Diana Krall

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Diana Krall, 2008

Diana Jean Krall OC, OBC (* 16. November 1964 in Nanaimo, British Columbia), ist eine kanadische Jazz­pianistin und Sängerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diana Krall, 1998

Krall wuchs in einer musikalischen Familie auf: Die Eltern spielten Klavier, die Großmutter war Sängerin. Bereits im Alter von vier Jahren nahm sie Klavierunterricht. Neben klassischer Musik wurde in ihrem Elternhaus auch viel Jazz gehört. Als Jugendliche zog sie mit der Familie nach Vancouver, wo sie an der High School in einer Jazz-Combo spielte. Mit 15 trat sie in Nanaimo regelmäßig in Restaurants auf.

1980 bekam sie Kontakt zum Jazz-Bassisten Ray Brown, der sie in den folgenden Jahren mit einflussreichen Lehrern und Produzenten zusammenbrachte. Das Vancouver International Jazz Festival finanzierte ihr mit 17 Jahren ein Musikstudium am Berklee College of Music in Boston. Nach drei Semestern zog sie nach Los Angeles, wo der Musiker Jimmy Rowles ihr Klavierspiel verfeinerte und sie an den Gesang heranführte.

1990 ging sie nach New York City, spielte in zahlreichen Bars und schaffte 1993 mit ihrem Debütalbum Stepping Out den Durchbruch. Der einflussreiche Produzent Tommy LiPuma wurde auf sie aufmerksam, nahm sie für GRP Records unter Vertrag und kreierte das Album Only Trust Your Heart. Das dritte Album All For You war 1996 für einen Grammy nominiert und hielt sich über 70 Wochen in den Billboard Traditional Jazz Charts. Love Scenes entstand im Trio mit Russell Malone (Gitarre) und Christian McBride (Bass) und wurde zu einem Hitalbum der späten 1990er Jahre.

Das Album When I Look in Your Eyes aus dem Jahr 1999 fällt durch seine große Orchesterbegleitung auf und unterstreicht ihre Variations- und Innovationslust alter Jazzstandards. Das Album war für mehrere Grammys nominiert. Sie erhielt den Musikpreis in der Kategorie „Beste Jazzinterpretin des Jahres“. Für The Look of Love konnte sie den Arrangeur Claus Ogerman gewinnen. Das Album wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet.

Im September 2001 begann Krall ihre erste Welttournee. Nach den sechs Studioalben wurden auch Live-Mitschnitte ihres Pariser Konzerts im Olympia veröffentlicht. Diana Krall – Live in Paris übertraf ihre alten Rekorde und brachte ihr 2003 den zweiten Grammy für das beste Vocal-Jazz-Album und einen Juno-Award ein. John Clayton (Bass) und Jeff Hamilton (Schlagzeug), die sie bereits auf dem Debütalbum begleitet hatten, gehörten zu ihrer Stammbegleitung.

Im Dezember 2003 heiratete sie den britischen Musiker und Songschreiber Elvis Costello, mit dessen Unterstützung sie zu texten und zu komponieren begann. Gemeinsam arbeiteten sie an dem Album The Girl in the Other Room, das im April 2004 erschienen ist. Als ihre Vorbilder bezeichnet Krall Carmen McRae und vor allem Nat King Cole, die ebenfalls Sänger und Pianisten waren. 2006 brachte sie in New York Zwillinge zur Welt.

Im März 2009 veröffentlichte sie das vom Bossa Nova beeinflusste Album Quiet Nights. Im selben Jahr erschien im September das von Krall produzierte Album Love Is the Answer von Barbra Streisand. Zudem tauchte sie mit dem Song Bye Bye Blackbird[1] bei einem Auftritt im Spielfilm Public Enemies auf.[2] 2012 begleitete sie Paul McCartney auf seinem Album Kisses on the Bottom, das starke Jazz-Einflüsse aufweist.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US  CA
1997 Love Scenes US109
Platin
Platin

(8 Wo.)US
CA
Doppelplatin
×2
Doppelplatin
CA
Erstveröffentlichung: 26. August 1997
Verkäufe: + 1.282.500
1999 When I Look in Your Eyes DE
Gold
Gold
DE
UK71
Silber
Silber

(2 Wo.)UK
US56
Platin
Platin

(60 Wo.)US
CA12
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(3 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 8. Juni 1999
Verkäufe: + 1.485.000
2001 The Look of Love DE15
Gold (German Jazz Award) + Gold
Gold (German Jazz Award) + Gold
Gold (German Jazz Award) + Gold

(25 Wo.)DE
AT15
Gold
Gold

(24 Wo.)AT
CH29
Gold
Gold

(20 Wo.)CH
UK23
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
US9
Platin
Platin

(53 Wo.)US
CA1
Siebenfachplatin
×7
Siebenfachplatin

(30 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 18. September 2001
Verkäufe: + 3.435.000
2004 The Girl in the Other Room DE7
Gold
Gold

(23 Wo.)DE
AT3
Gold
Gold

(19 Wo.)AT
CH7
Gold
Gold

(15 Wo.)CH
UK4
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
US4
Gold
Gold

(25 Wo.)US
CA1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(11 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 31. März 2004
Verkäufe: + 2.180.000
2006 From This Moment On DE16
(9 Wo.)DE
AT15
(7 Wo.)AT
CH15
(10 Wo.)CH
UK29
(7 Wo.)UK
US7
(16 Wo.)US
CA1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(6 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 19. September 2006
Verkäufe: + 370.000
2009 Quiet Nights DE7
(11 Wo.)DE
AT3
Gold
Gold

(12 Wo.)AT
CH10
(12 Wo.)CH
UK11
(4 Wo.)UK
US3
(25 Wo.)US
CA2
(13 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 31. März 2009
Verkäufe: + 242.500
2012 Glad Rag Doll DE17
(7 Wo.)DE
AT8
(10 Wo.)AT
CH13
(12 Wo.)CH
UK21
(2 Wo.)UK
US6
(11 Wo.)US
CA2
Gold
Gold

(7 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2012
Verkäufe: + 149.000
2015 Wallflower DE9
(17 Wo.)DE
AT5
Gold
Gold

(15 Wo.)AT
CH5
(12 Wo.)CH
UK19
(4 Wo.)UK
US10
(9 Wo.)US
CA2
Platin
Platin

(8 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 3. Februar 2015
Verkäufe: + 194.000
2017 Turn Up the Quiet DE16
(4 Wo.)DE
AT5
(9 Wo.)AT
CH10
(7 Wo.)CH
UK32
(1 Wo.)UK
US18
(2 Wo.)US
CA8
(9 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2017
Verkäufe: + 88.000
2018 Love Is Here to Stay DE20
(2 Wo.)DE
AT4
(7 Wo.)AT
CH12
(4 Wo.)CH
UK33
(1 Wo.)UK
US11
(4 Wo.)US
CA19
(4 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 14. September 2018
mit Tony Bennett; Verkäufe: + 56.000
2020 This Dream of You DE30
(3 Wo.)DE
AT15
(3 Wo.)AT
CH13
(6 Wo.)CH
CA82
(1 Wo.)CA
Erstveröffentlichung: 25. September 2020

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Diana Krall – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Public Enemies Soundtrack, amazon.de, abgerufen am 11. Januar 2015
  2. Diana Krall has a Hollywood minute in "Public Enemies" (Memento vom 11. Januar 2015 im Webarchiv archive.today)
  3. Chartquellen: DE AT CH UK US/CA