Direction de la surveillance du territoire

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Die Direction de la surveillance du territoire (DST; deutsch Direktion der territorialen Überwachung) war von 1944 bis 2008 der zivile Inlandsnachrichtendienst Frankreichs mit Sitz in Lille und unterstand dem Innenminister. Er ähnelte dem deutschen Verfassungsschutz. Gesetzliche Grundlage war zuletzt eine Verordnung aus dem Jahr 1982.

Zum 1. Juli 2008 wurde sie mit der Direction centrale des renseignements généraux (DCRG, RG) zur neuen Direction centrale du renseignement intérieur (DCRI) verschmolzen.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktoren des DST:
Name Amtszeit
Roger Wybot 1944–1959
Jean-Gabriel Eriau 1959–1961
Daniel Marius Doustin 1961–1964
Tony Roche 1964–1967
Jeane Rochet 1967–1972
Henri Briard 1972–1974
Jacques Chartron 1974–1975
Marcel Chalet 1975–1982
Yves Bonnet 1982–1985
Rémy Pautrat 1985–1986
Bernard Gérard 1986–1990
Jacques Fournet 1990–1993
Philippe Parant 1993–1997
Jean-Jacques Pascal 1997–2002
Pierre de Bousquet de Florian 2002–2007
Bernard Squarcini 2007–2008

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DST war regional strukturiert und verfügte über fünf Hauptabteilungen in Paris und sieben regionale Direktionen in Lille, Rennes, Bordeaux, Marseille, Lyon, Metz und Tours, zudem gab es vier DST-Außenposten in Französisch-Guayana, Réunion und in Neukaledonien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DST entstand 1955 aus der organisatorischen Trennung des BCRA in DST und SDECE unter der Regierung de Gaulle. Die Mitarbeiter setzten sich hauptsächlich aus ehemaligen Mitarbeitern des ST, dem BCRA und Teilen der Résistance zusammen.

Eine Besonderheit waren die Einsätze der DST in Großbritannien, vor allem in London, die sich aber nicht gegen England, sondern die dort lange Zeit arbeitenden Islamisten richtete. Der Spitzname für London in der DST war Londistan, weil man der Überzeugung war, dass die Briten ausschließlich auf die IRA fixiert waren und deshalb vor islamistischen Hasspredigern die Augen verschlossen. In die Schlagzeilen geriet der DST zu Beginn der 1980er Jahre im Zusammenhang mit der Affäre Farewell, ein Spitzname für den sowjetischen Doppelagenten Wetrow.

Der letzte Direktor der DST, Bernard Squarcini, wurde erster Direktor der Nachfolgeeinrichtung DCRI.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]