei Deutschen Botschaften und anderen Auslandsbauten. In: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): BMVBS-Online-Publikation. Nr. 11, September 2011, ISSN 1869-9324, S. 108 ff. (d-nb.info [PDF; abgerufen am 31. Januar 2022]).
  4. Aktueller Hinweis für deutsche Staatsangehörige in der Ukraine am 27.02.2022. In: Deutsche Botschaft Kiew. Auswärtiges Amt, 27. Februar 2022, abgerufen am 27. Februar 2022.
  5. Daniel Brössler: Die verstummte Botschafterin. In: Süddeutsche Zeitung. 7. März 2022, abgerufen am 13. April 2022.
  6. Deutsche Botschaft in Kiew soll wieder mit Minimalbesetzung öffnen. In: Der Tagesspiegel. 10. Mai 2022, abgerufen am 10. Mai 2022.
  7. Kyjiw statt Kiew – Auswärtiges Amt ändert Schreibweise - WELT. 23. Februar 2024, abgerufen am 23. Februar 2024.
  8. Kiew wird Kyjiw: Auswärtiges Amt ändert Schreibweise. In: Der Spiegel. 23. Februar 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 23. Februar 2024]).
  9. deutschlandfunk.de: Länderverzeichnis - Kyjiw statt Kiew - Auswärtiges Amt ändert Schreibweise der ukrainische Hauptstadt. Abgerufen am 23. Februar 2024.

Koordinaten: 50° 26′ 46,3″ N, 30° 30′ 39,8″ O