Deutsche Handballmeister (Frauen)

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Die folgenden Listen geben einen Überblick über die deutschen Handballmeister der Frauen.

Bis 1933 existierte in Deutschland kein Dachverband für Handball. Daher spielten unabhängig voneinander mehrere Sportverbände ihre Feldhandball-Meister aus – mit unterschiedlichen Titeln (wie Deutscher Meister, Reichssieger oder Bundesmeister). Während des NS-Regimes wurde eine einheitliche deutsche Meisterschaft erst ab 1934 vom Reichsbund für Leibesübungen etabliert (Juli 1934 Deutscher, ab Ende 1938 Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen). Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen die beiden deutschen Staaten separate Meisterschaften aus. Später vom DHB nicht anerkannte (West-)deutsche Großfeld-Meister gab es schon 1947, DDR-Großfeld-Meister seit 1949. Die DDR suchte 1951 ihren ersten Hallenhandballmeister, die BR Deutschland zog 1958 nach.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keine Berücksichtigung in der folgenden Übersicht fanden sämtliche vor 1934 ausgetragene Großfeldmeisterschaften, da in diesen Jahren mehrere Meisterschaften von verschiedenen Verbänden ausgetragen wurden. Ebenfalls keine Berücksichtigung fanden die drei Großfeldmeisterschaften von 1947 bis 1949, da diese vom DHB nicht anerkannt sind.

Rang Verein Titel Halle Großfeld Kleinfeld
seit 1992 BRD (1958–91) DDR (1951–91) BRD (1950–68) DDR (1949–67) 1934–45 1969–73
1. HC Leipziga 23 6 15 2
2. BSG Fortschritt Weißenfels 15 6 9
3. 1. FC Nürnberg 13 3 3 5 2
4. Bayer 04 Leverkusen 12 11 1
5. Eimsbütteler TV 10 4 3 3
6. Frankfurter Handball Clubb 7 1 6
TV Lützellinden 7 4 3
Thüringer HC 7 7
9. SC Empor Rostock 6 3 3
10. TuS Walle Bremen 5 4 1
11. TSC Berlin 4 4
TuS Eintracht Minden 4 4
Post SV Münchenc 4 4
BSG Motor Weimard 4 2 2
SG BBM Bietigheim 4 4
16 BSG Stahl West Leipzige 3 3
VfR Mannheim 3 2 1
18 TSV GutsMuths Berlin 2 1 1
Düsseldorfer SV 04f 2 1 1
TV Vorwärts Frankfurt 2 2
TuS Alstertal Hamburg 2 2
SC Union 03 Hamburg 2 2
RSV Mülheim 2 2
BSG Lok Rangsdorf 2 2
25 SC Charlottenburg 1 1
SSC Südwest Berlin 1 1
Turngemeinde in Berlin 1 1
Eintracht Frankfurt 1 1
PSV Grünweiß Frankfurt 1 1
SC Urania Hamburg 1 1
VfL 93 Hamburg 1 1
Holstein Kiel 1 1
SC Magdeburg 1 1
DJK/MJC Trier 1 1
SG Weißensee 1 1
BSG Chemie Zeitz 1 1
Borussia Dortmund 1 1
a 
Inklusive VfB Leipzig sowie SC Leipzig inklusive Vorgängervereine (BSG Rotation Leipzig-Mitte und SC Lokomotive Leipzig).
b 
Inklusive Vorgängerverein ASK Vorwärts Frankfurt.
c 
Der Post SV München trat 1950 aufgrund eines Erlasses der Besatzungsbehörden als VfL München an und nahm 1952 wieder seinen ursprünglichen Namen an.
d 
Inklusive Vorgängervereine BSG KWU Weimar und BSG Einheit Weimar.
e 
Inklusive Vorgängervereine SG Kleinzschocher-West Leipzig und SG Vorwärts Leipzig-Südwest.
f 
Inklusive Vorgängerverein Stahl-Union 04 Düsseldorf.

Hallenhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Getrennte Meisterschaften BRD/DDR (1951–1991)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Hallenhandballmeisterschaft der Frauen wurde in der BRD seit 1958 ausgespielt. Bis 1964 fand die Meisterschaft in einer Endrunde der fünf Regionalmeister plus dem Vizemeister des ausrichtenden Verbandes an einem Wochenende in einer Halle statt. Ab 1965 waren nur noch die Regionalmeister teilnahmeberechtigt, die in einer Play-off-Runde (das Heimrecht wurde ausgelost) mit einem abschließenden Endspiel an einem (nicht immer) neutralen Ort den deutschen Meister ermittelten. Seit 1975 existiert die Handball-Bundesliga der Frauen, zunächst mit einer Nord- und einer Süd-Staffel, ab der Saison 1985/86 dann eingleisig.

In der DDR wurde die Hallenhandballmeisterschaft ab 1951 in einer DDR-weiten Oberliga ausgespielt, die vom DTSB veranstaltet wurde. Rekordmeister der DDR im Hallenhandball ist der SC Leipzig mit 15 Titeln.

Jahr Meister BRD Meister DDR
1951 keine Meisterschaft BSG KWU Weimar
1952 SG Weißensee
1953 BSG Rotation Leipzig-Mitte
1954 BSG Einheit Weimar
1955 BSG Fortschritt Weißenfels
1956 BSG Lokomotive Rangsdorf
1957 SC Lokomotive Leipzig
1958 Eimsbütteler TV BSG Fortschritt Weißenfels
1959 Eimsbütteler TV BSG Fortschritt Weißenfels
1960 RSV Mülheim BSG Chemie Zeitz
1961 RSV Mülheim BSG Lokomotive Rangsdorf
1962 SSC Südwest 1947 BSG Fortschritt Weißenfels
1963 Eimsbütteler TV BSG Fortschritt Weißenfels
1964 1. FC Nürnberg BSG Fortschritt Weißenfels
1965 Bayer 04 Leverkusen SC Leipzig
1966 Bayer 04 Leverkusen SC Empor Rostock
1967 Eimsbütteler TV SC Empor Rostock
1968 SC Union 03 Hamburg SC Leipzig
1969 1. FC Nürnberg SC Leipzig
1970 1. FC Nürnberg SC Leipzig
1971 Holstein Kiel SC Leipzig
1972 SC Union 03 Hamburg SC Leipzig
1973 TuS Eintracht Minden SC Leipzig
1974 Bayer 04 Leverkusen TSC Berlin
1975 TuS Eintracht Minden SC Leipzig
1976 TuS Eintracht Minden SC Leipzig
1977 TSV GutsMuths Berlin TSC Berlin
1978 TuS Eintracht Minden SC Leipzig
1979 Bayer 04 Leverkusen TSC Berlin
1980 Bayer 04 Leverkusen TSC Berlin
1981 PSV Grünweiß Frankfurt SC Magdeburg
1982 Bayer 04 Leverkusen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1983 Bayer 04 Leverkusen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1984 Bayer 04 Leverkusen SC Leipzig
1985 Bayer 04 Leverkusen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1986 Bayer 04 Leverkusen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1987 Bayer 04 Leverkusen ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1988 TV Lützellinden SC Leipzig
1989 TV Lützellinden SC Empor Rostock
1990 TV Lützellinden ASK Vorwärts Frankfurt (Oder)
1991 TuS Walle Bremen SC Leipzig

Gesamtdeutsche Meisterschaft (seit 1992)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein entsprechender Ligaverband fand sich 1996 zusammen[1], der die Meisterschaft in Eigenregie unabhängig vom DHB austrägt. Zwischen 2004 und 2013 wurde der deutsche Meister der Frauen nach dem Ende der Ligarunde durch Play-off-Spiele ermittelt.

Saison Handballmeister
1991/92 TuS Walle Bremen
1992/93 TV Lützellinden
1993/94 TuS Walle Bremen
1994/95 TuS Walle Bremen
1995/96 TuS Walle Bremen
1996/97 TV Lützellinden
1997/98 VfB Leipzig
1998/99 VfB Leipzig
1999/2000 TV Lützellinden
2000/01 TV Lützellinden
2001/02 HC Leipzig
2002/03 DJK/MJC Trier
2003/04 Frankfurter Handball Club
2004/05 1. FC Nürnberg
2005/06 HC Leipzig
2006/07 1. FC Nürnberg
2007/08 1. FC Nürnberg
2008/09 HC Leipzig
2009/10 HC Leipzig
2010/11 Thüringer HC
2011/12 Thüringer HC
2012/13 Thüringer HC
2013/14 Thüringer HC
2014/15 Thüringer HC
2015/16 Thüringer HC
2016/17 SG BBM Bietigheim
2017/18 Thüringer HC
2018/19 SG BBM Bietigheim
2019/20 kein Meister
2020/21 Borussia Dortmund
2021/22 SG BBM Bietigheim
2022/23 SG BBM Bietigheim

Feldhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DT und DSB (1921–1933)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1933 existierte in Deutschland kein Dachverband für Handball. Daher spielten unabhängig voneinander mehrere Sportverbände ihre Meister aus – mit unterschiedlichen Titeln (wie Deutscher Meister, Reichssieger oder Bundesmeister): In der Zeit von 1922 bis 1933 wurden von der Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik (DSB), dem Vorgänger des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, und der Deutschen Turnerschaft (DT) separate Wettbewerbe ausgerichtet. Von 1931 bis 1933 traten die Sieger dieser beiden Verbände in einem Endspiel gegeneinander an.

Jahr DT DSB
1921 Oldenburger Turnerbund keine Meisterschaft
1922 Berliner Turngenossenschaft
1923 TV Eintracht Frankfurt SV Siemens Berlin
1924 nicht ausgetragen SV Siemens Berlin
1925 Turngemeinde in Berlin SV Brandenburg Berlin
1926 Hamburger TS Barmbek-Uhlenhorst SC Charlottenburg
1927 nicht ausgetragen Guts Muts Dresden
1928 Hamburger TS Barmbek-Uhlenhorst SC Charlottenburg
1929 TV Vorwärts Breslau SC Charlottenburg
1930 TV Vorwärts Breslau SC Victoria Hamburg
1931 TV Vorwärts Breslau SC Charlottenburg
1932 TV Vorwärts Breslau SC Charlottenburg
1933 NTSV Breslau SC Charlottenburg

Endspiele zwischen den Meistern der DT und der DSB

  • 1931: TV Vorwärts Breslau – SC Charlottenburg 4:3
  • 1932: SC Charlottenburg – TV Vorwärts Breslau 4:1
  • 1933: SC Charlottenburg – NSTV Breslau 4:2

DRL/NSRL (1934–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1934 bis 1938 wurden die Meisterschaften vom Deutschen Reichsbund für Leibesübungen (DRL) und ab 1939 vom Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) ausgerichtet.

Jahr Meister
1934 Eimsbütteler TV
1935 Eimsbütteler TV
1936 SC Charlottenburg
1937 Eimsbütteler TV
1938 Turngemeinde in Berlin
1939 VfR Mannheim
1940 nicht ausgetragen
1941 VfR Mannheim
1942 Stahl-Union Düsseldorf
1943 Eintracht Frankfurt
1944 nicht ausgetragen
1945 nicht ausgetragen

Zonenmeister (1947–1949)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese vom Deutschen Arbeitsausschuss für Handball in der Britischen Zone (DAH) (1947) und vom Deutschen Arbeitsausschuss für Handball (DAH) (1948 und 1949) ausgerichteten Zonenmeisterschaften sind vom DHB nicht anerkannt, da die Meisterschaften vor Gründung des DHB (am 1. Oktober 1949 in Mülheim) ausgetragen wurden und nicht alle Bundesländer daran teilnahmen.

Jahr Meister
1947 Düsseldorfer SV 04
1948 Düsseldorfer SV 04
1949 Schwarz-Weiß Barmen

DHB und DHV (1949–1968)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Meister BRD (DHB) Meister DDR (DHV)
1949 keine Meisterschaft SG Kleinzschocher-West Leipzig
1950 VfL München SG Vorwärts Leipzig-Südwest
1951 TuS Alstertal Hamburg BSG Stahl West Leipzig
1952 TuS Alstertal Hamburg BSG KWU Weimar
1953 SC Urania Hamburg BSG Einheit Weimar
1954 TV Vorwärts Frankfurt SC Fortschritt Weißenfels
1955 Post SV München SC Fortschritt Weißenfels
1956 Eimsbütteler TV SC Lokomotive Leipzig
1957 Post SV München SC Fortschritt Weißenfels
1958 VfL 93 Hamburg SC Fortschritt Weißenfels
1959 Post SV München SC Fortschritt Weißenfels
1960 Düsseldorfer SV 04 SC Fortschritt Weißenfels
1961 1. FC Nürnberg BSG Fortschritt Weißenfels
1962 TV Vorwärts Frankfurt BSG Fortschritt Weißenfels
1963 1. FC Nürnberg BSG Fortschritt Weißenfels
1964 1. FC Nürnberg SC Empor Rostock
1965 1. FC Nürnberg SC Empor Rostock
1966 Eimsbütteler TV SC Empor Rostock
1967 Eimsbütteler TV SC Leipzig
1968 1. FC Nürnberg keine Austragung

Kleinfeldhandball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Meisterschaften der Frauen im Kleinfeldhandball wurden nur in der BRD zwischen 1969 und 1973 ausgetragen.

Jahr Meister
1969 1. FC Nürnberg
1970 TSV GutsMuths Berlin
1971 1. FC Nürnberg
1972 VfR Mannheim
1973 Bayer 04 Leverkusen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über uns. In: hbf-info.de. Offizielle Website der Handball Bundesliga Frauen, abgerufen am 20. Januar 2019.