Dierfeld

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Wappen Deutschlandkarte
Dierfeld
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dierfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 5′ N, 6° 53′ OKoordinaten: 50° 5′ N, 6° 53′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Wittlich-Land
Höhe: 412 m ü. NHN
Fläche: 1,55 km2
Einwohner: 9 (31. Dez. 2022)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Postleitzahl: 54533
Vorwahl: 06572
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 021
Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.vg-wittlich-land.de
Ortsbürgermeister: Roderich von Greve-Dierfeld
Lage der Ortsgemeinde Dierfeld im Landkreis Bernkastel-Wittlich
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Karte
Dierfeld, ehemals befestigtes Hofgut (16./17. Jh.)

Dierfeld ist ein Hofgut, ein Landwirtschaftsbetrieb und eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an, davor der Verbandsgemeinde Manderscheid. Dierfeld ist mit neun Einwohnern derzeit (Stand: 31. Dezember 2022) die kleinste Gemeinde in Deutschland.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dierfeld liegt im Naturpark Vulkaneifel. Der Ort ist nur von Westen her über die Kreisstraße 28 zu erreichen, die den Ort mit Laufeld verbindet. Weitere Nachbarorte sind Wallscheid, Mückeln, Oberscheidweiler, Hasborn, Niederöfflingen und Oberöfflingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort entstand aus einem Jagdhaus, das die Grafen von Manderscheid im 16. Jahrhundert errichtet hatten.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der „Dierfelderhof“ zur Grafschaft Manderscheid, die Teil des Herzogtums Luxemburg war. Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung wurde Dierfeld dem Kanton Dudeldorf im Departement der Wälder zugeordnet.[2]

Im Jahr 1815 wurde das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Damit kam Dierfeld 1816 zum Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier in der Provinz Großherzogtum Niederrhein, die 1822 in der Rheinprovinz aufging. Dierfeld gehörte zur Bürgermeisterei Laufeld.[2] Seit 1946 ist die Gemeinde Teil des Landes Rheinland-Pfalz.

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dierfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 0
1835 22
1871 20
1905 20
1939 22
1950 43
1961 25
Jahr Einwohner
1970 8
1987 7
1997 7
2005 7
2011 10
2017 10
2022 9[4][1]

Mit drei ausländischen Einwohnern beträgt der Ausländeranteil 33,3 % (Stand 2022).[3] Mit zwei weiblichen Einwohnern beträgt die Frauenquote 22,2 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Dierfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister der Gemeinde war Gerhard von Greve-Dierfeld. Seit dem 14. August 2019 ist Roderich von Greve-Dierfeld neuer Ortsbürgermeister.[6]

Bei Wahlen zum Europaparlament, Bundestag und Landtag wird aus organisatorischen Gründen ein gemeinsamer Stimmbezirk mit Manderscheid gebildet.[7][8]

Die Gemeinde Dierfeld ist eine schuldenfreie Gemeinde und hat seit Jahren mit einem Gewerbesteuer-Hebesatz von 900 Prozent den höchsten Gewerbesteuerhebesatz Deutschlands[9] mit den absolut geringsten Einnahmen. Der Hebesatz wurde unter anderem vom ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde, der Inhaber einer örtlichen Baumschule ist, mitbeschlossen.[10]

Wappengeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ursprünglich geführte Wappen der Ortsgemeinde Dierfeld ist identisch mit dem des Adelsgeschlechts Greve-Dierfeld. Daher wurde der Gemeinde die Führung dieses Wappens behördlich untersagt. Laut der Behörde darf das Wappen einer Ortsgemeinde nicht mit einem Familienwappen identisch sein. Es zeigt fünf Lippische Rosen, die für die Herkunft der Familie aus dem Raum Westfalen stehen.[11]

Aktuelles Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Dezember 2022 wurde der Beschluss gefasst, ein eigenes Wappen zu führen. Dieses wurde am 27. Februar 2023 durch die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich genehmigt und per Urkunde verliehen.

Blasonierung: Gespalten durch eine eingeschweifte grüne Spitze, darin ein schräger silberner Wellenbalken, vorn in Gold ein roter Zickzackbalken, hinten in Silber eine fünfblättrige rote Rose mit fünf grünen Kelchblättern und einem goldenen Knopf.

Wappenbegründung: Der rote Zickzackbalken auf goldenem Grund steht für die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Manderscheid. Die fünfblättrige rote Rose bezieht sich auf die Herkunft der Familie von Greve-Dierfeld. Dierfeld kam 1816 zum Kreis Wittlich im Regierungsbezirk Trier in der Provinz Großherzogtum Niederrhein, der 1822 in der Rheinprovinz aufging. Dies symbolisiert der silberne Wellenbalken auf grünem Grund der Rheinprovinz.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dierfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dierfeld in der Vulkaneifel bleibt kleinste Gemeinde Deutschlands. In: Deutschlandfunk. 26. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
  2. a b Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 158 (Google Books)
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. September 2023.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 16. März 2023.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2021; abgerufen am 13. Januar 2021 (siehe Wittlich-Land, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.rlp.de
  7. Bericht in Die Rheinpfalz vom 27. Juli 2008.
  8. dpa: In der kleinsten Gemeinde ist die Wahlbeteiligung hoch. In: www.zeit.de. 7. Februar 2021, abgerufen am 26. September 2023.
  9. Jan Hauser: Die Gemeinden erhöhen weiter die Steuern. In: FAZ.net. 20. August 2019, abgerufen am 28. Januar 2024.
  10. Bericht in Die Rheinpfalz vom 20. Juli 2006.
  11. Warum der kleinsten Gemeinde Deutschlands ihr Wappen verboten wurde, Meldung auf Volksfreund.de vom 28. Dezember 2022.