Diskussion:Ghasel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ghazal wo entstanden?[Quelltext bearbeiten]

"Südasien" ist der indische Subkontinent. Das Ghazal entstand vermutlich im Iran und setzte sich dort ab 1300 (Mongolensturm!) gegenüber der langen Kasside durch. Im Sultanat von Delhi erschien es bald darauf, vor allem gefördert durch Amir Khusro. --curryfrankeCurryfranke 21:16, 14. Sep. 2009 (CEST)[Beantworten]

Persien ist nicht Suedasien. Und einen Raum "zwischen Indien und Persien" gibt es auch nicht, oder soll das etwa Afghanistan sein? Man loesche das suedasiatische. --Peewit 10:30, 8. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Wortherkunft von Ghasel: Nicht aus dem Arabischen sondern von persisch غزال für Gazelle[Quelltext bearbeiten]

Entsprechend der Herkunft der Form stammt auch die Bezeichnung aus Persien. Es ist das Wort für Gazelle, غزال, wegen der Eleganz in der "Bewegung" der Gedichtform. Habe soeben zur Sicherheit noch einmal in einem Persisch-Wörterbuch nachgesehen und das bestätigt gefunden. Ist übrigens auch von der Wortbetonung eindeutig mit dem "langen" Alif in der zweiten Silbe. Florian Fell 22:57, 8. Jan. 2010 (CET)[Beantworten]

Das ist leider falsch! Dieser Wortstamm kommt definitiv nicht aus dem Persischen, sondern aus dem Arabischen. Im 1. Stamm (Grundbedeutung von ġazala) heißt es "spinnen", und somit ist dieses Wort (= "Gespinst") vergleichbar dem deutschen bzw. westlichen Begriff Text, der sich von Textur herleitet und ebenfalls "Geflecht" bedeutet. Aber die andere Grundform, ġazal, leitet sich ebenfalls aus dem 1. Stamm her, und zwar von ġazila, und bedeutet "sich verliebt benehmen, liebäugeln", aber auch "in Versen preisen". Und somit hat dies alles mit Persisch als Urform nichts zu tun!
Eine der Ableitungen von ġazal (غزل) ist in der Tat ġazāl (غزال), das im Arabischen "Gazelle", aber im Persischen zusätzlich "schöne Frau (Geliebte)" bedeutet (vgl. H. Wehr: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart, Wiesbaden, sowie Junker/Alavi: Persisch-deutsches Wörterbuch, Leipzig). Dennoch erreichte diese Gedichtform besonders im Persischen eine Hochblüte (Rūmī, Ḥāfiẓ und viele andere). Und vor allem bei diesen beiden geht es nicht um eine Geliebte, sondern um den Geliebten (d. i. Gott). Bei Rūmī wird dieser Geliebte metaphorisch mit seinem Lehrer und geliebten Freund Šams-e Tabrīzī gleichgesetzt. Es handelt sich in beiden Fällen um mystische Literatur. Deshalb ergibt der abgeleitete Begriff ġazāl (= Gazelle) keinen wirklichen Sinn, abgesehen davon, dass es im Persischen kein Genus gibt und man nur anhand der Semantik eines Begriffs bzw. dessen arabische Herkunft sein Genus feststellen kann.
Eine weitere Ableitung ist der Name des bedeutenden Denkers und Philosophen al-Ġazzālī (الغزّالي, gest. um 1111). Sein Name bedeutet (im wörtlichen Sinne!) "der mit spinnen zu tun hat". Imruz (Diskussion) 10:52, 10. Jan. 2013 (CET)[Beantworten]

Gedicht über das Ghasel ist nicht von Rückert[Quelltext bearbeiten]

Obwohl es im Internet an vielen Stellen zu lesen ist (Quelle Wikipedia?) ist das Gedicht nicht von Rückert sondern von Gustav Pfizer. Ich habe das in gedruckten Ausgaben beider Autoren überprüft. Deshalb habe ich die entsprechenden Änderungen in dem Artikel vorgenommen. .. 84.44.231.48 14:38, 20. Dez. 2009 (CET)[Beantworten]

Es ist zwar schon ein Weilchen her, doch vielen Dank für deinen Einwurf von 2009, liebe IP 84.44.231.48.
In der Tat stand Friedrich Rückert der orientalischen Dichtkunst in ihren sämtlichen Formen sehr offen und kreativ gegenüber. Vielleicht hängt dies mit seiner außerordentlichen Kenntnis der dortigen Sprachen und deren Geist zusammen. Man lese seine Rumi-Nachdichtungen, die m. E. Schönheit und Ausdruckskraft der Originale in Emotion und Form aufs Gelungenste wiedergeben.
Gustav Pfizer hingegen stammt aus dem Schwäbischen mit seiner unsäglich verengenden pietistisch-evangelikalen Tradition (ich komme selbst ursprünglich aus der dortigen Gegend), die in ihrer Selbstgerechtigkeit kaum zu überbieten ist. Deshalb nimmt nicht wunder, dass er mit dem großartigen Geist, der hinter den originalen Ghaselen steckt, nicht zurechtkommt.--Imruz (Diskussion) 14:06, 17. Mär. 2018 (CET)[Beantworten]

Neuere deutsche Leseausgaben[Quelltext bearbeiten]

Dschelaleddin Rumi: Das Meer des Herzens geht in tausend Wogen. Ghaselen. Übertragen von Friedrich Rückert. Frankfurt: Dagyeli 1988. ISBN 3-935597-06-1 Hafis: Dreiundsechzig Ghaselen des Hafis. Übertragen von Friedrich Rückert; eingel. v. J. C. Bürgel, hrsg. v. W. Fischer. Wiesbaden: Harrassowitz 1988. ISBN 3-447-02809-2

-MrPtroll 08:32, 26. Dez. 2011 (CET)[Beantworten]

"Gedichtform" in der südasiatischen Musik?[Quelltext bearbeiten]

Der Ausdruck "Gedichtform" scheint mir unpassend zu sein, wenn es um Gesang geht. Angesichts der Popularität des Ghazal (Ghasel)-Gesangs erscheint es mir auch als seltsam, wenn hier im Abschnitt "Musik" lediglich die Kindertotenlieder abgehandelt werden. Da sollte mal ein Kenner der indischen, pakistanischen und iranischen Musik ran! --Dlugacz (Diskussion) 09:08, 30. Sep. 2012 (CEST)[Beantworten]

Tatsächlich handelt es sich um eine persische Gedichtform, die ja auch auf dem indischen Subkontinent heimisch ist, seit die Großmoghuln Persisch zur Hof- und Amtssprache gemacht hatten. Dies ist also "Südasien", wie oben erwähnt. Ansonsten hat diese Gedichtform mit einer etwa vorislamischen Tradition Indiens oder "Südasiens" nichts zu tun. Doch wird der Begriff ġazal tatsächlich seit einiger Zeit in der heutigen indischen Umgangssprache mit "Liebeslied" bzw. "Liebeslyrik in Form eines Liedes" gleichgesetzt, was ja auch einer der ursprünglichen Bedeutungen dieses arabischen Begriffs entspricht: "sich verliebt benehmen", "in Versen preisen". Und wenn man davon ausgeht, dass sich die Musik sowieso eng an den Text anlehnt, so ergibt dies durchaus einen Sinn. Eine traditionelle Musikform in Indien und Pakistan ist qawwālī (قوالى) = "Wanderpoeten". Es handelt sich dabei um Musiker, die sich an Sufi-Orden anlehnen. Ihre Poesie handelt von Gottesliebe und benutzt somit die Form der Ghaselen (ġazal). Imruz (Diskussion) 11:07, 10. Jan. 2013 (CET)[Beantworten]

Arabische Wikipedia als Beleg?[Quelltext bearbeiten]

Mit der Quellenangaben oder dem Beleg im Satz "... Gedichtform, die bereits in vorislamischer Zeit[1] auf der Arabischen Halbinsel entstanden ist ..." kann freilich nicht jeder spontan etwas anfangen. Sollte man das nicht ins Deutsche (oder Englische) übersetzen bzw. eine entsprechende "lesbare" Quelle (für die Leser der dt. WP) an die Hand zu geben? MfG, --Georg Hügler (Diskussion) 17:51, 24. Nov. 2015 (CET)[Beantworten]

Da scheint sich das Lemma bzw. der von dir angeführte Link inzwischen verändert zu haben. Er lautet jetzt so (ich setze ihn auch in den Hauptartikel ein). Und der entsprechende Artikel in der persischen Wikipedia ist auch noch akzeptabel (vgl. auch Fußnote 5 des Artikels), aber m. E. nicht wirklich zufriedenstellend. Den deutschen Artikel hingegen finde ich persönlich akzeptabel, und er kann es durchaus mit dem englischen Artikel aufnehmen. Und wie es bei Wikipedia ja auch geschieht, kann das eine oder andere Fehlende noch hinzugefügt werden ... Sowohl der englische als auch der deutsche, ja sogar bis zu einem gewissen Maß der französische Artikel, gehen auch auf die jeweiligen Besonderheiten ein, wie das Ghasel die Dichtkunst der entsprechenden westlichen Sprachen zu Teilen beeinflusst hat. Allerdings listet der englische Artikel darüber hinaus auch noch bedeutende Ghasel-Sänger des Indischen Subkontinents auf, was man durchaus in den deutschen Artikel einfügen könnte; aber andererseits betrifft das Lemma eher die Gedichtform und deren Inhalte als die Musik. Gruß--Imruz (Diskussion) 13:58, 16. Jan. 2016 (CET)[Beantworten]
  1. ar:غزل شعر