Diskussion:Aquitanien

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In der Geologie wird als aquitanisches Becken die Landschaft bezeichnet, die zwischen dem Armorikanischen Massif im Norden, dem Massif Central im Nordosten und Osten und den Pyrenäen im Süden ein zum Atlantik hin offenes Dreieck aufspannt und sämtliche dem variszischen Grundgebirge aufliegenden Gesteinsformationen umfasst. Erste kontinental geprägte Ablagerungen erfolgten bereits im Stefan und in der Permotrias, so z.B. im Becken von Brive. Mit der Liastransgression wurde das aquitanische Becken dann mariner Sedimentationsraum. Aquitanien besteht daher nicht nur ausschliesslich aus geologisch jungen Formationen wie dies z.B. in den Landes der Fall ist.

"Kalkplateaus, die unmittelbar an Bordeaux heranreichen" dürfte so auch nicht ganz richtig sein. Erst nördlich von Blaye reichen die Kreideformationen an die Gironde heran. Es sei denn, die tertiären marinen Flachwasserkalke des Médoc, Blayais und Entre-Deux-Mers werden als "Plateaus" aufgefasst...

--Rudolf Pohl 23:00, 8. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Kennt jemand die Herkunft der Landschaftsbezeichnung? In der englischen Wikipedia wird das baskische "Akitania" erwähnt, das weist für mich auf sehr alte Wurzeln hin und schließt die Römer als erste Namensgeber aus. Mir fallen wenige europäische Regionen ein, die ihre Bezeichnung und Ausdehnung über so lange Zeit fast unverändert erhalten haben, klingt das nicht nach geographischen Ursprüngen? --CarstenDUS 22:34, 23. Aug. 2008 (CEST)[Beantworten]

Zitat: "Als dieser als Heinrich II. von England eingesetzt wurde, erhob er auf weite Teile Frankreichs Anspruch und es begann der mehr als 100 Jahre lang andauernde Krieg zwischen England und Frankreich unter dem besonders Aquitanien zu leiden hatte. 1453 kam Aquitanien endgültig zu Frankreich." Kommentar: Da fehlen wohl fast 200 Jahre bis zum Hundertjährigen Krieg. Heinrich II. hatte damit sicher nichts zu tun. Aquitanien war unter Heinrich II. ein Bestandteil des sogenannten Angevinischen Reichs (siehe dieses). (nicht signierter Beitrag von 84.114.245.28 (Diskussion) 12:56, 24. Dez. 2010 (CET)) [Beantworten]

Der Hundertjährige Krieg wurde von Edward III. von England begonnen. Er war immer noch Herzog von Aquitanien und sollte dem französischen König einen Lehenseid ablegen, worauf es zum Streit über das Lehen kam. Außerdem war Edward der Sohn der Französischen Prinzessin Isabella und machte seinen Thronanspruch geltend. (nicht signierter Beitrag von Bkneuss (Diskussion | Beiträge) 15:35, 6. Jul 2011 (CEST))

Geschichte Aquitaniens zur Zeit des römischen Imperiums[Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit der römischen Eroberung durch Julius Caesar (beschrieben in De Bello Gallico[1]) wurde das Gebiet südlich der Garonne (lat.: Garuna) als Aquitanien bezeichnet. Seine Einwohner wurden zu den vasconischen Völkern gezählt, von denen Caesar nennt: Tarbeller, Bigerrionen, Ptianier, Vasaten (auch Vocaten), Tarusaten, Elusaten, Gater, Auscer, Garumner, Sibulaten und Cocosaten. Sie waren im Gegensatz zu der Bevölkerung des nördlich angrenzenden eigentlichen Galliens keine Kelten und sprachen eine dem heutigen Baskisch nahestehende Sprache (oder Sprachen), von der nur wenige Wörter bekannt sind, durch Ortsnamen und sehr kurze Inschriften.[2]

Die unter Augustus (27 vor Chr.) eingerichtete Provinz Gallia Aquitana umfasste ein Gebiet, das von den Pyrenäen bis zur Loire (lat.: Liger) reichte und damit weit über das durch Caesar als Aquitanien bezeichnete Gebiet hinausging. [3] Die Provinz wurde von den Römern aktiv entwickelt, die einheimische Bevölkerung wurde romanisiert und nahm eine koloniale Abwandlung der lateinischen Sprache an.

Ende des 3. Jahrhunderts, im Rahmen der Reichsreform Kaiser Diocletians, wurde die Provinz Gallia Aquitania dreigeteilt in die Provinzen: Aquitanien I (Zentralmassiv und Berry), Aquitanien II (Bordelais, Charentes und Poitou) und Novempopulana (Provinz der neun Völker zwischen Garonne und den Pyrenäen).[4]

418 wurden die Westgoten mit der Zustimmung der gallorömischen Führungsschicht in den beiden Provinzen Aquitania II und Novempopulana als Foederaten angesiedelt. Sie sollten die Provinzen für das Imperium gegen die Angriffe anderer Barbarenvölker schützen. Unter ihrem König Eurich kündigten die Westgoten ihren Foederatenvertrag und gründeten das tolosanische Reich (Hauptstadt Toulouse). Sie weiteten ihren Einflussbereich Schritt fuer Schritt bis an die Loire, an das Mittelmeer (Narbonensis) und nach Spanien aus (siehe: Toledanisches Reich).[5]

Nach ihrer Niederlage gegen die Franken bei Vouillé im Jahr 507 mussten sich die Westgoten in die Narbonensis und nach Spanien zurückziehen.[6]

Acquitanien? dachte das war Nordfrankreich

  1. Caesar, Gaius Julius: Der Gallische Krieg, Dietrich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1939, Drittes Buch, 56 v. Chr., S. 96-101 - Caesar unterwirft Aquitanien
  2. Mussot-Goulard, Renée: Histoire de la Gascogne, Presse Universitaires de France, Paris, 1996, S. 9-13)
  3. Mussot-Goulard, Renée: Histoire de la Gascogne, Presse Universitaires de France, Paris, 1996, S. 13-18)
  4. Mussot-Goulard, Renée: Histoire de la Gascogne, Presse Universitaires de France, Paris, 1996, S. 18-29)
  5. Wolfram, Herwig: Die Goten - Von den Anfängen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts; Beck Verlag, Muenchen, 1979
  6. Mussot-Goulard, Renée: Histoire de la Gascogne, Presse Universitaires de France, Paris, 1996, S. 35)