Diskussion:Interkulturelle Literatur

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Anlage war nötig um die vielfachen Lemma alter oder problematischer Bezeichnungen, die alle eines meinen, auf einen Artikel zu redirecten. Inhalte hierher verschoben. Starke Überarbeitung notwendìg ! --Der Marquis von Prosa 13:31, 12. Jun 2006 (CEST)

Auch die Bezeichnung "Multikulturelle Literatur" ist nur eine von vielen möglichen, in der germanistischen Literaturwissenschaft allerdings bisher wenig gebräuchlichen. Ihn zum Überbegriff für das beschriebene Phänomen zu machen, halte ich für irreführend. - Im geisteswissenschaftlichen Bereich kann man immer davon ausgehen, dass sich alles nur auf eine Art oder auch ganz anders darstellen lässt. Die Behauptung, der Artikel müsse stark überarbeitet werden, drückt daher eher eine subjektive Haltung aus als eine den Tatsachen entsprechende Notwendigkeit. Ich möchte den Artkel zu "Migrantenliteratur" zurückverschieben, habe aber nicht vor, mich mit jemandem, der so rigoros ausdrückt, dass er alles weiß, zu streiten. Folgenden Satz halte ich für äußerst problematisch:"Zu den größten unter ihnen gehören zur Zeit die neuere deutsch-türkische Literatur und die deutsch-arabische, aber auch die einstmals so blühende und bedeutende deutsch-jüdische Literatur."
  • 1. Die Wertung, dass die neuere deutsch-türkischen und die deutsch-arabischen Literaturen zu den größten multikulturellen Literaturen im deutschsprachigen Raum gehören, hebt sie an dieser Stelle auf fehlerhafte Weise (auf Kosten aller derer, die unerwähnt bleiben) hervor.
Einschub Benutzer:Marietta: Im selben Abschnitt wie die türkische und arabische sind übrigens die deutsche Literatur der Einwanderer aus Italien, Spanien, Portugal, Jugoslawien und Griechenland erwähnt. Auch nicht ok? Besser gar nichts erwähnen?

Außerdem fragt man sich, worauf diese Behauptung baut: auf der Zahl der Autoren, auf der Zahl der Bücher und deren Auflagen? Literarische Größe ist ein sehr problematischer Begriff, geht es um die Masse oder die Qualität und wer entscheidet diese Fragen?

Einschub Benutzer:Marietta: Dafür gibt es die Literaturwissenschaft, Belege also wünschenswert! Ich meine jedoch, dass die Aussage so stimmt; wurde zumindest vor nicht allzulanger Zeit von einem Literaturwissenschaftler auf ARTE so kolportiert
  • 2. Die Behauptung, die einstmals so blühende und bedeutende deutsch-jüdische Literatur gehöre zu diesen Literaturen, kann als absichtlich diskriminierend und ausgrenzend aufgefasst werden, indem sie das Jüdische auf Kosten des Deutschen hervorhebt und gegeneinander ausspielt.
Einschub Benutzer:Marietta: Die Diskriminierung liegt wohl in dir selbst, dadurch dass deine Sichtweise nämlich anscheinend sämtliche anderen multikulturellen Literaturen ausgrenzen möchte. Tatsache ist aber, das inter- oder multikulturell als Begriff nichts ausgrenzendes und diskriminierndes impliziert.
Einschub zum Einschub Benutzer:Holman: Doch, (nichtjüdischen) Deutschen und Juden zwei verschiedene Kulturen zuzusprechen, ist natürlich ausgrenzend. Je nach politischem Standpunkt gibt es nur unterschiedliche Ansichten, ob das Diskriminierung sei (weil – zumindest vor dem dritten Reich – unzutreffend), oder schlicht ein Fakt ist (und war). --Holman 23:28, 23. Mär. 2007 (CET)[Beantworten]
...und nach diesen Einschüben nun weiter im Beitrag von Benutzer Elchjagd 08:52, 13. Jun 2006 (CEST):

Die wirkliche Problematik der Begriffsdiskussion liegt darin, dass alle Literatur, von der zufälligen Sprachform abgesehen, im Grunde mehrkulturell, hybrid ist, wenn man sich die Mühe macht, diese Eigenschaften zu sehen. Der einzige Grund dafür, die Literatur von Migranten besonders hervorzuheben, dürfte wohl in der Absicht zu sehen sein, ihr dadurch eine bessere Position in der Literaturwissenschaft zu verschaffen. - Die alten und problematischen Bezeichnungen für diese literarische Erscheinung meinen auch nicht, wie oben behauptet, alle dasselbe, sondern waren Begriffe, die in den historischen Phasen dieser literarischen Strömungen jeweils Unterschiedliches bezeichnet haben. Dass sie alt sind, macht sie nicht falsch, sondern nur überholt. So sind sie in den betreffenden Artikeln auch gekennzeichnet. Zu beachten ist auch die unterschiedliche Begrifflichkeit der verschiedenen national verorteten Diskurse zu diesem Thema. In Deutschland werden diese Dinge anders diskutiert als in den USA und anders als in den jeweiligen Ursprungsländern der Autoren. Das ist alles ziemlich mühsam auseinanderzuklamüsern und ein Einheitsbrei unter der - wohl eher argwöhnisch machenden - Bezeichnung "multikulturell" kann nicht die Lösung sein. Viele Grüße Elchjagd 08:52, 13. Jun 2006 (CEST)

Es ist zumindest eine sinnvolle Verbesserung, ein Thema, welches mit verschiedenen z.T. äußerst umstrittene Bezeichnungen belegt wird nicht, so wie es anscheinend vorher war als Doppel- und Dreifacheinträge unter verschiedenen Lemmata zu beschreiben und dann auch noch die problematischsten Begriffe für die Überschrift zu wählen. Dass, wenn man sich denn für ein Lemma entscheidet, das in der Fachwelt aktuell am wenigsten umstrittene bzw. problematische benutzt, versteht sich wohl von selbst. Dieses scheint mir gegenwärtin nunmehr wirklich der Begriff Inter- bzw. Multikulturelle Literatur zu sein, und keinesfallls das zuvor benutzte Lemma Gastarbeiterliteratur und auch die Verwendung von Migrantenliteratur für die 2. u. 3. Generation ist äußerst fragwürdig; daher halte ich dies hier, abgesehen davon das.s der Artikel erst im Werden zu sein scheint, für die beste Lösung.

--Marietta 10:54, 13. Jun 2006 (CEST)

p.s. ich würde mich übrigens freuen, wenn Elchjagd alle interkulturellen Literaturen im Artikel ergänzen würde; ich finde keine Formulierungslösung, die dies möglich macht. In anderen Literaturartikeln werden (aus dem Grund wahrsch.) auch nur wichtigste Vertreter genannt - wenn man nicht jeden Schriftsteller nennt, sind die exemplarisch genannten ungerechtfertigte Heraushebungen?
generell begrüße ich also die Verschiebung, da sie unbestreitbaren neueren Entwicklungen Rechnung trägt, die die Literatur nachfolgender Einwanderergenerationen beim besten Willen nicht mehr als Migrantenliteratur bezeichnen lässt. Die Entwicklungs- und Ausprägungsbeschreibungen unter einem möglichst unproblematischen, in der Lage seienden, auch die verschiedensten Phänotypen zusammenzufassen Lemma (mir würde Interkulturelle Literatur als Hauptlemma vielleicht noch eher zusagen) scheint ein angemessenes Vorhaben. Das vorher die Artikel "Gastarbeiterliteratur" und "Migrantenliteratur" anscheinend noch dazu parallell von ein und dem selben Benutzer angelegt wurden, läßt mich den Kopf schütteln. --Marietta 11:08, 13. Jun 2006 (CEST)
schüttel man! vielleicht macht euch die verschiebung auf interkulturelle Literatur ja schon glücklicher: kein Maßstab, aber selbst google hat diesen Begriff weitaus öfter als Gastarbeiterliteratur, der sowieso meist nur in Gänsefüßchen steht (außer natürlich bei den Quellen die wikipedia so streut, super liebe Elchjad!) und nimmt man beim "googlen" multi- und interkulturelle Literatur zusammen wird auch klar, dass das Lemma so beschrieben in der Literaturwissenschaft nichteinmal weniger verbreitet ist, als das langverwendete Migrantenliteratur - die aktuelleren und seriöseren Google-Quellen hat die Interkulturelle Literatur! Auch wird Migrantenliteratur gerade in den hier beschriebenen Zusammenhängen zum Teil sogar auch schon ähnlich wie Gastarbeiterliteratur als eine literaturgeschichtliches Zitat verwendet. Es ist richtig: inter- oder multikulturell ist als einiziger Begriff in der Lage, die betreffende Literatur nicht schon von der Begriffsgebung her einzuschränken. Das scheint zu einem ausreichenden Teil auch in der Literaturwissenschaft so gesehen zu werden. Herzlichst --Der Marquis von Prosa 13:28, 13. Jun 2006 (CEST)

Die einheimische deutsche Rezeption ging aus vom Institut für Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Rezeption wird hier ganz beiläufig zu einer literaturwissenschaftlichen Angelegenheit. Dass die dann noch breiter dargestellt wird als die so rezipierte Literatur, macht den Artikel ziemlich schräg. Ich dachte hingegen, Rezeption beginnt immer dann, wenn Bücher gelesen werden. Das ist ein Problem im ganzen Themenfeld Interkulturelle Literatur, wo häufig die literaturwissenschaftliche Relevanz erklärt wird, zur sonstigen Rezeption der Werke jedoch wenig zu erfahren ist. --Lixo 01:37, 26. Jul 2006 (CEST)


Klingt zwar schräg, trifft aber hier nicht zu: Ohne die Arbeit dieses Instituts wäre ein Großteil der Migrantenliteratur nicht veröffentlicht oder vermutlich gar nicht erst geschrieben worden. Zitate dazu:
„Besonders setzten sich hier Irmgard Ackermann und Harald Weinrich ab Ende der 1970er Jahre für die Wahrnehmung, Aufwertung und V e r b r e i t u n g der von Migranten verfassten Literatur ein.“ – aus diesem Wikipedia-Artikel, Hervorhebung von mir
„Es war die kluge Initiative Harald Weinrichs, die Robert Bosch Stiftung von der Einrichtung des Adelbert-von-Chamisso-Preises zu überzeugen“ (Grußwort des Vorsitzenden in Viele Kulturen eine Sprache : Adelbert-von-Chamisso-Preisträgerinnen und Preisträger 1985-2007. ISBN 978-3-939574-04-0, habe ich als Vorabexemplar vorliegen, steht aber auch so im Harald-Weinrich-Artikel.) Wikilinks von mir im Zitat eingefügt. Diese finanzielle und ideelle Unterstützung dürfte sicher einige Autoren ermuntert haben, weiter zu schreiben.
--Holman 00:11, 24. Mär. 2007 (CET)[Beantworten]

Genauere Differenzierung der Begrifflichkeiten[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel muss in seiner der aktuellen Form den Leser und sicher auch die Fachkennerinnen enttäuschen. Das passiert leicht, wenn hier Autoren von verschiedenster Perspektive versuchen alles unter einen Hut zu fassen.

Ich möchte zur Lösung vorschlagen:

  1. für die unterschiedlichen Literaturgattungen eigenständige Lemma anzulegen
  2. falls das nicht gelingt: die deutlichen Unterschiede zwischen den Gattungen darzustellen
  3. Nur solche Aussagen zu den einzelnen Gattungen aufzuführen, die auch referenziert werden können.

Orientieren könnten wir uns an folgendem Vortrag von Heidi Rösch, die ja die Begriffe deutlich abgrenzt. Daraus ergeben sich schon einige Widersprüche zu dem Artikel, so wie er sich bis dato entwickelt hat.

  • Heidi Rösch: Migrationsliteratur im interkulturellen Diskurs [1]

Weitere Quellen sind sicher gern gesehen.

-- Grüße, -- 19:25, 18. Jul. 2007 (CEST)

(Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von Herr Andrax (DiskussionBeiträge) 19:25, 18. Jul. 2007) (ich habe den Benutzernamen noch nachsignieren wollen Holman 21:35, 18. Jul. 2007 (CEST))[Beantworten]


Hallo Herr Andrax, den Vorschlag mit getrennten Lemmas finde ich, ehrlich gesagt, nicht so gut, denn so klar getrennt sind die Gattungen nicht, und die Bezeichnungen werden auch je nach Autor etwas anders gesetzt und die Grenzen eingeteilt – Heidi Röschs Vorschlag ist nur einer von vielen. Aus dem obersten Abschnitt dieser Diskussionsseite geht übrigens hervor, dass es schon mal getrennte Lemmas gab und die dann hier zusammengeführt wurden. Ich finde es besser, wenn man die Problematik der Einteilung und Begriffswahl in einem Lemma wiedergibt, statt eine der vorgeschlagenen Einteilungen in Wikipedia fest zu implementieren. --Holman 21:55, 18. Jul. 2007 (CEST)[Beantworten]

Link und log-in[Quelltext bearbeiten]

Internes Arbeitspapier des Instituts für Interkulturelle Didaktik Kategorie:Literatur (Deutsch) Dieser Link ist nur mit log-in sichtbar, d.h. es handelt sich nicht um eine fuer alle sichtbare Ressource. Deshalb sollte der Link entweder entfernt werden oder oeffentlich gemacht werden. Letzteres wuerde bedeuten, dass das das Institut fuer interkulturelle Didaktik den Link oeffentlich zugaenglich machen wuerde. Was meint die community? --Ai24 02:28, 13. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]

brückenliteratur[Quelltext bearbeiten]

hallo, ich habe nach dieser diskussion hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Monika_Busch den artikel brückenliteratur als bkl erstellt https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCckenliteratur und gleichzeitig die erkenntnisse der autorin in diesen artikel eingebettet - falls jemand die übernahme ihrer formatierung nicht gefällt, kann er/sie gerne verfeinerungen vornehmen - ich habe lediglich ihre struktur an die vorhandene angepasst und den qs entfernt, der lange überfällig war. --Tyresias (Diskussion) 09:46, 27. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 16:16, 24. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Juden und Begriffsarbeit[Quelltext bearbeiten]

Zur transkulturellen Literatur gehören nicht nur fast alle Klassiker der deutschen Literatur (Höfische Epen haben französische Vorbilder, der barocke Roman romanische, der der Empfindsamkeit und Sturm und Drangs englische, das gleiche gilt für die Romantik. Auch die Literatur zahlreicher Juden in Deutschland, sofern sie in der Gestalt assimilierte Juden nicht nur für die klassische Moderne in Deutschland eine überragende Bedeutung hatten, obgleich ihr Wirken stets antisemitischen Angriffen seitens nationalistischer, konservativer, völkischer oder auch kirchlicher Akteure ausgesetzt waren, ist transkulturell. Erzähler wie Arthur Schnitzler, Alfred Döblin, Franz Kafka, Joseph Roth, die Dichterin Else Lasker-Schüler oder noch nach 1945 der aus Rumänien stammende Dichter Paul Celan prägten die deutsche Literatur der Moderne. Sephardim wie Elias Canetti und Leo Perutz, die Österreicher Hermann Broch, Stefan Zweig und Franz Werfel der deutsche Expressionist Carl Einstein, die Neuromantikerin Gertrud Kolmar bereicherten die deutsche Literatur um zahlreiche lesenswerte Werke. Im 19. Jahrhundert war Heinrich Heine, Sohn jüdischer Eltern, bereits prägend für die deutsche Romantik und sollte gemeinsam mit Ludwig Börne das Feuilleton in Deutschland einführen. Journalisten wie Kurt Tucholsky, Karl Kraus, Maximilian Harden, Siegfried Jacobsohn, Alfred Kerr, Alfred Polgar gestalteten das Feuilleton in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ich weiß nicht was die delikate Lektüre sein soll, diese Literatur ist deutsch, weil sie im Sinne Nietzsches entdeutscht wurde. Die Ausgliederung der deutsch-jüdischen Autoren aus der deutschen Literatur war nicht zuletzt durch die teilweise Annahme Heinrich Heines in der Weimarer Republik und die Abkehr von der Provinzialität durch die Modernisten obsolet geworden. Ein wirklicher Sonderfall stellt daher vielmehr die Bücherverbrennung und die Vernichtung der europäischen Juden dar, sofern jüdische Autoren und ihre Werke gleichfalls vernichtet werden sollten. Falls hier die jiddische Literatur gemeint sein sollte, dann habe ich auch meine Zweifel, dies als interkulturell zu deklarieren. Warum wird der Begriff hier nur für deutschsprachige Autoren verstanden? Das ist ein ziemlich untauglicher Begriff, denn was ist mit Autoren wie Haruki Murakami oder Kazuo Ishiguro? Was ist mit der maghrebinisch-frankophonen Literatur, die zumeist Auswanderer in Europa und Ausländer, nicht aber Einheimische in Nordafrika zum Zielpublikum haben? --Uhrmacher123 (Diskussion) 20:10, 24. Jul. 2022 (CEST)[Beantworten]