Diskussion:Hasmonäer

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Könige von Israel?[Quelltext bearbeiten]

Zu klären ist, ab wann genau die Hasmonäer sich als Könige bezeichneten bzw. bezeichnet wurden. Und ob als "Könige von Judäa" oder "von Israel". WolfgangRieger 14:24, 17. Aug 2006 (CEST)

Johannes Hyrkanus I., [1] oder Johannes Hyrcanos I. (135--105 a.C.), [2]? --Die Barkarole 21:35, 30. Apr. 2007 (CEST) Ab Aristobul I. (104-103 v.Z.) wird der Königstitel getragen (zuvor beschränkt sich die Bezeichnung auf Fürst). Dies ist etwa anhand von münzfunde erkennbar. (nicht signierter Beitrag von 178.191.190.101 (Diskussion) 10:45, 6. Feb. 2011 (CET)) [Beantworten]

Anhaltspunkte[Quelltext bearbeiten]

joerg-sieger.de und http://www.uni-essen.de/Ev-Theologie/courses/course-stuff/lit-metzger-09hellenismus.htm kennen:

  • Mattathias
    • Judas Makkabäus (165–161 v. Chr.)
    • Jonathan (161–143 v. Chr.); hatte Machtbereich ausgeweitet ++ erbaute Burg Masada am Westufer des Toten Meeres, 30 km von der Südspitze entfernt
    • Johannes
    • Simon (143–135 v. Chr.) nannte sich nun mit Zustimmung des Volkes Hoherpriester, Feldherr und Anführer der Juden, führte dann in Israel ein Königtum ein, das sich erneut der Umwelt anpasste, verstärkte also den hellenistischen Einfluss auf das Judentum. Damit erreichte er zwar, dass Judäa ein selbständiger Staat werden konnte, verlor aber die Unterstützung der streng gläubigen Juden gänzlich. http://www.uni-essen.de/Ev-Theologie/courses/course-stuff/lit-metzger-09hellenismus.htm
      • Johannes Hyrkanos I. (135–104 v. Chr.) dehnte den Machtbereich Judäas noch einmal aus. Er nutzte den politischen Verfall Ägyptens und Syriens gegenüber dem aufsteigenden Rom aus und eroberte Gebiete im Norden, Süden und Südosten. Dort ließ er eine sogenannte Zwangsjudaisierung durchführen. Das heißt: er ließ die Bevölkerung der eroberten Gebiete zwangsbeschneiden und verordnete die Beobachtung des jüdischen Gesetzes. +++ Nach dem Tode Antiochus' VII. Sidetes 129 v. Chr konnte Johannes Hyrkanus I. in seinem Lande autonom regieren. Mit Hilfe von Söldnertruppen dehnte er seinen Machtbereich nach Norden, Süden und Südosten aus. Nach der Eroberung von Madeba besetzte er das südliche Ostjordanland, nahm Sichem ein, zerstörte das samaritanische Heiligtum auf dem Berg Garizim und eroberte und zerstörte im Jahre 107 v. Chr. nach einjähriger Belagerung Samaria. Schließlich drang er in die Provinz Idumäa ein, eroberte Adora und Marescha und zwang die Idumäer, die Nachfahren der Edomiter, zur Annahme der Beschneidung und zur Eingliederung in die Jerusalemer Kultgemeinde. Trotz all dieser Erfolge war Johannes Hyrkanus nicht vom Vertrauen des gesamten Volkes getragen. Seine militärischen Erfolge errang er nicht mit einem Heeresaufgebot aus dem Volk, sondern mit angeworbenen Söldnertruppen, die wohl auch die Hauptstütze seiner Macht nach innen darstellten. Hyrkan stieß vor allem auf die Kritik der Pharisäer, die die politischen Maßnahmen und das Machtstreben der Hasmonäer mißbilligten. Nach dem Bruch mit den Pharisäern wandte sich Hyrkan den Sadduzäern zu. Beide Gruppen werden hier urkundlich zum ersten Mal erwähnt. Er errichtete in der östlich von Betlehem gelegenen Ebene buke'a die nach ihm benannte Burg Hyrkania.
        • Aristobulos I. (104–103 v. Chr.) setzte die Judaisierung fort; vor allem in Galiläa, von dem er Teile erobern konnte. Als erster Makkabäer legte er sich ausdrücklich den Königstitel zu. +++ Nach dem Tode Johannes Hyrkanus' (104 v. Chr.) bemächtigte sich sein Sohn Aristobul der Herrschaft, obwohl Hyrkanus seine Gattin als Nachfolgerin bestimmt hatte. Um seine Herrschaft zu sichern, ließ Aristobul seine Mutter und seinen Bruder Antigonus ermorden und drei seiner Brüder gefangensetzen. Aristobul legte sich als erster der Hasmonäer den Königstitel zu. Er unterwarf Teile von Galiläa seiner Herrschaft und zwang die dort ansässigen Ituräer zum Anschluß an die Jerusalemer Kultgemeinde. Als Aristobul nach einjähriger Herrschaft starb (103 v. Chr.), befreite seine Gemahlin Salome Alexandra die drei Brüder Aristobuls aus dem Gefängnis, machte einen von ihnen, Jonatan, zum König und heiratete ihn.
        • Alexander Jannaios (103–76 v. Chr.) oo Salome Alexandra (76–67 v. Chr.) Alexander rundete das Herrschaftsgebiet weiter ab, hatte jedoch mit starkem, innenpolitschem Widerstand zu kämpfen. Unter Salomes Herrschaft, die ihm auf den Königsthron folgte, musste das Königs- und Priesteramt getrennt werden, da eine Frau in der damaligen Zeit unmöglich das Amt des Hohenpriesters übernehmen konnte. Mit ihrer Erkrankung begann der Hasmonäischer Bruderkrieg unter ihren Söhnen ++ Alexander Jannaius - so nannte sich Jonatan als König - führte während seiner ganzen Regierungszeit Krieg, um sein Herrschaftsgebiet zu erweitern. Er mußte dabei manche schwere Niederlage hinnehmen, konnte aber schließlich ganz Palästina und Philistäa seiner Herrschaft unterwerfen. Wie sehr der hellenistischgesonnene und ausschweifend lebende Herrscher bei weiten Kreisen des Volkes verhaßt war, wird besonders darin offenbar, daß seine Gegner, zu denen vor allem die Pharisäer zählten, nach einer Niederlage Alexanders den Seleukiden Demetrios III. Eukarius um Hilfe gegen Alexander anriefen. Alexander wurde von Demetrius bei Sichem geschlagen, konnte dann jedoch den Seleukiden aus dem Lande vertreiben und seine Herrschaft wieder festigen. An seinen Gegnern nahm er furchtbare Rache. Nach Flavius Josephus ließ er 800 von ihnen in Jerusalem kreuzigen. Nach außen hin hatte sich Alexander Jannaius vor allem gegen die Nabatäer zur Wehr zu setzen, die ihr Gebiet südöstlich des Toten Meeres nach Norden und Nordwesten auszuweiten suchten. Der Nabatäerkönig Aretas fügte ihm bei Adida, östlich von Lod, eine schwere Niederlage zu und ließ sich nur durch weitgehende Zugeständnisse zum Abzug bewegen. Vor seinem Tode riet Alexander Jannaius seiner Gemahlin, sich mit den Pharisäern auszusöhnen, da der dauernde Streit mit dieser einflußreichen Partei die Festigkeit des Königtums untergraben mußte. Er erbaute die Burg Alexandreion auf dem karn eseartaba am Westufer des Jordan an der Mündung des wadi farah und die Burg Machärus an der Ostseite des Toten Meeres (zwischen wadi zerka main und wadi modschib) zurück, die als Grenzfestung gegen die Nabatäer diente. ++ Salome Alexandra (76-67 v. Chr.) übernahm nach dem Tode ihres Gatten (76 v. Chr.) die Herrschaft und übertrug das Amt des Hohenpriesters ihrem Sohn Hyrkanus II. Auf den Rat ihres verstorbenen Gemahles hin führte sie die Versöhnung der Hasmonäer mit den Pharisäern herbei. Von nun an mußten die Sadduzäer im Synhedrium die Sitze mit den Pharisäern teilen. Das hatte wiederum eine Verstimmung auf seiten der Sadduzäer zur Folge.
          • Johannes Hyrkanos II. (63–40 v. Chr.) 67 v. Chr. trat Hyrkanus II. die Nachfolge seiner Mutter auf dem Königsthron an, wurde jedoch bald von seinem ehrgeizigen und zielstrebigen Bruder Aristobul, der die Sadduzäer auf seine Seite zu bringen wußte, gezwungen, das Amt des Königs und Hohenpriesters an ihn abzutreten. Auf die Seite Hyrkans trat der Idumäer Antipater, dessen Vater unter Alexander Jannaius und Salome Alexandra Statthalter von Idumäa gewesen war. Antipater veranlaßte Hyrkan, beim Nabatäerkönig Aretas Hilfe zu suchen. Auf das Versprechen Hyrkans, im Ostjordanland Gebiete an die Nabatäer abzutreten, zog Aretas gegen Aristobul zu Felde und belagerte ihn in Jerusalem. Die Entscheidung fiel jedoch nicht durch die Nabatäer, sondern durch das Vordringen der Römer im Vorderen Orient, die für die Folgezeit den Lauf der Ereignisse entscheidend bestimmen sollten.
            • Alexandra
          • Aristobulos II. (67–63 v. Chr.)

ökonom. Lexikon kennt: "Tempel Garizim, welcher im Jahre der Welt 3618 von Sanballat, dem Statthalter über Samarien, erbauet worden, welches aus folgender Ursache geschah. Manasse, des Hohenpriesters Jaddi Bruder, hatte dessen Tochter geheirathet, weshalb ihn die Juden für keinen Priester mehr erkennen wollten, ehe er sich nicht wieder von seiner Frau geschieden habe; damit nun dieses nicht geschehe, so vermittelte Sanballat, daß Manasse in dem von ihm erbaueten Tempel Hoherpriester wurde. Die Freiheit zum Aufbaue des Tempels erhielt der genannte Statthalter von Alexander dem Großen, der damals die Stadt Tyrus belagerte, um so eher, da er von dem Darius abgefallen war. Es hielten sich nur diejenigen Juden zu diesem Tempel, die eines Verbrechens wegen zu Jerusalem bestraft werden sollten, woher eine große Zwietracht unter den sämmtlichen Juden entstand, und dieses um so mehr, da man zu behaupten suchte, daß der neue Tempel der rechte <181, 715> sey, und nicht der Tempel zu Jerusalem, indem man den Ausspruch darauf gründete, daß auf dem Berge Garizim der feierliche Segen über das Volk und Land ausgesprochen worden. Zuletzt kam diese Angelegenheit zur Entscheidung vor den König Ptolemäus Philemetor in Aegypten, der den Juden mit ihrem Tempel zu Jerusalem Recht gab. Antiochus widmete den falschen Tempel dem Jupiter Xenio, der Hohepriester Hyrcanus ließ ihn aber 3820 (um 107 v. Chr.; s.o.) nach der angegebenen Erschaffung der Welt zerstören. An einem Neubaue dieses Tempels ist nicht wieder gedacht worden. Einen Theil des Mauerwerks hat man noch lange Zeit sehen können."

Simon hat ein Königtum in Israel gegründet, aber Aristobulos war der erste, der den Königstitel annahm? Das passt nicht recht zusammen, zu einem Königtum gehört nach landläufiger Ansicht ein König. Die erste Angabe ist falsch, die zweite richtig. Simon hat kein Königtum errichtet sondern war, wie im Text ja auch steht, militärische, politische und religiöse Führungsfigur OHNE den Königstitel. Dass übrigens Simon die Selbstständigkeit Judäas erreicht habe, kann nur behaupten, wer das erste Makkabäerbuch völlig unkritisch liest; de facto wurde diese "Selbstständigkeit" erst durch den Zersetzungsprozess des Seleukidenreiches, in Zahlen ausgedrückt: Erst nach 129 v. Chr. unter Hyrkanos I., nach und nach möglich. Ebenfalls stimmt nicht, dass Simon sich durch sein ach so "hellenisiertes" jüdisches "Königreich" die frommen Juden zu Feinden gemacht hätte; oder besser: Es mag ja so sein, aber es gibt nicht EINEN Anhaltspunkt in den Quellen, der Behauptung lässt sich also ohne Bedenken ihr genaues Gegenteil zur Seite stellen. Dass ferner Hyrkanos eine "Zwangsjudaisierung" durchgeführt habe ist sehr umstritten. Man muss sich ja fragen, wie das praktisch funktioniert haben soll, wenn ein paar Juden den umliegenden Völkerscharen ihre Vorhäute stahlen. Wahrscheinlicher ist eine Art Bündnisschluss mit Völkern, die ohnehin schon die Beschneidung praktizierten. Das legt ja der Bericht Strabos (gegen Josephus) auch nahe. Man mag dann hinterher BEHAUPTET haben, man hätte die Heiden zwangsjudaisiert, um den im Makkabäeraufstand verschärften Alteritätsdiskurs Rechnung zu tragen. (B. E.)

Judas und Jonathan waren Hasmonäer?[Quelltext bearbeiten]

Judas Makkabäus und Jonathan gelten streng historisch gesehen nicht als Hasmonäer, sie werden traditionell als Makkabäer bezeichnet. Die Hasmonäer als Dynastie wurden von ihrem Bruder Simon begründet. Deshalb ist es eigentlich nicht ganz korrekt, seine Brüder so zu bezeichnen. Sie gelten als Makkabäer. Seit Simon waren die von ihm bekleideten Ämter in Judäa in seiner Familie erblich. Vorher war das nicht so. Deshalb ist es eigentlich nicht ganz richtig, sie in dieser Liste hier zu führen. -- Vollwaise 15:41, 20. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]

Soweit ich mich entsinne, geht die Bezeichnung auf einen Ahnherrn namens Hasmon zurück (Urgroßvater des Mattathias?). Hasmonäer verstehe ich als Bezeichnung der Familie, unabhängig von der Dynastie, also "Hasmonäer" != "hasmonäischer Herrscher". Aber man könnte im Artikel auf diese Feinheiten natürlich hinweisen. --WolfgangRieger 19:55, 20. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]
PS: Gefunden: Jos. Ant. 12,6,1: Hasamonaios und Makkab. I,2,1: Simon, also Simon Hasmonai oder so (Großvater des Mattathias). --WolfgangRieger 20:02, 20. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]
Ja, natürlich! Ich wollte nur in dieser Diskussion darauf hinweisen, dass die beiden Brüder des Simon und sein Vater eben nicht zur Dynastie der Hasmonäer gezählt werden. Ehm, für mich war das früher ein Problem. Es geht schon damit los, dass in vielen Darstellungen alle Makkabäer als Könige bezeichnet werden, obwohl auch das falsch ist. Ich sehe jedoch keinen Grund, die Einträge zu löschen, da sie ja immer hin zur Familie gehört zu haben scheinen. Ich drücke mich extrem vorsichtig aus, da im Umfeld der biblischen Geschichtsschreibung ein Ausmaß an Desinformation existiert, das einfach unfassbar ist. In meinem Religionsbuch in der Grundschule stand das 8. Gebot in dieser Form: Du sollst nicht lügen! Ein solches Gebot hat jedoch nie existiert. Vielleicht war das ein Fehler, den der große Massa begangen hat? -- Vollwaise 22:26, 20. Jul. 2011 (CEST)[Beantworten]

Widerspruch mit dem Artikel über die Makkabäer?[Quelltext bearbeiten]

Hallo, danke für den Artikel. habe ihn vor 2 Wochen gelesen und mit dem Artikel "Makkabäer" verglichen: Da war irgendwo eine Aussage, in der sich die 2 Artikel widersprochen haben. Segen, S.

geht der Judenhass auf die Zeit der Hasmonäer zurück?[Quelltext bearbeiten]

In einer Geschichte der Blasphemie las ich die Behauptung, dass das Verhalten der Juden unter Führung der Hasmonäer zu einem andauernd schlechten Ruf der Juden führte. Bei der Lektüre der Jüdischen Altertümer kann ich derartiges jedoch nicht erkennen. Was ist von der genannten Behauptung zu halten?
Gerd Schwerhoff schreibt in seinem Buch Verfluchte Götter. Eine Geschichte der Blasphemie, Frankfurt/Main: S.Fischer, 2021, auf S.51:

„Unter den Hasmonäern wurden Nichtjuden vertrieben, zwangsbekehrt und getötet, Maßnahmen, die ihren Ruf bei den Nachbarn nachhaltig negativ prägten. Die erstarkende jüdische Gemeinschaft grenzte sich von ihrer ägyptischen, griechischen bzw. später römischen Umwelt immer stärker ab.“

Dazu die Fn.57: Johannes Christian Bernhardt: Die jüdische Revolution. Untersuchungen zu Ursachen, Verlauf und Folgen der hasmonäischen Erhebung, 2017, S.147ff. Vgl. insg. Peter Schäfer: Judenhass und Judenfurcht. Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike, 2010. (Ich bezweifle, dass Schäfer so etwas - wie von Schwerhoff dargestellt - sagt.) Ich zitiere weiter aus Schwerhoff:

„Spätestens in dieser Zeit bildete sich zum ersten Mal jener starke Judenhass mit seinen vielfältigen Negativstereotypen heraus, für den später die Begriffe des Antijudaismus und des Antisemitismus stehen sollten.“

Wie schätzt ihr das ein? –– Franz Graf-Stuhlhofer, 14:10, 27. Dez. 2023 (CET)[Beantworten]