KfH-Dialysemuseum Fürth

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KfH-Dialysemuseum Fürth

Ausstellungsraum des Dialysemuseums
Daten
Ort Fürth Welt-IconKoordinaten: 49° 29′ 8,2″ N, 10° 58′ 40,5″ O
Art
Eröffnung 1990
Betreiber
KfH-Dialysezentrum
Website

Das KfH-Dialysemuseum Fürth dokumentiert die Geschichte der Blutreinigung und der Dialyse von der Antike bis zur Gegenwart. Es ist im Jakob-Henle-Haus nahe dem Klinikum Fürth untergebracht, das in erster Linie ein Dialysezentrum des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) beherbergt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum in Fürth wurde 1990 von der damaligen leitenden Schwester des Fürther KfH-Dialysezentrums Heidemarie Alexander (1942–2015) begründet und mit Unterstützung der leitenden Ärzte Josef Nikolay und Beatrix Büschges-Seraphin, ihrer pflegerischen Kollegen sowie des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation ausgebaut.

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbau der Haas-Niere im Museum

Das Museum zeigt im Eingangsbereich die Reproduktion eines Harnschauglases aus dem Jahre 1550. Im Ausstellungsraum wird eingangs Thomas Graham vorgestellt, der nach verschiedenen Versuchen mit Membranen im Jahre 1854 den Begriff Dialyse prägte.

Als Nachbauten an Dialysegeräten sind zu sehen:

  • die erste künstliche Niere, mit der 1913 von den Wissenschaftlern J. J. Abel, L. G. Rountree und B. B. Turner im Tierversuch eine Dialyse durchgeführt wurde,[1]
  • die künstliche Niere, mit der Georg Haas im Jahre 1924 in Gießen erstmals einen Menschen dialysierte,[2]
  • die rotierende Trommelniere von Willem Kolff, mit der 1945 zum ersten Mal ein Mensch erfolgreich dialysiert werden konnte[3].
  • eine vertikale Trommelniere von Nils Alwall[4]

Im Original befinden sich im Museum unter anderem

  • eine Beck'sche Blutmühle nach Ernst Pohl,
  • die von Curt Moeller seit 1948 entwickelte Moeller-Niere (Typ III)[5] aus dem Jahre 1955,
  • eine Travenol Tank-Niere aus dem Jahre 1960,
  • eine RSP (Single pass recirculating hemodialysis machine) mit Blutpumpe (Travenol) und Spulendialysator (Avon) aus dem Jahre 1968,
  • eine von Erich Streicher entwickelte Stuttgart-Niere (Hersteller: Fresenius) (1970),
  • eine Kofferniere von Union Carbide Cooperation (1975),
  • Dialysegeräte aus der ehemaligen DDR,
  • Plattendialysatoren nach Frederik Kiil[6].

Abgesehen davon werden zahlreiche weitere Dialysegeräte sowie Dialysekatheter gezeigt und die Entwicklung von Dialyseshunts verdeutlicht.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Wenn es um die Nieren geht: Die Dialyse rettet Leben. (Das KfH-DialyseMuseum in Fürth) In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 99–101, ISBN 978-3-7776-2511-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abel, J. J., Rountree, L. G., and Turner, B. B. The removal of diffusible substances from the circulating blood by means of dialysis. Tn. Assoc. Am. Phys., 28:51, 1913.
  2. Georg Haas (1886–1971): The Forgotten Hemodialysis Pioneer (PDF) (Memento des Originals vom 2. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uniklinikum-giessen.de
  3. Kolff, W. J., and Berk, H. T. J. Artificial kidney, dialyzer with great area. Geneesk. gids., 21:1944.
  4. University of Lund website: Nils Alwall.
  5. Dr. Curt Moeller - Gedächtnisstiftung
  6. Interessengemeinschaft Niere Schweinfurt/Haßberge e.V.: 1963: Plattendialysator von Frederik Kiil, Norwegen