Die glorreichen Sieben (1960)

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Film
Titel Die glorreichen Sieben
Originaltitel The Magnificent Seven
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1960
Länge 128 (24 fps) Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Sturges
Drehbuch William Roberts
Produktion John Sturges
Walter Mirisch
Musik Elmer Bernstein
Kamera Charles Lang
Schnitt Ferris Webster
Besetzung
Die Sieben:

Weitere Personen:

Synchronisation
Chronologie

Die glorreichen Sieben (Originaltitel: The Magnificent Seven) ist ein Western aus dem Jahr 1960 von Regisseur John Sturges. Die Handlung basiert auf dem japanischen Film Die sieben Samurai, wird aber nach Nordamerika verlegt. Der Film wurde von der Mirisch Corporation für United Artists produziert. Er kam am 24. Februar 1961 über den Verleih von United Artists in Deutschland ins Kino. Kinostart in den USA war am 23. Oktober 1960.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein armes mexikanisches Dorf wird regelmäßig von einer Banditenbande um den Anführer Calvera bedroht und ausgeraubt. Einige der Dorfbewohner suchen eine Grenzstadt zu den USA auf, um Gewehre für ihre Verteidigung zu kaufen. Sie erfahren dort von dem US-Amerikaner Chris, dass ihnen ohne Kampferfahrung Gewehre nichts nutzen. Er rät ihnen, Männer mit Gewehren für eine bestimmte Zeit zu engagieren. Chris lässt sich für ihre Sache gewinnen und schafft es, mit dem wenigen Geld und Wertgegenständen der Dorfbewohner fünf fähige Revolvermänner aus den USA für den zu erwartenden Kampf gegen die Banditen zu gewinnen. Ein jugendlicher Heißsporn („Chico“) wird nach einigem Drängen und Wirbel auch noch in die Gruppe aufgenommen. Von der Darstellung und ihrem Auftreten her wirken die Revolvermänner sehr unterschiedlich und scheinen verschiedene Fähigkeiten zu haben, sind sich aber im Kampf ähnlich.

Nach dem Eintreffen im Dorf errichtet die Gruppe zusammen mit den Dorfbewohnern Befestigungen und bildet sie im Gebrauch von Schusswaffen aus. Einen ersten Angriff von Calveras Bande wehren sie erfolgreich ab. Viele der Mexikaner sind jedoch verängstigt und fordern die Sieben auf, das Dorf zu verlassen. Die Gruppe besteht hingegen darauf, den Kampf mit Calvera weiterzuführen und versucht, der Bande die Pferde zu stehlen, das Lager ist jedoch leer. Zur selben Zeit konspirieren einige Dorfbewohner mit den Banditen. Als die Sieben wieder im Dorf eintreffen, werden sie von Calvera überrascht und zunächst entwaffnet. Nachdem sie außerhalb des Dorfes freigelassen worden sind, erhalten sie ihre Waffen wieder zurück. Sie verständigen sich darauf, erneut zurückzukehren und zu kämpfen.

Beim letzten Gefecht, an dem sich schließlich auch die Dorfbewohner beteiligen, werden die zahlenmäßig weit überlegenen Banditen besiegt und fast vollständig aufgerieben. Jedoch kommen auch vier der sieben Kämpfer um, nämlich Bernardo O’Reilly, Lee, Harry Luck und Britt. Chris kommentiert den Verlust der Vier mit einem Zitat des Dorfältesten: „Nur die Farmer konnten gewinnen. Wir haben verloren! – Wir verlieren immer!“ Chris und Vin reiten davon. Chico bleibt im Dorf bei Petra, einer jungen Frau, in die er sich verliebt hat.

Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Soundtrack stammt von Elmer Bernstein. Der Soundtrack wurde von mindestens 19 Labels in unterschiedlichen Zusammenstellungen veröffentlicht.[2] Die ursprüngliche Film-LP enthielt nur 12 Titel. Die bisher vollständigsten Zusammenstellungen auf CD enthalten 23 Titel:

  1. Main Title And Calvera
  2. Council
  3. Quest
  4. Medley: Strange Funeral / After The Brawl
  5. Vin’s Luck
  6. And Then There Were Two
  7. Fiesta – Elmer Bernstein & his Orchestra
  8. Stalking
  9. Worst Shot
  10. The Journey
  11. Toro
  12. Training
  13. Calvera’s Return
  14. Calvera Routed
  15. Ambush
  16. Petra’s Declaration
  17. Bernardo
  18. Surprise
  19. Defeat
  20. Crossroads
  21. Harry’s Mistake
  22. Calvera Killed
  23. Finale

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Fassung[3] entstand bei der Ultra-Film Synchron GmbH in Berlin.

Die Sieben:

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Yul Brynner Chris Adams Heinz Giese
Steve McQueen Vin Herbert Stass
Charles Bronson Bernardo O’Reilly Franz Nicklisch
Horst Buchholz Chico Horst Buchholz
Robert Vaughn Lee Rainer Brandt
Brad Dexter Harry Luck Horst Niendorf
James Coburn Britt Friedrich Joloff

Weitere Personen:

Darsteller Rolle Synchronsprecher
Eli Wallach Calvera Arnold Marquis
Wladimir Sokoloff Dorfältester Eduard Wandrey
Rosenda Monteros Petra, Chicos Braut Sabine Eggerth
Jorge Martínez de Hoyos Hilario Axel Monjé
Valentin de Vargas Calveras Gefolgsmann Gerd Martienzen
Rico Alaniz Sotero n.n.
Natividad Vacío Miguel n.n.
Robert J. Wilke Wallace (bei Eisenbahn) Knut Hartwig
Whit Bissell Bestatter Chamlee Heinz Petruo
Bing Russell Robert, Henrys Reisegefährte n.n.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die hier zu findenden Aussagen sollten mit reputablen Belegen versehen und an passenden Stellen des Artikels untergebracht werden (siehe auch die Ausführungen in den Formatvorlagen Film und Fernsehsendung, frühere Diskussionen zu dem Thema und die Empfehlungen zum Aufbau eines Artikels und zur Zurückhaltung bei Listen).
  • Aus den Credits geht hervor, dass der Bekanntheitsgrad der Darsteller zur Zeit der Entstehung ein ganz anderer war als in der Rückschau: Robert Vaughn und Brad Dexter werden vor James Coburn genannt.
  • Komponist John Barry zitiert die von Elmer Bernstein komponierte Titelmelodie in seiner Filmmusik zum James-Bond-Film Moonraker – Streng geheim.
  • 1998 griff eine amerikanische Fernsehserie das Thema unter dem gleichnamigen Titel in 23 Episoden wieder auf.
  • Im Science-Fiction-Film Westworld (1973) spielte Yul Brynner einen schwarz gekleideten Revolverheld-Androiden im Stil seiner Darstellung aus Die glorreichen Sieben. Die Rolle in Westworld war somit gleichsam eine Hommage, eine Parodie und zugleich eine Nachahmung seiner Rolle in Die glorreichen Sieben.[4][5][6]
  • Es gibt ferner eine Kinderbuchreihe von Alfred Weidenmann, die die Bezeichnung Die glorreichen Sieben ebenfalls verwendet.
  • Der Stoff wurde vom Münsterschen Theaterlabel Herz&Mund für das Theater bearbeitet und am 1. Oktober 2004 im Theater im Pumpenhaus in Münster uraufgeführt.
  • Im Werk Der Dunkle Turm von Stephen King (im Teil Wolfsmond) wird ein Bezug zwischen der Hauptgruppe des Buches und den Glorreichen Sieben hergestellt, auch ist „Wir sind Reisende in Blei“ ein wiederkehrender Satz in diesem Buch. Und auch ein Handlungsort – die Calla Bryn Sturgis – ist eine Hommage an Hauptdarsteller und Regisseur.
  • The Clash nahmen 1980 einen gleichnamigen Song auf.
  • In der Episode Die glorreichen Ferengi (The Magnificent Ferengi, Staffel 6, Folge 10) aus der Serie Star Trek: Deep Space Nine finden sich – ähnlich wie in Die glorreichen Sieben – sechs Ferengi zu einer anfangs aussichtslosen Mission zusammen.
  • Der Film Sador – Herrscher im Weltraum ist eine Adaption an das Genre Science-Fiction. Robert Vaughn tritt darin in einer vergleichbaren Rolle auf.
  • Die Band Thunder benannte ihr siebentes Studioalbum in Anlehnung an den Film The Magnificent Seventh.
  • Im Film ¡Drei Amigos! wird die grundsätzliche Handlung adaptiert und persifliert. Hier treten jedoch nur drei Helden wider Willen einer Horde Banditen gegenüber.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joe Hembus merkt an, der Film sei „glorreich besetzt“ und markiere „den Beginn des japanischen Zeitalters im Western“; es bleibe den Helden bei Kurosawa wie bei Sturges nur „der bittere Geschmack der Unbehaustheit“.[7]

Phil Hardy nennt den Film „einen höchst einflussreichen Western“. Sturges’ Regie betone erfolgreich die Setpiece-Einstellungen, durch die die einzelnen Figuren mit Leben erfüllt würden, jedoch auf Kosten des erzählerischen Flusses.[8]

„Gelungene Western-Umsetzung des japanischen Klassikers ‚Die sieben Samurai‘ mit Action, Spannung, Psychologie und einer großen Starbesetzung; der Film wurde immer wieder kopiert – aber nie mehr erreicht.“

Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“[9]

„Schauspielerische Leistungen, phantastische Landschaftsaufnahmen und die aufregenden Kampfszenen machen den Film zu einem Wildwest-Meisterwerk.“

Stern

„Ein spannender Western, der die Folklore geschickt in die rauhe Handlung einfügt, eine exzellente Kameraarbeit aufzuweisen hat und besonders in den Nebenrollen von beachtlichen schauspielerischen Leistungen lebt.“

„Dieser nur anfangs witzige Film des Regisseurs John Sturges zeigt, daß die moralische Aufrüstung des Western zum staatsbürgerlichen Unterricht Fortschritte macht. Während die Colts noch rauchen, werden die Cowboys schon von Zweifeln am Wert ihres Tuns befallen, verbreiten sich über den Segen der heimatlichen Scholle und preisen die Vorzüge eines geordneten Familienlebens. Noch beim Kämpfen finden sie Gelegenheit, abenteuersüchtigen Jugendlichen ins Gewissen zu reden. Neben dem vorwiegend behutet agierenden Glatzkopf Yul Brynner gibt Deutschlands Star-Jugendlicher Horst Buchholz seinen Wildwest-Einstand mit Anstand.“

Der Spiegel Nr. 11 vom 8. März 1961

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Filmmusik von Elmer Bernstein wurde 1961 für den Oscar nominiert. Das Titelthema gilt bis heute als eine der bekanntesten Western-Filmmusiken überhaupt und wurde später unter anderem auch in der Werbung verwendet. Am bekanntesten wurde dabei die Version für eine Zigarettenmarke. Die glorreichen Sieben wurde 2013 in das National Film Registry aufgenommen.

Fortsetzungen und Neuverfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die glorreichen Sieben fand insgesamt drei Fortsetzungen, die ebenfalls im Wilden Westen spielen, an den Erfolg des Originals aber nicht anknüpfen konnten:

Außerdem entstand unter der Regie von Antoine Fuqua eine gleichnamige Neuverfilmung, die 2016 erschienen ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Die glorreichen Sieben. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2010 (PDF; Prüf­nummer: 23 962 V).
  2. Übersicht der verschiedenen Soundtracks zum Film, abgerufen am 13. September 2013.
  3. Die glorreichen Sieben. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 28. März 2021.
  4. Jason Newman: Paranoid, Android: How 'Westworld' Pioneered Modern Science Fiction. In: Rolling Stone. 8. Dezember 2014, abgerufen am 8. September 2017 (englisch).
  5. Scott Von Doviak: If You Like The Terminator…: Here Are Over 200 Movies, TV Shows, and Other Oddities That You Will Love. Limelight Editions, 2012, ISBN 978-0-87910-397-2 (englisch, Auszüge bei Google Books. [abgerufen am 8. September 2017]).
  6. Andrew M. Butler: Solar Flares: Science Fiction in the 1970s. Liverpool University Press, 2012, ISBN 978-1-84631-779-8, S. 214 (englisch, Auszüge bei Google Books [abgerufen am 8. September 2017]).
  7. Joe Hembus: Western-Lexikon – 1272 Filme von 1894–1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S. 244 ff.
  8. Phil Hardy: The Encyclopedia of Western Movies. Woodbury Press Minneapolis 1984. ISBN 0-8300-0405-X. S. 276.
  9. Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 309–310 (Wertung: 3½ Sterne = außergewöhnlich)
  10. Die glorreichen Sieben. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]